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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Borislav Ivanov wirklich ein Betrüger?
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- - By Hans Engel Date 2013-05-19 21:35
Auf der Seite http://www.chessbase.de/Home/TabId/176/PostId/4009862/ivanov-wieder-unter-verdacht-180513.aspx liest man, dass Ivanov zumindest unter sehr starkem Verdacht steht zu betrügen.
Ich kann das nicht so recht nachvollziehen, weil:
1. er soll Schnellturniere gewonnen haben (dort sehr stark auch gegen Großmeister gespielt haben);
2. als der Organisator des Turniers in Veliko Tarnovo sich weigerte ihn spielen zu lassen (weil Verdacht des Betruges), drohte er mit Klage (und durfte mitspielen). Er gewann das Turnier, aber wegen zu vielen die nicht angetreten sind, dann irgendwie doch nicht.

Welcher Mensch droht mit Klage, wenn er unter Verdacht steht und auch tatsächlich betrügt?
Es ist doch klar, dass Spieler, Turnierleiter und Kiebitze mit Argusaugen auf ihn schauen, wie soll das dann gehen?
Ein Betrüger will doch unauffällig bleiben!
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2013-05-19 21:53
Kann es sein, daß du etwas naiv bist?

Damit will ich nichts zum vorliegenden Fall gesagt haben,
es ist nur eine allgemeine Feststellung.
Parent - - By Soenke Maerz Date 2013-05-20 15:45
[quote="Olaf Jenkner"]
Kann es sein, daß du etwas naiv bist?

Damit will ich nichts zum vorliegenden Fall gesagt haben,
es ist nur eine allgemeine Feststellung.
[/quote]

Wie naiv muss man sein, wenn man glaubt, dass ein Bertrüger mit Houdini betrügt. Crafty würde vollkommen reichen !!! Und mit Houdini stimmen die Züge dann nicht mehr überein ! ALSO ! Warum in Gottes Namen sollte jemand so blöd sein, und mit Houdini betrügen ??

Parent - - By Michael Scheidl Date 2013-05-21 13:50
Richtig, das ist schon seit "Fritzübereinstimmung" eine lästige unsachgemäße Vereinfachung: Sogar Houdini stimmt mit Houdini nicht immer überein. Verschiedene Bedenkzeiten, Hashgrößen, CPUs usw...

In manchen Stellungen mit Kandidaten innerhalb eines engen Bereiches kann man evtl. abwarten, falls der "verdächtigte" Zug von der Engine nicht gleich gewählt wird - sonst können wir gleich zum nächsten weitergehen denn, bingo! Houdinizug - und mitunter wird die Engine zum Zug des Spielers wechseln. Des weiteren zählen wir natürlich primitive Züge, wo jeder Schimpanse mit Houdini übereinstimmt (z.B. einfaches Zurücknehmen) stets als Beweisstück mit.

D.h. mit einer unsauberen Methodik kann man sich einen möglichst großen Übereinstimmungsgrad zusammenbasteln. Vielleicht ist er demach mit einer anderen Engine noch größer? Einfach ausprobieren, und der Beschuldigte hat dann ganz bestimmt mit der meist-übereinstimmenden Engine gecheated...

Trotzdem zweifle ich nicht, daß solche Vergleiche, auch wenn sie nicht 100% labormäßig sind, für computererfahrene starke Spieler ein relativ klares Bild ergeben können, aber das beruht dann wohl nur teilweise auf tatsächlich aussagekräftigen Daten, und ist zum anderen, oder Großteil eher ein "Gefühlsgutachten". So sehe ich das.- Wobei ich nicht weiß was und wie genau im vorliegenden Fall getan wurde; wie ich lese hat man ihm u.a. den geringen Bedenkzeitverbrauch angelastet.

