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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Welche Zukunft mag Magnus Carlsen in der Schachwelt haben?
- - By Circular Date 2014-02-04 13:40
So eine wie Fischer? Oder traut ihr ihm eine lange Laufbahn zu? Welche Rekorde mag er noch aufstellen wollen?

MfG

Circular
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-02-04 15:11
Er hatte in Interviews mal beschrieben, wie fixiert es seit Kindertagen auf Schach ist.
Ich denke, um nicht verrückt zu werden, wird er sein Leben dem Schach widmen.
Das Loch, in das er sonst fiele, wäre ggf. kaum von einem Menschen zu ertragen.

Allerdings vermute ich auch, dass am Ende mehr von ihm zu berichten sein wird, dass er unheimlich erfolgreich war.
Die Leute werden verstehen lernen, woher sein Erfolg kommt, und wenigsten die meisten werden es zu schätzen lernen.

Benno
Parent - - By Maier Date 2014-02-04 16:35
Benno Hartwig schrieb:

Er hatte in Interviews mal beschrieben, wie fixiert es seit Kindertagen auf Schach ist.

Ich denke, um nicht verrückt zu werden, wird er sein Leben dem Schach widmen.

Das Loch, in das er sonst fiele, wäre ggf. kaum von einem Menschen zu ertragen.

Allerdings vermute ich auch, dass am Ende mehr von ihm zu berichten sein wird, dass er unheimlich erfolgreich war.
Die Leute werden verstehen lernen, woher sein Erfolg kommt, und wenigsten die meisten werden es zu schätzen lernen.

Benno


Im Falle von Carlsen ist die hervorgehobene Aussage nicht richtig. Im Gegensatz zu anderen Spieler in der Top-Ten, ist sein Leben nicht komlpett dem Schachspiel ausgerichtet. Er hat viele Hobbys und Schach spielt er, weil es ihm Spaß macht. So war es schon immer. Es ist auch nicht so, dass das Training in anstrengt. Er hat halt die Gabe, ein Thema oder einfach eine Schachpartie in wenigen Minuten aufzusaugen und beschäftigt sich dann und wann damit im Kopf, wenn er Laune dazu hat. In einem Interview hat er mal gesagt, dass er auf etwa !16000! Partien im Kopf zurückgreifen kann, in denen er auch die Motive der einzelnen Stellungen kennt. Bei seinen Schachpartien greift er auf genau diese Ideen und Motive zurück. Hat eine Stellung Ähnlichkeit mit den Partien x, y und z, dann kann er auf ein großes Repertoire an Ideen zurückgreifen. So hat er es beschrieben. Während andere Schach büffeln müssen, hat er die Gabe, das Schachspiel mit Leichtigkeit zu verstehen. Seine Analysen und Bewertungen wirken teilweise sehr abstrakt, wenn er Partien bespricht. Sobald er aber die passenden Züge in der Analyse zeigt, versteht man, was er meint.

Schach ist für ihn Spaß und er wird solange Schach spielen, wie es ihm Spaß macht. Seine unzähligen anderen Hobbys leiden aktuell nicht darunter. Das hat man auch während der WM gesehen. Ohne Sekundantenstab angetreten und die freien Tage zum Volleyball- und Fußballspielen verwendet. So muss man erstmal Weltmeister werden ! Im Prinzip lacht Carlsen doch über all die hart arbeitenden Anands, Kramniks und Aronians.
Parent - - By Tobias Lagemann Date 2014-02-04 18:11
Parent - - By Maier Date 2014-02-04 18:46
Tobias Lagemann schrieb:

Hallo Maier

natürlich ist auch Carlsen mit einem Sekundantenteam angetreten.

<a class='urs' href='http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/schach-weltmeister-magnus-carlsen-ich-halte-mich-ein-bisschen-fuer-einen-revolutionaer-12682226.html'>http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/schach-weltmeister-magnus-carlsen-ich-halte-mich-ein-bisschen-fuer-einen-revolutionaer-12682226.html</a>

VG
Tobias


Den Artikel kannte ich, wobei er hier nicht auf seine "Sekundanten" eingeht. In Indien war nur Ludwig Hammer. Eventuell wurde er einfach per Mail mit Analysen versorgt. Zuhause hat er ja seinen Mega-Rechner. Die Vorgaben kamen nur von Carlsen und das was rauskam, hat er nur noch verifiziert. Von echter harter Sekundantenarbeit kann hier keine Rede sein. War auch nicht notwendig. Er war auf das Match vorbereitet und das hat gereicht.
Parent - By Tobias Lagemann Date 2014-02-05 10:38 Upvotes 1
Hallo Maier,

doch, doch, er geht auf seine Sekundanten ein, er sagt, dass sie auf seinem Wunsch hin geheim bleiben.

