By Krug Peter
Date 2014-07-18 19:32
Korrektur (unbedingt noch wichtig)
gerade als ich das Posting absendete, merkte ich dass ich der letzten Studie von Minski, Sonntag und Bruch
noch etwas sehr wichtiges ungesagt lassen habe:
Das ist mir passiert, weil mir problemschachliche Inhalte in Studien zuwenig vertraut sind.
Minski und Bruch (Großmeister in der Komposition) sind nämlich einzigartige Pioniere darin, Themen aus dem Problemschach (orthodoxen Mattaufgaben)
in Studien einzubauen.
Die zusätzliche Schwierigkeit bei problemschachlich ausgerichteten Studien besteht darin,
genug Leben in solche Konstruktionen hineinzubringen.
Das ist hier sehr gelungen, da die weiße Dame sogar zum Einsatz kommt.
Obwohl bei Unterverwandlungen in Läufer Pattmotive immer eine Rolle sein müssen, geht es hier nicht, wie bei
den Liburkin - Schema um eine einfache Pattvermeidung, sondern hier wird das indische Thema angesprochen,
das normalerweise NUR in orthodoxen Problemen vorkommt.
Beispiel:
Matt in 3 Zügen
Lösung: 1.Lg8! (überschreitung eines kritischen Feldes f7) = kritischer Zug
2.Tf7! Unterbrechung einer Wirkungslinie
3. Th7# Abzugsschach - hier mit Matt
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "indisches Problem"]
[Black ""]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/8/8/8/8/2p5/B4R2/k1K5 w - - 0 0"]
[PlyCount "5"]
1. Bg8 c2 2. Rf7 Ka2 3. Ra7# 1-0
Bei der Studie von Minski, Sonntag und Bruch ist unbedingt wichtig, die Varianten im Klammer nachzuspielen,
weil in den Verführungen der Inder mit gleichzeitigen Unterverwandlungen greift.
In Remisstudien kann man nämlich den sogenannten "schwarzen Inder" konstruieren.
Das geht in den orthodoxen Problemen (Matt in 3 oder mehr) nicht.
Ich vermute, dass der w. König aus technischen Gründen auf b8 steht, weil der Läufer auf b7
dann zusätzlich von der eingesperrten Dame auf a8 gedeckt wird.
Deshalb geht die Komposition weit über alle bisherigen Unterverwandlungsstudien hinaus.
Ich hoffe, dass ich mit dieser Ergänzung ungefähr richtig liege, sonst könnte Martin Minski selbst mich noch korrigieren.
Bei der Gelegenheit möchte ich noch betonen, dass ich nur ein Schachstudien - Laie bin und mit diesen Beiträgen
den Leistungen der Studienkomponisten nicht gerecht werden kann.
Gruß Peter
Solcherart Typen von Studien können deshalb meistens nicht partienah