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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Junior Highlight !! !!
- - By Clemens Keck Date 2014-03-20 17:46
bevor ich es ganz vergesse...
In einem meiner 6core Turniere gelang Junior die wunderschöne Partie. Gegner war kein geringerer als Komodo 1176 .
Dennoch gewann Junior in nur 18 Zügen . Und das bei 60 +15 Bedenkzeit.
16. Ld2 !!
Event:
Ort:
Datum:

Weiss:
Schwarz:

Ergebnis
Board


MfG Clemens Keck

[Event "60 Minutes/Game + 15 Seconds/Move"]
[Site "6core champs, TEST-PC"]
[Date "2014.03.17"]
[Round "1.3"]
[White "Deep Junior 13.3 x6"]
[Black "Komodo 1176.00 x6"]
[Result "1-0"]
[PlyCount "35"]
[EventDate "2014.??.??"]

1. e4 {book 0s} c5 {book 0s} 2. Nf3 {book 0s} e6 {book 0s} 3. d4 {book 0s} cxd4
{book 0s} 4. Nxd4 {book 0s} Nc6 {book 0s} 5. Nc3 {book 0s} Qc7 {book 0s} 6. Be3
{+0.29/20 1:28m} a6 {+0.26/22 1:02m (Nf6)} 7. f4 {+0.33/21 7:33m (a3)} Bb4 {
+0.14/23 59s (b5)} 8. Qg4 {+0.26/21 2:01m} g6 {+0.29/23 45s} 9. Qh4 {
+0.24/20 58s} Qa5 {+0.25/26 1:52m (Be7)} 10. O-O-O {+0.74/22 1:33m (Nde2)} Bxc3
{+0.14/22 58s} 11. bxc3 {+0.81/21 1:35m (Nxc6)} Qxc3 {+0.69/24 3:41m} 12. Rd3 {
+1.12/23 2:48m} Qa1+ {+0.82/23 1:11m} 13. Kd2 {+1.12/9 0s} Nge7 {
+1.15/24 4:46m (Qxa2)} 14. Qf6 {+1.21/22 1:09m} Rg8 {+1.24/24 49s} 15. a3 {
+1.63/21 55s (Rc3)} d5 {+0.69/24 1:40m} 16. Be2 {+3.11/22 49s (g3)} Qb2 {
+5.52/25 1:47m (Qxh1)} 17. Rb3 {+4.80/21 24s} Qxd4+ {+6.20/25 3:08m (Qxb3)} 18.
Bxd4 {+5.21/20 42s} 1-0
Parent - - By Peter Martan Date 2014-03-20 19:45
Ja, die ist echt schön, Clemens!
Das 15.a3 ist gar nicht so leicht zu finden, und auch wenn die Partie da schon gekippt war, (Preisfrage nebenbei, wo ist sie das, gekippt nämlich?), das hat's schon nochmal ordentlich angeschoben.
15.Tc3 z.B. reicht ja auch schon zum Gewinn, wozu da noch nach einem noch besseren Zug suchen?


Parent - - By Ludwig Bürgin Date 2014-03-20 23:23
Zug 11...Dxd3.
Zug 12...Da+.

Dame im Abseits

Gruß Ludwig
Parent - By S. Gluck Date 2014-03-21 05:56
Diese Damenzüge sehen schon sehr absurd aus. So spielt man doch nicht Schach. Eine schöne Partie sieht anders aus. Wenn ich die Züge so im Zeitraffer mir ansehe, entsteht der Eindruck, da spielen zwei Patzer ; Schachanfänger. So absurde Spielverläufe kommen vermutlich durch diese vielen Cuts in den Suchbäumen zustande. Irgendwie entsteht der Eindruck, das sich Computerschach auf dem Holzweg befindet.

Grüße
S.G.
Parent - By Peter Martan Date 2014-03-21 08:09
Hallo Ludwig!