Außerdem ist das ganze keine besonders gute Werbung für Houdini, denn wenn ich richtig sehe ist dieser Spieler von ~2200 (wo er längere Zeit verweilte) nur auf ~2300 gestiegen 
Parent - - By Peter Otto Date 2013-05-21 21:32
Hallo Leuts...
Wer mal genauer beobachtet wird bemeken: selbst in der Bezierksklasse (ELO <2000) ist es inzwischen so , das  Züge, welche von Programmen bevorzugt werden,bis in das Mittelspiel als durchaus normal und akzeptierbar angesehen werden. Viele Spieler üben inzwischen zu Haus exessiv mit dem PC. Da sind 100 Übungs Partieen pro Tag mit Houdini oder auf Schach-Servern im WEB  für ehrgeizige Spieler das Mindeste, was angesagt ist. Wer sich noch über gelegentlich vorkommende hohe Übereinstimmung im Turnier mit Houdini-Zügen  wundert, oder den Gegner wegen Übereinstimmung mit Houdini-Zügen denunziert, lebt entweder hinter dem Mond oder hetzt den Schiedsrichter aus strategischen Erwägungen ganz bewust auf. Ich verstehe deshalb die ganze Aufregung nicht. Vermutlich lebt ihr  Computer-Freaks hinter dem Mond und ihr haltet euren Computer für den lieben Gott und die Menschen allesamt für bescheuert.
P.O.
Parent - - By Michael Scheidl Date 2013-05-22 13:04
Das Thema wurde ja hier nur aufgegriffen. Computerschachfreaks - die typischerweise keine Konkurrenten von Schachprofis sind - sind vermutlich die letzten, die solche Anschuldigungen erheben...

P.S. Vielleicht lebt es sich hinter dem Mond ja ganz gut, aber ich war noch nicht dort
Parent - - By Peter Otto Date 2013-05-22 16:54
[quote="Michael Scheidl"]
Computerschachfreaks - die typischerweise keine Konkurrenten von Schachprofis sind - sind vermutlich die letzten, die solche Anschuldigungen erheben...
[/quote]

Scheint aber das liebste Hobby (möglicherweise von einem Mathematiker) hier zu sein, Schachspieler aufgrund von statistischen Auffälligkeiten in Verbindung mit verbesserter Spielweise des Betruges zu bezichtigen.
Hab mir mal den Verlauf des ELO-Rating von B.I. angesehen. ab dem Jahr 2007  von 1800 innerhalb 3 Jahren steil hinauf bis 2200. Nichts ungewöhnliches für einen Jungen Spieler.

"stationärer Endwert" scheint dann zunächst bei 2200 erreicht. Seit Dez. 2012 wird dann tempoär dieser "stationäre Endwert" splötzlich nach oben erweitert.  
OK. Das sieht so aus, als habe sich im neuronalen Netzwerk innerhalb sehr kurzer Zeit etwas verändert.

z.B. besonderes Training des neuronalen Netzwerkes ...Besonderer Unterricht durch Schachtrainer. Visualisierung verbessert etc...
Bei dem Einsatz unzulässiger Mittel würde das Rating nun linear weiter steigen. Tut es aber nicht. Es hat sich lediglich sprunghaft ein etwas höherer stationärer Endwert eingeregelt.
Typischer Effekt eines wirkungsvollen Brain-Trainings.
Betreffend des Betrugsvorwurfes
eine klare Entwarnung also !
P.O.

 
Parent - - By Ralf Mueller Date 2013-05-23 11:07
Zitat:
Scheint aber das liebste Hobby (möglicherweise von einem Mathematiker) hier zu sein, Schachspieler aufgrund von statistischen Auffälligkeiten in Verbindung mit verbesserter Spielweise des Betruges zu bezichtigen.


Die Betrugsvorwürfe kommen am lautesten aus den Ecken, die nicht viel von Mathematik und Stochastik verstehen.
Eine Chance von 1:400 Millionen (willkürliche Zahl) bedeutet eben nicht, dass etwas unmöglich ist und wenn es doch geschieht, dann durch Betrug. Sondern es bedeutet, dass ein Ereignis bei 400 Millionen unabhängig voneinander durchgeführten Versuchen genau einmal vorkommt.

Wer sagt uns, dass es jetzt nicht dieser eine Fall ist?
Parent - By Werner Mueller Date 2013-05-23 12:19
[quote="Ralf Mueller"]
...
Die Betrugsvorwürfe kommen am lautesten aus den Ecken, die nicht viel von Mathematik und Stochastik verstehen.
Eine Chance von 1:400 Millionen (willkürliche Zahl) bedeutet eben nicht, dass etwas unmöglich ist und wenn es doch geschieht, dann durch Betrug. Sondern es bedeutet, dass ein Ereignis bei 400 Millionen unabhängig voneinander durchgeführten Versuchen genau einmal vorkommt.
...
[/quote]
Eben.
Parent - By Thorsten Czub Date 2013-05-27 20:51
[quote="Michael Scheidl"]
Das Thema wurde ja hier nur aufgegriffen. Computerschachfreaks - die typischerweise keine Konkurrenten von Schachprofis sind - sind vermutlich die letzten, die solche Anschuldigungen erheben...

