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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Stockfish Bedenkzeitspitzen
- - By Tom Paul Date 2014-03-22 17:18
Wie kommen die Bedenkzeitspitzen bei Stockfish zustande?
Für mich sieht das nach Zeitverschwendung aus, wenn ich das mit der Bedenkzeit anderer Züge vergleiche.
Da dürfte es einen ELO Zuwachs geben, wenn das behoben wird.
Wie wäre es mit einem Zeitbegrenzer: maximal 5 Minuten.

http://tcec.chessdom.com/archive.php?se=6&st=2&ga=1
Tf5 11 Minuten 51 Sekunden.


http://tcec.chessdom.com/archive.php?se=6&st=2&ga=16
Tac1 19 Minuten.


http://tcec.chessdom.com/archive.php?se=6&st=2&ga=18
Db5 16 Minuten 31 Sekunden.


Kg7 10 Minuten 56 Sekunden.

Die beiden unteren Abbildungen sind aus einer Partie.
Die fast 30 Minuten hätte Stockfish doch bestimmt sinnvoller verwenden können.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-03-23 07:49
Angenommen, eine Engine entdeckt kurz bevor sie die Analyse beenden will, dass der bislang beste Zug doch ziemlicher Mist ist.
Soll sie dann nicht nach einer Alternative suchen (eine Suche, die zwangsläufig ziemlich viel Zeit erfordert)?
Zumindest dann wäre dein "Zeitbegrenzer-Vorschlag" doch daneben, oder?

Benno
Parent - - By Thomas Müller Date 2014-03-23 10:11
....auf solche "fragen" einzugehen ist zeitverschwendung

gruß
thomas
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-03-23 11:23

> ....auf solche "fragen" einzugehen ist Zeitverschwendung


Ja, dich denke auch: die Antwort "starre Zeitlimits wären schwächender Unsinn" ist zu augenfällig, als dass eine kontroverse Diskussion darüber vorstellbar wäre. (so meintest du das doch, oder?)
Benno
Parent - By Mythbuster Date 2014-03-24 10:33
Hallo Thomas,
in diesem Fall stimme ich Dir zu. Trotzdem gibt es einen Aspekt, der mich interessiert. Viele Schachcomputer haben zwei Stufen:

Eine Turnierstufe, in der man zum Beispiel jeweils 60 Züge in 60 Minuten programmieren kann ... dann teilt sich das Programm seine Zeit selbständig ein. Buchzüge kommen natürlich sofort und manche Züge, die gepondert wurden, werden auch sofort ausgespielt ... auf der anderen Seite nehmen sich die Kisten dann auch mal zehn Minuten für eine Stellung.

Dann die Zeitstufen: Hier rechnet die Kiste stur 60 Sekunden pro Zug, sobald sie das Buch verlassen hat.

Unterm Strich wird in beiden Varianten gleich viel Zeit verbraucht. Nun ist die Frage: Wo spielt der Rechner wirklich stärker? Man sollte denken, in den Stufen mit der freien Zeiteinteilung ... aber ich werfe mal in den Raum: Wie oft könnte es sein, daß die Kiste doch noch einen besseren Zug findet, wenn sie die "vollen 60 Sekunden" nutzen würde ... oder wie oft verschlimmbessert eine Tiefe Suche doch noch die Zugauswahl?

Jedenfalls habe ich mich schon oft gefragt, welches System unterm Strich wirklich besser ist ...

Es grüßt,
Sascha
Parent - - By Tom Paul Date 2014-03-23 11:10
Dann müsste Stockfish aber viel öfter Zeitspitzen haben.

Wenn Stockfish nach 1 Sekunde den besten Zug hat, warum soll er dann noch 18 Minuten und 59 Sekunden an dem Zug rechnen?
Macht er doch bei den anderen Zügen auch nicht.
In Stellungen, wo Stockfish 5-10 Möglichkeiten hat die alle z.B. +0.55 Vorteil geben, da denkt Stockfish nur 1 Minute nach!
Warum nicht 18 Minuten?
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-03-23 11:28

> Wenn Stockfish nach 1 Sekunde den besten Zug hat, warum soll er dann noch 18 Minuten und 59 Sekunden an dem Zug rechnen?


Weil SF nach 1s den Zug nur mit einer recht kleinen Tiefe analysiert hat. Ob längere Kombinationen dies Zug nicht doch gründlich widerlegen, weiß die Engine dann nicht. Und darum zieht sie nicht nach 1 s.

> In Stellungen, wo Stockfish 5-10 Möglichkeiten hat die alle z.B. +0.55 Vorteil geben, da denkt Stockfish nur 1 Minute nach!


Das ist dann ggf. für SF ja auch keine schwierige oder gar kritische Situation.
Falls die durchschnittliche Denkzeit in dieser Phase aber ggf. 2 bis 3 Minuten ist, dann hätte ich auch erwartet, dass SF dann hier lieber einen Ply tiefer geht und schließlich nach gut 2 Minuten seinen Zug macht.

Benno
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-03-23 21:39
Außerdem

> Dann müsste Stockfish aber viel öfter Zeitspitzen haben.


Nein, solche Situationen sind wohl vergleichsweise selten.
Dass ein Favorisierter Zug sich just in dem Moment als Katastrophe erweist, als die Engine ihn mit der Tiefe analysiert, mit der sie Schluss machen wollte, ist eher selten.

Und welches konkrete Vorgehen hättest du denn hier erwartet:
Von Tiefe 1 bis 19 an liebt die Engine einen bestimmten Zug, von dem sie meint, dass er die Stellung ausgeglichen hält.
Als sie ihn mit Tiefe 20 'absichern' will, stellt sie fest, dass sie damit dank einer tiefen Kombination einen Turm verliert. Sporadisch kommt das vor.
Sollte sie den Zug deiner Meinung nach dann trotzdem machen? Wohl eher nicht!
Dann sollte sie zumindest ein paar weitere Züge mit Tiefe 20 untersuchen in der Hoffnung, dass ein anderer wenigstens annähernd Ausgleich halten kann.
Und das kostet dann ggf. ziemlich viel Zeit.

Benno
- By Ludwig Bürgin Date 2014-03-23 11:57
Vermutlich verwendest Du mit Stockfish immer die gleichen Hashtable-Größen.
Fahre doch mal Versuche mit der doppelten Hash Größe oder Versuchsweise mal auch ganz ohne Hashtables.
Möglicherweise könnten Dir die sich dadurch ergebenden Zeitunterschiede der einzelnen Züge weiterhelfen.

Gruß Ludwig
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