Anschauungsmaterial zum "gegenseitigen Zugzwang"
2 Studien von Becker
Weiß gewinnt, Richard Becker (Internationaler Meister in Schachkomposition) 1. Preis
Dore - 80 JT
Stellung gegenseitiger Zugwang:
Weiß am Zug remis, Schwarz am Zug, Weiß gewinnt
Anzumerken ist, dass ein solcher gegenseitiger Zugzwang wesentlich leichter zu finden ist, als die Zugzwangstellung mit mehr Figuren bei
Sergiy Didukh
[Event "1/2 prize Dore 80 JT"]
[Site "?"]
[Date "2013.??.??"]
[Round "?"]
[White "Becker=R"]
[Black "?"]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "q7/k3N3/6Q1/5p2/2K3p1/8/8/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "49"]
[EventDate "2013.??.??"]
[SourceDate "2005.01.24"]
1. Kc5 $1 Qf8 2. Qe6 $1 {zz} ({Thematic try} 2. Qb6+ $2 Ka8 3. Qc6+ Kb8 $1 4.
Qd6+ Kb7 $1 {zz} 5. Qd7+ Ka8 $1 {zz Stellung gegenseitiger Zugzwang, im
Gegensatz zum einfachen Zugzwang, bei der Schwarz im Zugzwang ist, bei der
also auch Weiß in der Schlüsselstellung keinen Abwartezug hat, ist hier
auch Weiß im Zugzwang und kann deshalb nicht mehr gewinnen. Die
Geschicklichkeit des Komponisten besteht nun darin, eine Hauptvariante
und eine Verführungsvariante einzubauen, die möglichst tief ist und zum
gegenseitigen Zugzwang führt} 6. Kb5 Qh8 $1 7. Qd5+ Kb8 8. Qd6+ Kb7 9. Qa6+
Kb8 10. Nc6+ Kc7 11. Qa7+ Kd6 12. Qc5+ Ke6 13. Nd4+ Kf7 $1 14. Qd5+ Kg6 $1 15.
Qxf5+ Kh6 16. Qf4+ Kh7 17. Qe4+ Kg8 18. Qe8+ Kh7 19. Qh5+ Kg8 20. Qd5+ Kh7 $13)
2... Kb7 3. Qd6 {zz} Ka8 4. Qd7 {zzStellung gegenseitiger Zugzwang} g3 ({main}
4... f4 5. Kb5 $1 Qh8 6. Qc6+ {/d5} Kb8 7. Qb6+ {d6} Ka8 8. Qa6+ Kb8 9. Nc6+
Kc7 10. Qa7+ Kd6 11. Qc5+ Ke6 12. Nd4+ Kf7 13. Qd5+ Kg6 14. Qe4+ $1 Kf7 15.
Qe6+ Kf8 16. Qc8+ Kg7 17. Ne6+ $1 (17. Nf5+ $2 Kh7 18. Qd7+ Kg6 19. Ne7+ Kf7 $1
20. Nf5+ Kg6 $11) 17... Kh7 18. Qc2+ Kh6 19. Qh2+ $18) 5. Kb5 $1 Qh8 6. Qc6+ {
/d5} Kb8 7. Qb6+ {/e6} Ka8 8. Qa6+ Kb8 9. Nc6+ Kc7 10. Qa7+ Kd6 11. Qc5+ Ke6
12. Nd4+ Kf7 13. Qd5+ Kg6 14. Qxf5+ Kh6 15. Qh3+ Kg7 16. Nf5+ $1 (16. Ne6+ $2
Kg8 17. Qg4+ Kf7 18. Qc4) 16... Kg8 17. Qg4+ Kf8 18. Qb4+ Kf7 19. Qc4+ Kg6 20.
Ne7+ Kg7 21. Qd4+ Kh7 22. Qh4+ Kg7 23. Nf5+ Kg8 24. Qc4+ Kf8 25. Qc8+ $18 1-0
Richard Becker ist sehr versiert mit sehr sehr schnellem Computer und hat eigene Technik dazu entwickelt.
Ich persönlich finde solche Studien wenig lehrreich und absolut löserunfreundlich!
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Beispiel 2:
Richard Becker, 4. Preis Harold van der Heijden Turnier
Draw
Stellung gegenseitiger Zugzwang:
im 6ten Zug
[Event "4th Prize HvdH 50 JT"]
[Site "?"]
[Date "2011.11.04"]
[Round "?"]
[White "Richard Becker (USA)"]
[Black "?"]
[Result "1/2-1/2"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/7p/8/7b/1pR5/2p4K/8/7k w - - 0 1"]
[PlyCount "39"]
[EventDate "2010.??.??"]