P.S. Vielleicht lebt es sich hinter dem Mond ja ganz gut, aber ich war noch nicht dort
[/quote]

sehr richtig. menschenschach interessiert mich eigentlich so gut wie gar nicht.
das ewige mäkeln wenn mal eine partie vergeigt wurde und dann das wetter, kopfschmerzen oder
der vollmond verantwortlich war, hat mir das menschenschach ganz schön mies gemacht.
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2013-05-22 13:40
[quote="Olaf Jenkner"]
Kann es sein, daß du etwas naiv bist?

Damit will ich nichts zum vorliegenden Fall gesagt haben,
es ist nur eine allgemeine Feststellung.
[/quote]

Bisher hat in der Tat niemand einen wasserdichten Nachweis geführt,
wie Spieler Ivanov (s)einen Betrug realisiert hat. Man muss aber
auch einfach Geduld haben.

Beim Schachautomaten des Baron von Kempelen vor über 200 Jahren
hat es auch Jahrzehnte gedauert, bis das Geheimnis gelüftet war.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schacht%C3%BCrke

Ingo Althöfer.
Parent - - By Benjamin Bahnsen Date 2013-05-22 15:58
[quote="Ingo Althöfer"]

Bisher hat in der Tat niemand einen wasserdichten Nachweis geführt,
wie Spieler Ivanov (s)einen Betrug realisiert hat. Man muss aber
auch einfach Geduld haben.

Ingo Althöfer.
[/quote]

Nachweisen kann man ihm im Nachhinein sowieso nichts mehr. Entweder man ertappt so jemanden auf frischer Tat, oder nie. Die Leute, die hier jetzt nach "Beweisen" schreien, wissen eigentlich genau, dass es keinen Beweis mehr geben wird. Selbst wenn sich jetzt herausstellt, dass Ivanov ein paar Wochen vorher einen Miniempfänger im Internet gekauft hat, wäre das nur noch ein Indiz, aber kein Beweis mehr.

Ich kann mir 1000 Wege ausmalen, wir man betrügen kann. Da reicht doch ein Mini-Empfänger im Schuh, der durch Vibrationen Morsecodes überträgt. Sowas kann man an einem Tag zusammenbasteln. Auf gleiche Weise könnte man die Züge des Gegners übrigens auch übermitteln. Also die Anzahl der Möglichkeiten ist praktisch unbegrenzt.
Parent - By Peter Seidel Date 2013-06-07 09:26
[quote="Benjamin Bahnsen"]

Nachweisen kann man ihm im Nachhinein sowieso nichts mehr. Entweder man ertappt so jemanden auf frischer Tat, oder nie. Die Leute, die hier jetzt nach "Beweisen" schreien, wissen eigentlich genau, dass es keinen Beweis mehr geben wird. Selbst wenn sich jetzt herausstellt, dass Ivanov ein paar Wochen vorher einen Miniempfänger im Internet gekauft hat, wäre das nur noch ein Indiz, aber kein Beweis mehr.

Ich kann mir 1000 Wege ausmalen, wir man betrügen kann. Da reicht doch ein Mini-Empfänger im Schuh, der durch Vibrationen Morsecodes überträgt. Sowas kann man an einem Tag zusammenbasteln. Auf gleiche Weise könnte man die Züge des Gegners übrigens auch übermitteln. Also die Anzahl der Möglichkeiten ist praktisch unbegrenzt.
[/quote]

Deine Beweisansätze enthalten zu viele Fehler wie z.B. unbeweisbare Behauptungen und unbewiesene Aussagen. Hoffentlich bist du nicht wissenschaftlich tätig, etwa ein Mathematiker oder so, andernfalls jedenfalls eine absolute Schande und Niete auf dem Gebiet.     Ich wünsche dir Entspannung und nun eine gute Zeit.
P.S.
Parent - By Olaf Jenkner Date 2013-05-22 20:33
[code]
Welcher Mensch droht mit Klage, wenn er unter Verdacht steht und auch tatsächlich betrügt?
[/quote]

Meine Bemerkung ... naiv ...  bezog sich genau auf diese Stelle.
Das war nicht recht deutlich geworden.
Parent - By Peter Seidel Date 2013-06-07 09:35
[quote="Ingo Althöfer"]

Man muss aber
auch einfach Geduld haben.

