Hallo zusammen,

für mich die geheimnisvollste Engine in meinem FCT1 Turnier, nach wie vor.
Ein so hoher Zügedurchschnitt und überproportionale Punktausbeute im späten Mittelspiel.

Eine solche Engine habe ich bislang noch nicht gesehen.
Dachte erst das Endspiel ist stark aber weit weg. Das Endspiel ist eher schwach und taktisch überzeugt Quazar nicht gerade.

Was macht also diese Engine anders als die anderen?
Das sind immer èine der spannenden Fragen beim Computerschach für mich, wenn ich mich mit Engines beschäftige.

Seit geraumer Zeit spiele ich die Quazar Partien auf Handy und meinem Schachbrett nach.
Wenn ich ein bissel Zeit habe oder unterwegs bin



Folgendes ist mir aufgefallen:

- Die Engine hält krampfhaft an Springern fest. Der Programmierer dachte sich wohl ... wenn es ein Läuferpaar gibt was gut sein soll dann muss es auch ein Springerpaar geben (was immer damit auch erreicht werden soll). Das habe ich so noch nie gesehen. Da wird versucht alles irgendwie sicher zu halten damit ein Springer dann von A nach B wandern kann um auch nur äußerlich ein bissel anmutiger zu wirken. Mache ich eine Endspiel Auswertung ist auffällig das keine andere Engine so lange die Springer hält bzw. so viele Endspiele mit Springern produziert. Umso verwunderlicher das Quazar bei einer solchen Stärke nicht mit König / Springer und Läufer gegen König matt setzen kann. Die Läufer werden schnell abgegeben, immer wieder bei den Partien zu sehen. Bin ja auch eher Springer verrückt aber es gibt Stellungen da sind die Läufer einfach besser, gerade wenn es dann ins Endspiel geht, je nach Bauerstrukturen.

- Quazar verbunkert sich regelrecht im Mittelspiel. So ganz nach dem Motto, willst Du mir irgend etwas dann zeige es mir doch. Die Dame wird lange zurückgehalten und die Türme werden sehr schnell auf die lehrbuchmäßigen Linien geführt. Da ist ein Programmierer am Werk der offenbar versucht Wissen zu implementieren. Wissen zum Springer hat er sich dann offenbar selbst erarbeitet bzw. neu erfunden. Die Engine versucht sehr zu oft eher die Stellungen nicht zu öffnen aber will offenbar gewappnet sein wenn sie geöffnet wird. Übervorsichtige Vorbereitungen auf Angriffe die möglich sein könnten. Das erklärt auch warum die Engine wenige Partien schnell verliert aber selbst kaum mal angreift.

- Engine tauscht nicht gerne ab ... Abtäusche werden vermieden. Habe oft Stellungen gesehen bei der der Abtausch so logisch gewesen wäre aber nein, alles wieder zurück Marsch Marsch.

Diese ganzen Eindrücke in einem Packet und der hohe Zügedruchschnitt ist zu erklären. Immerhin produziert Quazar einen um 10 Züge höheren Durchschnitt als der Durchschnitt aller anderen Engines. Geht es dann zum Endspiel ist Quazar zwar nicht so schlecht aber wird einfach ausgerechnet. Würde sich das Endspiel verbessern würde die ELO locker auf über 2.800 gehen. Aber auch nur weil die anderen Engines keinen Bock mehr haben gegen Quazar zu spielen und dann lieber friedlich aufgeben. So weit sind wir Gott sei Dank noch nicht ...



Ob das nun menschlich ist oder nicht ...
Ich glaube in der Art und Weise eher nicht. Selbst der defensiv Künstler Tigran Petrosjan würde im Spiel gegen Quazar als unglaublicher Taktiker wirken. Vielleicht würden die beiden uns aber auch demonstrieren das eine Schachpartie durchaus 500 Züge laufen kann.

Also, ich denke ich weiß genug und habe auch genug gesehen.
Da ist ein Russe am Werk ... das ist klar zu sehen!
Der hat offenbar Wissen oder versucht unmögliches!



Gruß
Frank

Also Züge wie a6, a3 oder h3, h6 sind Pflicht!
Anstatt mal c5 oder b5 ... c6 oder b6 ist gut genug, muss ja nicht direkt übertrieben werden.
Wenn ich c3 bei langer Rochade spiele und die Türme sind mal weg ... dann könnte ja der König auf C2 stehen, da steht er gut und kann dort bleiben.
So Sachen die beim Nachspielen der Partie auffallen.
Oder Dame zurück auf die Grundreihe kann nicht schlecht sein!
Da steht die erst mal sicher, besser ne Dame haben als Single sein.

Und wenn dann Quazar gegen Spark spielt ...
Werde Dir zeigen wie ich Dich schon in er Eröffnung zermalme ... Quazar dann ... wieso, bei mir steht alles sicher da kommste nicht durch.
Die Partien werden länger und länger und im Endspiel sind beide dann einig ... wenn die quatschen könnten ... was machen wir denn jetzt ... Hilfe das Endspiel ist da ... da haben wir doch beide keinen Plan mehr und die Partien plätschern so vor sich hin.

Starke Festung gegen starker Angriff und im Endspiel beide keine Raffe ...
Computerschach kann auch langweilig sein!

Und wer sich das angetan hat zu lesen ... der sollte jetzt mal 10 Quazar Partien verfolgen, maximal gegen Engine 200 ELO besser oder schlechter.
Dann mit dem Wissen auf die Züge von Quazar achten! Spielt mal selbst gegen Quazar ... auch auf einen schnellen PC.
Könnte ganz beruhigt in die Partie gehen, die Engine tut euch nicht.
Soviel zum Thema ... sind es wirklich 2.750 Elo gegen die ich da spiele.

Mithin, denke das Geheimnis ist gelüftet.