[quote="Joe Boden"]
Wie immer stammen alle meine geposteten Stellungen aus realen Schachpartien, so auch die nachfolgende typische Eröffnungsstellung.
Ich vermute, dass diese Art von Stellungen ziemlich regelmässig vorkommt und deswegen sehr praxisnah ist.
Wie man sieht kann Schwarz mit Lb7 beispielsweise seine Eröffnung abschliessen. Wir haben dann eine ausgeglichene Stellung vor uns. Warum sollte aber Schwarz auf das Schlagen des Bauern auf d4 verzichten? Gut, die Schachregel besagt, erst Entwicklung abschliessen. Aber seit Kasparov das dynamische Schach populär gemacht hat sieht man vieles anders. Und warum sollte ein Spieler hier nicht doch zugreifen und sich den Bauern schnappen. Oder gibt es vernünftige Gründe, die dagegen sprechen?
Bauer ist Bauer, sagen die Schachspieler. Und wenn ich einen Bauern ohne Stellungsverschlechterung abgreifen kann und es nicht tue, ist das dann schon fast ein Fehler, oder? Es sei denn, mit einem anderen Zug kann ich meine Stellung signifikant verbessern im Gewinnsinne.
Die Computer helfen hier wohl auch nicht weiter?
Schwarz am Zug
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Hallo Joe,
Computer können dir hier naturgemäß nicht richtig weiterhelfen, weil sie diejenige Fortsetzung favorisieren, die ihr Programmierer als wichtiger erachtet.
Ich persönlich würde - zumindest im Fernschach - Lb7 ziehen.
Zumal mir scheint, dass Sxd4 gar kein echter Bauerngewinn ist, z.B.
1. ... Sxd4 2. Sxf6+ Lxf6 {gxf6 verliert sehr rasch} 3. Le4 Tb8 4. Lf4 und Schwarz muss den e-Bauern geben, um den Turm zu retten, der in der Patsche sitzt.
Gruß
Ulrich