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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Wie im wahren Leben so im Schach - der ganz normale Wahnsinn
- - By Joe Boden Date 2014-04-15 10:43 Upvotes 2
Wir haben Schachsoftware ohne Ende. Meistens sogar völlig kostenlos.

Schachlernangebote, die es so vielfältig niemals zuvor in der Schachgeschichte gegeben hat. Das ganze Schachwissen aus mehreren Jahrhunderten fein säuberlich aufbereitet in Datenbanken, jederzeit verfügbar, um Schachstudien und Analysen zu betreiben. Der fehlende Spielpartner jederzeit verfügbar im Internet, weltweit, in jeder Spielstärke, kostenlos, weltweit.

Aber lernt dadurch jemand besser Schach spielen? Wie werden diese Angebote genutzt? Bleibt überhaupt noch Zeit in der Ära der vollen Terminkalender und des gestrafften Tagesablaufs, um sich die  Muße zu gönnen, in aller Herrgotsruhe eine Partie Schach zu spielen gegen einen Freund?

Haben wir von allem zuviel und wissen nicht mehr, wie wir es sinnvoll nutzen können?
Der folgende Artikel wirft genau diese Frage auf...ein Blick auf die Gesellschaft in der wir leben, der auf erschreckende Weise die Wirklichkeit der Überflussgesellschaft zeigt.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article126879178/Deutschland-geht-es-einfach-zu-gut.html.
Parent - - By Krug Peter Date 2014-04-15 12:05
Dasselbe frage ich mich auch!

Bei solchem Angebot, seine eigenen Partien schnell durch den Computer laufen und
analysieren zu lassen, wo Fehler in Sekunden gefunden werden.
Dann die Möglichkeit mit Computer Eröffnungssysteme durchzugehen...
Innerhalb kurzerzeit tausende Partien anzusehen...
Das alles kostenlos...

Eigentlich müsste das Schachwissen und die elo der Leute sich stark verbessern...

Ist das auch so?

In anderen Wissensbereichen ist es ebenso.
Man kann Wikipedia über jeden Begriff fragen und findet ausführliche Seiten mit Links und
Bildern, wie man das früher ohne Computer mühevoll langsam selber zusammensuchen hätte
müssen...
Eigentlich müssten die Menschen heutzutage gebildeter sein, als früher, weil die Wissenszugänge
für alle so leicht sind...

Aber hat die Bevölkerung heutzutage wirklich mehr Ahnung?
Werden die Möglichkeiten umfangreiches Wissen (auch außerhalb des Schachs) anzueignen von der Bevölkerung genutzt?
Darauf hätte ich auch gerne eine Antwort

Peter

Joe Boden schrieb:

Wir haben Schachsoftware ohne Ende. Meistens sogar völlig kostenlos.

Schachlernangebote, die es so vielfältig niemals zuvor in der Schachgeschichte gegeben hat. Das ganze Schachwissen aus mehreren Jahrhunderten fein säuberlich aufbereitet in Datenbanken, jederzeit verfügbar, um Schachstudien und Analysen zu betreiben. Der fehlende Spielpartner jederzeit verfügbar im Internet, weltweit, in jeder Spielstärke, kostenlos, weltweit.

Aber lernt dadurch jemand besser Schach spielen? Wie werden diese Angebote genutzt? Bleibt überhaupt noch Zeit in der Ära der vollen Terminkalender und des gestrafften Tagesablaufs, um sich die  Muße zu gönnen, in aller Herrgotsruhe eine Partie Schach zu spielen gegen einen Freund?

Haben wir von allem zuviel und wissen nicht mehr, wie wir es sinnvoll nutzen können?
Der folgende Artikel wirft genau diese Frage auf...ein Blick auf die Gesellschaft in der wir leben, der auf erschreckende Weise die Wirklichkeit der Überflussgesellschaft zeigt.

<a class='urs' href='http://www.welt.de/politik/deutschland/article126879178/Deutschland-geht-es-einfach-zu-gut.html'>http://www.welt.de/politik/deutschland/article126879178/Deutschland-geht-es-einfach-zu-gut.html</a>.
Parent - - By Mythbuster Date 2014-04-15 13:09 Edited 2014-04-15 13:13 Upvotes 1
Völlig falscher Ansatz: Nur weil Du etwas nachschlagen kannst, bist Du nicht intelligenter oder hast mehr Wissen!

