Kommt darauf an wie man die Szene definiert bzw. welche Schwerpunkte man setzt. Rybka hat ja ursprünglich als Gratisversion begonnen (1.0b, 2005) und gab uns einen starken Impuls. Plötzlich waren wieder größere Spielstärkezuwächse möglich als in den Jahren zuvor, wo man sich bereits an magere 30 Elo pro Jahr gewöhnt hatte.

Seither sind über zehn Jahre vergangen, und wir haben was starke Schachengines betrifft, ein Schlaraffenland. Ich kann mir gut vorstellen, daß Programmierer die ins Auge gefaßt hatten mit ihrer Schachengine einen Lebensunterhalt zu bestreiten, höchst frustriert wurden. Mehrere interessante kommerzielle Projekte hatten keinen Bestand (z.B. Onno), und sind entweder verschwunden oder können vermutlich nur als Nebenjob, der ein schmales Zubrot generiert, fortbestehen (z.B. Hiarcs wie ich annehme).

Es fällt mir schwer ein Fazit zu ziehen, denn die ganze Szenerie ist sehr vielfältig und stark in Bewegung.

Die ältere (Rybka-gratis-)Version hatte die kommerzielle Konkurrenz ebenfalls noch in Grund und Boden gespielt und, ja, die guckte „irgendwie dumm aus der Wäsche“.

Kaum zu glauben, 10 Jahre ist das nun schon her. Was da passiert war, kam wahrlich einer Revolution in der Engineentwicklung gleich. Ich galube schon, daß das gut war und im Sinne der Szene. Auch wenn Fritz, Shredder, Hiarcs, Junior  & Co irgendwie die Verlierer dieser Entwicklung waren.

Aber die Stagnation hatte eine Ende. Plötzlich war die Zeit vorbei, daß nur noch an kleinen Stellschrauben gedreht wurde, um bei der neuen Version mühsam 20 Elo mehr an Spielstärke zu gewinnen. Manchmal war's auch nur ein Flop, wie bei Fritz 8, der zwar irgendwie anders als sein Vorgänger Fritz 7 spielte, aber keinesfalls stärker.    

Und kundenfreundlich war es auch – kein Problem, sich eine CD nur mit der UCI-Rybka 2.1-Engine kostengünstig zu bestellen. Inklusive Bonus: „Free update to Rybka 2.2 UCI and Rybka 2.3 UCI by Internet“.