Not logged inCSS-Forum
Forum CSS-Online Help Search Login
CSS-Shop Impressum Datenschutz
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / seltene Zugzwangstudie (Sergiy Didukh in EG)
- - By Krug Peter Date 2013-12-10 20:34
Ausgangsstellung der Studie:

Sergiy Didukh, Ukraine (Lviv), Remis Seite 305
Stellung 1
1.Ta6+!


1.Ta1? ist der thematische Versuch den Sergiy in einer Stellung mit beiderseitigen Zugzwang suchte.

Gegenseitiger Zugzwang in einem Mittelspiel:

Stellung 2 Weiß am Zug verliert, Schwarz am Zug - Weiß hält remis


Von dieser Stellung 2 aus muss Sergiy ausgegangen sein, um dann Zuge voranzustellen, die einen
Logischen Versuch beinhalten und in einem Zugzwang für Weiß führt (siehe nach 1.Ta1? (logical try))

Ich kenne bisher keine einzige Studie, die aus einem mittelspielähnlichen Stellung einen gegenseitigen Zugzwang zeigt!
Das dürfte etwas sehr seltenes sein!! Und Sergiy Didukh hat das lieber nicht in die WM geschickt, aus dem
einzigen Grund (den ich vermute), weil ihm Oleg Pervakov als Preisrichter würdiger erscheint, als ...;

[Event "EG, No 19208, Seite 305"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Sergiy Didukh"]
[Black ""]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/2p3B1/4k3/2P1P3/R1P5/5q1n/1rP3NQ/7K w - - 0 0"]
[PlyCount "31"]

1. Ra6+ $1 (1. Ra1 Rxc2 2. Bh6 Rf2 3. Rg1 Rf1 4.
Be3 c6 {Zugzwang} 5. Bd4 Rf2 $1 6. Ra1 Rf1+ 7. Rxf1 Qxf1+ 8. Bg1 Nf2#) 1... c6
2. Ra1 Ra2 3. Rb1 $1 (3. Re1 Rxc2 4. Bh6 Rxc4 $1) 3... Rxc2 4. Bh6 Rf2 5. Rg1
Rf1 6. Be3 {zz} Rd1 7. Rxd1 Qxd1+ 8. Ne1 Qxe1+ 9. Bg1 Qe4+ 10. Qg2 Qxg2+ 11.
Kxg2 Nxg1 12. Kxg1 Kxe5 13. Kf2 Kd4 14. Ke2 Kxc4 15. Kd2 Kxc5 16. Kc3 1-0

Das EG Magazin ist das weltweit wichtigste Magazin für Endspielstudien.
Es wurde von John Roycroft 1965 gegründet.
Haupteditor ist Harold van der Heijden.
Aufgeteilt werden die Themen in:

Originals
Spotlight (neue Korrekturen)
Prizewinners (Jochanan Afek)
mehrere Preisberichte

Als Sergiy Didukh diese Aufgabe an Ed van de Gevel schickte, schrieb er eigenwillig:

"Here is my original study for the EG tourney 2012-2013 (Preisrichter GM Pervakov).
I hope theres room for it in the October issue. Since my reputation as a grumpy man is well known, I am afraid I am not going to disappoint
you this time either. You see. I don´t like the way studies are presented in eG. Studies lose much of their charm when their man lines are separated
from other variants.
That`s why I have a request for you to publish my original in normal notation (man line and tries together). Another request is to keep the therm
"logical try" and not replace it by "thematic try". If we agree on this, you can publish my study."

Eine wunderbare Studie, mit seltenen Zugzwang bei so vielen Figuren und Bauern (nach meinem Wissen einmal in der gesamten Schachstudienliteratur)!

Schönen Abend Peter
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2013-12-10 23:10
Hallo Peter,

was bedeutet "Gegenseitiger Zugzwang" ?

"Weiß am Zug verliert,  Schwarz am Zug - Weiß hält remis"
ist für mich eine ganz normale Zugzwangstellung.
Es gäbe noch
"Weiß am Zug hält Remis,  Schwarz am Zug - Weiß verliert".
Auch das ist ganz normaler Zugzwang.

