Michael Scheidl schrieb:
Mir gefiel vor allem das schöne Schachset das sie hatten, aber die schwarzen Figuren waren zu dunkel. Das bitte noch etwas ästhetischer gestalten, dann schau ich beim nächsten Mal vielleicht live zu
Es handelt sich hier um das "World Chess set approved by FIDE for the 2013 Candidate Tournament in London", welches auch 2014 in Sotschi bei Carlsen-Anand und 2016 in New York bei Carlsen-Karjakin in dieser Ausführung zum Einsatz kam. Daran wird sich kaum was ändern. Carlsen und seine Herausforderer kommen damit ebenso gut klar wie die FIDE, World Chess, der Hersteller und die Versand-Shops, die dieses Set mit dem WM-Bonus (natürlich zu gesalzenen Preisen) im Sortiment haben.
Versuche es mit einer bis zur nächsten WM längst fälligen 20er RTX, da kommen die schwarzen Figuren wahrscheinlich heller, hoch aufgelöst und in tiefengestaffelter Holzmaserung. Ein 4k-Monitor würde das ganze sinnvoll ergänzen. 0%-Kredit aufnehmen und dann gleich noch einen 12-core Threadripper nebst M.2-SSD dazu. Das bisherige Motto "voller Saft auf die CPU, gespart wird an der GPU", hat ja seit Alpha Zero und den neuronalen Netzwerkalgorithmen sowieso keine allgemeine Gültigkeit mehr.
In Hinblick auf zukünftige WMs ist bei Anschaffung einer GeForce RTX-Karte von zusätzlichem Vorteil, daß durch die Kombination von fortschrittlichem VR-Rendering, Echtzeit-Raytracing und KI die VR auf eine neue Stufe des Realismus gehoben wird. Denn dem Live Virtual Reality Streaming gehört die Zukunft und auch eine Schach-WM wird früher oder später in den Mainstream einge(k)linkt. Interaktiv kannst du dann die Figuren in Rossolimo-Weiß und düsteres Sweschnikow-Schwarz tauchen und Carlsen und Caruana in mixed reality in dein Wohnzimmer oder in ein Wiener Kaffeehaus platzieren.
Apropos Ästhetik und WM. Die Anzüge früherer Weltmeister kamen mir knitterfreier vor und ihre Sitzperformance schien mir aufrechter und disziplinierter. Wann kommt der erste Weltmeister in ripped jeans oder saggy pants? Fabiano Caruana wird es nicht sein, er präsentiert sich durchaus noch zum vorigen Jahrhundert kompatibel. Er erinnert mich, auch wegen der Brillle, an den jungen Botwinnik. Stoisch, voll konzentiriert, Krawatte und Anzug sitzen tadellos.
Mein ästhetischer Wunsch für die nächste WM: Caruanas Teint gereicht die Großaufnahme nicht unbedingt zum Vorteil. Da wäre ein effizienteres Color-Correcting in der Maske gefragt.
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