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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / AlphaZero: extraterrestrisch...
- - By Walter Eigenmann Date 2017-12-09 11:02
Wer die verfügbaren AlphaZero-Partien analysiert, kommt zwangsläufig zum einen Schluss:
Dieses Alpha-Tier spielt extraterrestrisch Schach, um nicht zu sagen himmlisch.

Ein Beispiel (Schwarz am Zug)


Hier spielte dieses Monster Lc8!!, und ich bin - nach mehrstündigen Analysen - überzeugt,
dass das der nachhaltigste Zug in dieser Stellung ist - obwohl der endgültige Beweis
extrem schwierig zu erbringen ist. (Man bräuchte wohl AlphaZero dazu...)

Hier ein paar Varianten:
http://www.glarean-verlag.ch/schach/SF8-AlphaZero-Lc8/sf8-alphazero-lc8.htm

Schwarz hat mehrere, durchaus passable Züge hier, doch Lc8 ist um jenen Tick besser,
den die uns bisher bekannten Programme nicht haben. Drei, vier solcher "Ticks" pro Partie,
und es summiert sich zum ganzen Punkt... Dass Stockfish derart brutal zusammengestampft wurde,
wundert also nicht - egal wie (un)fair das Setting des ganzen Matches von Google inszeniert wurde.

Soll man eigentlich hoffen oder befürchten, dass AlphaZero weiterentwickelt wird und ggf.
gar in irgend einer Form in den Handel kommt? Die Perspektiven für das Schach (und darüber hinaus)
wären faszinierend - andererseits makulierte AZ (bzw. seine Progressionen) dann wohl sozusagen
die ganze Schachgeschichte (deren Eröffnungstheorien sowieso, aber auch seine altehrwürdig
gehegte und gepflegte Terminologie = sprich "Strategie", "Plan", "Mustererkennung", "Selektives Denken",
"Wissen" u.a.)  Dass Goethes "Probierstein des Gehirns" nun endgültig (oder soll man sagen: irreparabel?)
in die Domäne der Maschine übergegangen ist - an diesem Gedanken wird die Schachwelt
noch eine Zeitlang kauen, oder?

Gruss: Walter

PS: Ich fand bisher keine Engine mit ihren Default-Einstellungen, die auf meinem i7-4790-8Core
mit 1G Hash innerhalb einer Minute dieses Lc8 ausspielt. Möglicherweise gibt's Parameter-Tunings
bei div. Programmen, die den Zug doch herauskitzeln - aber die hätten in einem Match gegen AZ
erst recht keine Chance...

.

.
Parent - - By Peter Martan Date 2017-12-09 11:09 Edited 2017-12-09 11:11
Hallo Walter
Walter Eigenmann schrieb:

PS: Ich fand bisher keine Engine mit ihren Default-Einstellungen, die auf meinem i7-4790-8Core
mit 1G Hash innerhalb einer Minute dieses Lc8 ausspielt.


Probier's mal mit maximalem Hash (bei Schwabli 32G) im 2MV.
Dass Lc8 oben war, ging sich knapp in einer Minute aus, die Output- Lines haben dann aber noch 30" gedauert, bis sie aktualisiert waren, das hier ist von noch einer Minute später:

3rqbk1/2p3p1/b6p/Q1p5/2N1PP2/1P1P2P1/2P4P/5R1K b - - 0 1

Analysis by Brainfish 061217 64 POPCNT:

1. =/+  (-0.39): 1...Lc8 2.Kg2 Ld6 3.h3 Lb7 4.Kh2 Ta8 5.Dc3 Kh7 6.Ta1 Dh5 7.Txa8 De2+ 8.Kg1 Lxa8 9.Dd2 Df3 10.De1 Lb7 11.Kh2 Lc8 12.Sd2 Dh5 13.Df1 Ld7 14.Sc4 Df7 15.Df3 g6 16.e5 Le7 17.g4 De6 18.Se3 Lc6 19.Df2 g5 20.Sf5 Lf8 21.Kg3 Dd5 22.Se3 Dd4

2. =  (-0.08): 1...Dc6 2.Se5 Df6 3.Sc4 Lc8 4.Kg2 De7 5.f5 Lb7 6.Dc3 Df6 7.Dxf6 gxf6 8.Ta1 Ta8 9.Txa8 Lxa8 10.Sa5 Kf7 11.Kf3 Ld6 12.Sc4 Le7 13.Sa5 Kg7 14.Kg4 Ld6 15.Sc4 Lc6 16.Sxd6 cxd6 17.Kf4 h5 18.h4 Lb5 19.Kf3 Kh6 20.Kf4 Kh7 21.Ke3 Le8 22.c3 Kg7 23.Kf4

Uups, es blieb nicht dabei, die Reihenfolge hat sich wieder geändert.

Aber in der Sache hast du natürlich völlig recht, da sind schon ein paar schöne Züge vorgekommen in den 10 Partien, die man zu sehen bekommen hat.
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-09 11:22
Peter Martan schrieb:

Analysis by Brainfish 061217 64 POPCNT:
1. =/+  (-0.39): 1...Lc8 2.Kg2 Ld6 3.h3 Lb7 4.Kh2 Ta8 5.Dc3 Kh7 6.Ta1 Dh5 7.Txa8 De2+ 8.Kg1 Lxa8 9.Dd2 Df3 10.De1 Lb7 11.Kh2 Lc8 12.Sd2 Dh5 13.Df1 Ld7 14.Sc4 Df7 15.Df3 g6 16.e5 Le7 17.g4 De6 18.Se3 Lc6 19.Df2 g5 20.Sf5 Lf8 21.Kg3 Dd5 22.Se3 Dd4

Hmm, ich kriege bei mir (i7-4790/8Cores/8G-Hash) nach 2 Minuten nix Lc8 zu sehen:

1: Stockfish8 - AlphaZero, AlphaZero-SF 2017
3rqbk1/2p3p1/b6p/Q1p5/2N1PP2/1P1P2P1/2P4P/5R1K b - - 0 1

Analysis by Brainfish 061217 64 BMI2:

30...Lxc4 31.bxc4 Dc6 32.Ta1 Tb8 33.Kg2 g6 34.Da7 Tb2 35.Ta2 Txa2 36.Dxa2 Kf7 37.Db2 Da4 38.Db1 Le7 39.Dd1 Kg7 40.e5 h5 41.h3 Dd7 42.Df3 Dd4 43.g4 hxg4 44.Dxg4 De3 45.f5 Dxe5 46.Dxg6+ Kf8
  Schwarz steht etwas besser: =/+ (-0.37)  Tiefe: 13/28   00:00:00  656kN
  Die Stellung ist ausgeglichen: = (0.00 --)  Tiefe: 31/41   00:00:16  178MN, tb=379
30...Dc6 31.Se5 Df6 32.Sc4 Lc8 33.Kg2 De7 34.f5 Lb7 35.Dc3 Df6 36.Da5 Ld6 37.Db5 Lc8 38.Da5 Tf8 39.Da1 De7 40.Kg1 Lb7 41.Dc3 Dg5 42.Da5 Df6 43.Db5 Lc8 44.Dc6 Dd4+ 45.Kg2 Td8 46.Sxd6 Dxd6 47.Dxd6 cxd6 48.Ta1 Lb7 49.g4 Kf7 50.Kf3
  Die Stellung ist ausgeglichen: = (-0.08 ++)  Tiefe: 31/41   00:00:19  214MN, tb=407
  Die Stellung ist ausgeglichen: = (-0.22 ++)  Tiefe: 36/48   00:02:02  1370MN, tb=3975

Gruss: Walter

.
Parent - - By Peter Martan Date 2017-12-09 13:04 Edited 2017-12-09 13:50
Hab's noch einmal probiert, diesmal hat's 1'30" gedauert, bis Lc8 als Nr.1 ins Berechnungsfenster kam, aber dann hat's der Zug  tatsächlich noch lange nicht ins Output- Fenster gebracht, war wohl besonderes MP- Glück beim ersten Versuch und wie gesagt, der Output ist auch noch nicht stabil geblieben, was die beiden bestgereihten Züge anging.

Wenn MV aber erlaubt ist, nehmen wir halt einfach 4MV, hmh?

Im Ernst, die eine Minute ist einfach zu wenig für so einen Zug, hab's jetzt mit 4MV sicherheitshalber 3x probiert, einmal war Lc8 nach 2 Minuten, einmal nach 1'15" und einmal nach 1'30" oben.
In den 4 besten ist er immer von Anfang an.

3rqbk1/2p3p1/b6p/Q1p5/2N1PP2/1P1P2P1/2P4P/5R1K b - -

Engine: Brainfish 061217 64 POPCNT (32768 MB)
von Thomas Zipproth

33     1:13   -0.16    1...Lc8 2.Dxc7 Lh3 3.Tg1 Td7 4.De5 Dxe5
                       5.Sxe5 Ta7 6.Tc1 g5 7.Kg1 Lg7 8.Kf2 Lxe5
                       9.fxe5 Kf7 10.Ke3 Ta2 11.d4 Ke6
                       12.c3 h5 13.Th1 Tb2 14.Ta1 Txb3 (1.755.807.906) 23985

33     1:13   -0.07    1...Lxc4 2.bxc4 Dc6 3.Kg2 Tb8 4.Ta1 Dd7
                       5.Dd2 Tb2 6.De2 Dc6 7.Kg1 De6 8.e5 g6
                       9.Kg2 Dc6+ 10.Kg1 h5 11.h3 Lh6
                       12.Tf1 Lg7 13.Ta1 Kf8 14.Dg2 Dxg2+ (1.755.807.906) 23985

33     1:13   -0.05    1...Dc6 2.Se5 Df6 3.Sc4 Lc8 4.Kg2 De7
                       5.Se5 De8 6.Da4 Dh5 7.f5 Ld6 8.Dc4+ Kh7
                       9.Df7 Dxf7 10.Sxf7 Td7 11.Sxd6 cxd6
                       12.Ta1 Lb7 13.Kf3 g6 14.g4 Kg7 (1.755.807.906) 23985

32     1:13   0.00     1...Ta8 2.Dxc7 Lxc4 3.bxc4 Ta2 4.Tf2 Dh5
                       5.Kg2 Dd1 6.Db7 Txc2 7.Dd5+ Kh8
                       8.Txc2 Dxc2+ 9.Kh3 De2 10.Df7 Ld6
                       11.e5 Lc7 12.Dxc7 Dh5+ 13.Kg2 De2+
                       14.Kh3 (1.755.807.906) 23985

Ganz so klar, wie in der Originalpartie wär's ohne den Fehler von SF8 31.Dxc7 (?) aber auch nicht weitergegangen.