Was ist das Besondere am gegenseitigen Zugzwang?

Viele Grüße
Olaf
Parent - - By Krug Peter Date 2013-12-11 17:44
Hallo Olaf,

gegenseitiger Zugzwang bedeutet, dass wenn Schwarz am Zug ist, Weiß gewinnt, aber wenn Weiß am Zug ist,
Schwarz nicht gewinnt.

im Vergleich zu einem einfachen Zugzwang, der nur darin besteht, dass wenn Schwarz am Zug ist, Weiß gewinnt,
aber wenn Weiß am Zug ist beliebige weiße Abwartezüge gibt

ist eine Stellung mit gegenseitigen Zugzwang (Weiß am Zug hat keinen Abwartezug) sehr viel seltener zufinden, wenn außer Bauern noch andere Figuren mitspielen.

In Studien sind gegenseitiger Zugzwang sehr beliebt. Richard Becker und Didukh sind die beiden geschicktesten darin.
Akobia mag das Thema auch.
Becker gewann deshalb auch den World Cup und danach auch Dore 80 Turnier. Jeweils mit ersten Preis.
Im Van der Heijden Turnier und etliche andere Turniere machten Didukh und Becker damit ihre zahlreichen Preise.

Die Herausforderung und Geschicklichkeit besteht nun darin eine Hauptvariante und einen thematischen Versuch einzubauen,
der möglichst tief dann zur Schlüsselstellung mit den gegenseitigen Zugzwang führen.

Becker nennt das dann "modern thematic try".

Im Internet lassen sich einige sehr interessante Stellungen mit gegenseitigen Zugzwang finden. Ich glaube aber nicht alle, und nur bis 6 Steine.

Die Preisrichter wissen das, und dementsprechend werden gegenseitiger Zugzwang mit mehr als 6 Steine grundsätzlich höher bewertet,
da man diese einfach nicht so leicht finden kann.
Die letzte Studie von Mihai Neghina zeigt auch so eine Stellung.

Das besondere in Didukhs Studie ist, dass er einen gegenseitigen Zugzwang gefunden hat, mit dem Material weiße Dame, weißer Turm, Läufer, weißer Springer,
schwarze Dame, schwarzer Turm, schwarzer Springer.
Mit sovielen Schwerfiguren und Leichtfiguren wurde bisher kein einziger gegenseitiger Zugzwang in der Schachstudiengeschichte gefunden.
Der Grund liegt darin, dass so etwas zu finden äußerst schwer ist.

Eine Mittelspielstellung mit gegenseitigen Zugzwang mit weißer Dame, 2 weiße Türme, Leichtfiguren gegen schwarzer Dame, 2 schwarze Türme und Leichtfiguren wurde im Schachstudienbereich bisher noch nie gefunden.

Peter
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2013-12-12 22:14
Krug Peter schrieb:


im Vergleich zu einem einfachen Zugzwang, der nur darin besteht, dass wenn Schwarz am Zug ist, Weiß gewinnt,
aber wenn Weiß am Zug ist beliebige weiße Abwartezüge gibt



Das verstehe ich nicht. Du beschreibst eine Stellung, in der Weiß gewinnt,
egal wer am Zug ist. Wo ist da denn Zugzwang?
Parent - By Krug Peter Date 2013-12-12 23:23
Hallo,

Zunächst zwei einfachste Stellungen, die den Sachverhalt erklärt:

einfachste Stellung eines gegenseitigen Zugzwangs:
in einer Studie, wenn Weiß gewinnen will (Gewinnstudie), entsteht in Laufe
der Lösung folgende Stellung mit gegenseitigen Zugzwang:

Beispiel 1: gegenseitiger Zugzwang


Dies sollte Weiß so anstreben, dass Schwarz am Zug ist und so im Zugzwang kommt und nach Plan gewinnt. (das wäre dann die Hauptvariante in einer Studie)

Der thematische Versuch ("thematic try") einer Studie wäre die Verführung, die dazu führt, dass in dieser Stellung nicht Schwarz sondern Weiß
am Zug ist.
Siehe dazu meine Beispiele in den Postings.
Wenn Weiß am Zug ist, dann ist Weiß im Zugzwang, Weiß muss ziehen und kann nur patt erzwingen, oder den Bauern verlieren,
es wäre Remis und die Studie mit der Forderung "Weiß gewinnt" nicht erfüllt.

