By Jens Heerklotz
Date 2008-12-10 13:13
Da braucht man nicht nachdenken darüber. Sooo unrecht hat er nämlich nicht. In vielen Jobs ist der Abstand zwischen
"Vollarbeitendem und Lohn" und "Nichtsarbeitendem und dem was vom Staat kommt" einfach zu gering.
Aber das ist alles Thematik für ein Politikforum, nach dem Argument da oben hört es nämlich nicht auf sondern
fängt gerade erst an, weil der nächste Satz ist das sowohl die niedrigen Löhne als auch die noch etwas niedrigere
Staatsversorgung beide fast (oder defakto schon!?) zu niedrig sind uswuswuswusofo.
Das ist nicht eingeengte Sichtweise sondern eher globale Sichtweise.
Gruss
[quote="Joachim Krzyzanowski"]Eine sehr sehr eingeengte Sichtweise. Denk mal darüber nach.[/quote]Es steht dir frei, nach einigem Nachdenken auszuführen, an welchen Stellen eine weitere Sicht unbedingt notwendig gewesen wäre, welche, und warum.
Dass diese Pendler-Unterstützung von Vorteil ist, vermag ich im Moment auch nicht zu erkennen.
Das ausgeschüttete Geld wird von uns allen aufgebracht werden müssen, sei es über erhöhte (oder entgegen dem Rat der Ökonomen doch nicht abgesenkte) Steuern, oder über gekürzte Leistungen.
Ab welcher Kilometerleistung der einzelne dies dann als Vorteil betrachten kann, habe ich nicht nachgerechnet.
Dass ein solches Modell
"Wer weit genug fährt, profitiert! Der Rest zahlt d'rauf!" zu begrüßen ist, vermag ich aber nicht zu erkennen.
Vielleicht sollte eine derartige Subvention wirklich lieber ganz gestrichen werden (zusammen mit wohl einigen anderen!).
Benno
(ggf. sogar einen von jenen, der jetzt profitiert. Trotzdem!)
By Klaus Petersen
Date 2008-12-10 13:39
Na, dann lege ich doch glatt nach:
Ich habe zwei Schach-Bekannte, beides starke Spieler (bis Elo 2200).
Beide haben eine abschlossene Berufsausbildung, einer sogar mit berufsbegleitendem Abitur.
Beide arbeiten seit 15 Jahren nicht oder nur sehr sporadisch, sie bekommen also Hartz 4.
Schachfreund A lebt bei seiner alten Mutter, und auch mit von deren Rente.
Seine eigene Wohnung hat er seit Jahren weitervermietet.
A bezieht folgende monatliche Einnahmen:
Hartz4, Wohngeld (für die eigene, untervermietete Wohnung), gelegentliche Schwarzarbeit.
Der Staat bezahlt ihm natürlich auch die Krankenkasse, Heizungsgeld, und wenn das Wohnzimmersofa hinüber ist, bekommt er einen Möbelzuschuss vom Sozialamt, uvm.
(Ich zusammen mit meinem Arbeitgeber zahle übrigens allein für die Krankenkasse rund 700 Euro mtl.!)
Schachfreund B lebt in Ehe, beide bekommen Hartz 4, Wohngeld usw. wie oben.
Beide arbeiten schwarz, jeder für gut 300 Euro monatlich.
Jetzt kommt der böse Witz!
Würde B arbeiten, müßte er mindestens 2300 Euro brutto verdienen,
nur um die mtl. Zuflüsse ("Transfers") zu erzielen, die er und seine Frau jetzt beziehen,
ohne einen Finger zu rühren!
Würdest Du B anstellen und soviel mehr bezahlen, dass er einen Nettolohn von 2400 erreicht,
betrüge sein "Grenznutzen" (das ist der Fachausdruck) genau 100 Euro!
B rechnet dann so:
"Für die 100 Euro mehr muss ich jeden früh aufstehen, nutze ich mein kleines Auto ab, oder zahle Geld für den Bus zur Arbeit. Geld, dass ich jetzt spare. Gehen schon mal 50 Euro weg für die Fahrtkosten.
Bleiben mir also 50 Euro Mehrlohn übrig. Für diese 50 Euro muss ich im Monat ja 160 Stunden arbeiten (8 Std x 20 Tage).
Dann verdiene ich pro Stunde ja nur 31 CENT!
Ich bin doch nicht blöd!!
FAZIT
Weder für A noch B lohnt es sich finanziell, arbeiten zu gehen -
selbst wenn beide mehr als 2000 Euro brutto verdienten.
Klaus Petersen