Eine GUI zu programmieren, ist um Größenordnungen aufwändiger, als eine Engine zu schreiben.
So existiert die aktuelle GUI von SMIRF auch nur, weil es seinerzeit nichts für 8x8 und 10x8 gab.
Winboard_F ist da zwar schon weiter, aber hat auch seine Vor- und Nachteile. So richtig warm
werde ich mit dieser Oberfläche leider nicht, ich habe wohl zu viele eigene Vorstellungen.
Die Figuren in SMIRF passen sich in drei Größenstufen an, also sie sind nicht unskalierbar. Eine
3D Darstellung ist für die Nutzer sicher schön, aber aus Sicht eines Engine zentrierten Entwicklers
eher nachrangig.
Zwischenzeitlich habe ich übrigens moderne, frei skalierbare Figur-Symbole vorbereitet und schon
im Test. Irgendwann habe ich auch schon mal ein Bild davon gezeigt. Ich werde ans Posting einen
Link anhängen. Sie sind sehr minimalistisch gehalten, Puristen werden sie vielleicht erfreuen.
Was die Zugtiefe angeht, so hat die nichts direkt mit der angezeigten Suchstärke zu tun. Sie
geht mitunter sehr viel tiefer. Die geringe Informationsausbeute hat andere Ursachen. Zum einen
ist da eine (noch) sehr ineffiziente Bewertungsfunktion. Zum anderen enthält SMIRF eine wohl
sonst so nicht anzutreffende deeskalierende positionelle Ruhesuche, die teilweise zum Aufblähen
des Suchbaumes führt. Das brachte mich zu einem völlig neuartigen Konzept für eine andere Art,
Positionen im Suchbaum zu beruhigen. Das sollte in Zukunft Früchte tragen. SMIRF hat hierzu
wertvolle Erkenntnisse geliefert. Sie erklären, warum ein Mensch überhaupt dazu in der Lage ist,
gut Schach zu spielen, ohne über vergleichbare Rechenkapazitäten zu verfügen. 10x8-Schach
hat einen 30% höheren Verzweigungsgrad als das 8x8-Schach. Bei Arimaa ist dieser Effekt noch
stärker. So erzwingen die 80 Felder völlig neue Einsichten. Alle guten (menschlichen) Schachzüge
genügen überwiegend einem klaren aber nicht trivialem Kriterium. Das langt zwar nicht für eine
Shannon-B Maschine, aber kann einen Suchbaum extrem effizient modellieren helfen.
Da es mir eher um innere Verfahren geht, steht das mit der Parallelisierung nicht im Vordergrund.
Aber ich werde es das nächste Mal in der Datenstruktur berücksichtigen. Im Zeitalter der CopyCats
kann es nicht meine Absicht sein, oben in der Liga - mit fremden Federn geschmückt - mitzuspielen.
Es geht um das Umsetzen selber gewonnener Ideen, und um das 10x8 Schach ins Gespräch zu
bringen. Ideen können ausgetauscht werden, Sourcen sollten es besser nicht.
Zu den Figurbildern:
http://www.10x8.net/chess/10_8-Schach.html