schöne Damenopferzüge in einer Endspielstellung

By Krug Peter Date 2014-08-13 11:41

Hallo Leute,

In einem int. Informalturnier "e4e5", das Akobia richtete, gewannen gewöhnlich Monsterstudien, die eigentlich
keiner mehr ohne PC durchblicken kann.

Zugegeben auch diese Studie habe ich nicht selbst gelöst, doch beim Nachspielen kommen mir die Züge logisch vor
(was auch immer das für Euch heißen möge)

Martin Minski in Cooperation mit den anderen 2 Russen hat mich auch in diesem Turnier am meisten überzeugt, trotz
dass Schwarz am Zuge ist und die Ausgangsstellung etwas künstlich aussieht.
Aber Weiß muss sofort den Springer opfern und mit nur einen Bauern und Turm das Glück ins Remis durch Pattverteidigung versuchen.

Es ist mir unbegreiflich, wie Martin Minski in diesem Jahr so viele attraktive und vorallem sehr originelle Stücke komponieren hat können.

Einfach zum genießen: 7.Qc6!! 8.Qc8!! 9.Qc7!!

Event:

Ort:

Datum:

Weiss:

Schwarz:

Ergebnis

Board

Schönen Tag Peter

By Martin Minski Date 2014-08-13 15:37

Lieber Peter,

meine Güte, so viel Lob von Dir in den letzten Wochen!
Dankeschön!
Natürlich freue ich mich darüber, wenn Du meine Studien hier so positiv beurteilst.

Ich Moment baue ich wirklich sehr viel.
Die eine oder andere Studie landet dann auch mal weiter vorn im Preisbericht.
Wenn ein Preisrichter meine Studie nicht auszeichnet, kann ich damit aber auch gut leben.
Das gehört dazu, und die Preisrichtertätigkeit ist nicht einfach...

Für mich gehörst Du seit einigen Jahren "zur oberen Liga" der Studienzunft, und es ist schön, dass ich mich mit Dir darüber austauschen kann.
Du hast ja allerhand Preise (davon mehrere Turniersiege!) errungen.
Da kommt sicher noch einiges an Auszeichnungen in den nächsten Jahren dazu.

Die von Dir gezeigte Koproduktion ursprünglich nur mit den Autoren Anatoly Skripnik & Janos Mikitovics aus "e4e5" war zunächst inkorrekt.
Das hatte ich damals meinem ungarischen Schachfreund Janos Mikitovics mitgeteilt.
So mündete eine Nebenvariante ganz zu Anfang der Lösung in ein Endspiel mit Turm + Leichtfigur gegen Turm + 2 Leichtfiguren, das laut 7-Steiner-Datenbank für Schwarz gewonnen ist.
Mir gefiel diese Studie, und ich wollte verhindern, dass sie später aus formalen Gründen durchfällt.
Ich schlug den beiden Autoren vor, wie man durch eine geringfügige Veränderung der Anfangsstellung diese Nebenvariante verhindern kann.
Daraufhin publizierten sie die korrigierte Fassung und fügten großzügigerweise meinen Namen hinzu.
Kurz gesagt: An der Hauptidee der Studie habe ich diesmal nicht mitgewirkt.

Viele Grüße
Martin

By Krug Peter Date 2014-08-15 01:05

Gerade heute habe ich wieder einen 2ten Preis von dir gesehen!
Preisrichter war kein geringerer als der sehr erfolgreiche Eilazyan (Ukraine).
Ich glaube das war ein ungarisches Informalturnier.
Erster Preis errang Richard Becker.
Vierter Costeff.

Es kann einfach nicht sein, dass die Konkurrenz der Deutschen und Österreicher nichts dagegen tut.
Ja einfach tatenlos und unendlich gleichgültig zusieht.

Wo ist Jürgen Fleck, wo ist Michael Roxlau?
Wo ist Günter Amann?
Haben diese Leute alle schon den Kampfgeist aufgegeben?
Oder sich anderen Dingen verschrieben?

Wo ist Siegfried Hornecker?
Ich sehe von ihm gar nichts mehr...

Kein Günter Sonntag. (Vielleicht schon in Dauerschlaf?)
Kein Gerd Rinder (vielleicht schon in Pension - körperlich und ich glaube auch in anderen Belangen)
Gerade jetzt wo du als großes Beispiel vorangehst müsste doch die Konkurrenz aufhorchen und aus dem
Winterschlaf gerissen werden...

Gruß Peter

By Martin Minski Date 2014-08-15 09:38

Eduard Eilazyan ist Preisrichter des Informalturnieres von Magyar Sakkvilag 2013.
Dort bin ich auch mit zwei Studien vertreten.
Den Preisbericht habe ich noch nicht erhalten.
Kannst Du mir sagen, wo Du diesen Preisbericht gesehen hast?
Das würde ich sehr interessieren.

Ja, Du hast Recht, dass außer uns beiden im Moment kaum ein anderer Studienkomponist im deutschsprachigen Raum aktiv ist.
Über etwas mehr Konkurrenz im eigenen Land würde ich mich auch freuen.
Ich kann mir vorstellen, dass ich später, wenn ich nicht mehr arbeiten gehe, die Studienkomposition fördern werde, um neue Interessenten für unser schönes Vergnügen zu werben.

Gruß
Martin

By Martin Minski Date 2014-08-15 12:05

Vielen Dank, Peter, für Deinen Hinweis.
Inzwischen hat mir Peter Gyarmati den Preisbericht geschickt.

Viele Grüße
Martin

By Krug Peter Date 2014-08-15 12:33

Hallo Martin,

soviele Vorzüge doch eine Lebensgemeinschaft hat und die Qualität verbessert, hat es doch einen
großen Nachteil:

Ich werde zuhause praktisch nie in Ruhe gelassen, sobald meine Lebensgefährtin da ist.
Komponiere ich tagsüber, beispielsweise am Wochenende, dann heißt es schon nach wenigen Minuten:

"Ausschalten! Schon wieder vor dem Computer!"
Immer werde ich in Diskussionen involviert, die freilich nichts mit Schach zu tun hat.
Sogar das Email ansehen ist schon nicht leicht.
Denn meine Lebensgefährtin ist sehr, sehr redselig. Und die Themen ziehen alle vom Schach weg.

Deshalb ist es logisch, dass ich nur nachts bis in der früh vor dem Schach setzen kann und Ruhe haben kann.
Schlafentzug, Müdigkeit und Kaputtsein am drauffolgenden Tag ist die Folge...;

Peter

By Martin Minski Date 2014-08-15 13:31

Lieber Peter,

wir teilen mit der Studienkunst eine große Leidenschaft.
Mein Leben wäre aber nicht annähernd so schön, wenn ich keine Partnerin hätte!
Sie akzeptiert, dass ich mich oft damit beschäftige.
Anderseits unternehmen wir eine Menge, z. B. Radtouren, gemeinsamer Urlaub, Tanzen usw.
Ich versuche das ausgewogen zu gestalten.

Ich habe das sehr schöne Foto von Euch beiden in EG (Oktober 2013) gesehen.
Da seht Ihr sehr glücklich aus.
Sicher wird auch mal gestritten... und wieder vertragen.
Du wirst sicher weiter noch viele tolle Studien bauen.

Was den Preisbericht von MSV 2013 angeht, gefallen mir die Studien von Gady Costeff und Yochanan Afek ausgezeichnet!
Vielleicht kannst Du sie hier mal vorstellen. Ich bin da technisch noch nicht so versiert wie Du.

Viele Grüße
Martin