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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / "Die Anzahl der nicht-Remis-Partien" als Feinwertung
- - By Benno Hartwig Date 2013-11-11 09:22 Edited 2013-11-11 09:31
In jeder-gegen-jeden-Turnieren wird ja z.B. mit Sonneborn-Berger eine Feinwertung betrieben.
Man will ja eine Reihenfolge der Spieler haben, und so nimmt man eben ein gewisses Maß 'Willkür' hin (damit meine ich: Siege gegen Starke werden zwar besonders belohnt, Niederlagen gegen Schwache aber nicht besonders bestraft).

Wäre als Feinwertung nicht auch einfach "Die Anzahl der nicht-Remis-Partien" sehr sinnvoll?
Generell würden damit risikoreiche Spielweisen belohnt. Und es entstünden ggf. einfach mehr nicht-Remis-Partien, heißumkämpfte Siege, und weniger ggf. sehr frühe "na, den halben Punkte habe ich schon mal"-Remisen
Klar, mit Zweikämpfen wie der aktuellen WM hat das nichts zu tun.

Oder denke ich mir das jetzt zu simpel?
Benno
Parent - By chess player Date 2013-11-11 10:00
so etwas wird doch schon durchaus praktiziert... nix neues unter der sonne...
Parent - - By Bodo Ahlers Date 2013-11-11 12:39
Diese Feinwertung gab es z.B. beim Kandidatenturnier London 2013 - und sie kam sogar zur entscheidenden Anwendung. Carlsen und Kramnik waren punktgleich, der direkt Vergleich remis. Carlsen hatte jedoch einen Sieg und eine Niederlage mehr, der punktgleiche zweitplatzierte Kramnik entsprechend zwei Remisen mehr. Kramnik hat die WM-Revanche gegen Anand damit nur ganz knapp - aufgrund dieser Feinwertung- verpasst.

"Sieger wurde der Spieler mit den meisten Punkten. Bei Punktegleichheit entschieden:
der direkte Vergleich der Punktgleichen,
die Anzahl der Gewinnpartien."

Grüße
Parent - - By Benno Hartwig Date 2013-11-11 13:02
[quote="Bodo Ahlers"]Diese Feinwertung gab es z.B. beim Kandidatenturnier London 2013 - und sie kam sogar zur entscheidenden Anwendung.
...
"Sieger wurde der Spieler mit den meisten Punkten. Bei Punktegleichheit entschieden:
der direkte Vergleich der Punktgleichen,
die Anzahl der Gewinnpartien."[/quote]Thanx, mit gefällt das System.
Es könnte in solchen Turnieren vielleicht schon motivieren, eher einen Tick mehr den Schlagabtausch zu suchen.
Wer sich zutraut, in zwei Partien vermutlich einen Sieg und eine Niederlage zu erreichen, wird dies dann ggf. ganz bewusst zwei Remisen vorziehen.

In solchen Turnieren kann man (revolutionäre Welt, und man riskiert zerrissen zu werden) auch über ein System nachdenken wie
Sieg = 3 Punkte
Remis = 1 Punkt
Niederlage = 0 Punkte

Gäbe es praktische Gründe dagegen?
Wäre es einfach zu un-konservativ?
Oder könnte auch sowas akzeptiert werden?
Ein Sieg wäre dann eben deutlich wertvoller als 2 mal remis.

Benno
Parent - - By chess player Date 2013-11-11 13:23
Zitat:
hi benno,
[quote="Benno Hartwig"]
[quote="Bodo Ahlers"]Diese Feinwertung gab es z.B. beim Kandidatenturnier London 2013
...
Thanx, mit gefällt das System.
...

In solchen Turnieren kann man (revolutionäre Welt, und man riskiert zerrissen zu werden) auch über ein System nachdenken wie
Sieg = 3 Punkte
Remis = 1 Punkt
Niederlage = 0 Punkte

Code:
Gäbe es praktische Gründe dagegen?

du bist hier doch fast ein oberstatistiker, warum berechnest du das nicht? schnapp dir die fussball bundesliga
tabellen seit beginn und berechne die Tabelle wie du sie gerne hättest, danach bestimmst du die parameter so,
damit die tabelle deinen wunschvorstellungen am besten entspricht.