Das ist natürlich nach dem weiteren Verlauf sehr stark zu vermuten, dass sich die schwarze Dame da schon nicht mehr so exponieren hätte sollen, auf der anderen Seite, wenn man nur mit positionellen Begriffen arbeitet, könnte man das auch als Aufreißen der weißen Rochadestellung sehen.
Du hast natürlich recht, dass du meinst, der schwarze Gegenangriff läuft dem Weißen schon ins offene Messer, dann müsste aber am "Plan" (ich weiß schon, dass es eine Computerpartie ist) des Schwarzen auch schon vorher was nicht gestimmt haben.
Und dann, wenn erst hier der schwarze Fehler passiert ist, was hat dann Schwarz hier noch für wesentlich bessere Alternativen, beim 11. Zug?
Den a-Bauern statt des c-Bauern nehmen?
Mit h5 oder f6 versuchen, etwas gegen den weißen Königsangriff zu tun?
Mit z.B. Se7 die rückständige Entwicklung aufzuholen versuchen?
Mit Da3+ ein Zwischenschach geben oder mit Dc5 die Dame wieder mehr zur Mitte holen?

Meinst du nicht auch, an dieser Stelle fehlen Schwarz schon irgendwie die guten Alternativen?

Ich lehne mich mal zurück und schau nur auf die Evals von Houdini im backward solving.
Nach 9...Da5 hat er 0.62 bei mir, davor 0.23, das ist immerhin fast eine Verdreifachung, der Vorschlag statt dessen: 9...Le7, ausgespielt: 0.29, natürlich ändern sich diese Zahlenwerte noch etwas, wenn man länger rechnen lässt, aber die Größenordnungen bleiben schon so.
Hingegen ist nach 11...Dc3+, das auch für mich ein Fragezeichen verdient, 1.01 von H4 "nur" noch eine annähernde Verdopplung zu der Stellung vor dem 9. Schwarzzug, und für mich der Clou an den folgenden allgemeinen theoretischen Überlegungen zum Thema Evals der engines:
zwischen diesen beiden Evals vom 9. Weiß- zum 11. Schwarzzug liegen vier Halbzüge, bei den anderen beiden zwischen dem 9. Zug von Weiß und dem von Schwarz nur einer.
Wenn du hingegen nach dem vielleicht am besten nachweisbaren taktischen Fehler suchst, nach dem für mich "schönsten" Zug 15.a3! bleiben die Evals im backward solving über +2 bis nach dem 13. Schwarzzug Se7, unmittelbar fallen sie wieder auf die ca. +1.
So gesehen, wenn man jetzt Evals von engines überbewertet (und das kann man dann natürlich auch mit dem Verlauf ihrer Evals machen ), dann könnte man auch hier vom letzten und entscheidenden Fehler reden, mit z.B. 13...Sa5 an dieser Stelle (auch ausgespielt immer noch nur so +1), um das nicht zu tun, sie nicht überzubewerten, kommt es auf etwas an, worauf ich erst zum Schluss komme.

Nun müsste man sich von da aus natürlich weiter anschauen, was gibt's von welchem Knoten aus für Alternativvarianten, logisch scheint dieser Evalsprung bei 9...Da5 im Rückblick aber schon, warum mit der Dame überhaupt nach a5?
Wenn dein natürlich richtiger Einwand gegen das Einkassieren von Material am Damenflügel stimmt, ist rein positionell betrachtet schon der Weg dorthin fraglich, oder?
Nun bleibt die Eval nach dem 9...Da5 ja auch ziemlich gleich hoch nach der weißen 0-0-0 und was hätte Schwarz dann auch an dieser Stelle noch wirklich anderes tun sollen, als 10...Lxc3, auch wenn's immer noch dem "falschen Plan" dient, einfach gleich zurückrudern?
Wir stehen schon vor derselben Entscheidung wie an der Stelle, die du markiert hast.

Worauf ich hinaus will, wir können hier auch mit Worten trefflich streiten, und uns so auf Alternativvarianten einigen, wenn wir nur unsere "menschlichen" positionellen Beurteilungskriterien anlegen, oder wir können auch dazu schon rein verbal nach einem objektivierbaren Maß suchen.

