> Soviel ich weiß sind die Möglichkeiten höher als es Atome auf der Erde gibt.
10^49 mag so ungefähr die Anzahl der Erd-Atome und die Anzahl der möglichen Stellungen sein.
Interessant ist in diesem Zusammenhang aber schon, dass ein Programm, welches diesen Stellungen-Raum durchrechnen will, gar nicht so einen großen Rechner braucht (gemeint ist: er braucht nicht unbedingt auffallend viel Speicher.)
Er muss "nur" ganz außergewöhnlich schnell sein oder ganz außergewöhnlich viel Zeit haben.
Vor ca. 70 Jahren, als die Computer-Urväter ihre Ideen entwickelten, musste man vielleicht so mit 1 Flops umgehen.
Heute bieten die Supercomputer bis zu
93.000.000.000.000.000 Flops =9.3 * 10^16.
Geschwindigkeitssteigerung um fast den Faktor 10^17 in gerade mal 70 Jahren.
Da braucht es doch eigentlich "nur"
noch 2 mal mehr eine solche Geschwindigkeitssteigerung, und wir wären so schnell, dass wir in einer Sekunde immerhin so viele Floatingpoint-Rechnungen machen können, wie es Atome auf der Erde gibt, wie Stellungen auf dem Schachbrett möglich sind! Hmmm.
Vielleicht trauen wir uns, eine grobe Vorstellung zu entwickeln von dem, was in 100 Jahre sein könnte.
Aber was könnte in 1000 Jahren sein (soviel Hoffnung hat Hawking ja schon noch)?
Oder in 10.000 Jahren, die die Menschheit mit Glück ja doch noch erlebt?
Vermutlich hat unsere heutige Prozessortechnik zu zukünftigen Modellen eine ähnliche Beziehung wie Zuses Relais-Rechner zum i7.
Und dieser Satz ist vermutlich bereits richtig, wenn ich nur 100 Jahre in die Zukunft hoffe! Und er wird dann mit jedem weitern Jahrhundert eine neue Begründung erhalten.
"Wird nie durchgerechnet werden" erscheint da dann doch gar nicht mehr so ganz sicher, finde ich.
Außerdem braucht es für "perfektes Spiel"
nicht, dass jede Stellung kalkuliert ist, es muss "
nur" aus der Ausgangsstellung heraus immer wieder für jeden Gegnerzug ein bester Antwortzug gefunden werden. Das bedeutet eine Reduzierung des Umfanges ggf. in ähnlicher Weise wie beim Übergang von
"Minimax" zu "alpha-beta".
Der Rechenaufwand reduzierte sich ja gewaltig!
Aus der Erinnerung (30 sei mittlere Anzahl möglicher Züge):
Minimax-Aufwand: 30^t
alpha-beta-Aufwand: (30^(1/2))^t = 30^(t/2) = Wurzel(30^t) (Größenordnung, bei optimalem Greifen des alpha-beta)
Diese Verkleinerung der Anforderung bewirkt also eine wahrhaft drastische Verkleinerung des Aufwandes!
statt 10^100 Stellungsbeurteilungen bräuchte man "nur" 10^50
also tatsächlich (10^100 - 10^50) weniger.
"Da bleibt ja fast gar nichts, so im Vergleich!"Ausreichend drastisch?
Benno