In deiner Klammervariante nach 31.Kg2

3rqbk1/2p3p1/b6p/Q1p5/2N1PP2/1P1P2P1/2P4P/5R1K b - - 0 30

30... Bc8 31. Kg2 Bd6 32. h4 Bd7 33. f5 Ra8 34. Qc3 Bb5 35. e5 Bf8 *

bekomme ich an deren Ende von SF auf Schwabli diesen Output:

r3qbk1/2p3p1/7p/1bp1PP2/2N4P/1PQP2P1/2P3K1/5R2 w - - 0 1

Analysis by Brainfish 061217 64 POPCNT:

36.Kh3 Dd8 37.Tf4 Dd5 38.Te4 Ta6 39.g4 Da8 40.Kg3 Ta1 41.Te1 Txe1 42.Dxe1 Le7 43.f6 gxf6 44.exf6 Lxf6 45.De6+ Kg7 46.Se3 Df8 47.Sf5+ Kh7 48.h5 Le8 49.De4 Lf7 50.Dc6 Ld8 51.De4 Kg8 52.De3 Lg5 53.De5 c6 54.c4 Kh7 55.Kh3 Le8 56.De4 Kh8 57.De6 Df7 58.De5+ Kh7 59.Kg3 Df8 60.De6 Ld8 61.De4 Lc7+ 62.Kg2
  =/+  (-0.66)   Tiefe: 38/67   00:03:52  5629MN

Das ist nach cb-GUI- Definitionen eigentlich kein +/- mehr, sondern ein +=, vielleicht wäre 32...Kh7 statt ...Ld7 noch eine schwarze Verstärkung, viel weiter bin ich aber damit auch nicht gekommen bei gleicher Variantenlänge.

Nach 31.Dc7 (?) hingegen kann man im Backward der Originalpartie eine +- Eval bis zu diesem Fehler von SF im Hash mit zurück behalten.

Die zweite Klammervariante, die du im Magazin auch angibst mit 31.f5 wäre ebenfalls besser gewesen für Weiß als der Textzug, danach (31.f5):

2brqbk1/2p3p1/7p/Q1p2P2/2N1P3/1P1P2P1/2P4P/5R1K b - - 0 1

Analysis by Brainfish 061217 64 POPCNT:

31...Ld6 32.Ta1 De7 33.Dc3 Dg5 34.Dd2 Df6 35.Ta8 Ld7 36.Txd8+ Dxd8 37.Da5 Df6 38.Kg2 Kh7 39.De1 Lc6 40.Kg1 Dd4+ 41.Kg2 Lb5 42.Se3 Kg8 43.Dd2 Df6 44.Sd5 De5 45.Se3 Lc6 46.De1 Df6 47.Da5 Kh7 48.Da6 Le8 49.Dc8
  =/+  (-0.57)   Tiefe: 35/36   00:00:59  1457MN

So wie auch in den anderen Partien, die ich mir angeschaut habe, findet AZ immer wieder schöne Züge, aber SF braucht unter diesen Bedingungen einfach mehr Zeit, als er hat, die besten Fortsetzungen zu finden.

Edit: der Output oben ist auch wieder schlechter geworden mittlerweile, Lc8 ist wieder zurückgefallen, und sowieso ist die Output-Line und die Eval noch ein Schmarrn, nach dem 31.(2.)Dxc7(?) sollten das gute -1.40 sein.

P.S. komodo 11.2.2 ist im 2 MV auch recht gut.
Parent - - By Peter Martan Date 2017-12-09 14:17
Jetzt ist die Editierzeit doch vollends abgelaufen, aber das muss noch dazu:

Komodo spielt's auch default im single variant mode (fast und mit TC- Glück) in der verlangten Zeit. Er hat ja einen Contempt von 10, und lässt man ihn nach Eingabe des letzten weißen Zuges im Spielmodus rechnen:

3rqbk1/2p3p1/b6p/Q1p5/2N1PP2/1P1P2P1/2P4P/5R1K b - - 0 1

Analysis by Komodo 11.2.2 64-bit:

31...Lxc4 32.bxc4 Ld6 33.Dd2 Tb8 34.Kg2 Tb2
  =/+  (-0.68)   Tiefe: 7   00:00:07  60kN
...
31...Dc6 32.Se5
  =  (-0.16 --)   Tiefe: 29   00:01:05  876MN
31...Lc8 32.f5 Ld6
  =  (-0.28 ++)   Tiefe: 29   00:01:27  1195MN
31...Lc8 32.f5 Ld6
  =/+  (-0.36 ++)   Tiefe: 29   00:01:34  1307MN
31...Lc8 32.Kg2 Ld6 33.h4 Ld7 34.Dd2 Ta8 35.e5 Lc6+ 36.Kh3 Le7 37.De2 Dd7+ 38.f5 Dd5 39.e6 Ta2 40.Se5 Le8 41.Sg4 h5 42.Se3 Dc6 43.Sc4 Lf6 44.Tc1 Lc3 45.De4 Dxe4 46.dxe4 Lb5 47.g4 hxg4+ 48.Kxg4 Kf8 49.Kg5
  =/+  (-0.44)   Tiefe: 29   00:02:10  1810MN
31...Lc8 32.Kg2
  =/+  (-0.38 --)   Tiefe: 30   00:02:23  1991MN

Ich hatte da als TC 90'+30" eingegeben, wären es nur 60"/ Zug gewesen, wär's sich nicht ausgegangen, aber der Hash war sicher leer unmittelbar nach GUI-  Neustart.

Und leider leider ist es dann doch noch knapp vor dem Ziehen wieder ...Dc6 geworden, das konnte ich nicht mehr kopieren, aber der nach 2'50" gespielte Zug war jedenfalls wieder der falsche.

Das Alles nur, um das "extraterrestrische" von ...Lc8 (!) zu hinterfragen.
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-09 15:15
Peter Martan schrieb:
Und leider leider ist es dann doch noch knapp vor dem Ziehen wieder ...Dc6 geworden, das konnte ich nicht mehr kopieren, aber der nach 2'50" gespielte Zug war jedenfalls wieder der falsche.
Das Alles nur, um das "extraterrestrische" von ...Lc8 (!) zu hinterfragen.

Tja, das kommt davon, wenn man mit einer Schaufel einen Berg umgraben will

Zugegeben: Als Aufgabe in einem Stellungstest würde ich dieses Lc8 auch nicht empfehlen - aber ich glaube, dass sich
der AZ-Erfolg aus einer Kette von eben solchen Zügen generiert, die die Balance schier unmerklich
immer wieder zu seinen Gunsten verschiebt.
In 2 Jahren, wenn AlphaZero serienreif von jedermann gekauft werden kann, schauen wir den Zug nochmals an...

Gruss: Walter

.
Parent - - By Peter Martan Date 2017-12-09 17:59
https://en.chessbase.com/post/the-future-is-here-alphazero-learns-chess
ist die Reaktion von chessbase, vorläufig nur auf der englischsprachigen Site.

Der 21. Zug der 5. Partie

Lg5!

und der 30. der Neunten (Ah, Schiller, kleine Nachtmusik, ram-pam-pam-paaam!)


Lxg6!

werden gezeigt.
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-09 18:16
Peter Martan schrieb:

<a class='ura' href='https://en.chessbase.com/post/the-future-is-here-alphazero-learns-chess'>https://en.chessbase.com/post/the-future-is-here-alphazero-learns-chess</a>
ist die Reaktion von chessbase, vorläufig nur auf der englischsprachigen Site.

Merci für den Link.

Das fehlte noch: DeepMind liefert den technischen Input, und Marktführer Chessbase vertreibt es weltweit
als GUI&Engine für gängige PC's. Lassen wir uns das einen Moment auf der Zunge vergehen...

Gruss: Walter

.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2017-12-09 20:37

> Das fehlte noch: DeepMind liefert den technischen Input, und Marktführer Chessbase vertreibt es weltweit


Und was wäre daran so ungemein erschreckend?
(Ich meine, wenn es denn tatsächlich so wäre?)
Beno
Parent - By Walter Eigenmann Date 2017-12-09 21:36
Benno Hartwig schrieb:

Und was wäre daran so ungemein erschreckend?
(Ich meine, wenn es denn tatsächlich so wäre?)
Beno

Nix - im Gegenteil
Das würde ich mir auch ein paar hundert Euro kosten lassen.
Apropos: Man hat auch diverse Titelträger gefragt, was ihnen so was
wert wäre. Die waren (noch) ein bisschen zurückhaltend -
aber alle würden sie eine solche DVD kaufen, ALLE

Eine andere Firma mit ähnlicher Schach-Marktpräsenz wie Chessbase
sähe ich übrigens momentan nirgends - ein bisschen Geld in die Hand nehmen
für diese Zukunftsinvestition müssten sie allerdings schon...

