By Peter Krug
Date 2013-10-24 22:59
ja, mir gefällt auch, dass nur weiße Bauern am Brett stehen.
zz = Zugzwang, aber hier ist es eigentlich gegenseitiger Zugzwang
Zugzwang in einer Gewinnvariante heißt, dass wenn Schwarz ziehen muss, verliert
main heißt Hauptvariante, oder zur Hauptvariante gehörende weitere Variante
Die Zugumstellungen, führen lediglich zu den
gegenseitigen Zugzwangstellungen.
In praktischen Endspielen kommen solche entscheidende Zugzwangstellungen öfter vor, als allgemein geglaubt (beispielsweise elementare Bauernendspiele)
Siehe meine Bemerkungen:
[Event "3-5.p Botvinnik 100 "]
[Site "?"]
[Date "2012.08.07"]
[Round "?"]
[White "Timman=J"]
[Black "?"]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "6k1/8/P3b2K/1P5P/2p2p2/2P2P2/2P3rP/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "13"]
[EventDate "2012.??.??"]
[SourceDate "2005.01.24"]
1. b6 Kh8 $1 {bereitet die Pattfalle vor} 2. b7 Bg8 3. a7 (3. b8=Q $2 Rg6+ $11
{stalemate}) (3. h3 $2 Rg7 4. a7 Rg1 {
das ist eine Stellung mit gegenseitiger Zugzwang} 5. h4 Rg7 $11 6. a8=B Rh7+ 7.
Kg5 Rg7+) 3... Rg1 4. h3 $1 {zz main 1. Stellung mit gegenseitigem Zugzwang}
Rg7 ({main} 4... Rg3 5. a8=N $1 {eine weitere Überraschung} (5. a8=B $2 Rg7 6.
b8=B (6. h4 Rh7+ $11) 6... Bd5 $11) 5... Rg1 6. Nb6 Rg7 7. Nd7 $18) 5. a8=B $1
{zz 2. Stellung mit gegenseitigen Zugzwang: Weiß am Zug ist remis,
Schwarz am Zug verliert} Rg3 (5... Rh7+ 6. Kg5 Rg7+ 7. Kh4 {
deshalb ist 4.h3! besser als 4.h4, weil der König jetzt nach h4 kann}) 6. b8=B
$1 Bd5 (6... Bf7 7. Be5+ Kg8 8. h4 Rh3 9. Kg5 $18) 7. Be5+ $18 *
Stellungen mit gegenseitigen Zugzwang, die Weiß während der Lösung zu erreichen versucht:
Weiß am Zug: Remis,
Schwarz am Zug: Gewinn
Weiß am Zug: remis, Schwarz am Zug: Gewinn
Neben den beiden Läuferumwandlungen in sehr ökonomischer Stellung sind die zwei
Stellungen mit den gegenseitigen Zugzwängen interessant und heben die Studie
auf ein deutlich höheres Niveau, da solches nur selten vorkommt.
-
Abgesehen von dieser Studie:
Es gibt bei den Umwandlungen auch Mehrfachumwandlungen (in Läufer, Turm und Springer).
Bekannt sind mir die Umwandlungsstudien von Korolkov, Cheron, oder auch von
Rolf Richter. Das Schema ist eigentlich einfach:
Die Studie heißt: Weiß am Zug gewinnt.
Der weiße König steht auf a1 oder h1.
Schwarz hat einen einzigen Läufer, der auf einer langen Diagonale matt droht.
Würde dieser s. Läufer mit einer weißen Dame geschlagen werden, wäre es patt.
Nun haben die Komponisten auf vorletzter Reihe Bauern aufgestellt, die dieses Läufermatt
diagonal, oder gerade durch Unterverwandlungen abwehren, ohne dass Schwarz sich
aufopfern kann und dann patt wird.
Deshalb ist ein schwarzer Läuferzug nötig, der wiederum eine Unterverwandlung auslöst.
Eine Springerunterverwandlung ist dann möglich, wenn der schwarze Läufer von der 6ten
Linie aus Matt droht.
Das ist ein Grundschema, mit dem viele Studienkomponisten damals viele Preise errangen.
Heutzutage habe ich aber keine solche Aufgabe mehr gesehen, ich glaube dass auch
nicht viel neues mehr dazu zu entdecken gibt...
Peter