Das einzig zählende ist natürlich die jeweils beste Alternativvariante, an der aber wieder auch unbedingt das: wieviele ungefähr gleichwertige Alternativen muss ich bis zu welcher Halbzugtiefe exakt durchrechnen, um die jeweiligen Anfangs- und die Endstellungen als relevanteste Vergleichsmaßstäbe nehmen zu können.
Ganz ohne Zahlenwerte komme ich also im Schach auch ohne Computer sowieso nicht aus: Zugtiefen von Varianten mal ihre Anzahl in die Breite, Zugsortierung auf bestimmte Plätze in der Reihung sind die wichtigsten Kriterien, die in Zahlen zählen.

Tut mir leid, wenn ich die schöne Partie von Clemens zu Theoretisiererei missbrauche, sie ist aber ein gutes Beispiel, finde ich.
So lange wir nur die taktisch überprüfbaren einzelnen Züge anschauen, brauchen wir kaum solche Mathematik, es ist reines Stellungssuchen, eine Reihung der Kandidatenzüge braucht's aber auch schon.
Wenn wir aber den Verdacht haben (und wo haben wir den nicht, gerade hier würde ich unbedingt bis zur frühen Eröffnung zurück gehen, um herauszufinden, wo hat Schwarz begonnen, suboptimal zu spielen), das hat sich über mehrere Züge entwickelt, dann sollte man im Computerschach meiner Meinung nach schon ruhig genauer auf den Verlauf der Evals über die Halbzüge der fraglichen Varianten schauen.
Die Absolutwerte der verschiedenen engines, was ihre Evals angeht, sind nicht vergleichbar, das wissen wir alle, die Relationen einer Eval vor und der nach einem Zug oder einer Variante einer bestimmten Länge sollten nicht nur vergleichbar sein, sie sollten in einer gewissen Bandbreite einfach passen, findest du nicht auch?


Zurück zur Partie, bevor ich wieder das praktische Beispiel zerrede: kannst du mit engines deiner Wahl an der sicher kritischen Stelle den Evalverlauf im backward solving nachvollziehen, dass es schon vor dem 11. Zug kriselt?

Dann wäre jetzt die Frage, die ich ja aber vorher noch nicht gestellt hatte, wenn sie wirklich erst beim 9., 10., 11. Zug gekippt ist, wo ist in der Partie der weiße Anzugsvorteil so wesentlich vergrößert worden, dass er zu einem gefährlichen Angriff wurde?
Das ist schon eine andere Frage als die nach dem Kippen, so wie wir es im allgemeinen schachlichen Sprachgebrauch verstehen, weil da muss es eben meiner Meinung nach gar kein einzelner Zug gewesen sein, es kann ein Abschnitt der Partie sein, eine Variante von ein paar Zügen Länge, auch wenn innerhalb von der theoretisch wieder einer der am ehesten allerfalscheste einzelne Zug gewesen sein muss.

Jedenfalls wäre aber diese Variante, über die sich die Evals deutlich zu verschlechtern begonnen haben, das was man als positionell falsches Spiel bezeichnen könnte.
Ich finde ja, dass die engines bei ihrem Evalwort zu nehmen, gerade hier interessant wäre, weil die taktischen Schnitzer, wenn sie überhaupt noch welche machen, oder die positionellen eindeutig falschen einzelnen Züge kann ich auch ohne Evalverlauf herausfinden, tatsächlich gehe ich aber natürlich gerade bei denen auch so vor, dass ich Alternativen ausprobiere und schaue, wo steigen und wo fallen sie.
Der Witz auf den ich immer wieder hinaus will, ist der:

Die Relationen der Evals vor und nach einer Variante oder einem einzelnen Zug ändern sich als Quotient aus End- und Ausgangseval nicht dort am stärksten, wo's von schon hoher Ausgangs- zu noch höherer Endeval springt, das sind meistens einfach einzelne best moves, am meisten ändert sich dieser Quotient dort, wo's von (fast) 0.00 zu +- 0.30 wird, da muss ich je nach Vorzeichen der Endeval das 0.00 der Ausgangseval, wenn's tatsächlich numerisch genau vorkommt, zu + oder - 0.01 korrigieren, um überhaupt damit als Nenner dividieren zu können, das ist das eigentliche "Kippen", wenn man diese Relation quantitativ betrachtet, hier verdreißigfacht sich die Eval im Beispiel, auch wenn es nur 30 cp sind, die die Eval steigt oder fällt.
Das sind tatsächlich auch die interessantesten Stellen an einer Partie, wo die ausgeglichene zur unausgeglichen Stellung wird, finde ich.