Im Gegenteil: Ich habe in der Schule noch Wurzelrechnung von Hand gelernt, ebenso andere Dinge ... heute werden schon früh Taschenrechner eingeführt, das Wissen und die Fähigkeit, selbst zu rechnen, bleibt mehr und mehr auf der Strecke.

Was Schach betrifft: Ich denke, hier muss man Schachspieler deutlich von der Mehrheit der Forenmitglieder hier trennen. Ich kenne eigentlich keinen Schachspieler, der Gefallen daran findet, 135.984 Partien auf dem Computer spielen zu lassen, um dann zu sagen, daß das Programm xyz 2,4 Elopunkte mehr als abc hat ...

Schach hat etwas mit denken und Ruhe zu tun ... Sekundenpartien etc. widersprechen dem meiner Meinung nach deutlich. Dennoch sind die Spieler, die heute in der Weltrangliste oben sind, besser als die Spieler aus der Zeit vor den großen Datenbanken, das fing mit GK an, der bekanntlich ChessBase User Nummer 001 war bzw. ist. Das Niveau hat sich im Spitzenbereich durchaus deutlich erhöht ... nur ... was die Breite betrifft: Warum sollen mehr Leute sich für Schach interessieren oder Talent dafür haben? Weil man Datenbanken und Programme dafür hat? Ich denke, die Zahl der Interessierten bleibt gleich. Diejenigen, die das Talent zum Schach haben, werden wirklich besser ... ich denke jedoch, daß 99% der Patzer von vor 50 Jahren auch heute noch Patzer wären .. einfach weil das Talent fehlt.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-04-15 14:00

> das Wissen und die Fähigkeit, selbst zu rechnen, bleibt mehr und mehr auf der Strecke.


Heute wird an den Gymnasien dafür aber mehr algorithmisch gearbeitet.
Dass der Oberstufenschüler seine Experimentauswertung nicht mit Papier und Bleistift durchführt,
ja auch dass er heute nicht mehr den Rechenschieber benutzt
sondern den Taschenrechner
finde ich sehr OK.

Die Fähigkeit selbst zu rechnen, mag ein Stück weit auf der Strecke bleiben. Ja.
Ich denke aber, dass ein guter Lehrer (und auch schon der Lehrplan!) die frei gewordenen Ressourcen für wertvollere Zusammenhänge nutzen kann.

Benno
(damals in der Oberstufe besaß ich den ersten wissenschaftlichen Taschenrechner, und dass dann für den Physikunterricht und auch für andere Berechnungen nicht mehr per Hand dividiert werden musste, dass Logarithmen- und Sinus-Tabellen nicht mehr gelesen werden mussten, fand ich schon sehr gut. Bis heute immer besser. Du nicht?

Benno
Parent - By Chess Player Date 2014-04-16 12:00
Damit ist klar, daß Du keinesfalls älter bist als ich!

Benno Hartwig schrieb:

Code:
Heute wird an den Gymnasien dafür aber mehr algorithmisch gearbeitet.
Dass der Oberstufenschüler seine Experimentauswertung nicht mit Papier und Bleistift durchführt,
ja auch dass er heute nicht mehr den Rechenschieber benutzt
sondern den Taschenrechner
finde ich sehr OK.
Ich nicht!
Code:

Die Fähigkeit selbst zu rechnen, mag ein Stück weit auf der Strecke bleiben. Ja.


Das ist entscheidend.

Code:
Ich denke aber, dass ein guter Lehrer (und auch schon der Lehrplan!) die frei gewordenen Ressourcen für wertvollere Zusammenhänge nutzen kann.


Ein Wunschtraum!

Code:
(damals in der Oberstufe besaß ich den ersten wissenschaftlichen Taschenrechner, und dass dann für den Physikunterricht und auch für andere Berechnungen nicht mehr per Hand dividiert werden musste, dass Logarithmen- und Sinus-Tabellen nicht mehr gelesen werden mussten, fand ich schon sehr gut. Bis heute immer besser. Du nicht?