Gruss:
Parent - - By Klaus S. Date 2017-12-09 19:51 Edited 2017-12-09 19:54 Upvotes 1
Hier ein Foto vom Google Cloud TPU Cluster:  (Anklicken)



Parent - By Michael Bechmann Date 2017-12-09 20:25
2040 kann man ein vergeichbares Ding an einen Schlüsselbund hängen ... wetten dass?
Parent - By Roland Riener Date 2017-12-09 21:25
Hallo Peter,

H6T auf i5, 3CPU mit 4 MB Hash, ist mit 21. Lg5 einverstanden.  Nach kurzer Unterbrechung bleibt er bis Abbruch nach 10 Minuten dabei.

rn3r1k/pn1p1ppq/bpp4p/7P/4N1Q1/6P1/PP3PB1/R1B1R1K1 w - - 0 1

Analysis by Houdini 6.03 x64-pext:
...
21.b4 d5 22.Sd2 Sd6 23.Df4 Sc4 24.a4 Sd7 25.b5 cxb5 26.axb5 Sxd2 27.Lxd5 Tad8 28.Lxd2 Lxb5 29.Le4 Dg8 30.Txa7 Sc5 31.Lf5 Sd3 32.Lxd3 Txd3 33.Le3 Td5 34.Lxb6 Te8 35.Txe8
  = (0.19 --)  Tiefe: 24/54   00:01:21  335MN
...
21.Lg5
  +/= (0.33 ++)  Tiefe: 24/54   00:01:30  368MN
...
21.b4
  +/= (0.65 ++)  Tiefe: 24/54   00:01:35  389MN
...
21.Lg5 f5 22.Df4 d5 23.Le7 dxe4 24.Lxf8 Sd7 25.Lb4 Sf6 26.Tad1 Sd5 27.Txd5 cxd5 28.Td1 Sd8 29.Txd5 Se6 30.De5 Sg5 31.Lc3 Le2 32.Td7 Tg8 33.Dd6 Lxh5 34.Txa7 Dg6 35.Dxg6 Lxg6 36.Ld4 Se6 37.Le3
  +/- (0.77)  Tiefe: 25/60   00:02:54  727MN
...
21.Lg5 f5 22.Df4 d5 23.Le7 dxe4 24.Lxf8 Sd7 25.Lb4 Sf6 26.Tad1 Sd5 27.Txd5 cxd5 28.Td1 Ld3 29.Txd3 exd3 30.Lxd5 Td8 31.Lxb7 Dg8 32.Lc3 De6 33.Lf3 Kg8 34.Kg2 Dd7 35.Ld2 De6 36.Dc7 Td7 37.Db8+ Kh7 38.Df4 Td8 39.a3 Dd7 40.g4 fxg4 41.Lxg4 Dc6+ 42.Df3 Dxf3+ 43.Kxf3 g6 44.Ke3 gxh5 45.Lf5+ Kg8 46.Lxd3
  +/- (1.15)  Tiefe: 30/69   00:10:03  2631MN
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-09 15:56
Peter Martan schrieb:

Das Alles nur, um das "extraterrestrische" von ...Lc8 (!) zu hinterfragen.

Ich lese soeben, dass das "extraterrestrisch" gar nicht so zu hoch gegriffen war von mir.

Denn Grossmeister und Carlsen-Sekundant Nielsen äusserte sich ähnlich über AlphaZero:

"Nachdem ich das 'Paper' gelesen, aber vor allem die Spiele gesehen hatte, dachte ich, naja,
ich habe mich immer gefragt, wie es wäre, wenn eine überlegene Spezies auf der Erde landen würde
und uns zeigte, wie sie Schach spielen. Jetzt weiss ich es..."
https://www.chess.com/news/view/google-s-alphazero-destroys-stockfish-in-100-game-match



Gruss: Walter
Parent - By Thorsten Czub Date 2017-12-09 20:56
Naja die Partien sind ziemlich eindeutig. Stockfisch bekommt richtig einen vernäht. Der sieht ja aus als ob er nur Materialwerte der Figuren kennt und ansonsten keine Ahnung von Schach hat.
Die Opfer sind so weit weg vom Horizont das es klar ist das stockfish keine Partie gewinnt.

Aber als Mensch versteht man die Opfer doch alle.
Klar wir würden das gegen stockfish nicht hinbekommen. Der würde uns auch da noch betrügen.
Aber das neuronale Netzwerk scheint es drauf zu haben.
Man merkt wie ich finde deutlich das stockfish außerhalb seines suchhorizontes vorgeführt wird.
Die Stellungen in die der kommt sind an Eindeutigkeit doch gar nicht zu überbieten. Das tut ja beim zuschauen weh.
So ähnlich raumgreifend und eindeutig spielte the king von Johan de Koning. Der natürlich gegen stockfish keine Chancen hatte. Aber vom Spielstil.
Parent - By Klaus S. Date 2017-12-09 13:44 Upvotes 1
Peter Martan schrieb:

...
Uups, es blieb nicht dabei, die Reihenfolge hat sich wieder geändert.

Aber in der Sache hast du natürlich völlig recht, da sind schon ein paar schöne Züge vorgekommen in den 10 Partien, die man zu sehen bekommen hat.


Hi Peter,
wer sagt denn das nicht auch AZ Lc8 nach z.B. 2:30 verwirft, um in dann nach 5min wieder nach vorn zu bringen.
Parent - - By Thorsten Czub Date 2017-12-09 13:22 Edited 2017-12-09 13:26
Lc8 ist für einen Menschen doch ein ganz einfacher Zug.
Der weiße König hat da eine Schwäche auf g2.
Und der Läufer und die Dame können diese Schwäche nutzen.

Ein Plan ist eben ein Plan. Und hat mit Taktik oder Strategie nicht unbedingt was zu tun,
Ein Plan wird eben verfolgt. Dafür spielt man in einer gegebenen Stellung schon mal den 2. oder 3. besten Zug aus.
Hauptsache der Plan wird vorangetrieben. Es geht ja nicht um Materialgewinn sondern um den Sieg der Partie. Materialgewinn ist was für Programme die keinen Plan haben.
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-09 14:50
Thorsten Czub schrieb:

[...]Ein Plan wird eben verfolgt. Dafür spielt man in einer gegebenen Stellung schon mal den 2. oder 3. besten Zug aus.

Ja, das ist der human point of view - ein verwandtes Thema ist das "Schwindeln":
https://glarean-magazin.ch/2017/06/06/schach-essay-to-clever-is-dumb-philosophie-des-schwindelns-roland-stuckardt/

Aber mit 2.-/3.-besten Zügen gewinnt man allenfalls im primitiven "Menschen-Schach" mal eine Schachpartie...

Und es geht auch nicht um den von dir angesprochenen Gegensatz Partiegewinn oder Materialgewinn.
Gerade AZ schmeisst ja das Material geradezu weg, wenn man so die 10 Games überblickt. Es ist atemberaubend,
wie von AZ die Wertigkeit und das Wirkungsgefüge der Steine "neu" geordnet werden.

Ein Beispiel (AlphaZero - Stockfish8 1-0)

Hier könnte man auch wieder mit "menschlicher" Phraseologie wie "Entwicklungsrückstand", "Hinlenkungsopfer",
"Figurenmobilität", "Königsschwäche" etc. operieren. Aber ich glaube nicht, dass auch nur ein einziger Grossmeister
so wie AlphaZero sich getraute, dem Schwarzen hier einen ganzen Springer nachzuschmeissen (1 Bauer hinkt ja
der Weisse bereits hinterher). Nicht mal Michael Tal in seinen alkoholisiertesten Zeiten hätte derart "spekulativ" gespielt...
Ein Plan in deinem Sinne ist jedenfalls hier nicht auszumachen - trotzdem spielte AZ:

Te1 (!!??)

Im Interesse der Suche nach der absoluten schachlichen Wahrheit haben Computerprogramme m.E. den besten, den einzigen,
den Stein-der-Weisen-Zug aufzuspüren - das ist ihre Wesensbestimmung. (Soll das interaktiv geschehen, ist hierzu
das moderne Fernschach die interessanteste Schnittstelle zwischen Mensch und Computer).

Mit Lern-KI-Ansätzen wie bei AlphaZero sind wir der absoluten Wahrheit im Schach wieder ein paar Zentimeter näher gerückt
(während der "wissensbasierte" Weg von Stockfish & Co. offensichtlich nur Stagnation verheisst...)

Ok, diese Zentimeter liegen auf einer Strecke von vielen Metern

Jedenfalls zwingt uns AZ, sehr viel flexibler als in den letzten 400 Jahren über Schach nachzudenken...

Gruss: Walter

.
Parent - By Thorsten Czub Date 2017-12-09 19:11 Edited 2017-12-09 19:21
Die Schach Programme spielen innerhalb eines Intervalls richtig, aber außerhalb dieses Intervalls sind sie ja blind.
Und AZ scheint ein größeres Intervall zu haben.

Alle diese stellungsbeispiele die ihr da aufführt erscheinen mir aus menschlicher Sicht sehr einfach.
Das sind alles bekannte Motive aus dem menschenschach, vielleicht spielt AZ einfach sehr menschlich.
Das ist kein Maschinenschach wie wir es von stockfish und anderen Geräten kennen.
Parent - - By Thorsten Czub Date 2017-12-09 21:58
Wo gibt’s die Partien als pgn zum nachspielen ?
Parent - By Peter Martan Date 2017-12-09 22:27 Edited 2017-12-09 22:33
Z.B. hier:

http://www.chessgames.com/perl/chess.pl?tid=91944&pid=125070

Wenn du dort nicht registriert bist, kannst du's nicht runterladen, hier

http://www.talkchess.com/forum/viewtopic.php?topic_view=threads&p=741910&t=65932

hat Oliver Roese auch alle einzeln nachspiel- und runterladbar gesammelt.
Parent - By Klaus S. Date 2017-12-09 22:32
Parent - By Timo Haupt Date 2017-12-09 22:23
Hallo Walter,

danke für deinen Beitrag, der bei mir dazu geführt hat, mir die AlphaZero-Partien wirklich mal genauer anzuschauen. Ich muss sagen, dass ich doch (im positiven Sinne) schockiert bin, wie toll das Teil spielt und Stockfish teilweise wie einen Lehrling aussehen lässt. Irgendwie hat mich AZ teilweise an die Partien von B. Fischer erinnert, dem es in seinen besten Zeiten ebenfalls gelang, seine Gegner sehr blass aussehen zu lassen.