Nächste Frage also: wo ist das in dieser Partie der Fall, und lässt sich das auch am Evalverlauf von engines festmachen?
Parent - - By Peter Martan Date 2014-03-21 08:28
Schachspielern wie dir zuliebe, weil du ja wahrscheinlich an dem restlichen Geschwafel nicht wirklich interessiert sein wirst, hier noch der schachliche Succus des Monsterpostings : Wenn du Recht hast, dass 11...Dxc3?! falsch war, und du dürftest schon Recht haben, weil da hätte Schwarz seinen Irrtum schon einsehen sollen und können (ich glaube nur nicht, dass es da noch wirklich ganz wieder gut zu machen gewesen wäre), hätte er dann 9...Da5? auch schon nicht spielen sollen.
Und wenn dann die berechtigte Frage kommt, wo hat das alles wirklich angefangen, dann lies vielleicht doch noch zumindest das Ende des Pamphlets und wir schauen gemeinsam weiter, wenn du magst.
Parent - - By Thomas Müller Date 2014-03-21 08:51
9...Da5?! scheint der "fehler" zu sein ?!
Anbei eine fehlersuche/rückwärts mit 90sek und 0.30 schwelle, 4-threads

[Event "60 Minutes/Game + 15 Seconds/Move"]
[Site "6core champs, TEST-PC"]
[Date "2014.03.17"]
[Round "1.3"]
[White "Deep Junior 13.3 x6"]
[Black "Komodo 1176.00 x6"]
[Result "1-0"]
[PlyCount "35"]
[EventDate "2014.??.??"]

1. e4 {book 0s} c5 {book 0s} 2. Nf3 {book 0s} e6 {book 0s} 3. d4 {book 0s} cxd4
{book 0s} 4. Nxd4 {book 0s} Nc6 {book 0s} 5. Nc3 {book 0s} Qc7 {book 0s} 6. Be3
{0.29/20 88} a6 {0.26/22 62 (Nf6)} 7. f4 {0.33/21 453 (a3)} Bb4 {0.14/23 59
(b5)} 8. Qg4 {0.23/24 121 letzter Buchzug} g6 {0.20/24 45} 9. Qh4 {0.16/24 58}
Qa5 {0.51/22 112 (Be7)} ({Houdini 4 Pro x64:} 9... b5 10. Bd3 Be7 11. Qh3 b4
12. Na4 Nf6 13. O-O Rb8 14. b3 O-O 15. Rac1 Bb7 16. Nf3 h5 17. Ng5 Rbc8 18. Nb6
Rce8 19. e5 Ng4 20. Ne4 d5 21. exd6 Bxd6 22. Rcd1 Ne7 {0.16/24}) 10. O-O-O {0.
48/25 93 (Nde2)} Bxc3 {0.56/24 58} 11. bxc3 {0.45/24 95 (Nxc6)} Qxc3 {1.03/24
221} ({Houdini 4 Pro x64:} 11... Qxa2 12. Nxc6 Qa3+ 13. Kd2 bxc6 14. Bd4 f6 15.
Be2 Qe7 16. f5 e5 17. Be3 gxf5 18. Bh5+ Kf8 19. exf5 a5 20. g4 h6 21. Ra1 a4
22. Qf2 Qg7 23. Bc5+ Ne7 24. Kc1 d5 25. h4 Rg8 26. Qd2 Ra6 27. Bg6 Ra5 28. Bb4
Ra7 29. Kb2 {0.45/24}) 12. Rd3 {0.93/24 168} Qa1+ {0.20/1 71} 13. Kd2 {0.91/23
0} Nge7 {2.23/25 286 (Qxa2)} ({Houdini 4 Pro x64:} 13... Na5 14. Nxe6 fxe6 15.
Bd4 Nc4+ 16. Ke2 Qxa2 17. Bxh8 Qxc2+ 18. Kf3 h6 19. Qe1 b5 20. Rc3 Qb2 21. Bxc4
bxc4 22. Bd4 Qb5 23. Qe2 Bb7 24. Kf2 Ne7 25. Rhc1 Qc6 26. Re3 Rc8 27. Rb1 a5
28. Qb2 Ba8 29. Bg7 Nf5 30. Qf6 Nxg7 31. Qxg7 Qd6 32. Qg8+ Qf8 33. Qxg6+ Ke7
34. f5 {0.91/23}) 14. Qf6 {2.35/25 69} Rg8 {2.21/23 49} 15. a3 {2.00/23 55
(Rc3)} d5 {7.51/24 100} ({Houdini 4 Pro x64:} 15... g5 16. fxg5 Rg6 17. Qh8+
Rg8 18. Qxh7 b5 19. Rc3 Bb7 20. Nb3 Qb2 21. Nc5 b4 22. axb4 Qxb4 23. Be2 Ne5
24. Ra1 Bc8 25. Ra4 Qb8 26. Bh5 Rf8 27. Nd3 Nxd3 28. cxd3 a5 29. g3 Qb2+ 30.
Rc2 Qb5 31. Rac4 a4 32. Rc7 a3 33. g6 Qb4+ {2.00/23}) 16. Be2 {7.56/25 49 (g3)}
Qb2 {7.24/22 107 (Qxh1)} 17. Rb3 {7.56/23 24} Qxd4+ {8.42/21 188 (Qxb3)} 18.
Bxd4 {8.00/22 42} 1-0

