Liebe Schachleute,

auf der Akobiaseite

http://akobiachess.gol.ge/other_awards.html
können die Schachstudienkomponisten aus aller Welt am bequemsten ihre Erfolge oder Misserfolge in Turnieren
erfahren. Es gibt derzeit keine weitere Seite im Internet.

-Sehr, sehr selten liest man von einem der besten Studienkomponisten der Gegenwart nämlich von Ryabinin.
Ryabinin N. bringt zu allen heiligen Zeiten eine Studie raus. Dafür achtet er aber auf höchste Qualität.
In der Regel gewinnt er erste Preise.
Überrascht hat mich diesmal, dass er (in Problemist Ukraine) núr einen 4ten Preis und eine ehrende Erwähnung einkassierte.
Seine Studien zeichnen sich durch gedanklichen Tiefgang und Klarheit aus.
Wie auch Sergiy Didukh versteht er es tiefe thematische Verführungen einzubauen.
Er meidet unklare Nebenabspiele und alles scheint bei ihm wie eine schweizer Uhr zu funktionieren.

Ersten Preis gewann in diesem Turnier Iuri Akobia und Mario Garcia.
Es sei ihnen vergönnt, nur wenn ich die Züge durchspiele erschließen mich die Züge nicht von selbst. Sie wirken technisch und interessant.
Hinterlassen kaum ein Aha- Erlebnis.
Leider ist die Schachstudienliteratur eben durch den technischen Beistand des Computers und der Hammerengines voll von technischen schwer durchschaubaren
Studien, die auch für den Schachspieler kaum Trainingswert haben.

Ich finde technische Studienmonster interessant, aber eben recht wenig einprägsam und schwer verständlich.
Im Gegensatz zum Vorcomputerzeitalter waren die Schachstudien meistens gut nachvollziehbar und sie blieben lange im Gedächtnis.

Iuri Akobia ist bekannt, dass er hochtechnische Studien bringt. Er erringt dadurch zahlreiche Preise und der Studienkomponist ist gut beraten,
wenn er deshalb selbst hochkomplexe technische Studien in Turnieren einsendet, wo Iuri Akobia als Preisrichter fungiert.

In der Stellung mit Weiß am Zug


kann Weiß gewinnen, dank des zusätzlichen Bauer auf h5, der ein vorzeitiges Patt vermeidet.
Das heißt ohne den schwarzen Bauern auf h5 wäre es Patt.

Hingegen wäre es in der Stellung:

Weiß am Zug remis, Schwarz spielt auf patt


19.c5 b3! und so weiter nur remis.

N. Ryabinin hat es nun geschafft, aus diesem Umstand eine Studie zu bauen, die in der Hauptvariante das Schlagen des Bauerns auf
h5 verhindert, während im thematischen Versuch Weiß den s. Bauern auf h5 frisst und so nicht mehr gewinnen kann.

Für diese klare Schachstudienleistung bekam Ryabinin nur eine 2. ehrende Erwähnung, was für mich erstaunlich ist, denn ich denke
dass viele Schachstudienkomponisten froh sein könnten, wenn ihnen eine solche Studie gelingen würde:

2nd honourable mention PU-10 JT
Ryabinin=N, Weiß am Zug gewinnt


des Pudelskern ist dabei folgende Schlüsselstellung:

Weiß am Zug gewinnt:
5. Rxh5+ oder 5.Rfg5? Eine Variante führt zum Ziel, die andere führt in den thematischen Versuch


Die gesamte logische Studie:

[Event "2nd honourable mention PU-10 JT"]
[Site "?"]
[Date "2014.??.??"]
[Round "?"]
[White "Ryabinin=N"]
[Black "?"]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "5nk1/R7/3K1P2/2p4p/1pPn3p/4RP1p/Pp5P/1r6 w - - 0 1"]
[PlyCount "61"]
[EventDate "2014.??.??"]