Nein! sinus 30 Grad...etc. sind bekannte Größen; Mein Mathe Prof. lachte sich immer halbtot wenn seine Studenten mit
höchstpreisigen Taschenrechnern auftauchten und versuchten die Aufgaben in den Klausuren zu lösen...

Er hatte so ein kleines Ding in der Hemdentasche und ruckzuck in der Klausurbesprechung die Ergebnisse damit berechnet!!!
So schnell konnte niemand die Tastatur bedienen...

Pyramiden, Brücken, Viadukte sind ohne PC erbaut worden...

Wie viele Rechner sind am Bau des BER benutzt worden???

Benno
Parent - By Roland Riener Date 2014-04-15 15:41
Code:
Diejenigen, die das Talent zum Schach haben, werden wirklich besser ..


Klar, sie haben die viel besseren praktischen Trainingsmöglichkeiten. Früher mußte man entweder das Glück eines wenigstens zeitweise verfügbaren Spielpartners haben, oder konnte vielleicht einmal in der Woche in  den Klub.

Allerdings haben wir früher die Möglichkeiten, systematisch aus Büchern zu lernen, besser genutzt bzw. nutzen müssen.

Roland
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-04-15 13:51

> Eigentlich müsste das Schachwissen und die elo der Leute sich stark verbessern...


Natürlich kann man heute sehr schnell speziell eine spezielle Information besorgen.
Aber jemand der sagt, jetzt beschäftige ich mich mal 1 Stunde intensiv mit Schach, dessen Hirn ist da die Geschwindigkeitsbremse, die festlegt, wie schnell er verstehen, aufnehmen und behalten kann. Und ein Schachlehrbuch ist vermutlich didaktisch besser aufgebaut als Eröffnungsbüßer oder Partiensammlungen in den Rechnern.

> Man kann Wikipedia über jeden Begriff fragen...


Das tue ich allerdings auch. Früher nahm ich mir vielleicht mal vor, einen Begriff nachzuschlagen, der mir tatsüber über den Weg lief, und ich tat es dann sehr oft doch nicht.
Heute kann  ich schnell gucken, was z.B. "Dithyrambus" bedeutet, und ich tue es meistens auch.
Manch einer nutzt die schnellere Wissensverfügbarkeit, und er nutzt die auch regelmäßig.
Allerdings gilt das Prinzip der roten Königin. du bleibst so nur mittelmäßig schlau, aber wer es nicht tut, zählt bald zu den Dümmeren.
Wer heute ein Refarat so vorbereitet, wie es vor 30 - 40 Jahren üblich war, wird nur mauen erfolg haben.

> Eigentlich müssten die Menschen heutzutage gebildeter sein


Hier öffnet sich vermutlich eine Schere immer weiter.
Wer diesen Wissenzugang verweigert, oder wem dieser einfach nicht angeboten wird, der fällt weiter zurück.
Wer ihn nutzt, der ist IMHO allgemeingebildeter als die Menschen vor ein paar Jahrzehnten. Und von ihm wird aber auch genau dies erwartet.

Benno
Parent - By Michael Bechmann Date 2014-04-16 11:26 Edited 2014-04-16 11:37
Die professionellen Schachspieler der Welt nutzen alle Schachprogramme zu Analysen von Partien und benutzen Datenbanken um sich auf die Gegner vorzubereiten.

Vor 50 Jahren gab es nur wenige Spieler (vermutlich nur 5 bis 10), welche eine Leistungsstärke > 2700 hatten. Leider wurde nach ELO-Zahl noch nicht gemessen.
Jetzt gibt es über 100 Spieler mit ELO>2700, dabei viele, die noch nicht einmal ein Schachprofi kennt (Kryvorushko, Harikrishna usw.) und mehrere sind inzwischen über 2800 (der Erste war Kasparow)..

Der Weltmeister Carlsen hat sogar 2882 und gibt zu, dass er ohne Computernutzung seine Leistungsstärke nie erreicht hätte.
Der ELO-Zahl gemäß müsste Carlsen z. B. Fischer (der kein PC hatte) regelmäßig leicht besiegen und schätzungsweise 20 andere Spitzenspieler, die man kaum kennt auch.