In einer Stellung gegenseitiger Zugzwang in einer Gewinnstudie wird wenn Weiß am Zug ist, der Zugzwang ein Remis erzwingen,
und die Hauptlösung soll deshalb sein, dass Schwarz am Zug ist und so Schwarz im Zugzwang kommt.

Je tiefer der "thematic try" ist, dass heißt, je größer der Zügeabstand zwischen den Verführungszug und der entstehenden Zugzwangstellung,
desto eindrucksvoller ist diese Studie, Sergiy Didukh hat dazu Studien gebaut, die weit über 10 Züge dauern.
So etwas erfordert schon an sich großes Geschick.

Je weniger Steine am Brett sind, um so leichter ist eine Stellung mit gegenseitigen Zugzwang zu finden.
Je mehr Steine, (vorallem Schwerfiguren) desto schwieriger ist so eine Stellung zu finden.

-

Eine (Gewinn-)Stellung, die zwar mit Zugzwang gewinnt, aber kein gegenseitiger Zugzwang ist, gibt es sehr viel mehr.
In einer solchen Stellung ist es egal wer am Zug ist, Schwarz verliert immer durch Zugzwang, weil Weiß beispielsweise Abwartezüge machen kann:

Beispiel 2: kein gegenseitiger Zugzwang

Schwarz am Zug verliert..
Weiß am Zug macht Abwartezüge und bringt so Schwarz wieder in Zugzwang und gewinnt. Weiß am Zug selbst kommt nicht in Zugzwang, das heißt
es wird nicht remis. Es ist also ein einseitiger Zugzwang für Schwarz.

Zwei Studienbeispiele mit diesem Thema (gegenseitiger Zugzwang):

Peter Krug, 5. Preis


[Event "5.p  Georgian ITT 2011"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Krug=P  (Austria)"]
[Black "?"]
[Result "1-0"]
[Annotator "No.14"]
[SetUp "1"]
[FEN "2RN2R1/8/7p/Np2p3/p5P1/r7/p1P2K2/k7 w - - 0 1"]
[PlyCount "31"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. Nc4 $1 bxc4 2. Rb8 Rb3 $1 3. cxb3 cxb3 $1 4. g5 hxg5 5. Rb4 b2 (5... a3 6.
Rxb3 $18) 6. Rxg5 b1=Q 7. Rg1 e4 8. Re1 a3 9. Ke2 $1 ({Thematic try} 9. Rb8 $2
Qxe1+ 10. Kxe1 e3 {zz} 11. Nc6 e2 12. Nb4 Kb2 13. Nd3+ Kc3 14. Rc8+ Kd4 $1 (
14... Kxd3 $2 15. Rc1 {zz}) 15. Rc1 Kxd3 {zz =}) 9... e3 10. Rb8 $1 (10. Rb7 $2
Qxe1+ 11. Kxe1 e2 {is not Nb7 =}) 10... Qxe1+ 11. Kxe1 {zz} 11... e2 12. Nb7 $1
Kb2 13. Nc5+ {(a5)} 13... Ka1 14. Nb3+ Kb2 15. Nd4+ Ka1 (15... Kc1 16. Nxe2+
$18) 16. Nc2# {, ------------- The known final result of the interesting play.}
1-0

Verführung ist im neunten Zug.
nur wenige Züge später (nicht sehr tief) entsteht eine Stellung mit gegenseitigen Zugzwang:

Weiß am Zug wäre im Zugzwang und könnte nicht gewinnen (wie es die Gewinnstudie fordert).   Schwarz am Zug ist im Zugzwang, deshalb gewinnt Weiß


Studienbeispiel 2:

