Ich glaube, WAC ist deshalb so eine echte Schwachstelle von LC0, weil da viele Opferzüge, "Schlagfallen" und sudden death- Endspielzüge drin sind.

Die kommen in der 0815- Spielpraxis ja bekanntlich nicht soo häufig vor, ausgesprochen Partie- ferne studienartige Züge sind im WAC aber auch kaum drin, dazu sind sie alle zu leicht.
Dann wird er mit kurzen Bedenkzeiten gewertet normalerweise, das macht's natürlich gerade den neueren größeren Netzen noch schwerer als den älteren kleineren.

Bis LC0 aus ihrem reinen Autoplay- Learning genug Partien "gesehen" haben wird, in denen alle oder mehrere dieser klassischen taktischen Motive, so einfach sie auch sind, vorgekommen sind, wird's halt vermutlich dauern, sonst kennte sie jetzt schon mehr davon.

Der alte Einwand, dass man mit klassischen taktischen best move- Tests nur ein ganz spezielle Engine- Spielstärke abbildet, ist natürlich nach wie vor richtig, dass das eine unwichtige Seite ist, glaube ich aber halt nicht, mögen solche Züge in den meisten Partien auch nur selten vorkommen, dafür zählen sie aber im Falle, dass doch, besonders stark, weil die Partie danach eben gleich aus ist oder nicht, wenn sie für die Seite im Vorteil gesehen oder übersehen werden, in jedem Fall ist jedes Mal der halbe Punkt sofort der unmittelbare Unterschied, drum sind's ja echte game changer.

Also, ob da ausgerechnet in dem einen Stellungstest Fortschritte erzielt werden, ist sicher weniger interessant, als wie die Performance in allen möglichen anderen Bereichen weitergeht, hin und wieder anschauen würde ich ihn mir trotzdem, weil ob sich an den echten Schwachstellen überhaupt was tut oder nicht, finde ich schon auch interessant.

Auf die Schnelle: die Netze mit 20-256 machen nur etwa halb so viel Nodes pro Sekunde. Sind also »langsamer«, haben aber mehr »Schachverständnis«.

Und lc0 hat wohl »Probleme« damit, mit wenig Bedenkzeit kurzzügige Extremopfer zu erkennen, z.B. ein zweizügiges Matt mit Damenopfer im ersten Zug.

Ciao

Achim