Aber die ply's sind auch hier noch zu niedrig um def. was sagen zu können.
SF meint 9...Le7 mit 0.57/26

gruß
thomas
Parent - By Peter Martan Date 2014-03-21 10:41 Edited 2014-03-21 10:50
Thomas Müller schrieb:

9...Da5?! scheint der "fehler" zu sein ?!
...
Aber die ply's sind auch hier noch zu niedrig um def. was sagen zu können.
SF meint 9...Le7 mit 0.57/26


Ja, 9...Da5 scheint mir das, was man als positionellen Fehler festmachen kann. Sehr wohl ist der auch schon aus einer irgendwo vermutlich schief gelaufenen Eröffnung heraus passiert, aber ab da wird's immer schwerer, die darauffolgenden taktischen Schläge zu parieren.
Das ist ja immer der Jammer mit den "schönen Zügen", die werden nur möglich, weil der Gegner vorher Stellungen zugelassen hat, die dann irgendwann zu taktischen Feuerwerken hochgehen.
Bei mir war so wie bei dir Stockfish auch H4 für das 9...Le7, ich hatte da allerding schon ein längeres interaktives Vor- und Zurück im hash. Aber was ich so an deiner .pgn sehe, hast auch du einen Bewertungssprung von 0.16 zu 0.51 bei H4.
Ich finde halt, es sollten sich Hardware-, 1Kern- Mehrkern, -Zeitunterschiede im Verlauf der Evals ab einer gewissen Grenze, die davon abhängt, wie verwickelt die Stellung ist, ziemlich egalisieren, zumindest in bestimmten Bereichen, und meiner Erfahrung nach tun sie das auch, spätestens im backward solving und wenn die Varianten, die man damit überprüft nicht zu lange oder zu breit in der Varianz sind.