Und dann ist die ja auch noch Nielsen, den Carlsen im Mai in sein Drachenboot geholt hat. Wikinger unter sich. Es heißt zwar auch, dass Nielsen wegen seiner vorherigen Zusammenarbeit mit Anand bei der WM nicht involviert war. Aber einen Spieler wie Nielsen permanent im Team zu haben, heißt letztlich doch irgendwie, dass Carlsens Schach nicht nur aus Volleyball, Kartenspielen und Pizza Essen besteht. Wozu auch passt, dass Carlsen mal Traingssessions bei einem Herrn Kasparov genommen hat.

Ja, er war auf das Match vorbereitet, das sagt er ganz klar, aber er wird kaum so naiv gewesen sein, zu glauben, dass allein das reicht. Kasparovs vergebliches Anrennen gegen Kramniks Berliner Mauer hat gezeigt, dass für überraschende Notfälle ein Team bereit stehen muss (und auch sonst sowieso hilft). Ob die nun per Mail oder Telefon oder vor Ort helfen, ist einerlei. Sie sind Sekundanten. Und dass Carlsen sie geheim hält, sagt einiges über ihre Bedeutung. Wären sie bekannt, hätte Anands Team gewusst, in welche Richtung es bei Carlsen geht. Übrigens hat auch Anand lange für sich behalten, wer ihn unterstützt.

Abschließend habe ich noch eine Frage: Wie kommst auf "Im Prinzip lacht Carlsen doch über all die hart arbeitenden Anands, Kramniks und Aronians."? Was bedeutet das, dieses im Prinzip? Lacht er wirklich? Oder bist du nur davon überzeugt, dass er lacht? Oder glaubst du, dass er eigentlich lachen könnte? Und woran machst du das fest, also an welchen Charakterzügen Carlsens?

Die 16.000 Partien, die Carlsen im Kopf hat, sind in der Schachwelt so besonderes nicht. Überhaupt reicht für so etwas schlichtweg ein fotografisches Gedächtnis. Dass Carlsen das mit tiefem Schachverständnis und ausgezeichneten Fähigkeit zur Variantenberechnung vereinigt, hebt ihn schon aus der "Masse" der anderen Topspieler hervor. Fängt er jetzt noch an, Beiträge zur Eröffnungstheorie zu leisten, wird es eine Weile dauern, bis er von der Spitze verschwindet. Aber vermutlicht belehrt uns da gleich eine ganze Schar von Wunderkindern in fünf Jahren eines Besseren. Und dann haben wir es mit gleich mit vier lässigen Typen wie Carlsen zu tun, die dann alle 2900 Elo haben und bei Topturnieren nach dem Ende der Partie direkt zum Volleyballfeld rennen.

Viele Grüße
Tobias
Parent - By Circular Date 2014-02-04 19:09
Danke für den Link. Den Artikel kannte ich noch nicht.

MfG

Circular
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-02-05 11:03

> Im Falle von Carlsen ist die hervorgehobene Aussage nicht richtig.


Ja, Thanx, es mag sein, dass ich da einen Tenor in die Berichterstattung hineingelesen hatte, denn ich jetzt auch nicht mehr erkennen kann.
Benno
Parent - - By Michael Scheidl Date 2014-02-04 21:21
Mein Gefühl sagt mir, daß die Ära Carlsen kurz sein wird. Vielleicht wird er den Titel einmalig verteidigen, oder auch nicht. Es würde mich nicht wundern wenn ihm Schach langweilig wird und er sich zurückzieht, bevor er 30 ist.
Parent - By Circular Date 2014-02-04 21:30
Vielleicht hat er noch ein Ziel was unsterblich machen könnte: der Erste zu sein rd. die magische Elo Zahl von 3000 erreicht oder sogar übertrifft...

MfG

Circular
Parent - By Maier Date 2014-02-04 23:02
Michael Scheidl schrieb:

Mein Gefühl sagt mir, daß die Ära Carlsen kurz sein wird. Vielleicht wird er den Titel einmalig verteidigen, oder auch nicht. Es würde mich nicht wundern wenn ihm Schach langweilig wird und er sich zurückzieht, bevor er 30 ist.


Jemand der so wie Carlsen Schach spielen kann, wird sein Leben lang Spaß am Schach haben. Ich putze die 1600er auch gerne vom Brett Macht Spaß
Parent - - By Karl Müller Date 2014-02-04 23:12
genau - irgendwann, wenn die Springer Nachts durch den Kopf rauschen, man nur noch Schach spielt, gar nicht mehr anders kann als permanent Schach zu denken, wird er aufhören . . .

früher als mancher denkt
Parent - By Maier Date 2014-02-05 11:44
Karl Müller schrieb:

genau - irgendwann, wenn die Springer Nachts durch den Kopf rauschen, man nur noch Schach spielt, gar nicht mehr anders kann als permanent Schach zu denken, wird er aufhören . . .

früher als mancher denkt


Was Du beschreibst trifft eher auf Ivantschuk zu. Aber der wird wohl sein Leben lang Schach spielen. Carlsen wird sohl erst dann mit dem Schachspielen aufhören, wenn er diese Nerds am Brett einfach nicht mehr sehen kann.
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