Die allergrößte Mehrheit der Menschen, die sich als Schachspieler bezeichnen üben Schach als Amateur, nicht als Profi-Schachspieler.
In Deutschland etwa (für andere Länder weiß ich es nicht) nutzen meistens die so genannten "Schachfreunde" ihre Zeit, die sie für Schach investieren können, indem sie in Vereinen oder Schachclubs stümpern und die begrenzte Zeit doch nur hautsächlich
persönliche Diskrepanzen austragen, sich begaben und beleidigen (meist in fortgeschrittener Uhrzeit nach mehreren alkoholhaltigen Getränken). Einige wollen auch gar nicht Schach spielen sondern tun das als Alibi, denn sie wollen sich eigentlich nur beleidigen, möchten das aber nicht zugeben. Aber sie beschäftigen sich nicht wirklich intensiv mit Schachtheorien und werden oft nicht mal ein mittelmäßiges Schachniveau erreichen. Viele machen nicht einmal Schach sondern glauben allenfalls Schach zu spielen, denn sie kennen nicht mal die Zugregeln kennen und dann werden solche "Partien" mit einem anderen Amateur ausgeübt um erklären zu können, man hätte mal wieder Schach gespielt.

Eher weniger Schachspieler bleiben die gleiche Zeit, die sie für Schach investieren können zu Hause und die Zeit sinnvoll zu nutzen: Bücher über Schachtheorien zu studieren oder mit Schachprogrammen die Leistungsstärke zu verbessern.

Bei denen, die Schach zu Hause ausüben gibt es eine "Unterart" von Schachspielern, die mit Schachprogrammen Schach spielen lassen und sie sogar Turniere austragen. Auch diese Schachfreunde werden vermutlich niemals selbst Großmeister. 

Zusammenfassend: Die Computertechnik und Schachbüchern kann Schach zu einem deutlich höheren Niveau helfen. Man muss aber auch intensiv damit trainieren und das ist eben mühsam (auch mit Computer) und nicht unterhaltsam. Das tun nur relativ wenige Schachfreunde. So gibt es immer mehr Großmeister, aber dennoch bleibt das eine Schach-Elite und es wird kein Volkssport, der jeden begeistert.
Parent - - By Dithyrambus Date 2014-04-15 14:30 Upvotes 1
Der artikel ist in der ganz typischen manier eines Henryk M. Borders geschrieben.
Nach dem schema: Greife willkürlich ein paar extrembeispiele heraus, verallgemeinere sie und wettere dann gegen diesen selbstgeschaffenen allgemeinzustand.
Allein schon der zynische umgang mit millionen kindern, die in Deutschland in mangel aufwachsen, ist kennzeichnend für Broders stil. In keinem europäischen land sind die bildungschancen von kindern so stark vom einkommen der eltern abhängig wie in Deutschland. Das bedeutet im klartext, dass die eliten dafür sorgen, dass sie unter sich bleiben. Sozialer aufstieg der massen ist nicht erwünscht, wäre sogar kontraproduktiv, denn man braucht auch in zukunft billige arbeitskräfte, deren lebensunterhalt als Hartz4-aufstocker von der solidargemeinschaft getragen wird.
Der abstand zwischen oben und unten vergrößert sich gewaltig und gefährdet den sozialen frieden.

Ja, es gibt heute insgesamt mehr bildung, aber sie erreicht die bevölkerungsschichten sehr unterschiedlich.
Parent - - By Michael Scheidl Date 2014-04-15 15:38
Zitat:
Der artikel ist in der ganz typischen manier eines Henryk M. Borders geschrieben.

Habe selten einen so widerlichen, erbärmlichen und unsympathischen Artikel gelesen. Was immer dieser Autor schreibt, sollte nicht leichtfertig beiseite geschoben werden - sondern mit Schwung in eine Ecke geschleudert werden!
Parent - By Joe Boden Date 2014-04-15 18:51
Henryk M. Broder scheint zu polarisieren, dass selbst so friedfertige Naturen wie Michael Scheidl so abwertend kommentieren.
Man muss ja mit Herrn Broder nicht ganz und gar einverstanden sein in seiner Wahrnehmung, aber einiges trifft doch zu, wie ich finde.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-04-16 06:45

> denn man braucht auch in zukunft billige arbeitskräfte, deren lebensunterhalt als Hartz4-aufstocker von der solidargemeinschaft getragen wird.


