Stefan testet mit einer GUI die das sehr gut handelt.
Kenne seine Statistiken nicht zum Thema Zeitüberschreitungen, werden aber wahrscheinlich niedrig sein.
Beobachten Joe.
Wenn Du x tausend Partien gesehen hast, weißt Du welche Engines noch viel Zeit vor der Kontrolle auf der Uhr haben, welche etwas länger brauchen um auf Tiefe zu kommen, oftmals gar je nach Stellungstyp. Einfach Analysen beobachten, das Zeitmanagement beim Zusehen beobachten. Das kannst Du nicht richtig beobachten beim Extrem Blitz, siehst einfach nichts als permanent schwebende Figuren über dem Schachbrett. So schnell kann kein Mensch etwas erfassen und logisch nachvollziehen eh nicht.
Etwas herauszufinden geht mit Zusehen auch nur sehr begrenzt. Musst immer etwas Aufwand investieren und mittels Statistik ergänzend ermitteln. Viele Eindrücke beim Zusehen kannst Du durch die Statistik schnell wieder in die Tonne drücken.
Person A denkt Rhetoric ist gut:
Warum denkt er das ... er hat rein zufälliger Weise mal irgend eine schnelle Gewinnpartie verfolgen können.
Von solchen Aussagen werden wir direkt verführt wenn wir etwas sehen. Bei näherer Untersuchung stellt sich heraus, völliger Käse. So entstehen schnell Gerüchte und beim Computerschach wimmelt es nur so von unsinnigen Gerüchten.
Rybka ein starker Taktiker
Muss immer im Verhältnis zur Spielstärke gesehen werden.
Rybka ist zwar taktisch nicht langweilig, liegt eher so im unteren Mittelfeld im Verhältnis zur Spielstärke zu anderen aber ist unglaublich schwach in der eigenen Königssicherheit. Verliert zu viele schnelle Partien. Rybka ist unglaublich stark im Endspiel.
TheKing ein Taktiker nur weil er Wissen zur Mattsuche hat. TheKing spielt äußerst passiv. Gambit-Tiger spielt äußerst passiv wenn wir uns heute Statistiken ansehen und mit anderen Vergleichen. Wir haben heute mehr Möglichkeiten und können besser erkennen. Früher haben wir geraten ... bei Gambit-Tiger ... der Name "Gambit" im Namen ließ uns schon die Sabber laufen.
Fritz war mal taktisch gut mit der Version 5.0. Seit der Version wurde an Spielstärke zugelegt aber das Programm wurde im Verhältnis zur Spielstärke immer passiver bis hin zum Remisschieber in den letzten Versionen mit Stärken im Endspiel. Früher war Fritz im Endspiel grottenschwach. Das Gesicht der Engine hat sich im Laufe der Jahre völlig verändert. Es gibt genug Spieler die ruhige positionelle Programme bevorzugen, weil sie selbst einen solchen Spielstil bevorzugen.
Der Reiz beim Computerschach heute ist eher das spektakuläre. Die Programme sind eh schon ca. 1.500 ELO vom Durchschnittsspieler entfernt. Wenn denn ein solcher Durchschnittspieler am Brett sitzt der will Glanzpartien sehen beim Eng-Eng zusehen, wie einst die Altmeister spielten ... die wenigsten haben ein Interesse beim Eng-Eng testen die 120 Züge Partien in Serie zu beobachten. Und diese Glanzpartien entstehen mit der Theorie, bei vielen Figuren auf dem Brett. Da wo die Programme wahrscheinlich den starken GMs noch unterlegen oder nicht mehr als leicht überlegen sind.
Das ist die spannendeste Phase der Partie.
Der Übergang zum Endspiel ist auch nicht ohne und hier werden die meisten Partien entschieden ... nur da blicken die Menschen nicht mehr so wirklich durch. Das zu beurteilen ist sehr sehr schwierig und gar mit aufwendigen Statistiken kaum zu bewerkstelligen ... liegt zu weit über unseren Horizont. Nur in Einzelfällen bei längerer aufwendiger Analyse erkennen wir noch Fehler. Offensichtliche Engine Fehler gibt es allerdings immer.
Letzte Woche schaute ich bei einer Senpai Partie zu. Senpai spielte einen schrecklichen Zug und ich erkannte sofort das geht doch jetzt Matt mit einer sehr einfachen Kombination die sicherlich fast jeder 1.600 ELO gesehen hätte. Jetzt habe ich mit der anderen Engine mitgefiebert ... hoffentlich sieht die Engine den Gewinnzug weil der sehr riskannt aussah. Und siehe da nach 15 Sekunden war der Zug auf dem Display und die Bewertung ging nach oben. Das habe ich intuitiv direkt nach einer Sekunde gesehen.
Also, offensichtliche Fehler gibt es aber die sind eher selten und liegen noch nicht mal an der Engine.
Senpai hat 0 Wissen, arbeitet nur bekannte Programmierungstechniken ab bzw. versucht diese zu optimieren.
Junior spielte kürzlich einen so unglaublichen Zug. Ich dachte das kann doch nicht gut gehen, das ist ja Selbstmord. Dachte auch die andere Engine in den folgenden 3 Zügen, dann nicht mehr. Junior vergurkte im frühen Endspiel den Vorteil und es wurde Remis. Diesen Zug ... ich glaube diesen Zug hätten weniger als 0.01% der Menschen gespielt.
So schön kann Computerschach sein ... muss es nur erkennen oder daran arbeiten es erkennen zu wollen. Alles eine Frage wie gehe ich mit den vielen Möglichkeiten heute um.
Gruß
Frank