Ingo Althöfer.
[/quote]

Sicher, mit Ihnen setze ich mich gern auch noch mal klar auseinander. Nur Geduld.
Nun haben Sie Zeit Ihre Beweisführung auf mögliche Feher hin zu prüfen. Hinweise haben Sie hier inzwischen  nun genug erhalten.   Vor meinem inneren Auge sehe ich das Schild mit der Aufschrifft : Bitte nicht stören, bin mit Überprüfungen meiner mathematischen Beweise ausgelastet" vor Ihrem Arbeitszimmer hängen.
Eine gute Zeit wünscht
P.S.
Parent - - By Ralf Mueller Date 2013-05-19 22:49
Ich finde es sehr auffällig, dass diese Anschuldigungen einzig von Chessbase publiziert werden und als Tatsache dargestellt werden, andere große Schachnachrichtenseiten machen das nicht.
Wie auch immer, im Zweifel für den Angeklagten. Es gibt bis jetzt keine einzige Idee, wie er hätte betrügen können (er wurde mehrmals kontrolliert), sondern nur Anschuldigungen. Somit ist das alles nur heiße Luft.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2013-05-20 08:55
[quote="Ralf Mueller"]
Ich finde es sehr auffällig, dass diese Anschuldigungen einzig von Chessbase publiziert werden und als Tatsache dargestellt werden, andere große Schachnachrichtenseiten machen das nicht.
Wie auch immer, im Zweifel für den Angeklagten. Es gibt bis jetzt keine einzige Idee, wie er hätte betrügen können (er wurde mehrmals kontrolliert), sondern nur Anschuldigungen. Somit ist das alles nur heiße Luft.
[/quote]

Hallo Ralf
Wer den Beitrag
http://de.chessbase.com/Home/TabId/176/PostId/313812/schachtrainer-als-detektiv.aspx
eingehend verfolgt und die Partien seriös studiert hat, wird kaum noch Zweifel haben, wie das
Top-Resultat von Ivanov zustande gekommen ist.
Mfg
Kurt
Parent - - By Joe Boden Date 2013-05-20 10:49
Ein informativer Beitrag zu diesem Thema ist auch hier zu lesen:

http://schachblog.vsud.de/bewirken-computer-das-ende-des-turnierschachs-eine-betrachtung/
Parent - By Kurt Utzinger Date 2013-05-20 12:02
[quote="Joe Boden"]
Ein informativer Beitrag zu diesem Thema ist auch hier zu lesen:

http://schachblog.vsud.de/bewirken-computer-das-ende-des-turnierschachs-eine-betrachtung/
[/quote]

Hi Jo
Interessante Links zum Thema.
Mfg
Kurt
Parent - - By Ralf Mueller Date 2013-05-20 11:57
Hallo Kurt,

wer den von dir zitierten Beitrag aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, dass das ganze ein PR-Aktion für "ChessBase-Autor Lilov, renommierter Trainer" ist, mit seinem "faszinierenden wie spannenden Videoblog". Noch vor dem eigentlichen Artikel wird auf "Lilov im Shop..." verlinkt. Damit sollte doch alles klar sein. Kurz nach dem Artikel war dann auch eine neue DVD von ihm erschienen, die auf ChessBase beworben wurde...

Hier eine schöne Gegenbetrachtung der "Analyse" Lilovs: http://www.schach-welt.de/BLOG/Blog/Betrugsverdacht
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2013-05-20 12:35
[quote="Ralf Mueller"]
Hallo Kurt,

wer den von dir zitierten Beitrag aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, dass das ganze ein PR-Aktion für "ChessBase-Autor Lilov, renommierter Trainer" ist, mit seinem "faszinierenden wie spannenden Videoblog". Noch vor dem eigentlichen Artikel wird auf "Lilov im Shop..." verlinkt. Damit sollte doch alles klar sein. Kurz nach dem Artikel war dann auch eine neue DVD von ihm erschienen, die auf ChessBase beworben wurde...