Gerade den Eliten ist aber völlig egal wie z.B. die Lebensmittelpreise bei den Discountern sind.
Und wenn der dort arbeitende aufstocken muss, aus dem Steueraufkommen versorgt wird, dann wird der 'Elitemensch' mit seinem Einkommen und Einkaufgewohnheiten daran doch gar kein Interesse haben.
Hier übertreibst du, glaube ich, mit der schwarz-weiß-Malerei.

Manch unsozialer Mensch möchte vielleicht die Löhne für einfache Arbeit gern sehr niedrig halten. OK.
Dass sie so niedrig sein sollen, dass der Steuerzahler zubuttert, halte ich für eine doch sehr übertriebene Vorstellung.

Benno
Parent - By Michael Scheidl Date 2014-04-16 09:00
Das Gute im Menschen ist sehr unterschiedlich verteilt.
Parent - - By Jörg Oster Date 2014-04-16 11:10
Hi Benno,

ja, so naiv war ich auch mal ... 

Gruß, Jörg.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-04-16 18:42

> ja, so naiv war ich auch mal ...  


Als Argument geht solch eine Floskel aber nicht durch.

Im Ernst:
Natürlich wird die Zeit in der Schule nicht mehr so genutzt (verplempert) wie vor 40 Jahren.
Das will doch tatsächlich niemand wirklich abstreiten, oder?

Dinge die damals als intelligente Tugenden galten, sind heute berechtigterweise aus dem Lehrplan geflogen.
Und wer sich anguckt, was Schüler heute bis zum Abi leisten, wird kaum ernsthaft abstreiten wollen, dass die Ressourcen jetzt tatsächlich anders genutzt werden.
Aber es steht jedem frei, dem ausgiebigen manuellen Rechnen in Mathe, Physik etc. nach Herzenslust Tränen nachzuweinen und dafür aufzuzählen, welche Bestandteile der heutigen Lehrpläne ja dermaßen überflüssig sind.

Benno
Parent - - By Joe Boden Date 2014-04-16 19:54
Code:
Natürlich wird die Zeit in der Schule nicht mehr so genutzt (verplempert) wie vor 40 Jahren.
Das will doch tatsächlich niemand wirklich abstreiten, oder?

Dinge die damals als intelligente Tugenden galten, sind heute berechtigterweise aus dem Lehrplan geflogen.


Das bedarf aber einer Erklärung...ich zumindest verstehe nicht, worauf Du hinaus willst.
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-04-16 20:28 Edited 2014-04-16 20:34

> Das bedarf aber einer Erklärung...ich zumindest verstehe nicht, worauf Du hinaus willst.


In der Oberstufe hatten wir im Physik-LK viel manuell gerechnet oder den Rechenstab benutzt (ebenfalls vollkommen überflüssiger Stoff heute).
Der wissenschaftliche Taschenrechner hat uns dann Versuchsvarianten und Modellrechnungen ermöglich, für die bei manuellem Rechnern gar nicht mehr die Zeit gewesen wäre. Ich befürchte, wir hätten manchen Versuch sonst gar nicht selbst gemacht.

Ob es auch Stimmen gegeben haben mag, die einige Jahre zuvor sagten: So modernes Zeugs wie einen Rechenschieber sollen Schüler nicht nutzen, die sollen gefälligst mit der Hand rechnen? 

Heute wird oft z.B. der Classpad genutzt.
Damit werden dann nicht nur Kurvendiskussionen gemacht, es wird auch anschaulich gemacht, wie sich die charakteristischen Größen ändern, wenn an der Funktion gedreht wird.
Technische Hilfmittel, die heute einfach preiswert und üblich sind, werden genutzt, um
a) auf die Anforderungen der Zeit vorzubereiten, ein anderes Denken selbstverständlich zu machen
b) um weitere Inhalte, ggf. dank der gewonnen Zeit ganz andere zu vermitteln

BTW: Den Rechenschieber und Logarithmentafeln haben meine Kids nicht mehr kennengelernt.

