Ich weiß nicht genau wie die Eröffnung im Deutschen heißt, ich kenne sie als "fried liver" aus einem englischsprachigen Forum.

Es ist eine simple Eröffnungsfalle für Weiß, mit der man Anfänger oft in Schwierigkeiten bringen kann, ohne dabei ein eigenes Risiko einzugehen. Normalerweise kann die jeder 1000er Abwehren.

Trotzdem hab' ich die Mal gegen Stockfish DD gespielt:

1. e4 e5
2. Sf3 Sc6
3. Ld4 Ld5
4. d3 d6
5. Sg5 mit doppeltem Angiff auf f7

Natürlich antwortet Stockfish korrekt mit 5. ... Sh6

Soweit so gut.

Ich spiele den als suboptimal bewerteten Zug:

6. Sf3?

und Stockfish antwortet prompt mit:

6. ... Sg8

Der Zug ist zwar nachvollziehbar. Der Springer steht auf h3 nicht wirklich gut und wenn er nichtmehr dort gebraucht wird, kann man ihn ja über g8 wieder auf ein besseres Feld bringen. Trotzdem wirkt er zumindest Mal unnatürlich... Und mehr als das. Er läd mich, als dem Silikon deutlich unterlegenem Spieler, geradezu dazu ein, es auf eine Stellungswiederholung anzulegen.

So kam es dann auch:

7. Sg5 Sh3
8. Sf3 Sg8 1/2-1/2

Man kann natürlich argumentieren, dass aus Sicht von Schwarz ein Remis immer gut ist, die Engine schließlich nicht wissen kann, dass ich so grob geschätzt 2000 ELO unter ihr liege und so zu spielen gegen andere Engines, die als Weiß in der Situation ganz sicher nicht auf Remis gespielt hätten, durchaus gut gewesen wäre.

Trotzdem bleibt irgendwie ein fader Beigeschmack. Ein derartiges Remis wirkt so billig und unecht, dass ich mich nicht wirklich darüber freuen kann. Da fand ich mein "nach 41 Zügen bei Materialgleichgewicht aufgeben" schachlich wesentlich erfüllender.

Übrigens habe ich noch Critter auf die Stellung angesetzt. Der hätte 6. ... Sg4 gespielt und damit das Remis vermieden.