Umso mehr würde mich eine Begegnung zwischen AlphaZero und der mächtigsten Schachentität, welche die Computerschach-Community aufzubieten hätte, interessieren - natürlich im Rahmen eines Turnieres und nicht im stillen Kämmerlein von Google durchgeführt. Wenn dabei herauskäme, dass AZ ebenso auftrumpft und ein fiktives Multibrain aus Stockfish, Houdini und Komodo (auf einem Cluster, mit Eröffnungsbuch und Endspieldatenbanken) ebenso abledert wie Stockfish (unter etwas fragwürdigen Rahmenbedingungen) in den bislang veröffentlichten Partien, dann könnten wir wohl aufhören, uns noch weiter mit den uns bisher bekannten Engines zu beschäftigen. Bliebe umso mehr zu hoffen, dass AZ dann irgendwie den Weg zu den interessierten Nutzern finden würde (Vermarktung würde wohl schwierig werden angesichts der dafür erforderlichen Spezialhardware)...

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Robert Bauer Date 2017-12-10 10:15 Upvotes 1
Solange nicht alle 100 Partien veröffentlicht sind, können wir uns kein vollständiges Bild machen.
Freilich machen die verfügbaren 10 Partien einen extraterrestrischen Eindruck.
Andrerseits sieht es aber danach aus, als hätte Stockfish schon in der Eröffnung teilweise einen minderwertigen Zug gewählt.
Ganz ohne Buch war es aber wohl nicht?

Wie ist denn das Ergebnis 64:36 (+28 =72 -0) ELO-mäßig?
Ich habe mal die Stockfish 8 ELO-Zahl von 3389 auf CCRL 40/40 eingegeben in den Schachbundesliga-ELO-Rechner:

Heraus kam als Schnellberechnung der ELO-Zahl für AlphaZero:

Erzielte Punkte: 64.0/100
Gegnerschnitt: 3389
Erfolgszahl: 3485
Ihre erste ELO: 3485

Im Vergleich zum Erstplatzierten auf CCRL 40/40:

AlphaZero 3485
asmFish 051117 64-bit 4CPU  3426
Stockfish 8 3389

Gerne bitte mit anderen ELO-Verfahren (Bayes-ELO?) nachrechnen.

Die häufigsten Eröffnungen bei AlphaZero's Lernmethode waren Englisch und Damengambit. (!?)
Dazu möchte ich ausführen, dass ich mir das so erkläre: nacheinander klapperte AlphaZero mehrere Eröffnungen ab und erreichte wohl zeitweise zufriendenstellende Ergebnisse, fiel teilweise dann aber wieder davon ab (siehe die Kurve im arXiv Paper bei Französisch). Wenn man AlphaZero aber nochmal starten würde - man bedenke es ist ein neuronales Netz - so würde wahrscheinlich ganz was anderes rauskommen. AlphaZero muss sich wie im Französisch erst die besten aktiven Züge/Varianten/Methoden ebenso wie die besten Verteidigungs-Züge/Varianten/Methoden erarbeiten. Auch das dauert offensichtlich seine Zeit.
Eine Wiederholung des AlphaZero Lernzyklusses wäre daher sehr wünschenswert.

Der bemerkenswerteste Satz aus dem arXiv Paper ist für mich:

"AlphaZero searches just 80 thousand positions per second in chess and 40 thousand in shogi, compared to 70 million for Stockfish and 35 million for Elmo. AlphaZero compensates for the lower number of evaluations by using its deep neural network to focus much more selectively on the most promising variations – arguably a more “human-like” approach to search, as originally proposed by Shannon (27)."

AlphaZero spielt (endlich!) menschlicher! Er opfert Bauern und knebelt den Gegner. Wirklich schön anzuschauen sind dabei Partie 3 (was aber wenn Schwarz 42...Kf8 gespielt hätte?), 5 (die hätte Sugar schneller "verwandelt"!) und 9 (ein herrlicher Königszug Kxd2-Ke3 in der Eröffnung!). Cool auch der Märchenschachzug 26.Dh1 in Partie 10. Die "Abtauschmethode der Fische" hatte zuletzt schon dazu geführt, dass nicht Stockfish sondern Komodo und Houdini das TCEC10 Superfinal bestritten, weil Stockfish gegen eine schwächere Engine (Chiron) nur remisierte.

Es ist eben so, dass mit dem OpenSource von Stockfish alle Software-Entwickler voneinander abkupfern. Daraus entstehen weniger neue Ideen und ähnlichere Bewertungen.

Zur Eingangsdiagramm zurück: ist für einen Menschen nicht Lc8 der auf der Hand liegende erstbeste Zug?  
Parent - - By Peter Martan Date 2017-12-10 11:17 Edited 2017-12-10 11:36
Hallo Robert!
Robert Bauer schrieb:

Freilich machen die verfügbaren 10 Partien einen extraterrestrischen Eindruck.
Andrerseits sieht es aber danach aus, als hätte Stockfish schon in der Eröffnung teilweise einen minderwertigen Zug gewählt.
Ganz ohne Buch war es aber wohl nicht?


Doch, was SF angeht, offenbar eben schon, ich wüsste jedenfalls nicht, was das für ein Buch sein sollte, bei dem die beiden schwarzen Partien von AlphaZero identisch mit

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.d3 Lc5 5.Lxc6 dxc6 6.0–0 Sd7

und alle Weißsiege mit

1.Sf3 Sf6 2.c4 b6 3.d4 e6 4.g3 Ba6 or ...Bb7

anfangen.

Was im Papier über das Eröffnungsrepertoire von A0 im Selfplay steht, ist ja auch sehr interessant, aber eine praktische Überprüfung der Spielstärke im Vergleich zu einer guten Engine mit einem guten Buch, das auch irgendwas mit der Eröffnungstheorie der letzten paar Jahrhunderte zu tun hat, fehlt noch völlig.

Ich glaube ja auch nicht, dass SF A0 geschlagen hätte, wenn SF gleich mit vernünftigen TCs (1'/Zug Fixzeit lässt einfach keinerlei eigenes Time- Management der Engine zu, und das ist ja doch auch eine nicht unwesentliche programmtechnische Leistung) und einem ordentlichen Buch gespielt hätte, aber die vielen Dubletten hätte man vermieden, (wieviele es im Gesamtpool sind, wäre schon auch interessant) und mit dem Lernen während des Spiels hätte sich die Maschine, deren Hauptleistung ja das Lernen ist, doch auch etwas weniger leicht getan vermutlich.

Will nicht gleich wieder nur rumnörgeln, hätte nur gerne eine Fortsetzung des hochinteressanten Projektes mit Berücksichtigung der Eröffnungstheorie, wie wir sie halt momentan kennen, gerade auch weil ja das das Interessanteste für die Schachspieler wäre, was spielt das Ding gegen Eröffnungen, die sich bisher schon ganz gut bewährt haben in der Turnierpraxis, over the board, im Fernschach und im Computerschach.
Parent - - By Thorsten Czub Date 2017-12-10 11:50
Die Frage ist doch, ob Te1 gespielt wurde weil AZ einen Gewinn sah oder weil es meinte, das der Zug zu einem Gewinn führen könnte.
Wir Menschen machen Dinge, ohne immer zu wissen ob es funktioniert. Unser ganzes Leben ist so aufgebaut.
Würde stockfish, Komodo oder Houdini eine Figur opfern ohne Gegenwert zu bekommen ? Wohl höchst selten.
Bei AZ hat man den Eindruck der leitet Sachen ein, spekulativ.

Sollten diese Dinge aber wirklich „durchgerechnet“ sein, was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dann wäre das ja wohl eine beachtliche Leistung.

Auf mich wirkt das gar nicht sie durchgerechnet, und es erinnert mich an die Type B und Type C Programme die ein Type A Programm reinlegen.
Parent - - By Peter Martan Date 2017-12-10 13:35
Ja, Thorsten, als Mensch ist man natürlich geneigt, allem, was man nicht besser versteht, Interpretationen zukommen zu lassen und in Ermangelung besserer Information, den rätselhaften Dingen menschliche Züge zuzuschreiben.

Und vielleicht es dieser AI- Schritt ja auch wirklich schon so ein großer, dass das Programm besser als die bisherigen imstande ist, diejenigen Seiten des Schachs abzubilden und neu zu erfinden, die dem Menschen besonders gefallen.

Tatsächlich wissen wir aber bisher nur, dass A0 gegen SF unter für den suboptimalen Bedingungen, Fehler von SF schön auszunützen imstande war.

Was ich schon alles an Zügen von Menschen und Maschinen gesehen habe, was mir unheimlich gut gefallen hat oder auch nicht, was ich aber zunächst einfach, ohne es vorgeführt zu bekommen, nicht verstanden habe.

Die Engines, die wir haben, lassen uns schon immer wieder mit offenem Mund während des Spiels dastehen, selbst als nicht ganz unerfahrene Schachspieler, erst im Nachanalysieren mit Engine- Unterstützung sehen wir dann mehr oder weniger verständlich, was eigentlich vorgegangen ist.

Bevor ich jetzt, nur weil ich's erst recht nicht verstehe, dem nächsten übermenschliche Schachmonster einfach nur huldige, möchte ich zunächst mal gesehen haben, was es mit Stellungen macht, die ich schon kenne und verstanden zu haben glaube, weil vielleicht spielt es ja da dann hin und wieder einfach genau so erstaunlichen Blödsinn zusammen, wie wir es von den bisherigen Engines auch immer wieder erleben, so weit uns auch die schon lange over the board überlegen sind.

Ich bin einfach mit dem bisschen, was man da gesehen hat, nicht zufrieden, so schön es sein mag, da muss man dann aber doch erst recht drauf drängen, dass das nicht schon alles war.

Ich würde diese Gefahr nicht unterschätzen, weil seinen Werbegag hat Google ja jetzt auch schon gehabt, bei Go war's vielleicht noch mehr etwas Besonderes als bei Schach, wo die Leute ohnehin schon wissen, dass die Maschinen den Menschen die Herrschaft ziemlich abgenommen haben.

