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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Tendenz zu "realitätsnahen" Studien
- By Krug Peter Date 2014-06-17 20:46
Hallo Schachfreunde,

in der Problemzeitschrift Israels

- Variantim genannt

konnte ich im Preisbericht sehen, dass derzeit durchaus
ein Bestreben zu partienahen Studienstellungen alla Mattison zu erkennen ist.
Der Preisrichter war Oleg Pervakov, der ähnlich wie Gady Costeff
Studien gerne mit Lobs und ehrende Erwähnungen auszeichnet,
aber sehr zurückhaltend ist, wenn es um die höchsten Auszeichnungen,
die Preise geht.

Insgesamt schafften es 8 aus gesamt 20 Studien in den Preisbericht und jede davon ist sehr gekonnt von
gestandenen Studienkomponisten mit langjährigen Erfahrungen konstruiert.
Das Niveau ist/war - wie übrigens auch in "The Problemist" deutlich höher als in der Schwalbe.
Der Eindruck, dass die Studienkomponisten ihre gelungeneren Werke lieber wo anders als in "die
Schwalbe" schicken bestätigte sich auch diesmal.

Ich finde es persönlich schade an der Schwalbe, dass pro Zeitschrift, die ja nur alle paar Monate erscheint zur "sturen" Regel gemacht (ich kenne diese gar nicht anders) wurde,
dass nur 2! Urdrücke pro Heft erscheinen.
Im Gegensatz dazu gibt es in allen anderen Genren, vorallem aber in den Zweizügern, Hilfsmatts und so weiter haufenweise Urdrücke.
Die Studienabteilung der Schwalbe wirkt dadurch auf mich bezügl der Studien wenig sympathisch und anziehend.

Ich fange heute mit einer Studie an, die im Preisbericht ganz hinten steht, aber von einem Meister komponiert wurde,
der im Mai 2014 leider Gottes an Herzversagen verstorben ist:

Vitaly Kovalenko
2014 gestorben
Spezielles Lob, Gewinn


[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Vitaly Kovalenko, Russia"]
[Black ""]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/6B1/6p1/1r2p1p1/7k/8/1p3PPP/5RK1 w - - 0 0"]
[PlyCount "19"]

1. Rb1 Rc5 2. h3 Rc1+ 3. Kh2 Rxb1 4. g3+ Kh5 5. g4+
Kh4 6. Bxe5 Rh1+ 7. Kxh1 b1=Q+ 8. Kh2 Qb8 9. Bg3+ Qxg3+ 10. fxg3# 1-0

Preisrichter Pervakov meint dazu:

" The final maneuver with a similar stalemate is well-knwon but here there is an additional pawn mate."

Eine sehr schachspielerfreundliche Studie, deren Lösung eindeutig ist und ich denke von vielen Schachspielern
selbst gelöst werden könnte...

Auch von dem bereits sehr bekannten Siegfried Hornecker
gibt es eine schöne, übersichtliche und kurzzügige Studie zu sehen:

Siegfried Hornecker, Heidenheim
Schwarz zieht, Remis
1. Lob


[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Siegfried Hornecker, Heidenheim"]
[Black ""]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "2K1k2q/2p5/2P1P3/5Pp1/6P1/B7/8/7R b - - 0 0"]
[PlyCount "12"]

1... Qa1 2. Rh3 Qc3 3. Bc5 Qxc5 4. Rh8+ Ke7 5. Rh7+
Kf6 6. e7 Qc4 7. e8=N+ (7. e8=Q Qa6+ 8. Kd8 Qc8+ 9. Kxc8) *

Beide Studien sind im klassischen Stil komponiert, ohne schwierige Nebenabspiele.

Das Turnier wurde von Richard Becker (Oregon City, USA) gewonnen.
Typisch für seinen Stil wieder ein 7 Steiner (nennt man Miniatur) mit Zugzwangsmotiv und wiederholten Zugfolgen.

Wie Richard Becker zu dieser Datenbankstellung gekommen ist, ist mir schlicht ein Rätsel.

Richard Becker, Prize
Gewinn


[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Richard Becker"]
[Black ""]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "4R2b/2R1P1k1/2p1K3/8/8/8/8/5q2 w - - 0 0"]
[PlyCount "29"]

1. Rg8+ Kxg8 2. e8=Q+ Qf8 3. Qg6+ Bg7 4. Re7 Qc8+
5. Rd7 Qf8 6. Rc7 {Zugzwang} c5 (6... Kh8 7. Qf7 Qg8 8. Qxg8+ Kxg8 9. Rc8+ Kh7
10. Kf7 Be5 11. Rxc6) 7. Rd7 c4 8. Rc7 {wieder Zugzwang} Kh8 (8... c3 9. Rxc3)
9. Qf7 Qg8 10. Rc5 (10. Rxc4 Qd8) 10... Bh6 11. Rxc4 Qb8 12. Qf6+ Kh7 13. Qe7+
Bg7 14. Rh4+ Kg8 15. Qf7# 1-0

Oleg Pervakov:

" An accurate struggle in a classic material. White forces the black pawn to abandon control on d4
and subsequent precise maneuvers succeed.
The whole idea is not new, but performed at a high technical level."

In wieviel Zügen ist das Matt?

Viel Spass beim Studieren

                                         Peter
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