[SourceDate "2005.01.24"]
1. Re4 (1. Rxb4 $2 {der wichtige "thematic try"} c2 2. Rc4 Bg6 {zz} 3. Kg3 Kg1
{zz} 4. Kf3 Kf1 {zz} 5. Ke3 Ke1 {
zz 6 Züge tief ist die thematische Verführung - je tiefer umso imposanter}
6. Rc8 (6. Rc6 h5 {zz} 7. Rc4 Bf5 {etc.}) 6... Kd1 (6... h5 $2 7. Rc6 {zz}) 7.
Rd8+ Kc1 8. Rb8 h5 9. Rb4 (9. Ke2 h4 {-+}) 9... Kd1 10. Rd4+ Ke1 11. Rc4 Bf5
12. Rc6 (12. Kf4 Bd3 13. Rc5 Kd2 14. Kg5 Be2 {-+}) 12... Kd1 13. Rd6+ Kc1 14.
Rh6 Bg4 15. Kf4 (15. Kf2 h4 16. Rxh4 Kb2 {-+}) 15... Kd1 {(Kd2)} 16. Rd6+ Ke1
17. Rc6 Bd1 18. Ke3 h4 19. Kf4 Kd2 20. Rd6+ Kc1 {-+}) (1. Kg3 $2 Kg1 2. Re4 Kf1
3. Rxb4 Ke2 {-+}) 1... Kg1 (1... Be2 2. Rxe2 Kg1 3. Kg3 {(Kg4) =}) 2. Rxb4 c2
3. Rc4 Bg6 4. Kg3 {zz} Kf1 5. Kf3 {zz} Ke1 6. Ke3 {zz Gegenseitiger Zugzwang!
Weiß am Zug verliert, Schwarz am Zug, Weiß hält remis} Kd1 7. Rd4+ Kc1 8. Rb4
Kd1 (8... h5 9. Ke2 Bf7 10. Ke1 Bd5 11. Rb5 Bf3 12. Rb4 {(Rb3)} Bd5 13. Rb5 {=}
) 9. Rd4+ Ke1 10. Rc4 Bf5 11. Rc5 {zz} Kd1 12. Rd5+ Ke1 13. Rc5 Bg6 (13... h5
14. Kf4 Bg6 15. Kg5 Kd2 16. Kxg6 h4 17. Rd5+ {=}) 14. Rc4 h6 15. Rc8 {
(Rc7, Rc5)} (15. Rc6 $2 h5 {zz} 16. Rc4 Bf5 {etc.}) 15... h5 16. Rc6 {zz} Kd1 (
16... h4 17. Kf3 {(Kf4) =}) 17. Rd6+ Ke1 18. Rc6 Bf5 19. Kf4 Bd3 20. Kg5 {=}
1/2-1/2
Der gegenseitige Zugzwang findet hier nur mit 6!!! Steinen statt. Also eine Datenbankstellung.
Mit bestimmten Programmen kann man solches auffinden, oder die Stellung ist gar im Internet schon abrufbar!
So oder so, mit 6 Steinen einen gegenseitigen Zugzwang zu finden, ist unverhältnismäßig leichter, als
die Studie von Sergiy Didukh.
Wieder gefällt mir an dieser Studie nicht, dass eigentlich kein Mensch und kein Kasparov je die Studie lösen können
und das Richard Becker das zwar mit Geschick aber auch sehr viel technischen Beistand und Datenbanken aufstellte.
Ich bin mir sogar sicher, wenn ich seine Studie einmal per Brett gezeigt bekomme, ohne Computerhilfe, dann
würde Richard Becker unmöglich die richtigen Züge selber finden können, wenn ich einmal andere schwarze Gegenzüge zeige...
Solche Studien von Becker Richard haben Null komma Null lehrwert, kann keiner Lösen und prägen sich überhaupt nicht ins
Gedächtnis ein. Und dennoch gewinnt Richard Becker mit seinen gegenseitigen Zugzwangs in 6 und neuerdings auch 7 Steiner
einen Preis nach den anderen und deklassiert die gesamte Konkurrenz, auch wenn diese jeden Zug selber komponiert haben und
sich nichts vom Computer einsagen lassen haben.
Richard Becker hat mit solchen Studientypen bisher zweimal den Weltcup gewonnen!!
Studien, die nicht selten für Schachspieler absolut keinen Wert haben.
Dennoch aber findet man bei Richard Becker natürlich viele sehr interessante Studien.
Aber er ist halt reiner Techniker, wie es Iuri Akobia auch ist.
Vergleichbar wie den Laborforschern in chemischen Abteilungen.
Komponiert wird da nur 10 Prozent, die anderen 90 Prozent sind Technik!!!
Zeit für solche Studien wird vielleicht höchsten 1 oder 2 oder 3 Stunden sein, aber sicherlich nicht mehr benötigt.
Richard Becker hat die allermeisten Preise mit Schachstudien gewonnen, die 6 Steiner Zugzwänge zeigen!