Zitat:
Mein Vorurteil, dass Schachspieler solcher Güte über außergewöhnliche Intelligenz (was ist das eigentlich?) verfügen, kommt bei mir ohnehin schnell ins Wanken, wenn ich sie nur wenig besser englisch sprechen höre als... naja irgendjemanden. Dinge wie Wortschatz, Aussprache, Rhetorik, Sprachgefühl usw. scheinen nicht mit Elo-Zahlen zu korrelieren.
Als jugendlicher Spieler schon war für mich eine wichtige Erkenntnis, daß Schach eine Sonderbegabung ist, ohne zwingenden Zusammenhang mit geistigen und sozialen Fähigkeiten des Menschen. Das hat den Effekt, daß man allen Menschen mit dem gleichen "Respekt" (sorry, Modewort) begegnet.
Was hat das übrigens mit Englischsprechen zu tun? Ist ja klar, daß Muttersprachler immer einen Vorteil darin haben.
Zitat:
Ist es nicht witzig, dass Menschen ein schwachsinniges und ziemlich willkürlich definiertes Spiel spielen?
Diese Skepsis trifft je nach Toleranzgrenze auf die meisten oder alle "Sport"arten zu. Aber wo Geld zu verdienen ist, werden die hierfür Talentierten angezogen. Siehe 22 kickende Millionäre bei CL-Spielen, wobei schließlich der Zufall oder Schiedsrichter über Ergebnis entscheiden. Auch der Kunstbetrieb scheint mir "ein schwachsinniges und ziemlich willkürlich definiertes Spiel" zu sein.
Gruß, Roland