Wäre ein bisschen Gegenwehr, auch von Seiten der Programmierer und der Schachspieler, nicht die mindeste Voraussetzung dafür, dass Google irgendeinen Anreiz hätte, das weiter zu entwickeln?
Parent - - By Thorsten Czub Date 2017-12-10 13:51
Wenn ich die Partien mit meinem stockfish auf 4 cores mit 4 oder 8 Threads Nachspiele hat stockfish da aber eine ziemlich verkehrte Bewertung .
Sowohl was Lc8 angeht, als auch Te1 und selbst in der völlig eingeschnürten Lxg6 Partie bewertet stockfish das völlig verkehrt.
Da stimmen doch die Bewertungen überhaupt nicht.
Das man damit überhaupt so stark oben mitspielt liegt wohl eher an der Baumsuche.
Fällt jetzt natürlich extremst auf. In Partien gegen Komodo oder Houdini kam das nie so deutlich rüber. Einfach weil sich diese 3 Gegner
Viel zu ähnlich sind, als das sie sich widersprechen könnten.

Nun nehmen wir mal an AZ plant das nicht sondern sieht so tief das es diese natürlichen Züge innerhalb seines suchhorizontes vorteilhafter wahrnimmt. Dann muss dieser Horizont in der Te1 Partie aber sehr tief sein, oder ?
Parent - By Peter Martan Date 2017-12-10 14:18
Thorsten Czub schrieb:

Nun nehmen wir mal an AZ plant das nicht sondern sieht so tief das es diese natürlichen Züge innerhalb seines suchhorizontes vorteilhafter wahrnimmt. Dann muss dieser Horizont in der Te1 Partie aber sehr tief sein, oder ?


Capablanca soll mal auf die Frage, wieviele Züge er im Spiel pro Stellung so vorherberechnen würde, gesagt haben, immer nur einen.

Begriffe wie Suchhorizont müssen bei diesem Ding wohl noch weniger humanoid definiert werden, als das bei den momentanen Engines schon der Fall war.
Und ja, ich habe auch genau wie du das Gefühl, Eval (und damit natürlich auch Suche) haben an den entscheidenden Stellen, wo A0 so schön gespielt hat, bei SF auffällig stark gemangelt.
Nun schau aber mal, wenn da auch 64 Kerne mit nur 1G Hash immer genau eine Minute rechnen, ist das nicht für unsere Begriffe schon auch eine Art Kastration der Hardware- Software- Kombi?

Und natürlich wäre so ein Gegner, der wirklich anders aber unheimlich gut Schach spielt, die neue Celo- Herausforderung schlechthin, weil natürlich sind die Ranglistenhöhenflüge schon lange zu einem guten Teil eine Folge von immer größeren Gemeinsamkeiten in den Stärken und den Schwächen der Teilnehmer, da kannst du noch so viel Kanonenfutter an nicht ganz so Guten mitspielen lassen, damit verbesserst du die oben an der Spitze eben höchstens Elo- kosmetisch.

Aber das, was es im Schach überhaupt noch wirklich neu zu entdecken und zu erfinden gibt, sind die Eröffnungsvarianten. Jetzt meinen wir, von denen sind schon so und so viele durchanalysiert und tot remis.

Vielleicht ist ja das tatsächlich völlig falsch, aber das sollten wir dann doch in erster Linie vom neuen lieben Schachgott erfragen, bevor wir weiter unser stumpfsinniges Menschen- (und Maschinen)-Schach, dem ja nicht einmal so sehr der Plan und die Taktik im Mittel- und Endspiel fehlt, ohne wesentlich neue Eröffnungserkenntnisse herumstümpern.

Wir einigen uns mit entsprechender Datenbank- und Engine- Unterstützung doch schon ständig nach 20 Züge auf Remis, weil wir uns spätestens im frühen Mittelspiel schon ins Remis- Out geschossen haben, nein?

Wovon sprechen denn sonst Leute wie Arno Nickel, der ja wirklich weiß, wovon er spricht, wenn er schon Regeländerungen fürs Fernschach überlegt, damit wieder ein bisschen mehr Schwung reinkommt?

Jetzt kann's natürlich sein, A0 prügelt uns in kürzester Zeit das letzte bisschen Theoriehoffnung auf mehr als Remis auch noch aus den Köpfen, dann wüsste ich das aber einfach lieber auch möglichst bald, als dass ich mich da weiter ständig selbst betrüge und von den Engines und den Datenbanken, die wir schon haben, betrügen lasse.
Parent - By Ludwig Buergin Date 2017-12-10 14:40
Hallo Peter 

  Habe 9 von den 10 Partien angeschaut und analysiert.Du schreibst,Tatsächlich wissen wir aber bisher nur, dass A0 gegen SF unter für den suboptimalen Bedingungen, Fehler von SF schön auszunützen imstande war.
  Aber dazu brauchen sie  einen extrem schnellen PC und das Wissen,dass die angezeigten Variant von SF,was früher hier schon öfter bemängelt wurde ,mit zunehmenden Länge immer fragwürdiger werden.Diesen Umstand scheinen die Google-Leute gut ausnützen  zu können.

  Gruß Ludwig

Vermute mal, mit Stellungen lösen wird da nicht viel mehr gehen als bisher.
Parent - - By Robert Bauer Date 2017-12-10 12:37
Zitat:
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 Sf6 4.d3 Lc5 5.Lxc6 dxc6 6.0–0 Sd7


Nun, Stockfish war Weiß. AlphaZero braucht kein Buch, da er mit dem Wissen des Erlernten spielt.

Nach dem Hiarcs14w Buch:

4.d3 (N=56323) gegenüber 4.0-0 (N=94047) der zweithäufigste, also normal.
5.Lxc6 (N=2515) gegenüber 5.c3 (N=34294) der zweithäufigste, eher selten.
6.0-0 (N=1827) der häufigste.

Insgesamt ist nur der Zug 5.Lxc6 unwahrscheinlicher.

Zitat:
1.Sf3 Sf6 2.c4 b6 3.d4 e6 4.g3 Ba6 or ...Bb7


2...b6 ist zwar nur auf Rang 5 in der Wahrscheinlichkeit im Hiarcs14w Buch, aber insgesamt geht es ja durch Zugumstellung in eine Damenindische Struktur über, die häufiger über 2...e6 3.d4 b6 entstehen kann.

Aus beiden Varianten läßt sich kein Schluss über eine Buchbenutzung ziehen. Man müsste dazu schon alle 100 Partien haben. In den anderen 90% der Partien wurden vielleicht "normale" Varianten gespielt.

Wirklich spannend wird es, wenn man AlphaZero wirklich dazu nutzen würde, die Eröffnungstheorie zu überarbeiten. Ich fürchte (oder hoffe???!!!) dazu wird es nie kommen, denn AlphaZero war vielleicht nur eine "Machtdemonstration" von Google.
Parent - - By Peter Martan Date 2017-12-10 13:21 Edited 2017-12-10 13:43
Robert Bauer schrieb:

Aus beiden Varianten läßt sich kein Schluss über eine Buchbenutzung ziehen.


Doch, Robert, ich glaube schon, weil es sonst einfach erst recht reiner Bias wäre, ausgerechnet das zum einzig Auszuspielenden zu editieren, meinst du nicht auch?
Auch hätte es im Papier irgendeine Erwähnung geben müssen, wenn ein Buch von SF verwendet worden wäre, und so ein restriktives erst recht.

Das war (was die 10 bekannten Partien angeht) ein Thementurnier, aber einfach, weil SF bei 1' fixer Bedenkzeit nicht mehr Varianz als das in der Eröffnung zusammengebracht hat.
Das ist deshalb so viel weniger aussagekräftig, weil der wesentlichste Nachteil der Engine, nicht lernen zu können, nicht einmal buchlernen, gegen die Lernmaschine schlechthin natürlich umso mehr zählt, je weniger Varianz sie in ihrem Spiel hat.

Und ja, dein Vorschlag per Mail, mal A0 gegen einen guten spezialisierten Gegner Fernschach spielen zu sehen, würde mich auch sehr interessieren, der Nachteil wäre halt, dass pro Zeit wenig Material herauskäme.

Das Ding, wenn es wirklich so gut ist, wie es scheint, soll vor allem etwas quantitativ und qualitativ zur Eröffnungstheorie beitragen, ich finde, dass das auch das wissenschaftliche Hauptinteresse von primär am Schach interessierten AI- Fachleuten sein sollte.

Was wird von den Erfolgen und den Partien der Versionen, wenn es mehrere weitere werden könnten, übrig bleiben, wenn nicht das:
einzelne schöne Züge gegen starke Gegner, in den Büchern der Schachspieler aber halt in aller erster Linie in den Eröffnungsbüchern.
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-10 13:47
Peter Martan schrieb:
Was wird von den Erfolgen und den Partien der Versionen, wenn es mehrere weitere werden könnten, übrig bleiben, wenn nicht das:
einzelne schöne Züge gegen starke Gegner, in den Büchern der Schachspieler aber halt in aller erster Linie in den Eröffnungsbüchern.

Ja, das AlphaZero könnte die Eröffnungstheorie komplett revolutionieren - und solchen extrem aufwändigen Projekten wie Frank's und Klaus' FEOBOS dürfte der Wind böse ins Gesicht blasen
(FEOBOS gründet ja auf den "moves & evals" nur irdischer Engines...)

Die Schach-Verlagsszene wiederum könnte gar profitieren von AZ: Sie müssten nur vielleicht
den Drittel eines betr. Eröffnungsbuches anpassen und den Rest ein zweites Mal verkaufen
Auf dem Cover stünde dann jeweils zugkräftig: "AlphaZero-bereinigt"...

Gruss: Walter

.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2017-12-21 12:17 Edited 2017-12-21 12:20
Hallo Walter,

was soll Alpha-Zero, drei Züge nach ECO-Code Ende finden was die Kombination an 10 unterschiedlichen spielenden TOP-Engines nicht findet?
Bei FEOBOS sprechen wir von Vorgaben in Form eines Buches um Engine-Engine interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Drei Züge nach ECO Code Ende hat die Partie gerade mal begonnen.

Maximal interessant sind eher schon jetzt umstrittene Systeme bzw. die Einschätzungen hierzu.

Auch entwickeln wir bei FEOBOS nicht nur ein Buch, sondern revolutionieren mit vielen neuen Ideen die Erstellung von Eröffnungsbüchern. Erzeugen viele neue Themen und Gesichtspunkte wie anhand von modernen Programmen die Theorie im Jahr 2017 aussehen könnte.