Hier eine schöne Gegenbetrachtung der "Analyse" Lilovs: http://www.schach-welt.de/BLOG/Blog/Betrugsverdacht
[/quote]

Hallo Ralf
Auch ein guter Artikel, der mich allerding nicht vom Gegenteil überzeugen vermag.
Ein Leser hat dazu eine m.E. sehr gute Antwort geliefert, der ich mich vollumfänglich
anschliessen kann:

Lilov hat ja nicht nur die Partien von Ivanov in dem entsprechenden Turnier analysiert, sondern auch die von zwei Vorgängerturnieren, in denen Ivanov ebenfalls unglaublich gut abgeschnitten hat und überhaupt erst auf seine Wertung von 2200 gekommen ist. Er hat dann im übrigen "normale" Partien Ivanovs verglichen mit dessen brillanten Gewinnen und einen verblüffenden Qualitätsunterschied in der Partieführung festgestellt. Und Lilov hat m.E. auf den Einwand, bestimmte Züge seien möglicherweise doch auch für schwächere Spieler zu finden, geantwortet, dass es nicht um einzelne Züge geht, sondern um die Tatsache, dass Ivanov über das Turnier verteilt permament solche fantastischen Züge spielt. Persönlich liegt für mich der Verdacht auf Betrug also sehr nahe, zumal Ivanov auch kein "Wunderkind" ist (er ist ja schon weit über 20), das seit Jahren eine stark aufsteigende Formkurve aufweist.

Mfg
Kurt
Parent - - By Ralf Mueller Date 2013-05-20 14:16
Der Artikel möchte auch nicht vom Gegenteil überzeugen, wohl aber, dass Lilovs Analyse nicht gerade seriös ist.

Die statistischen Daten kann und will er nicht anzweifeln. Es geht ihm nur um das öffentliche Anprangern und ausnutzen für PR-Machenschaften, ohne konkrete Beweismöglichkeiten.
Im Spiegel erschien gleich darauf ein Artikel, indem es schon fast als Tatsache hingestellt wurde, dass im Schach betrogen wird.

Wir schaden damit sowohl dem Betroffenen als auch unserem Spiel.

Zitat:
Er hat dann im übrigen "normale" Partien Ivanovs verglichen mit dessen brillanten Gewinnen und einen verblüffenden Qualitätsunterschied in der Partieführung festgestellt. Und Lilov hat m.E. auf den Einwand, bestimmte Züge seien möglicherweise doch auch für schwächere Spieler zu finden, geantwortet, dass es nicht um einzelne Züge geht, sondern um die Tatsache, dass Ivanov über das Turnier verteilt permament solche fantastischen Züge spielt. Persönlich liegt für mich der Verdacht auf Betrug also sehr nahe, zumal Ivanov auch kein "Wunderkind" ist (er ist ja schon weit über 20), das seit Jahren eine stark aufsteigende Formkurve aufweist.


Die "normalen" Partien werden ja von "brillanten" Partien schon vor der eigentlichen Prüfung durch einen Qualitätsunterschied eingeteilt, somit wird das, was man eigentlich beweisen will, schon als Voraussetzung genommen. Wenn ich meine Verlust- und meine Gewinnpartien aufteile, werde ich auch einen verblüffenden Qualitätsunterschied feststellen.

Ich finde es nicht verdächtig, wenn ein Spieler kontinuierlich gute Züge findet. Gutes Spiel darf nicht verboten sein.

Ivanov hatte bereits 2009 einen ähnlichen Spielstärkeschub, jetzt noch einmal. Jeder Mensch entwickelt sich anders.

Du merkst, mir geht es nicht darum, die Auffälligkeiten abzustreiten, aber ohne Beweis muss man natürlich von der Unschuldsvermutung ausgehen. Natürlich ist es möglich, dass Ivanov unschuldig ist.

Bei den Turnieren in Bulgarien hat man doch sicherlich jegliche Anstrengung unternommen, um Betrug zu verhindern, nachdem der Anfangsverdacht bestand. Dennoch hat Ivanov gut gespielt.
Parent - - By Frank Rahde Date 2013-05-20 14:19
Bitte Stammposterantrag ausfüllen, du postest mir als Gast zuviel und das Freischalten macht Arbeit.  

