Hallo,
Einige kennen den Montreux 1.0 / Risc 2500 sicherlich nicht.
Der Mephisto Montreux 1.0 enthielt ein leicht verbessertes Risc 2500 1.04 Programm von Johan den Koning und war nur kurze Zeit auf dem Markt.
Das eprom von diesem Mephisto Montreux 1.0 läuft auch im Saitek Risc 2500, die eproms vom Risc 2500 (v1.03, v1.04) allerdings nicht im Montreux.
Interessanter für Besitzer der Schachcomputer ist eher der Risc 2500. Der Montreux war ein schwarzer Schachcomputer im gleichen / typischen Saitek Gehäuse (Cougar, Blitz, Prisma, GK 2000, GK 2100, Simulatano, Montreux, Risc 2500, diverse amerikanische Geräte von RadioShack).
Hier mal mein Risc 2500:
Schwierig ist die Spannungsversorgung.
Bei mir halten immer Ansmann APS Netzteile für Schachcomputer her.
Leicht Unterspannung ist gut ... also 5V. So lässt sich der Kontrast besser regeln.
Bei Überspannung besteht die Gefahr das Gerät stark zu beschädigen.
Mit den Ansmann Netzteilen (hier drei zu sehen, lassen sich alle meine Schachcomputer betreiben und das sind nicht wenige).
z. B. sind die Ansmann APS Netzteile geregelt und natürlich besser als die früheren ungeregelten Netzteile, die oft nicht mit den Spannungen liefen die drauf standen.
Bei hochwertigen Schachcomputern (heute extrem teuer) sollte ein bissel aufgepasst werden.
Der Risc 2500 mit Montreux 1.0 eprom und aufgerüstet von 128kB auf 2048kB für Hash.
Bringt eine Menge bei Endspielstellungen, im Mittelspiel jedoch nicht.
Der Risc 2500 hat ein großes Problem. Er ist positionell anfällig gerade bei seinen Bauernstrukturen und vielen Figuren auf dem Brett. Spielt in ruhigen Stellungen teils Züge, die ich eher von einem Computer mit 1.700 Elo erwarten würde. Durch die Montreux 1.0 Version wurde das seinerzeit etwas besser. Teils ein wenig zu Lasten der taktischen Schlagkraft. Taktisch war der Risc 2500 ein ausgezeichneter Schachcomputer und war seinerzeit wirklich etwas besonders. Durch das Montreux eprom mit Version 1.0 gab es einen sehr guten Mix. Auch die Hash Erweiterung greift beim Montreux 1.0 besser als beim Risc 2500 v1.04, zumindest nach meinen Endspiel-Teststellungen. Dieser Schachcomputer hat ca. eine Spielstärke von echten 2.080 Elo und spielt damit auf höchsten Vereinsniveau. Sensationell für einen Schachcomputer der damaligen Zeit. Selbst gehört der Computer nicht zu meinen Favoriten. Gibt Geräte die im Mittelspiel interessanteres Schach spielen. Thorsten würde sagen etwas spielen was nach einem Plan ausschaut. Das Johan de Koning Program gehörte schon zu den stark selektiven Programmen und spielte eher ein wenig planlos. Aber wie gesagt ... lag taktisch etwas in der Luft war die Wahrscheinlichkeit hoch das der Risc 2500 / Montreux das finden konnte. Insofern erfreuten sich das TheKing Programm einer großen Beliebtheit. Ganz ehrlich, die starken Novag Geräte sind zwar ca. 60 Elo spielschwächer aber verstehen mehr vom Schach, z. B. der Novag Star Diamond. Der Risc 2500 gehört nicht zu meinem TOP-10 bei den Schachcomputern wenn ich Stärken und Schwächen gegenüber stelle. Aber ich kann verstehen das die Community das Gerät schätze und mochte. Ist auch sehr subjektiv Geräte anhand dem was einem selbst wichtig ist zu beurteilen.
Das Programm von Johan de Koning hat eine besondere Stärke!!!
Endspiele mit Schwerfigurenbeteiligung werden ausgezeichnet gespielt.
Auch wenn mehrere Schwerfiguren auf dem Brett sind, also z. B. 5 Bauern Dame und Turm gegen 5 Bauern Dame und Turm.
Bei solchen Endspielen ist dieser Schachcomputer gar einem Richard Lang Programm auf 68020 um bestimmt 150 Elo überlegen.
Hier macht der Risc seine Punkte.
Eine andere Stärke war typisch für Johan:
Aufspühren von Matt ... der Risc 2500 konnte das besser als jeder andere mir bekannte Schachcomputer.
Viele Grüße
Frank
Spielstärke von Schachcomputer unterteile ich immer:
Mittelspiel: 2.250 Elo
Übergang Endspiel: 1.950 Elo
Endspiel: 1.800 Elo
Das sind die Werte vom Montreux 1.0 nach meinen Berechnungen.
Wobei 1.800 Elo für das Endspiel bei Schachcomputern extrem hoch ist und auch zeigt wo der Montreux seinen Konkurrenten überlegen war. Der MM V hat hier z. B. 1.550 Elo. Vergleichen wir das mit Stockfish 9 ...
Mittelspiel: 2.850 Elo
Übergang Endspiel: 3.400 Elo
Endspiel: 3.400 Elo
Ergibt 3.275 Elo auf einem Core bei 4Ghz bei BMI2 x64.
Und schon sehen wir auch das sich das Blatt gewendet hat.
Da wo die Schachcomputer die Schwächen haben, haben die PC Programme heute ihre Stärken.
Im Mittelspiel selbst sind natürlich die PC Programme auch deutlich stärker geworden aber das hält sich verhältnismäßig zur damaligen Zeit in Grenzen. Mit anderen Worten, es wird sich nichts daran geändert haben, dass starke Vereinsspieler heute wie noch vor 30 Jahren gegen die starken Schachcomputer von früher Ihren Meister gefunden haben. Mein Lieblingsgerät (auch Preis-Leistung) ist nach wie vor der Milano von Ed Schröder. Der liegt bei ca. 1.825 - 1.850 echte Elo und ist einfach ein super Trainingspartner!