Da die Entwicklung der Excel im Vordergrund steht, könnte also später mit neueren stärkeren Engines, als die welche wir heute haben, erneut überprüft werden bzw. die Unterschiede zum Jahr 2017 herausgepickt werden. Also, alles, jeder ECO Code, wird auf die Schippe genommen und durch die Excel und Studium der Excel kann sich jeder der möchte ein gigantisches Wissen zu unseren 500 ECO Codes selbst erarbeiten.

FEOBOS ist also ein wenig mehr als nur ein simples / dummes Buch.
Und genau so soll es sein ...

Es soll etwas für die Zukunft sein!!
Und daran ändert kein Alpha-Zero Quatsch irgend etwas.

Alpha-Zero heute ist Schnee von morgen, FEOBOS aber nicht denn dieser neue Eisberg wird selbst in 20 Jahren nicht weggetaut sein.
Wer sich mit er Arbeit beschäftigt wird das auch schnell erkennen.

Hoffe jetzt kommen nicht die Nachfolger der Stockfish Jünger und zweifeln an das Alpha-Zero Schnee von morgen ist.
Oder gar die Rybka Jünger, oder wer alles mal oben stand.

Habe jetzt Urlaub und werde alsbald den Bericht schreiben.
Bereite mich gerade seelig und geistig darauf vor.
Neue schnellere Tastatur steht bereit ...

Dir und den anderen Lesern schöne Tage!

Gruß
Frank
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-10 13:11
Robert Bauer schrieb:
[...] Wie ist denn das Ergebnis 64:36 (+28 =72 -0) ELO-mäßig?
[...] AlphaZero spielt (endlich!) menschlicher!


Die Elo-Wertung würde ich bei diesem Mini-Match nicht ins Spiel bringen wollen, und dass neuronale KI-Lernsysteme
"menschlicher" spielen, ist ja gerade das Thema (und der tiefere Sinn überhaupt der ganzen Alpha-Übungen).

Ich glaube in diesem Match müssen drei Dinge klar getrennt werden:

1. Das Google-Setting des Matches

Es ist sehr diskutabel - die Bedingungen zu Ungunsten von Stockfish wurden ja schon mehrfach angesprochen:
a) Exakt vorgegebene Zeit pro Zug - das unterläuft das dezidiert flexible, situationsangepasste Time handling
von Stockfish
b) Krasses Missverhältnis zwischen 64 Prozessoren und nur 1G Hash
c) Fehlendes Eröffnungsbuch (gegenüber einer lernkonditionierenden Software ganz schlecht)

Da hat sich offenbar ein Milliarden-Multi seinen PR-wirksamen Auftritt um keinen Preis vermiesen lassen...

2. Das Spiel von Stockfish

Sorry, Stockfish konnte es einfach nicht besser...
Als Beispiel die Stellung nach dem angesprochenen Alpha-Zug ...Lc8:


Der Bauer c7 ist vergiftet: schlägt man ihn, kommt die Alpha-Lawine
gleich von zwei Seiten ins Rollen. Stockfish hat ihn geschlagen....
(Mit f5 oder Kg2 hätte Weiss 2 verteidigende Alternativen gehabt).

Man setze Stockfish also die Stellung nochmals vor und lasse ihn dauerrechnen.
Auf meinem AMD-FX8350/4Ghz mit 8CPU und 4G Hash erhalte ich:

Analysis by Stockfish 8 64 POPCNT :
31.Dxc7 Lh3 32.Tg1 Td7 33.De5 Dxe5 34.Sxe5 Ta7 [...]
  Die Stellung ist ausgeglichen: = (0.10)  Tiefe: 11/20   00:00:01
  Schwarz hat minimalen Vorteil: = (-0.29 --)  Tiefe: 42/60   00:12:22  7041MN, tb=388269
31.Kg2 Ld6 32.De1 Ld7 33.h4 Ta8 34.Dc3 Dh5 35.f5[...]
  Schwarz hat minimalen Vorteil: = (-0.28)  Tiefe: 42/70   00:20:27  11643MN, tb=585560

SF bleibt also 20 Min. lang bei Dxc7(?)...
Oder doch wenigstens ein deutliches Gefahrenbewusstsein in Form von "=/-" ?
Fehlanzeige...

Ob andere Engines ebenfalls so hartnäckig ins Verderben rennen, habe ich nicht geprüft.

Kurzum: Solche schachlichen Defizite bei Stockfish hätten grundsätzlich wohl weder ein Opening-Book
noch eine andere BZ-Vorgabe verhindert... (Allenfalls könnte man attestieren, dass SF mit einem guten Book
gar nicht erst in solche Situationen geraten würde - aber das ist spekulatives Wunschdenken...)

3. Das Spiel von AlphaZero

Ich bin immer noch der Meinung, dass AZ ein Schach wie vom anderen Stern zelebrierte - seine Setting-Vorteile unbesehen.

Es wurden ja schon allenthalben tolle AZ-Moves präsentiert. Albert Silver hat (auf der englischen Chessbase-Seite
https://en.chessbase.com/post/the-future-is-here-alphazero-learns-chess einen besonders fulminanten angeführt:


Der Top-Shot ist Lg5!!
Und die Stellung zeigt auch ein überhaupt vertrautes Bild in diesem Match: Stockfish kauert schlotternd in einer Ecke
mit kaum Aktionsradius seiner Figuren, während AlphaZero mit Minus-Material, aber offenen Linien und Zentralisierung
an allen Ecken das Feuer entzündet...
Soweit wäre das ja noch "menschlich" zu nennen - aber dass es auch taktisch komplett wasserdicht ist, das ist "unmenschlich".

Robert Bauer schrieb:
Es ist eben so, dass mit dem OpenSource von Stockfish alle Software-Entwickler voneinander abkupfern.
Daraus entstehen weniger neue Ideen und ähnlichere Bewertungen.

Das hat was... Die "Demokratisierung" des Programmierens hat (nicht nur) das SF-Projekt ungeahnt vorangetrieben - mit allen
negativen Begleiterscheinungen der Demokratie (als Schweizer weiss ich, wovon ich rede...

Robert Bauer schrieb:
Zur Eingangsdiagramm zurück: ist für einen Menschen nicht Lc8 der auf der Hand liegende erstbeste Zug?

Aber natürlich - wenn man die Lösung kennt, liegt sie meist auf der Hand...

Gruss: Walter

.
Parent - By Thorsten Czub Date 2017-12-10 13:57 Edited 2017-12-10 14:23
Es gab schon Programme die ähnlich mit Raum und abschnüren gespielt haben: the king von Johan de Koning auf der chessmachine und dem tasc R30 spielte auch so.
Und eine spezielle Version vom Schachprogramm breakthrough,

https://chessprogramming.wikispaces.com/Werner+Koch
die felderkontrollen extremst berücksichtigte.
Werner Koch ließ dieses breakthrough nicht nur felderkontrollen in der brettstellung ermitteln und berücksichtigen, sondern erstellte für die Baumsuche alle Werte. Das führte zu teilweise bizarren Partien wo aber der Gegner fast gar nicht mehr ziehen konnte.
Parent - By Thorsten Czub Date 2017-12-10 15:11
Nochmals, ein schlechtes Spiel wie bei Lc8 oder Te1 oder anderen Fettnäpfchen fällt nur DANN auf, wenn der Gegner soweit ANDERS ist, das er es auch wahrnimmt.
Stockfish Gegner Komodo oder Houdini oder xyz sind aber alle ähnlich aufgebaut wie stockfish selber. Was ja auch daran liegt das stockfish Open Source ist und sich jeder da bedient.
Je ähnlicher Programme sind, desto schwachsinniger sind die Werte die entstehen wenn sie gegeneinander spielen. Das ist die sogenannte Inzucht in den Listen.
Sie gaukelt Fortschritt vor, wo in Wirklichkeit keiner ist.
Das können wir doch schon seit Jahrzehnten beobachten. In der Spitze kommt eine Version nach der anderen, die wiederum genauso und nur ein ganz wenig anders ist als die Vorgänger.
Was wir hier in den Partien sehen ist das völlige Versagen einer Seite.
Wir sind bislang immer davon ausgegangen, bestärkt durch die elo listen und die vielen vielen Partien die diese elo listen ermittelt haben, und dadurch das es keine revolutionären Situationen gab, das es immer so weiter geht und das es ein steter kleiner Fortschritt wird.
Hier in den Foren haben die potentaten der elolisten von Fortschritten im 5-10 elo Bereich gesprochen.

Dies ist aber ein Paradigmenwechsel. Wir sehen plötzlich das die Programme die wir bislang als sehr stark angesehen haben,
Sehr schwach reagieren.
Das sie vorgeführt werden.

Wir wundern uns: wie können sie solche absurde Bewertungen in diesen Partien haben !!!

Stockfish wird abgeschnürt. Er frisst eine Figur ohne Ahnung das das sein Verhängnis wird.
Wir Menschen und auch alle anderen Schachspieler die das nachspielen sehen wie stockfish in sein Verhängnis rennt.
Wir nehmen unsere PCs heraus und verifizieren das auch unser stockfish gescheitert wäre.

Es ist wie ein Zaubertrick den wir nicht verstehen.

Wir sehen aber in den Zügen AZ total elementare schachliche Grundlagen ausgebreitet.
Wir erkennen steinitz, Tal, ... das ganze wissen von Menschen wird hier abgehandelt.
So kommt es mir jedenfalls vor.

Ungewöhnlich ist doch nur das stockfish es nicht wahrnimmt.

Ich denke das ist ein typischer Paradigmenwechsel.