Danke+Gruß, Frank
Parent - By Kurt Utzinger Date 2013-05-22 17:35
... und wer solche Partien produziert, kann unmöglich zwei Jahre
später eine Performance von 2700 ELO hinlegen ... Leute, wacht
endlich auf und glaubt nicht an Wunder.
Mfg
Kurt

[Event "5th MGU Open"]
[Site "Sofia BUL"]
[Date "2010.03.28"]
[Round "4"]
[White "Videv, Georgi"]
[Black "Ivanov, Bor BUL"]
[Result "1-0"]
[BlackElo "2156"]
[ECO "B14"]
[EventDate "2010.03.27"]
[Annotator "Utzinger,K"]

1.e4 c6 2.c4 d5 3.exd5 cxd5 4.d4 Nf6 5.Nc3 e6 6.Bg5 Bb4 7.Bd3 O-O 8.Nf3 h6
9.Bh4 Qa5 10.O-O dxc4 11.Bxc4 Bxc3
    {?? Damit laesst sich Schwarz auf einen truegerischen Bauerngewinn ein
    und "vergisst" einfach die danach moegliche toedliche Schwaechung
    seines Koenigsfluegels.  }
12.bxc3 Qxc3 13.Rc1 Qa5 14.Bxf6 gxf6 15.Re1 b5
    {? Kein Kommentar zu diesem grauenhaften Zug. }
16.Bd3 Bb7
    {?? Und erneut zeigt Schwarz kein Gefuehl fuer die Stellung. Einzig
    16...f5 sieht noch etwas wie eine (wohl ungenuegenden) Verteidigung
    aus. }
17.Nh4
    {Damit steht es bereits +- denn der weisse Angriff ist durchschlagend.
    }
17...f5 18.Qh5 Qd8 19.Qxh6 Qxd4 20.Re3 f6 21.Qg6+ Kh8 22.Rg3 Qd7 23.Qh6+
Qh7 24.Qxf8+ 1-0

[Event "26th Teteven Open"]
[Site "Teteven BUL"]
[Date "2011.08.21"]
[Round "9.10"]
[White "Yankov, K"]
[Black "Ivanov, Bor BUL"]
[Result "1-0"]
[WhiteElo "1867"]
[BlackElo "2201"]
[ECO "D43"]
[EventDate "2011.08.13"]
[Opening "QGD semi-Slav"]
[EventType "swiss"]
[Annotator "Utzinger,K"]

1.d4 d5 2.Nf3 Nf6 3.c4 c6 4.Nc3 e6 5.Bg5 h6 6.Bh4 dxc4 7.e4 g5 8.Bg3 b5 9.
e5 Nd5 10.Ne4 Nd7 11.Be2 Bb4+ 12.Nfd2 c3 13.bxc3 Nxc3 14.Nxc3 Bxc3 15.Rc1
Bxd4 16.Rxc6 Bb7 17.Rd6 Bc5 18.Rd3 Bxg2 19.Rg1 Bd5 20.Bh5 Qe7 21.Bf3 Nb6
22.Bxd5 Nxd5 23.Ne4 Rc8 24.Kf1 h5 25.h3
    {Fuer Schwarz mit zwei gesunden Mehrbauern ist der Sieg nur noch eine
    Frage der Zeit ... es kommt aber anders, als man denkt. }
25...f5
    {?? Mit diesem schlimmen taktischen Fehler, dessen Folgen wahrlich
    leicht zu sehen waren, dreht sich das Blatt noch voellig unerwartet. }
26.exf6 Nxf6 27.Bd6
    {Damit gewinnt Weiss mindestens die Qualitaet. }
27...Bxd6
    {?? Erneut sehr schlecht gespielt, notwendig wenn auch natuerlich
    ungenuegend war 27...Sxe4 }
28.Nxd6+ Kf8 29.Nxc8 Qc5 30.Nd6 Ke7 31.Rgg3 g4 32.h4 Rf8 33.Qd2 Nd5 34.Ne4
Qc4 35.Qg5+ Nf6 36.Qg7+ Rf7 37.Qxf7+ 1-0
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2013-05-22 11:06
Hallo Rolf
Hier eine kommentierte Partie, wo Borislav Ivanov durch eine Reihe
von Zügen ein weit tieferes Niveau als bei anderen Partien zeigt.
Es gibt - in etwas früheren und späteren Turnieren - noch weit
klarere Beispiele, die zeigen, dass B.I. bei weitem nicht die Stärke
demonstrieren kann wie im Turnier zu Zadar.
Mfg
Kurt

