[quote="Tom Paul"]...dann sollte auch die Wiederholung mit +0.50, +1.00, +1.50 usw. bewertet werden. Meine Stellung hat sich dadurch nicht verschlechtert also sollte sich auch die Stellungsbewertung nicht verschlechtern.
Doch, du hast doch mittlerweile erkannt, dass auch dieses +1,50 nichts einbrachte, dass diese Bewertung durch die folgenden Züge widerlegt wurde.
Du hast eine entscheidende Info dazugewonnen "Es hatte weder für mich noch für ihn was gebracht!" Beide Kontrahenten hatten sich ja intensiv um Erfolg bemüht. Diese Erkenntnis solltest du nicht wegen einer vergleichsweise platten Stellungsbeurteilung vernachlässigen. Du schadest dann eindeutig deinem Spielerfolg.
Zitat:
Hatte bei einem Turnier eine ~+1.50 bessere Stellung von H3, S, R, C bestätigt. Hatte diese Stellung auch während der Partie selbst mit ~+1.50 Vorteil für mich eingeschätzt. Das war eine total einfache Stellung mit kaum Taktik und Spiel in eine Richtung, wo ich den Gegner auch ganz leicht überspielt hatte. Mein Gegner war ein ehemaliger 2. Bundesliga Spieler.
Trotzdem hatte ich in dieser besseren Stellung die Züge wiederholt aus oben genannten Gründen und nicht weil mir nix besseres eingefallen ist. Den Zug den ich zum unterbrechen der Dauer - Wiederholung spielen musste hatte ich auch schon vorher gesehen.
Wenn du nicht nachdenken musst, wird der Gegner dies ja auch nicht müssen. Es ist ja Wiederholung.
Wenn er es doch tut, dann weil er genau diese Ressource als vernünftig investiert ansieht. Und Chancen erwartet, Vorteile erhofft.
Zitat:
Fazit:
Die Wiederholung hatte mich ein paar Millisekunden gekostet, mein Gegner hatte während dessen ~20 Sekunden verloren.
Ich hatte ein psychologisches Hoch, mein Gegner sah deutlich mitgenommen aus.
Ich hatte meine 40 Züge schnell geschafft, mein Gegner nur knapp.
Ich hatte viel Zeit übrig, mein Gegner war in Zeitnot.
Ich sah es ihm deutlich an wie ihm seine schlechte Lage durch die Wiederholung bewusst wurde und er immer mehr den Drang verspürte aufzugeben.
OK. Aber als Engine-Entwickler hätte ich wohl auch keinerlei Lust, derartige psychologische Momente in das Spiel einzubauen. Und besonders dann würde ich das weit von mir weisen, wenn ich die rein analytischen Nachteile, die ich skizzierte, dafür in Kauf nehmen müsste.
OK, ganz will ich auf kleinere psychologische Tricks nicht unbedingt verzichten.
Ich denke dabei an bewußt herbeigeführte Verführungen.
(z.B.: Die Engine erkennt, dass ein möglicher Gegnerzug bei etwas flacherer Suche für ihn gut aussieht, sie erkennt aber dank mehr Tiefe, dass er sich dadurch schadet)
Aber bitte immer ohne eine nennenswerte objektive Verschlechterung des gewählten Zuges.
Benno