Neue Techniken zu erlernen
a) sind oft ein wichtiger Lerninhalt (Kids haben gefälligst flüssig mir Taschenrechnern umzugehen)
b) und sie gewinnen als Alternative zum manuellen Rechnen Zeit für andere Inhalte.
Benno
Parent - - By Jörg Oster Date 2014-04-16 22:33
Ich denke, du hast da irgendwas durcheinander gebracht und nicht richtig geschaut, auf welches Posting ich dir geantwortet habe ...
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-04-16 22:46

> Ich denke, du hast da irgendwas durcheinander gebracht


Naja, ich antwortete auf dein Posting mit dem erschöpfenden Inhalt
"ja, so naiv war ich auch mal ...   " (das ist, neben "Hi Benno" und "Gruß, Jörg" dein komplettes Posting!)
Da ist ein Missverständnis ggf. schon möglich.  Du magst vielleicht überlegen, ob deine schmale Erklärungsfreude hier verantwortlich ist SCNR.

Benno
Parent - - By Jörg Oster Date 2014-04-17 10:57
Es war dieses Posting, auf das ich dir geantwortet habe.

Benno Hartwig schrieb:

Gerade den Eliten ist aber völlig egal wie z.B. die Lebensmittelpreise bei den Discountern sind.
Und wenn der dort arbeitende aufstocken muss, aus dem Steueraufkommen versorgt wird, dann wird der 'Elitemensch' mit seinem Einkommen und Einkaufgewohnheiten daran doch gar kein Interesse haben.
Hier übertreibst du, glaube ich, mit der schwarz-weiß-Malerei.

Manch unsozialer Mensch möchte vielleicht die Löhne für einfache Arbeit gern sehr niedrig halten. OK.
Dass sie so niedrig sein sollen, dass der Steuerzahler zubuttert, halte ich für eine doch sehr übertriebene Vorstellung.

Benno


Und meine Antwort war lediglich eine Feststellung! (bezogen auf mich!)

Warum du dann folgendes Posting
Benno Hartwig schrieb:
Als Argument geht solch eine Floskel aber nicht durch.

Im Ernst:
Natürlich wird die Zeit in der Schule nicht mehr so genutzt (verplempert) wie vor 40 Jahren.
Das will doch tatsächlich niemand wirklich abstreiten, oder?

Dinge die damals als intelligente Tugenden galten, sind heute berechtigterweise aus dem Lehrplan geflogen.
Und wer sich anguckt, was Schüler heute bis zum Abi leisten, wird kaum ernsthaft abstreiten wollen, dass die Ressourcen jetzt tatsächlich anders genutzt werden.
Aber es steht jedem frei, dem ausgiebigen manuellen Rechnen in Mathe, Physik etc. nach Herzenslust Tränen nachzuweinen und dafür aufzuzählen, welche Bestandteile der heutigen Lehrpläne ja dermaßen überflüssig sind.

Benno

absetzt, erschließt sich mir halt nicht.
War aber wahrscheinlich einfach nur versehentlich, weil du dachtest, ich hätte auf dein Posting von weiter oben geantwortet.
Nächstes Mal zitiere ich einfach ...

Gruß, Jörg.
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-04-17 11:16
Stimmt, da hatte ich einen falschen Bezug, sorry.
Da war ich wohl gerade so in diesem Schulthema drin.

Welche Ansicht du aber als naiv betrachtest, hat sich mir nun wieder immer noch nicht erschlossen.

Meine? Dann würde mich sehr ein "Warum" interessieren?
Die These, Eliten hätten ein Interesse daran, dass andere gezwungen sind, tatsächlich  aufzustocken, dass sie also aus Steuermitteln ernährt würden, wirst du ja vermutlich nicht wirklich stützen wollen.

Oder die auf die ich antwortete? Das könte ich eher verstehen, obwohl "naiv" nicht das Wort meiner Wahl gewesen wäre.

