Ein weiteres Beispiel für "Carlsens Schachhypnose".
Die Partie ist real von mir auf dem Lichess-Server gespielt worden. Ich spiele mit den weissen Figuren und übernehme Carlsens vermutete Spieleinstellung.
http://de.lichess.org/XlGtxLal#1Schachheld (1862)+7
2 Ungenauigkeiten
3 Fehler
0 Patzer
28 Average centipawn loss
gennadybeautiful (1726)-7
2 Ungenauigkeiten
3 Fehler
2 Patzer
66 Average centipawn loss
Wie man sieht wird die Partie von Weiss völlig anspruchslos, fast schon einlullend begonnen.
Schwarz zeigt durch sein Spiel, dass er es aktiv angehen lassen will. Da haben wir den ersten Anhaltspunkt, mit welchem Spielertypus wir es zu tun haben.
Schliesslich kommt es zu dieser Stellung. Zuvor wollte Schwarz die Damen tauschen, was ich natürlich nicht zuließ.
Schwarz am Zug.
Wieder will Schwarz aktiv spielen, wie schon zuvor mit seinem sinnlosen Läuferabtausch. Nur schnappt jetzt die Falle zu, denn er hat nicht gerechnet, wie die Sache zuende geht. Genau dies passiert oft den Gegnern von Carlsen. Natürlich kann Carlsen weltmeisterlich Schach spielen, aber auf dem Niveau ergeben ich ebenso triviale Fehler, die "eigentlich" nicht passieren dürfen. Genau das macht Carlsens Stil aus. Er lullt ein, die Gegner fühlen sich in Sicherheit und begehen schwere Fehler. Ich glaube nicht, dass dieser Stil Carlsens Absicht ist...er ist einfach so...und so spielte er auch. Immer auch in dem Bewusstsein, dass er gut spielen kann, wenn es erforderlich ist. Ansonsten macht er sich nicht müde. Wenn er es bewusst täte, wäre er ein Meister der psychologischen Spielführung. Lasker wurde das immer nachgesagt.
Und so wurde die Partie zuende gespielt:
Event:
Ort:
Datum:
Weiss:
Schwarz:
Ergebnis
Board
Hat nicht mal jemand gesagt: man bekämpfe den Gegner, nicht die Figuren?