Es ist also möglich Programme wie stockfish, Komodo und Houdini mit ganz einfachen Regeln des Schachs zu schlagen.
Und dann auch noch in wirklich schönen Partien die praktisch alles zeigen was Schach so drauf hat.
Parent - - By Horst Sikorsky Date 2017-12-11 01:45
rn3r1k/pn1p1ppq/bpp4p/7P/4N1Q1/6P1/PP3PB1/R1B1R1K1 w - - 0 1
Analysis by S_XPrO 241017 x64 POPCNTE3:
21.b4 d5 22.Sd2 Ld3 23.Lb2 Sd8 24.Te7 Lf5 25.De2 Se6 26.Te1 Sd7 27.Txd7 Sf4 28.gxf4 Lxd7 29.Sf1 Df5 30.Df3 Dg4 31.Se3 Dxf3 32.Lxf3 Tae8 33.b5 c5 34.Lxd5 Lxb5 35.f5 Ld3 36.f6 gxf6
  +/= (0.41)  Tiefe: 27/45   00:00:31  130MN
21.Lg5
  +/= (0.49 ++)  Tiefe: 28/43   00:00:39  170MN
21.Lg5 f5 22.Df4 Sc5 23.Le7 Se6 24.Dd6 fxe4 25.Lxf8 Ld3 26.Le7 Df5 27.Tad1 Kg8 28.b4 Kh8 29.Te3 Dxh5 30.Tdxd3 exd3 31.Dxd3 Df7 32.Dd6 Df5 33.Te1 Kg8 34.Le4 Dh5 35.Lh4 a5 36.b5 Df7 37.a4 Kh8
  +/- (0.92 --)  Tiefe: 29/50   00:00:54  241MN
21.Lg5 f5 22.Df4 Sc5 23.Le7 Se6 24.Dd6 fxe4 25.Lxf8 Ld3 26.Tad1 Df5 27.Le7 a5 28.Te3 Kg8 29.Tde1 Dxh5 30.Lxe4 Lxe4 31.Txe4 Dd5 32.f4 Sa6 33.Dxd5 cxd5 34.Te5 Sb4 35.Lxb4 axb4 36.Txd5 Sc5 37.Te2 Txa2 38.Kf2 Sa4 39.Tdd2 d5 40.Kf3 Kf7 41.g4 Kf6 42.Txd5 Txb2 43.Td6+ Kf7
  +/- (1.54 ++)  Tiefe: 33/53   00:01:39  471MN
21.Lg5 f5 22.Df4 Sc5 23.Le7 Se6 24.Dd6 fxe4 25.Lxf8 Ld3 26.Tad1 Df5 27.Le7 a5 28.Te3 Kg8 29.Tde1 Dxh5 30.Lxe4 Lxe4 31.Txe4 Dg6 32.Ld8 Df7 33.Lxb6 Sa6 34.Txe6 dxe6 35.Txe6 Tf8 36.Te7 Df6 37.Dxf6 Txf6 38.Lxa5 Sc5 39.Lc3 Tf7 40.Te8+ Kh7 41.Kg2 Sd3 42.f3 Td7 43.a4 Sxb2 44.a5 Sd1 45.Lb4
  21.Lg5 f5 22.Df4 Sc5 23.Le7 Se6 24.Dd6 fxe4 25.Lxf8 Ld3 26.Tad1 Df5 27.Le7 a5 28.Te3 Kg8 29.Tde1 Sc5 30.f3 Sba6 31.fxe4 Df7 32.Tf3 De6 33.Dxe6+ dxe6 34.Tfe3 Te8 35.Lxc5 Sxc5 36.Td1 Lc4 37.Td6 Lb5 38.e5 Sb7 39.Td7 Sc5 40.Td4 Sb7 41.Te1 Sc5 42.b3 a4
  +- (1.82)  Tiefe: 35/58   00:02:52  844MN
21.Lg5 f5 22.Df4 Sc5 23.Le7 Se6 24.Dd6 fxe4 25.Lxf8 Ld3 26.Tad1 Df5 27.Le7 a5 28.Te3 Kg8 29.Tde1 Sc5 30.f3 Sba6 31.fxe4 Df7 32.Tf3 De6 33.Dxe6+ dxe6 34.Tfe3 a4 35.e5 Tc8 36.Tc1 Lb5 37.Ld6 Kh8 38.Lf3 Sd3 39.Tc2 Sdb4 40.Td2 Sxa2 41.Le4 S2b4 42.Tf3 Sc5 43.Lg6 Sbd3 44.Lxd3 Sxd3 45.Tdxd3 Lxd3
  +- (2.00)  Tiefe: 37/64   00:04:56  1484MN
21.Lg5 f5 22.Df4 Sc5 23.Le7 Se6 24.Dd6 fxe4 25.Lxf8 Ld3 26.Tad1 Df5 27.Le7 a5 28.Te3 Kg8 29.Tde1 Sc5 30.f3 Sba6 31.fxe4 Df7 32.Tf3 De6 33.Dxe6+ dxe6 34.Tfe3 Te8 35.Lxc5 Sxc5 36.Td1 Lb5 37.e5 Lc4 38.Lxc6 Tc8 39.Td6 Lxa2 40.Lf3 Tb8 41.Tc3 Lb1 42.Kf2 Kf8 43.g4 g6 44.hxg6 Kg7 45.Ke3 Lxg6 46.Tc4 Kg8 47.Tc1 Kg7
  +- (2.05 ++)  Tiefe: 40/60   00:07:05  2158MN
na und ... mit leichter taktic-verbesserung auf lahmen i5 3cpu
Parent - - By Walter Eigenmann Date 2017-12-11 02:34
Horst Sikorsky schrieb:

rn3r1k/pn1p1ppq/bpp4p/7P/4N1Q1/6P1/PP3PB1/R1B1R1K1 w - - 0 1
Analysis by S_XPrO 241017 x64 POPCNTE3:
[...]
21.Lg5
  +/= (0.49 ++)  Tiefe: 28/43   00:00:39  170MN
[...]
na und ... mit leichter taktic-verbesserung auf lahmen i5 3cpu


Natürlich kann man immer an den Defaults rumdrehen, bis man
das gewünschte Ergebnis hat... Wahrscheinlich würde man noch
den Uralt-Naum mit ein paar richtigen Schräubchen zu Lg5 zwingen können

Wenn man S_XPrO 241017 aber unmanipuliert rechnen lässt,
erhält man (auf einem i7-4790/8Cores/8G Hash) z.B. das hier:

Analysis by S_XPrO 241017 x64 BMI2:
1.b4 d5 2.Sd2 Sd8 3.Lb2 Se6 4.Tac1 Lb5 5.Sf3 Sd7 6.Sh4 Tae8 7.Sf5 Sf6 8.Lxf6 gxf6 9.Sd6 Td8 10.Sxb5 cxb5 11.Tcd1 d4 12.Le4 Dg7 13.Df5 Tg8 14.Tc1 Sg5 15.Tc6 Sxe4 16.Txe4 Dg5 17.Dxf6+ Dxf6
  =/+ (-0.31)  Tiefe: 13/21   00:00:00  450kN
  = (-0.27)  Tiefe: 16/34   00:00:01  1844kN
1.Df4 d5 2.Sd6 Sxd6 3.Dxd6 Tg8 4.Lf4 Lb5 5.a4 Lc4 6.a5 bxa5 7.Txa5 Df5 8.De5 Dxe5 9.Txe5 Sd7 10.Te7 Sf6 11.Txf7
  = (-0.20)  Tiefe: 17/34   00:00:01  4720kN
1.b4 d5 2.Sc3 Lc4 3.Lf4 Sa6 4.Dd7 Sxb4 5.Dxb7 Dc2 6.Tec1 Df5 7.Se4 La6 8.Sd6 Dxf4 9.gxf4 Lxb7 10.Sxb7 Tab8 11.Sd6 c5 12.Td1 Sc2 13.Tab1 Sd4 14.Lf1 Kg8 15.Sb5 Sxb5 16.Lxb5 Tfd8 17.Kf1 g6 18.Ke2 Kg7 19.La6 Te8+ 20.Kf3 Ted8 21.Lb5 c4 22.hxg6 fxg6 23.Ke3
  = (0.20)  Tiefe: 18/34   00:00:02  11573kN
  +/= (0.49)  Tiefe: 37/57   00:05:09  2666MN, tb=173

Nach 5 Minuten habe ich abgebrochen: Weit und breit kein Lg5 in Sicht...
Dabei sind die Sugars ja doch schon Taktik-Derivate von Stockfish...

Gruss: Walter

.
Parent - By Horst Sikorsky Date 2017-12-11 10:40
erst habe ich einfach den vom 25.11. genommen, der war zufällig blind, dann den vom 24.10 ... der war schon lange vorgeschraubt 
und dieser kann hoffentlich auch andere Aufgaben ... Grüße Horst 
Parent - - By Robert Bauer Date 2017-12-11 12:56
Zitat:
Robert Bauer schrieb:
Zur Eingangsdiagramm zurück: ist für einen Menschen nicht Lc8 der auf der Hand liegende erstbeste Zug?

Aber natürlich - wenn man die Lösung kennt, liegt sie meist auf der Hand...


Bitte mal 50 cm zurückgehen von der Diagrammstellung...

1.Frage: Soll, ich (mit Lxc4) wenn ich eine Figur gegen Bauern habe, abtauschen? Nein, denn dann bleibe ich am Schluss mit der nackten Figur gegen die Bauern. Diese simple Regel kennt jeder Mensch bzw. wenn er sie noch nicht kennt, dann leuchtet diese jedem ein.
2.Frage: Wo steht der Läufer besser? Auf a6 oder auf c8? Auf c8, denn da hat er viel mehr Möglichkeiten.

Im Blitz spiel ich Lc8 in 1 Sekunde. Dc6 kommt wegen des Angriffs Se5 nicht in Frage.

Ob das Beispiel nun aussagekräftig ist oder nicht, Stockfish ist eine Engine, die auf Remis spielt und abtauscht (was gegen AlphaZero eben manchmal nach hinten losging) während AlphaZero aktiv spielt, wie es sein soll, und sogar versteht wie man den Gegner knebelt. "Knebelt" ist genau das richtige Wort. In keiner Engine gibt es so einen (direkten) Knebel-Algorithmus. AlphaZero hat sich diese Strategie erwürfelt. Als Schachspieler ist der Begriff aber gang und gäbe.