Benno
Parent - By Thorsten Czub Date 2014-04-16 14:15
Das war doch gerade die Erfindung der SPD. Die hartz4 Reform und damit die Schaffung eines billiglohnsektor. Seitdem haben wir Millionen Menschen die von ihrer Arbeit nicht mehr leben könnten. Die Unternehmer freuen sich darüber und dir Gemeinschaft finanziert den Unternehmern den Gewinn. Derart ausgebeutet sind sie zu Sklaven geworden, und das ausgerechnet von rot grün initiiert. Ja da kann man als sozialdemokrat wohl jubeln über dieses Eigentor.
Parent - - By Chess Player Date 2014-04-16 11:46
1. Der gute Mann schreibt sich so: Henryk M. Broder!

2. Persönlich mag ich ihn auch nicht wegen ...

3. Richtig ist aber, dass solche sogenannten "Aufreger" von ihm alle zwei Tage erforderlich wären
um gewisse Dinge die im politischen Alltagsgeschäft mehr in in Öffentlichkeit zu tragen.
Ein Jahr würde nicht ausreichen, so viel ist liegengeblieben!

4. Kohl, Kohl, Merkel, Merkel sind gefühlte Ewigkeiten ihren Pflichten NICHT nachgekommen!
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-04-16 18:46

> Kohl, Kohl, Merkel, Merkel sind gefühlte Ewigkeiten ihren Pflichten NICHT nachgekommen!


Warum nur die beiden Namen? Und davor und dazwischen? War es etwa besser?
Gerade auch mit Blick auf Schmidt und Schröder?
Benno
Parent - - By Chess Player Date 2014-04-18 10:51
sieht du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_deutschen_Bundesregierungen

dann kannst du die fragen selber beantworten... 
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-04-18 11:42 Edited 2014-04-18 12:32
Sorry, ne, kann ich nicht.
Es sei denn, du hattest dich tatsächlich nur auf die Regierungsdauern bezogen und nicht auf die Qualität der Arbeit.
Benno
Parent - - By Chess Player Date 2014-04-18 11:58
Aua, da bist Du aber total von der Rolle abgekommen.

Ich machte keinen Vergleich!

Es ging mir hier nur! um eine Aussage wie viele Jahre diese beiden unfähigen
Kanzler/Kanzlerin nichts und rein gar nichts für Deutschland getan haben!

Diese verlorene Zeit ist wahrscheinlich nicht mehr aufzuholen...
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-04-18 12:36

> Es ging mir hier nur! um eine Aussage wie viele Jahre diese beiden unfähigen
> Kanzler/Kanzlerin nichts und rein gar nichts für Deutschland getan haben!


Deine These klang in meinen Ohren so, als hieltest du die SPD-Kanzler für besser, effektiver, tatkräftiger.
Darum meine spontane Verwunderung.
Dass Kohl und Merkel länger am Drücker blieben/bleiben (also trotz deiner Kritik mehr Zustimmung vom Wähler erhielten/erhalten) ist ja richtig.
Früher abgewählt zu werden, ist allerdings auch kein überzeugender Beleg für gute Kanzlerschaft, oder?
Benno
Parent - - By Chess Player Date 2014-04-19 11:10
Nein, das nicht gerade.

Aber wer einen Eid leistet auf das Deutsche Vaterland und ihn penetrant bricht,
der gehört in die Verbannung verbracht bei Wasser und Brot!

Deutschland wird gezielt geschwächt durch gewisse Mächte, deren Namen nicht genannt werden dürfen!
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-04-19 15:41
'Sie' meinst du?

> Deutschland wird gezielt geschwächt


Na, dafür sieht Deutschland im Vergleich zu anderen aber gar nicht sooo geschwächt aus.
Und die Kanzler mit kürzeren Regierungszeiten haben entsprechend dieser Zeiten ihr Quaantum Gutes und Übles beigesteuert.

BTW: Denkst du, dass du (ganz persönlich) eine bessere Politik hinbekommen hättest?
Denkst du, du könntest jemanden benennen, von dem wirklich(!) erhoffen würdest, dass er das nach Moral und Können hätte besser machen können, so in der Summe?

Benno
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