Remis, Peter Krug 1. Preis


[Event "1. p Georgian ITT 2011"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Krug=P (Austria)"]
[Black "?"]
[Result "1/2-1/2"]
[Annotator "No.8"]
[SetUp "1"]
[FEN "1nn1N3/8/1PP5/4k2p/6p1/3b4/1K4P1/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "31"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. b7 $1 (1. c7 $2 Nd7 2. b7 Ndb6 3. b8=Q Be4 $19) 1... Ba6 2. c7 Nd7 3. b8=Q
Ndb6 4. Ng7 h4 5. Nh5 g3 6. Nxg3 $1 hxg3 7. Kc1 $3 {zz} ({Thematic try} 7. Kc2
$5 Ke4 $1 8. Kc3 Ke3 $1 {zz} 9. Kb4 Kd4 $1 {zz} 10. Ka5 Bd3 11. Qb7 Kc5 12. Qf3
Nc4+ 13. Ka6 Ne5+ $19) ({Thematic try} 7. Kc3 $5 Kd5 $1 8. Kc2 Kc4 9. Kd2 Kd4 {
zz} 10. Kd1 Kd3 {zz} 11. Ke1 Ke3 12. Kd1 Kf2 $19) 7... Kd5 8. Kd1 $1 Ke5 9. Kc1
$1 Ke4 10. Kc2 $1 {Stellung gegenseitiger Zugzwang} Ke3 11. Kc3 {zz} Kf2 12.
Kb4 $1 Kxg2 13. Ka5 Bc4 14. Qb7+ Bd5 15. Qa6 Bc4 16. Qb7+ {draw. --------------
--- Interesting study with the original positional draw. Good play intertwined
in both phases of the study. The work is decorated with a surprise move 7.
Kc1!!} 1/2-1/2

Die Stellung mit gegenseitigen Zugzwang in einer Remisstudie:

Schwarz am Zug, Weiß hält remis, Weiß am Zug, schwarz gewinnt.

Welche Seite auch am Zug ist, ist im Zugzwang.


Siehe auch noch die jüngste Studie von Mihai Neghina, die ebenfalls "gegenseitiger Zugzwang" zum Inhalt hat.
Sowie die Akobia Seite auf der ein georgisches Studienturnier mit dem Thema "gegenseitiger Zugzwang" 2011 ausgetragen wurde:

http://akobiachess.gol.ge/GEO_internet_ty's.html

G. Peter
Parent - By Krug Peter Date 2013-12-11 18:32
Anschauungsmaterial zum "gegenseitigen Zugzwang"

2 Studien von Becker

Weiß gewinnt, Richard Becker (Internationaler Meister in Schachkomposition) 1. Preis
Dore - 80 JT


Stellung gegenseitiger Zugwang:

Weiß am Zug remis, Schwarz am Zug, Weiß gewinnt


Anzumerken ist, dass ein solcher gegenseitiger Zugzwang wesentlich leichter zu finden ist, als die Zugzwangstellung mit mehr Figuren bei
Sergiy Didukh