[Event "19th Open A"]
[Site "Zadar"]
[Date "2012.12.21"]
[Round "8.1"]
[White "Ivanov, Borislav"]
[Black "Predojevic, Borki"]
[Result "0-1"]
[WhiteElo "2227"]
[BlackElo "2600"]
[ECO "D23"]
[EventDate "2012.12.16"]
[PlyCount "68"]
[EventRounds "9"]
[EventCountry "CRO"]
[Annotator "Utzinger,K"]

1.d4 d5 2.c4 c6 3.Nf3 Nf6 4.Qc2 dxc4 5.Qxc4 Bg4 6.Ne5 Be6 7.Qd3 Nbd7 8.Nf3
Bg4 9.Nc3 e6 10.g3 Be7 11.Bg2 O-O 12.O-O Rc8 13.Rd1 Qa5 14.Bd2 Rfd8 15.h3
Bh5 16.Qc4
    {?? Fuer diesen mehr als dummen Damenzug wuerde ich bei jedem 1900 ELO
    Spieler ein Fragezeichen setzen; hoeher kotierten Spielern sollte
    dieses sehr ungeschickte Manoever, das den gegnerischen Bauernvorstoss
    b7-b5 geradezu herausfordert, wirklich nicht in den Sinn kommen.
    Natuerlich und gut war einfach 16.e4, um das Zentrum zu besetzen und
    sich Raum zu schaffen.}
16...b5 17.Qb3
    {Leicht besser war 17.Dd3, doch darf man solche Feinheiten nicht
    tadeln.}
17...Qb6 18.g4
    {?! Wenig ratsam aus zwei Gruenden. Noch niemand kann sagen, ob dies
    langfristig auf eine Schwaechung der weissen Koenigsstellung
    hinauslaeuft. Ferner steht der schwarze Laeufer auf g6 besser als auf
    h5, also weshalb den Lh5 unnoetig vertreiben? Das simple 18.Lf4 macht
    einen guten Eindruck, aber auch Fortsetzungen wie 18.Lg5 oder gar
    18.Le3 sind durchaus und ohne Nachteil fuer Weiss spielbar.}
18...Bg6 19.Bf4
    {?! Verpasst den guenstigen Moment, mit 19.Sh4 den laestigen Lg6
    abtauschen zu koennen.}
19...a5 20.a3
    {?! Passives Agieren, aber die einzig gute Alternative mit 20.Sh4 b4
    21.Sxg6! usw. war nicht einfach zu berechnen und abzuschaetzen.}
20...a4 21.Qa2
    {Trauriger, aber erwzungener Rueckzug der weissen Majestaet.}
21...Bc2
    {Genauer 21...h5, denn auf a2 steht die weisse Dame noch mehr abseits
    als auf b1.}
22.Rd2 Bb3 23.Qb1 c5
    {?! Sieht gut aus, aber staerker war 23...Sd5}
24.e3 b4
    {?! Damit wirft Schwarz seinen noch immer vorhandenen, geringen
    Vorteil weg, was nach 24...Sd5 nicht der Fall gewesen waere.}
25.axb4 Qxb4 26.Ne5
    {? Eine schwer wiegende Ungenauigkeit, nach der die Partie langsam dem
    Bach runter geht. Dabei hatte Weiss nach 29.dxc5! noch nichts zu
    befuerchten. Damit waere bewiesen, dass Schwarz es verpasst hat, die
    verschiedenen Ungenauigkeiten seines Gegners zu bestrafen.}
26...Nxe5 27.Bxe5 Nd7 28.Bg3 Nb6 29.Qe4
    {Etwas besser sind 29.Le4 oder 29.Le5}
29...Nc4 30.Re2 cxd4 31.exd4 Nxb2 32.Rxb2 Qxc3 33.Qe2 Qxd4 34.Be5 Qd3 0-1
Parent - By Thomas P. Date 2013-05-22 13:07
Und wieso darf Herr Ivanov sich nicht steigern?
Parent - By Ralf Mueller Date 2013-05-23 10:49
Hallo Kurt,

