Hallo Timo!
Tatsächlich mache ich ziemlich genau all das, was dir da so vorschwebt seit Jahr und Tag, nur völlig ungeordnet, was die engines und die Hardwarezeit angeht, weil mein Hauptinteresse immer den Eröffnungsstellungen galt.
Bei denen habe ich mich hingegen schon früh auf das spezialisiert, was mein eigenes Eröffnungsbuch angeht, und in dem war mein Interesse immer den Systemen gewidmet, die relativ wenig Varianz haben, den Gegner auf möglichst enge Wege festlegen und so möglichst viel Wahrscheinlichkeit haben, dass das aus dem Buch auch gegen verschiedene Gegner auch wirklich aufs Brett kommt.
Mich würde es persönlich sehr reizen, einzelne Varianten im Forum (wie wär's mit einem eigenen Eröffnungstheorie- Forum?
) gemeinsam zu analysieren. Wenn du da aus guten Enginepartien Stoff lieferst, immer her damit, mir ziemlich egal, wie du's organisierst.
Eröffnungstheorie mit engines testen und umgekehrt ist sicher das Hauptinteresse von Fern- und Nahschachspielern beim Auswählen der engines und der Eröffnungen.
So gesehen müsstest du dann voll im Trend liegen, wenn es dir gelingt, für die Stellungen, die du spielen lässt, Interesse zu wecken.
Welche engines mit welchen selektiven Stellungen wie gut zurecht kommen, hängt sicher sehr davon ab, wie lange du die Bedenkzeiten wählst und auf welcher Hardware.
Die Zeiten und oder die Kernzahl der einen gegen die andere engine ungleich zu verteilen, mache ich auch immer wieder und halte ich durchaus auch für interessant, manche Stellungen und manche engines brauchen einfach mehr als andere.
Das Ergebnis sollte für mich eben auch nicht eine weitere Rangliste sein, sondern möglichst gute Varianten von möglichst viel schachlichem Interesse.
(Ob das dann überhaupt immer ganze Partien sein müssen und ob nur die ganzen und halben Punkte zählen oder auch schon interessante Varianten allein, wenn sie auf genug schachliches Interesse stoßen?
Ob eine zwanzig Züge lange Variante, die von einer ausgeglichenen Eröffnungsstellung zu einer mit eindeutigem Vorteil einer Seite führt oder zu einer, die immer noch unklar ist, sagt doch oft auch schon genug, nämlich, was die reine Eröffnungsbehandlung der engine angeht.
Ob sie dann im späten Mittel- und im Endspiel aus ganz anderen Gründen, die mit der Eröffnung eigentlich oft gar nichts mehr zu tun haben, zu einem gerade bei ähnlich starken engines oft genug reinem Zufallssieg oder Zufallsremis kommt, ist doch eigentlich sowieso eine ganz andere Frage, findest du nicht auch?)
Kurzum, mit allem, was du da so skizzierst, rennst du bei mir offene Türen ein, und eigentlich ist mir wirklich praktisch egal, wie du es genau durchziehst, wenn dabei gute Varianten herauskommen.
Viele Schachspieler machen halt gern ein Geheimnis daraus, was sie so alles gespeichert haben, muss man auch verstehen, es sollte dann halt möglichst so sein, dass man darauf aufbauen kann, die berühmten Killervarianten waren sowieso gestern oder funktionieren heute nur mehr im reinen Enginespiel bei kurzen Bedenkzeiten. Hingegen hat wahrscheinlich kein guter Fernschachspieler ein Problem damit, etwas beizutragen an einzelnen Varianten, wenn's nicht gerade die aktuelle heißumkämpfte Mittelspielstellung des laufenden Turniers ist, besonders, wenn dafür von Anderen auch etwas zurückkommt an verwertbaren Gegenvarianten.
Auch dir noch schönen Ostermontag!