[Event "1/2 prize Dore 80 JT"]
[Site "?"]
[Date "2013.??.??"]
[Round "?"]
[White "Becker=R"]
[Black "?"]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "q7/k3N3/6Q1/5p2/2K3p1/8/8/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "49"]
[EventDate "2013.??.??"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. Kc5 $1 Qf8 2. Qe6 $1 {zz} ({Thematic try} 2. Qb6+ $2 Ka8 3. Qc6+ Kb8 $1 4.
Qd6+ Kb7 $1 {zz} 5. Qd7+ Ka8 $1 {zz Stellung gegenseitiger Zugzwang, im
Gegensatz  zum einfachen Zugzwang,  bei der Schwarz im Zugzwang ist,  bei der
also auch Weiß in   der Schlüsselstellung keinen  Abwartezug hat,  ist hier
auch Weiß im Zugzwang  und kann deshalb nicht mehr  gewinnen.  Die
Geschicklichkeit des   Komponisten besteht nun   darin, eine Hauptvariante
und eine Verführungsvariante  einzubauen, die möglichst tief  ist und zum
gegenseitigen  Zugzwang führt} 6. Kb5 Qh8 $1 7. Qd5+ Kb8 8. Qd6+ Kb7 9. Qa6+
Kb8 10. Nc6+ Kc7 11. Qa7+ Kd6 12. Qc5+ Ke6 13. Nd4+ Kf7 $1 14. Qd5+ Kg6 $1 15.
Qxf5+ Kh6 16. Qf4+ Kh7 17. Qe4+ Kg8 18. Qe8+ Kh7 19. Qh5+ Kg8 20. Qd5+ Kh7 $13)
2... Kb7 3. Qd6 {zz} Ka8 4. Qd7 {zzStellung gegenseitiger Zugzwang} g3 ({main}
4... f4 5. Kb5 $1 Qh8 6. Qc6+ {/d5} Kb8 7. Qb6+ {d6} Ka8 8. Qa6+ Kb8 9. Nc6+
Kc7 10. Qa7+ Kd6 11. Qc5+ Ke6 12. Nd4+ Kf7 13. Qd5+ Kg6 14. Qe4+ $1 Kf7 15.
Qe6+ Kf8 16. Qc8+ Kg7 17. Ne6+ $1 (17. Nf5+ $2 Kh7 18. Qd7+ Kg6 19. Ne7+ Kf7 $1
20. Nf5+ Kg6 $11) 17... Kh7 18. Qc2+ Kh6 19. Qh2+ $18) 5. Kb5 $1 Qh8 6. Qc6+ {
/d5} Kb8 7. Qb6+ {/e6} Ka8 8. Qa6+ Kb8 9. Nc6+ Kc7 10. Qa7+ Kd6 11. Qc5+ Ke6
12. Nd4+ Kf7 13. Qd5+ Kg6 14. Qxf5+ Kh6 15. Qh3+ Kg7 16. Nf5+ $1 (16. Ne6+ $2
Kg8 17. Qg4+ Kf7 18. Qc4) 16... Kg8 17. Qg4+ Kf8 18. Qb4+ Kf7 19. Qc4+ Kg6 20.
Ne7+ Kg7 21. Qd4+ Kh7 22. Qh4+ Kg7 23. Nf5+ Kg8 24. Qc4+ Kf8 25. Qc8+ $18 1-0

Richard Becker ist sehr versiert mit sehr sehr schnellem Computer und hat eigene Technik dazu entwickelt.
Ich persönlich finde solche Studien wenig lehrreich und absolut löserunfreundlich!

---

Beispiel 2:

Richard Becker, 4. Preis Harold van der Heijden Turnier
Draw


Stellung gegenseitiger Zugzwang:

im 6ten Zug


[Event "4th Prize HvdH 50 JT"]
[Site "?"]
[Date "2011.11.04"]
[Round "?"]
[White "Richard Becker (USA)"]
[Black "?"]
[Result "1/2-1/2"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/7p/8/7b/1pR5/2p4K/8/7k w - - 0 1"]
[PlyCount "39"]
[EventDate "2010.??.??"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. Re4 (1. Rxb4 $2 {der wichtige "thematic try"} c2 2. Rc4 Bg6 {zz} 3. Kg3 Kg1
{zz} 4. Kf3 Kf1 {zz} 5. Ke3 Ke1 {
zz  6 Züge tief ist die thematische  Verführung - je tiefer umso  imposanter}
6. Rc8 (6. Rc6 h5 {zz} 7. Rc4 Bf5 {etc.}) 6... Kd1 (6... h5 $2 7. Rc6 {zz}) 7.
Rd8+ Kc1 8. Rb8 h5 9. Rb4 (9. Ke2 h4 {-+}) 9... Kd1 10. Rd4+ Ke1 11. Rc4 Bf5
12. Rc6 (12. Kf4 Bd3 13. Rc5 Kd2 14. Kg5 Be2 {-+}) 12... Kd1 13. Rd6+ Kc1 14.
Rh6 Bg4 15. Kf4 (15. Kf2 h4 16. Rxh4 Kb2 {-+}) 15... Kd1 {(Kd2)} 16. Rd6+ Ke1
17. Rc6 Bd1 18. Ke3 h4 19. Kf4 Kd2 20. Rd6+ Kc1 {-+}) (1. Kg3 $2 Kg1 2. Re4 Kf1
3. Rxb4 Ke2 {-+}) 1... Kg1 (1... Be2 2. Rxe2 Kg1 3. Kg3 {(Kg4) =}) 2. Rxb4 c2
3. Rc4 Bg6 4. Kg3 {zz} Kf1 5. Kf3 {zz} Ke1 6. Ke3 {zz Gegenseitiger Zugzwang!
Weiß am Zug verliert, Schwarz  am Zug, Weiß hält remis} Kd1 7. Rd4+ Kc1 8. Rb4
Kd1 (8... h5 9. Ke2 Bf7 10. Ke1 Bd5 11. Rb5 Bf3 12. Rb4 {(Rb3)} Bd5 13. Rb5 {=}
) 9. Rd4+ Ke1 10. Rc4 Bf5 11. Rc5 {zz} Kd1 12. Rd5+ Ke1 13. Rc5 Bg6 (13... h5
14. Kf4 Bg6 15. Kg5 Kd2 16. Kxg6 h4 17. Rd5+ {=}) 14. Rc4 h6 15. Rc8 {
(Rc7, Rc5)} (15. Rc6 $2 h5 {zz} 16. Rc4 Bf5 {etc.}) 15... h5 16. Rc6 {zz} Kd1 (
16... h4 17. Kf3 {(Kf4) =}) 17. Rd6+ Ke1 18. Rc6 Bf5 19. Kf4 Bd3 20. Kg5 {=}
1/2-1/2

Der gegenseitige Zugzwang findet hier nur mit 6!!! Steinen statt. Also eine Datenbankstellung.
Mit bestimmten Programmen kann man solches auffinden, oder die Stellung ist gar im Internet schon abrufbar!
So oder so, mit 6 Steinen einen gegenseitigen Zugzwang zu finden, ist unverhältnismäßig leichter, als
die Studie von Sergiy Didukh.

Wieder gefällt mir an dieser Studie nicht, dass eigentlich kein Mensch und kein Kasparov je die Studie lösen können
und das Richard Becker das zwar mit Geschick aber auch sehr viel technischen Beistand und Datenbanken aufstellte.
Ich bin mir sogar sicher, wenn ich seine Studie einmal per Brett gezeigt bekomme, ohne Computerhilfe, dann
würde Richard Becker unmöglich die richtigen Züge selber finden können, wenn ich einmal andere schwarze Gegenzüge zeige...

Solche Studien von Becker Richard haben Null komma Null lehrwert, kann keiner Lösen und prägen sich überhaupt nicht ins
Gedächtnis ein. Und dennoch gewinnt Richard Becker mit seinen gegenseitigen Zugzwangs in 6 und neuerdings auch 7 Steiner
einen Preis nach den anderen und deklassiert die gesamte Konkurrenz, auch wenn diese jeden Zug selber komponiert haben und
sich nichts vom Computer einsagen lassen haben.

Richard Becker hat mit solchen Studientypen bisher zweimal den Weltcup gewonnen!!

Studien, die nicht selten für Schachspieler absolut keinen Wert haben.

Dennoch aber findet man bei Richard Becker natürlich viele sehr interessante Studien.
Aber er ist halt reiner Techniker, wie es Iuri Akobia auch ist.
Vergleichbar wie den Laborforschern in chemischen Abteilungen.
Komponiert wird da nur 10 Prozent, die anderen 90 Prozent sind Technik!!!
Zeit für solche Studien wird vielleicht höchsten 1 oder 2 oder 3 Stunden sein, aber sicherlich nicht mehr benötigt.

Richard Becker hat die allermeisten Preise mit Schachstudien gewonnen, die 6 Steiner Zugzwänge zeigen!
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / seltene Zugzwangstudie (Sergiy Didukh in EG)

Powered by mwForum 2.29.3 © 1999-2014 Markus Wichitill