Hier z.B. ist Stockfish (DD PA_GTB) von 15.a3 backward bis zu 13...Se7? über +2, numerisch gar nicht so verschieden von H4, der ist eher bei 2.5, SF eher an die 3, fällt unmittelbar davor mit dem Vorschlag 13...Sb4 (zum Unterschied von H4 13...Sa5)) auf 1.41, dabei bleibt er so ziemlich bis vor 11...Dxc3, würde dort mit 11...Dxa2 immerhin noch auf 0.98 bleiben, bei den nächsten 4 Halbzügen auch, um dann auch erst wieder unmittelbar vor 9...Da5 auf 0.29 zu fallen, auch hier sein Vorschlag zunächst 9...Le7, wechselt dann zu 9...b5 mit 0.37.

Natürlich hängen diese Absolutwerte von der engine, der Hardware und der Zeit ab, ich hatte ja jeweils alle 12 Kerne und bin bei den kritischen Halbzügen jeweils mindestens 2, 3 Minuten geblieben, aber auch bei mehr oder weniger Zeithardware bleiben die Relationen sehr viel enger beisammen als die Absolutwerte.
Hier habe ich z.B. in dem betrachteten Bereich wieder genau so wie mit H4 eine schwache Verdopplung zwischen dem 11. und dem 13. Schwarzzug, die annähernde Verdreifachung vom 9. zum 11. über diese 4 Halbzüge, eigentlich aber das Ganze davon schon beim einzelnen Halbzug 9...Da5.

Sowas liest sich schrecklich erbsenzählerisch, aber so macht das natürlich auch kein Mensch in der Praxis normalerweise, auf der anderen Seite ist die Mathematik daran ja nur den engines und ihrem Output zuliebe so ernst genommen und kann im Detail sicher ans GUI delegiert werden, das dann die Sache auch einfach graphisch maßstabgerecht darstellen kann, das kennt man ja auch schon lange als Feature.

Was man daraus herauslesen will und kann, das ist mein Thema.
Mag sein, ich verrenne mich in was, aber sein wir mal ehrlich: dass wir als Anwender nicht alle irgendwie auf die Evals schauen, so ist's ja nun auch nicht, oder?
Wie man dieses schon für alle wesentliche Output- Detail besser relativieren könnte, liegt prinzipiell schon auch auf der Hand, man misst nicht den Absolutwerten die Bedeutung bei, was man ja mehr oder weniger ungenauer Weise schon auch immer wieder tut, sondern nur dem Verlauf, wie lang und wieviele dabei die Varianten sind, auf die's ankommt, das ist die wesentliche anderen Zahleninfo, die dazugehört, damit's wirklich zählt, und dann natürlich auf die Stellungen, die Züge und die Varianten selbst, ohne die hat's auch keinen Sinn.

Danke allen, die sich das noch angetan haben, für die Geduld, jetzt dann von meiner Seite aus wirklich nur noch auf konkrete Nachfrage, versprochen.
Parent - - By Ludwig Bürgin Date 2014-03-21 11:46
Hallo Peter

Um etwas präzieser zu werden müsste ich schon in die Eröffnungszüge gehen ,was ich aber nicht mehr gerne tue.
Aus meiner Sicht wäre bei den Zügen 5. oder 6. Sf3 überlegenswert gewesen.Zug 5.Df7 erzeugt zu wenig Gegengewicht und erlaubt Weiss einen  leichteren  Aufbau seiner Stellung.Auch Zug 6.a6 erzeugt nicht viel Gegendruck.
Die folgenden Weisszüge 7 8 und 9 sind schon vom Feinsten und  auch Stockfish würde möglicherweise die gleichen schwarzen Folgezüge machen.
Naja in der letzten Zeit mache ich sowas nicht mehr gerne,denn jede Analyse beinhaltet auch ein klein wenig  eine Kritik.

Gruß Ludwig
Parent - - By Horst Sikorsky Date 2014-03-21 15:59
Gaahnz einfach
Einfach 7....b5 spielen
Horst
Parent - By Kurt Utzinger Date 2014-03-21 16:35
Horst Sikorsky schrieb:

Gaahnz einfach
Einfach 7....b5 spielen
Horst


Meines Erachtens die richtige Antwort. Mir persönlich gefällt
die ganze Variante mit dem die schwarzen Felder von Schwarz
arg schwächenden 7...Lb4 nicht.
Kurt
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