Zitat:
Wäre es einfach zu un-konservativ?

mit diesem begriff kann ich nichts anfangen.

Zitat:
Oder könnte auch sowas akzeptiert werden?

denkbar ist für mich fast alles.

Zitat:
Ein Sieg wäre dann eben deutlich wertvoller als 2 mal remis.


warum sowas? ein sieg mit schwarz ist schwieriger zu erreichen...

Benno

   
Parent - - By Benno Hartwig Date 2013-11-11 14:46
Zitat:
...und berechne die Tabelle wie du sie gerne hättest, danach bestimmst du die parameter so, damit die tabelle deinen wunschvorstellungen am besten entspricht.
Ich überlege nicht, ob mir solch eine Berechnung Spaß machen würde, sondern ob solch eine Regel zu interessanteren Partien und Turnieren vom Menschen führen würde.

Zitat:
Zitat:
Wäre es einfach zu un-konservativ?

mit diesem begriff kann ich nichts anfangen.
"Ist es zu un-konservativ?" = "Würde es von vielen allein schon deshalb abgelehnt werden, weil es sich einfach zu sehr von dem unterscheidet, was seit langen Zeiten praktiziert wurde?"
(Komisch, ich dachte, dafür bräuchte man gar nicht soo viel Fantasie)

Zitat:
ein sieg mit schwarz ist schwieriger zu erreichen...
Ja, man kann die Regeln ggf. auch noch komplizierter gestalten, um schwarz-Siege noch deutlicher zu belohnen. (Ich wusste ja gar nicht, wie revolutionär deine Gedanken sein können. Viel mehr als meine. )
Wenn man aber vergleicht: "weiß-Sieg + schwarz-remis" und "weiß-remis + schwarz-Sieg", dann ist zu bedenken, dass der Schwarz-Sieg zwar wertvoller (weil schwieriger) sein mag als der weiß-Sieg, das weiß-remis ist aber ggf. in gleichem Maße 'wertloser' (weil einfacher) als das schwarz-remis. Wie würdest du das gerecht ausgestalten wollen?

Benno
Parent - - By chess player Date 2013-11-11 14:59
Code:
Wenn man aber vergleicht: "weiß-Sieg + schwarz-remis" und "weiß-remis + schwarz-Sieg", dann ist zu bedenken, dass der Schwarz-Sieg zwar wertvoller (weil schwieriger) sein mag als der weiß-Sieg, das weiß-remis ist aber ggf. in gleichem Maße 'wertloser' (weil einfacher) als das schwarz-remis. Wie würdest du das gerecht ausgestalten wollen?


Na, zum Biespiel so:

Niederlage 0 Punkte

Remis mit weiss 1 Punkt
Remis mit schwarz 2 Punkte
Sieg mit weiss 3 Punkte
Sieg mit schwarz 4 Punkte

Code:
Ich überlege nicht, ob mir solch eine Berechnung Spaß machen würde, sondern ob solch eine Regel zu interessanteren Partien und Turnieren vom Menschen führen würde.


In der Rückwärtsanalyse kommt du auch dorthin, vielleicht?
Parent - By Benno Hartwig Date 2013-11-11 15:39
Der Vergleich "weiß-Sieg + schwarz-remis" und "weiß-remis + schwarz-Sieg" liefert
- bei traditioneller Wertung: 1,5 : 1,5
- nach deiner Wertung: 5 : 5

Worin genau lag noch mal der Unterschied bei deiner Wertungsmethode im Vergleich zur alten?

Benno
Parent - - By Tom Paul Date 2013-11-11 14:15
Bei bestem Spiel beiderseits ist die Partie Remis.

Deshalb sollte derjenige Sieger werden, der mehr Remis hat und nicht derjenige der mehr Siege und Niederlagen hat.
Beim Sieg heißt es: der Gegner hatte zu schwach gespielt -> kein Wunder das ich gewonnen habe.
und bei der Niederlage heißt es: ich selbst hatte zu schwach gespielt.
Parent - By Benno Hartwig Date 2013-11-11 14:49
[quote="Tom Paul"]Bei bestem Spiel beiderseits ist die Partie Remis.[/quote]Das beweist du jetzt wie?
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