Ich erhoffe mir, dass zukünftig die Stockfish- oder XY-Engine-Entwickler wieder mehr allgemeine - von Menschen entwickelte - Schachstrategien umsetzen.
Es kann doch echt nicht sein, dass eine Engine nicht mal ansatzweise z.B. eine Festung versteht. Mit Monte Carlo kriegt man das einfach raus.
Dies wäre auch schon der erste neue Ansatz: Monte Carlo in den Berechnungen einzubeziehen. Und das geht! Eine Engine braucht dann sicher mehr Zeit aber es ist umsetzbar!
Parent - By Thorsten Czub Date 2017-12-11 13:18 Edited 2017-12-11 13:20 Upvotes 1
Die von Menschen entwickelten Schachprogramme stockfish / Komodo / Houdini
konzentrieren sich im wesentlichen darauf im suchbaum irre tief zu kommen. Das scheint gegen Menschen ja erfolgreich
Zu sein, und auch gegen andere Schachprogramme die dann einfach totgerechnet werden.

Gegen AZ funktioniert das gar nicht.

Und die Partien AZ gegen Stockfish zeigen uns einen materiellen stockfish der maschinenschach spielt,
auf der anderen Seite ein sehr idealistisch menschlich spielendes AZ.

Daraus ergibt sich die paradoxe Situation das die von Menschen geschaffene Entität wie eine dumme Maschine spielt,
während die von einer Maschine geschaffene Entität wie ein idealistischer Mensch spielt !!

AZ spielt als ob er die Bücher von steinitz und nimzowitsch persönlich geschrieben oder zumindest auswendig gelernt hat, und als ob er ein saufbruder von Tal ist.

Wie er stockfish immer in Zugzwang bringt, ihm den Raum abschnürt, stille Züge, Opfer Züge etc. in geradezu origiastischer weise um sich wirft, sieht stockfish doch wirklich ziemlich blöd aus.

Wie soll das denn jetzt weiter gehen ? die menschlichen Programmierer werden mit ihren maschinenprogrammen ein rematch fordern.

Stellt sich doch die frage wenn das das Ergebnis von menschlichen Programmkünsten ist , macht es dann überhaupt noch Sinn zu programmieren ?

Denn stockfish spielt ja nicht schön. Noch sehen die Partien sonderlich intelligent aus. Und in diesem Forum wurde ja auch schon oft über den remistod diskutiert.
Bei der Spielweise wundert mich es gar nicht das Programme die einander ähnlich so spielen zum remistod beitragen.
Parent - By Walter Eigenmann Date 2017-12-11 23:58
Robert Bauer schrieb:

Zitat:
Robert Bauer schrieb:
Zur Eingangsdiagramm zurück: ist für einen Menschen nicht Lc8 der auf der Hand liegende erstbeste Zug?
Aber natürlich - wenn man die Lösung kennt, liegt sie meist auf der Hand...

Bitte mal 50 cm zurückgehen von der Diagrammstellung...
1.Frage: Soll, ich (mit Lxc4) wenn ich eine Figur gegen Bauern habe, abtauschen? Nein, denn dann bleibe ich am Schluss mit der nackten Figur gegen die Bauern. Diese simple Regel kennt jeder Mensch bzw. wenn er sie noch nicht kennt, dann leuchtet diese jedem ein.
2.Frage: Wo steht der Läufer besser? Auf a6 oder auf c8? Auf c8, denn da hat er viel mehr Möglichkeiten.
Im Blitz spiel ich Lc8 in 1 Sekunde. Dc6 kommt wegen des Angriffs Se5 nicht in Frage.


Bitte mal 100 cm von der Diagrammstellung zurücktreten, dann zwingt sich einem keineswegs nur Lc8 auf,
sondern da sind eine ganze Reihe von valablen Kandidaten:
Lässt man z.B. Houdini 6.3 auf einem AMD-FX8350 mit 8Cores & 4G Hash im MV- und Daueranalyse-Modus ca 45 Min. lang
rechnen, dann kriegt dann durchaus ernsthafte Alternativen zu Lc8:

3rqbk1/2p3p1/b6p/Q1p5/2N1PP2/1P1P2P1/2P4P/5R1K b - - 0 1

Analysis by Houdini 6.03 Pro x64:
1. = (-0.30): 30...Dc6 31.Se5 Db7 32.Ta1 Ta8 33.Kg1 Ld6 34.Sc4 Dc6 35.Kg2 Lb7 36.Dc3 Lc8 37.Se5 Lxe5 38.Dxe5 Txa1 39.Dxa1 Ld7 40.Dc3 Dd6 41.Kf3 Lh3 42.Dc4+ Le6 43.Dc3 Kh7 44.f5 Lf7 45.h4 Le8 46.Da1 Kg8 47.Kg2 Lc6 48.Dc3 Lb5
2. = (-0.28): 30...Lc8 31.Kg2 Ld6 32.h4 Kh7 33.Dd2 De6 34.Df2 Dh3+ 35.Kg1 Lb7 36.Dg2 De6 37.Sa5 La8 38.Ta1 Tf8 39.Sc4 Lc6 40.Ta7 Ta8 41.Txa8 Lxa8 42.Df3 Lc6 43.Kf2 Dh3 44.Dg2 Dd7 45.Df3 Df7 46.Dg4 Ld7 47.Df3 De8 48.h5 De6 49.e5 Le7 50.Se3 Dh3
3. = (-0.12): 30...Lxc4 31.bxc4 Dc6 32.h3 g6 33.Kh2 Lg7 34.e5 Tf8 35.De1 h5 36.Tf2 Kh7 37.h4 Ta8 38.De2 Kg8 39.Tf1 De6 40.Dg2 c6 41.De4 Ta6 42.De3 Ta5 43.Tf2 Df5 44.Kg2 Kf7 45.Te2 Dg4 46.Te1 De6 47.Tb1 Kg8 48.Df2 Dc8
4. = (0.00): 30...Ta8 31.Dxc7 Lxc4 32.bxc4 Ta2 33.Tf2 Da4 34.Db7 Txc2 35.Dd5+ Kh8 36.Dd8 Da1+ 37.Kg2 Txf2+ 38.Kxf2 Kg8 39.Dd5+ Kh7 40.Df5+ Kg8 41.Dd5+
5. = (0.00): 30...Lb5 31.Dxc7 Lxc4 32.bxc4 Ta8 33.Db7 Ta2 34.Dd5+ Kh7 35.Tc1 Kh8 36.e5 Db8 37.Df7 Le7 38.Dxe7 Db2 39.Df8+ Kh7 40.Df5+ Kg8 41.Dc8+ Kh7 42.Tg1 Dxc2 43.Df5+ Kh8 44.Df8+ Kh7 45.Df5+
6. = (0.00): 30...De6 31.Dxc7 Ta8 32.f5 Df6 33.Se5 De7 34.Dxe7 Lxe7 35.Kg2 Lf6 36.Sf3 Lc3 37.h3 Lc8 38.g4 Ta2 39.Tf2 Ta1 40.Tf1 Ta2
7. = (0.20): 30...Lb7 31.Dxc7 Lc6 32.Kg2 Le7 33.Se5 Lb5 34.Da7 Ld6 35.Sc4 Lf8 36.Db6 Tb8 37.Da5 Ta8 38.Dc3 Le7 39.Se3 Ta2 40.Tf2 Ld6 41.Sc4 Le7 42.De5 Ta6 43.Se3 Ld6 44.Dxe8+ Lxe8 45.Td2 Ta1 46.Kf3 Lh5+ 47.g4

Gruss: Walter

.
Parent - By Kurt Utzinger Date 2017-12-10 20:09
Walter Eigenmann schrieb:

Wer die verfügbaren AlphaZero-Partien analysiert, kommt zwangsläufig zum einen Schluss:
Dieses Alpha-Tier spielt extraterrestrisch Schach, um nicht zu sagen himmlisch.


Hallo Walter
Das empfinde ich ebenso ... unergründliche Glanzzüge im 1-Min-Rhythmus, einfach Wahnsinn.
Gruss
Kurt
Parent - By Benjamin Bahnsen Date 2017-12-11 01:30
Walter Eigenmann schrieb:

Soll man eigentlich hoffen oder befürchten, dass AlphaZero weiterentwickelt wird und ggf.
gar in irgend einer Form in den Handel kommt? Die Perspektiven für das Schach (und darüber hinaus)
wären faszinierend - andererseits makulierte AZ (bzw. seine Progressionen) dann wohl sozusagen
die ganze Schachgeschichte (deren Eröffnungstheorien sowieso, aber auch seine altehrwürdig
gehegte und gepflegte Terminologie = sprich "Strategie", "Plan", "Mustererkennung", "Selektives Denken",
"Wissen" u.a.)  Dass Goethes "Probierstein des Gehirns" nun endgültig (oder soll man sagen: irreparabel?)
in die Domäne der Maschine übergegangen ist - an diesem Gedanken wird die Schachwelt
noch eine Zeitlang kauen, oder?


Meiner Meinung nach geht es Google bei solchen Projekten lediglich um Schlagzeilen und die hatte man jetzt. Alle
große Zeitungen und Nachrichtenportable haben die völlig unbewiesen und unverfizierbaren Ergebnisse als
korrekt hingenommen und Google als das innovative Unternehmen dargestellt, das es gerne wäre, aber nicht ist.
Das Produkt, von dem du träumst, wird es nie geben. Erinnerst du dich an Google Glass? Neben unzähligen
Werbevideos und Produktankündigungen hat Google Glass eine riesige Datenschutzdiskussion angeheizt. Ich
erinnere mich, dass sich eine ganze Simpsons-Folge nur um Google-Glass drehte. Erschienen ist dieses Produkt
nie - und ich bezweifle, dass das jemals ernsthaft der Plan war. Schlagzeilen bewegen Aktienkurse und mit denen
lässt sich sehr viel leichter Geld verdienen als mit echter Arbeit.

Google macht immer noch 87% seines Umsatzes mit Online-Werbung. Google ist also hauptsächlich ein
Werbespezialist und unter diesem Gesichtspunkt sollte man auch das veröffentlichte Paper sehen.
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