Lieber Herr Jenkner,
Olaf Jenkner schrieb:
Habe ich das richtig verstanden?
Wir veröffentlichen Ihr Buch, das wird im Verkauf x Euro kosten.
Jetzt dürfen Sie mal losschreiben, aber Sie müssen darauf achten,
daß wir den Druck noch bezahlen können.
Fast richtig. Im konkreten Fall war es so:
Der Springer-Verlag hatte gefragt, ob ich nicht mal ein Buch für sie
schreiben wolle. Ich solle doch einfach einen Themen-Vorschlag machen.
Da hab ich mit ein paar potenziellen Co-Autoren diskutiert (meine
Erfahrung: zu zweit tut man sich mit einem Buch immer leichter,
weil man sich gegenseitig antreibt) - und in Roland Voigt den
richtigen Partner gefunden. Wir beide zusammen hatten dann mit
Springer Mailaustausch, wobei nach und nach der Buch-Inhalt konkreter
wurde. Dann haben wir einen Vertrag gemacht, in dem zum Inhalt
nur so viel drin stand: vier grosse Teile (Spiele, Rätsel, Computer
im Schach; Unterhaltungsmathematik) und insgesamt ca 200 Seiten,
damit es im (Druck-)Preissegment bei 15 Euro liegen kann. Etwa
jede vierte Seite sollte ein Diagramm enthalten. Ausserdem
war ein Termin genannt, bis zu dem wir das fertige Manuskript abliefern
sollten.
Dank unserer wechselseitigen Antreiberei (Roland war meist etwas weiter
als ich) haben wir es wirklich geschafft. Dazu gehörten an ein paar
Weggabelungen auch Entscheidungen, welche eigentlich auch interessanten
Teile aussen vor bleiben mussten.
Der Umfang war deshalb spannend, weil wir zwar in LaTeX, aber nicht im
endgültigen Format abliefern mussten. (In unserem Format waren es
nur 218 Seiten...)
Die Sache mit der Seitenbeschränkung finde ich übrigens ganz normal.
Der Verlag muss schliesslich wirtschaften. Eine Tageszeitung etwa hat
auch nur x Seiten pro Ausgabe. Und IM Helmut Reefschläger, der früher
für die HörZu mal eine Astronomie-Kolumne hatte ("Fragen Sie Dr.
Helmut R.") hatte jedes Mal genau 42 Druckzeilen für seine Antwort.
Er sagt, gerade durch diese Beschränkung hätte er viele Sachen
klarer zu sehen gelernt.
Viele Grüsse, Ingo Althöfer.