1. Rg7+ Kh8 2. Re5 Nf5+ 3. Rxf5 Rd1+ (3... Nh7 $2 4. Rxh7+ Kxh7 5. f7 $18) 4.
Ke7 b1=Q (4... Nh7 5. Rxh5 $2 (5. Rxh7+ $3 Kxh7 6. f7 b1=Q 7. f8=Q Re1+ 8. Kf6
Qxf5+ 9. Kxf5 $18) 5... b1=Q 6. Rhxh7+ Qxh7 7. Rxh7+ Kxh7 8. f7 Re1+ $11) 5.
Rfg5 $3 (5. Rxh5+ $5 Nh7 6. Rhxh7+ (6. Rxh4 Re1+ $1 7. Kf7 Rg1 8. Rxh3 Qf5 9.
Rhxh7+ Qxh7 10. Rxh7+ Kxh7 11. Ke7 Kg6 $19) 6... Qxh7 7. Rxh7+ Kxh7 8. f7 Re1+
9. Kf6 Rf1 10. f8=Q Rxf3+ 11. Ke7 Rxf8 12. Kxf8 Kg6 13. Ke7 Kf5 14. Kd6 Ke4 15.
Kxc5 Kf3 16. Kd4 (16. Kxb4 Kg2 $11) 16... Kg2 17. Ke3 Kxh2 18. Kf2 Kh1 19. c5
b3 $1 (19... h2 $2 20. c6 b3 21. c7 bxa2 22. c8=Q a1=Q 23. Qc6#) 20. axb3 h2
21. c6 h3 $11) 5... Qd3 (5... Nh7 $2 6. Rg8#) (5... Ng6+ 6. R5xg6 Qxg6 (6...
Re1+ 7. Kf7 Qxg6+ 8. Kxg6 Rg1+ 9. Kh6 Rxg7 10. fxg7+ $18) 7. Rxg6 Re1+ 8. Kf8
Kh7 9. Rg7+ Kh6 (9... Kh8 10. Kf7 Rd1 11. Kg6 $18) 10. f7 b3 11. Kg8 $18) (5...
Rd7+ 6. Kxf8 Rd8+ (6... Qh7 7. Rxh7+ Kxh7 8. Rg7+ $18) 7. Ke7 Qe1+ 8. Kxd8 Qd1+
9. Kc7 Qxf3 10. Rg8+ Kh7 11. R5g7+ Kh6 12. Rh8#) (5... b3 6. Kf7 $1 Rd7+ 7.
Kxf8 $18) (5... Qh7 $5 6. Rxh7+ Nxh7 (6... Kxh7 7. Kxf8 Rd2 8. f7 Rxa2 9. Rg7+
Kh8 (9... Kh6 10. Kg8 $18) 10. Rg8+ Kh7 11. Ke7 $18) 7. f7 Re1+ (7... Nxg5 8.
f8=Q+ Kh7 9. Qf5+ Kh6 10. Qf6+ Kh7 11. Qxg5 $18) 8. Kd6 Rd1+ (8... Nf8 9. Rg8+
Kh7 10. Rxf8 Kg6 (10... Kg7 11. Re8 $1 Rd1+ 12. Ke6 Re1+ 13. Kf5 $18) 11. Re8
$1 Rd1+ 12. Ke7 Re1+ 13. Kf8 $18) 9. Kc7 Nf8 10. Rg8+ Kh7 11. Rxf8 Kg7 12. Rd8
Rxd8 13. Kxd8 Kxf7 14. Kd7 $18) 6. Rg8+ $3 (6. Rxh5+ $2) 6... Kh7 7. R5g7+ Kh6
8. Rh8+ Nh7 9. Rhxh7+ (9. Rgxh7+ $2 Kg5 $19) 9... Qxh7 10. Rxh7+ Kxh7 11. f7
Re1+ 12. Kf6 Rf1 13. f8=Q Rxf3+ 14. Ke7 Rxf8 15. Kxf8 Kg6 16. Ke7 Kf5 17. Kd6
Kf4 18. Kxc5 Kf3 (18... Ke4 19. Kxb4 Kf3 20. c5 Kg2 21. c6 Kxh2 22. c7 Kg2 23.
c8=Q $18) 19. Kd4 Kg2 20. Ke3 Kxh2 21. Kf2 Kh1 22. c5 b3 23. axb3 h2 24. c6 h3
25. c7 h4 26. Ke2 (26. Ke3 $2 Kg1 $1 $11) 26... Kg1 (26... Kg2 27. c8=Q h1=Q
28. Qg4+ Kh2 29. Qf4+ Kg2 30. Qf2#) 27. c8=Q h1=Q 28. Qc1+ Kg2 29. Qg5+ Kh2 30.
Qf4+ Kg2 31. Qf2# 1-0

Der erste Preisträger von Iuri Akobia und Mario Guida Garcia könnte wohl kein lebendiger Schachspieler, nicht einmal Kasparov
lösen:

1. Preis Akobia, Garcia, Weiß gewinnt


[Event "1 st prize PU-10 JT"]
[Site "?"]
[Date "2014.??.??"]
[Round "?"]
[White "Akobia=I & Garcia=M"]
[Black "?"]
[Result "1/2-1/2"]
[SetUp "1"]
[FEN "6n1/8/1nK5/8/1P1b3B/6N1/1k3p2/N7 w - - 0 1"]
[PlyCount "31"]
[EventDate "2014.??.??"]

1. Nb3 $3 (1. Nc2 $2 Kxc2 2. Ne4 f1=Q $19) (1. Bd8 $2 Nc4 (1... Nc8 $2 2. Kd5
Nh6 3. Nf1 Nf5 4. Ke6 Ncd6 5. Bf6 Bxf6 6. Kxf6 $11) 2. Kd5 Ne3+ $1 3. Ke4 (3.
Kxd4 Nf5+ $19) 3... Nh6 $1 4. Kf3 Nef5 5. Nf1 Nf7 6. Bc7 N7d6 $1 (6... Kxa1 $2
7. b5 N7d6 8. b6 $11) 7. Ke2 Kxa1 $19) 1... Kxb3 2. Ne4 f1=N $1 (2... f1=Q 3.
Nd2+ Kxb4 4. Nxf1 $11) 3. b5 Nc8 (3... Kb4 4. Bd8 $1 Nc4 5. b6 Nfe3 6. b7 Ba7
7. Bg5 $11) (3... Nc4 4. Nc5+ Kc3 5. Ne4+ Kb4 6. Be1+ Kb3 7. Kd5 Bb6 8. Nc5+
Bxc5 9. Kxc5 $11) 4. Kc7 (4. Kd7 $2 Na7 5. Nd6 Ne3 $11) 4... Nce7 5. Kd7 Nd5 (
5... Ng6 6. Bd8 Kc4 (6... Nf8+ 7. Kc6 $11) 7. b6 Kd5 8. b7 Ne5+ 9. Kc8 Nc6 10.
Ng5 $1 Nge7+ (10... Ba7 11. Bc7 Nd2 12. b8=Q Bxb8 13. Bxb8 $11) 11. Kd7 Ng6 12.
Bc7 Nge5+ 13. Kc8 $11) 6. Bg5 $1 Be3 $1 (6... Kc4 7. Nd6+ Kc5 8. Ne4+ Kxb5 9.
Ke6 Kc6 10. Kf7 {domination =}) 7. Bxe3 Nfxe3 8. Kc6 Nb4+ (8... Nge7+ 9. Kc5
$11) 9. Kd6 $1 (9. Kc5 $2 Ka4 $1 10. b6 Na6+ 11. Kd4 (11. Kc6 Ne7+ $1 12. Kd6
Nc8+ 13. Kc6 Ka5 14. Nd6 Ne7+ $19) 11... Nc2+ $19) 9... Nc4+ (9... Ned5 10. Kc5
Ka4 11. b6 Nge7 12. b7 Nec6 13. Nf2 $1 Nf4 14. Ne4 Ka5 15. Kd6 $11) 10. Ke6 $1
(10. Kc5 $2 Ne7 11. b6 Na6+ 12. Kb5 Nb8 13. b7 Nec6 14. Nc5+ Kc3 $19) 10... Nh6
11. Nd6 $1 Nb6 (11... Ne3 12. b6 $1 Na6 13. b7 Nhg4 14. Ne4 Kc4 15. Nf6 $11)
12. Nf7 $1 Ng4 13. Ne5 $1 Ne3 (13... Nf2 14. Nd7 $11) 14. Nd7 $1 Nbc4 15. Ne5
$1 Na5 16. Nc6 $1 $11 1/2-1/2

Denn zweiten Preis errang übrigens GM Timman.

4 Deutsche (Minski und Hornecker, sowie Rainer Staudte und Steinmüller) waren auch im Preisbericht. Sie errangen allerdings nur 2 commendations (2 Lobs).

Schönen Abend Peter