vielen Dank für Ihre Analysen. Allerdings können einzelne Partien nichts aussagen. Ivanov spielt auch aktuell nicht immer brillant; dem könnte man eine gut geführte Partie von vor einem Jahr gegenüberstellen und so "beweisen", dass er vor einem Jahr gecheatet haben muss und jetzt nicht mehr. Verstehst du meinen Punkt? Du triffst ja eine subjektive Partieauswahl und sagst, das kann kein Mensch beides gespielt haben. Aber dabei lässt du die menschliche Natur völlig außer acht - auch ich bin ein hoffnungsloser Patzer und hab trotzdem zwischendurch Partien, wo ich "verdächtig" nahe an den Computer-Empfehlungen liege. Mit einzelnen Partien kann man alles beweisen. Du suchst ja absichtlich die Extrembeispiele heraus und ignorierst dabei, dass Menschen auch einfach mal schlechte Tage haben können. Der Mensch ist in seiner Spielstärke längst nicht so determiniert, wie es scheinen mag.
Parent - - By Soenke Maerz Date 2013-05-22 12:46
[quote="Ralf Mueller"]
Hier eine schöne Gegenbetrachtung der "Analyse" Lilovs: http://www.schach-welt.de/BLOG/Blog/Betrugsverdacht
[/quote]

Lilov ist für mich mit seinen Verschwörungstheorien absolut unten durch. Der Typ ist sowas von unseriös ! Er schustert sich alles zurecht und googelt auf alles eine passende Betrugsantwort. Sein Lieblingssatz lautet: "Houdinis first choice!". Ich kann diesen Schwachsinn nicht mehr hören. Solange man ihn nicht beim Betrügen erwischt, ist er UNSCHULDIG ! Und solange sollten Tagediebe wie Lilov die Klappe halten. Langsam bekomme ich den Verdacht, das Valeri Lilov ein Betrüger ist, der mit seinen Videos über Ivanov nur von sich selbst ablenken will. In seinen Videos zeigt er ja ganz offen, wie er selbst betrügen würde.

Valeri Lilov sollte mal seine eigene Medizin zu schmecken bekommen. Was passiert wohl, wenn einige Schachspieler nun überall im Netz verbreiten, dass Valeri Lilov ein Betrüger ist ?
Parent - By Erik Bauer Date 2013-06-06 17:10
Dann kann er wegen übler Nachrede klagen
Oder heisst das Verleumdung? Bin kein Jurist und möchte das auch nicht so verstanden wissen.
Parent - - By Stefan Schiffermueller Date 2013-05-20 08:54
Zitat:
Welcher Mensch droht mit Klage, wenn er unter Verdacht steht und auch tatsächlich betrügt?
Ein Betrüger.
Parent - By Benjamin Bahnsen Date 2013-05-22 12:12
[quote="Stefan Schiffermueller"]
Zitat:
Welcher Mensch droht mit Klage, wenn er unter Verdacht steht und auch tatsächlich betrügt?
Ein Betrüger.


Absolut richtig. Menschen, die ertappt werden, wehren sich besonders stark und gehen in die Offensive. Ein unschuldiger Mensch würde die Anschuldigungen gegen ihn beleidigt, aber relativ gelassen aufnehmen und ganz in Ruhe analysieren, wie andere Menschen auf diese abstruse Idee kommen, um sich dann kurz und sachlich zu äußern. Sich unmittelbar und unüberlegt mit Händen und Füßen zu wehren ist die klassische Abwehrhaltung eines Schuldigen. Selbstverständlich ist das kein Beweis für eine Schuld, aber ein bekanntes Muster, das einen bestehenden Verdacht verstärkt.
Parent - - By Peter Otto Date 2013-05-22 10:31
Ist schon seltsam, das einem Spieler wegen "zu starker Züge" die Turnierteilnahme in Bulgarien verweigert werden sollte.
Stelle mir das grad so vor :
Turnier-Spieler droht Punktverlust am Schachbrett... rennt umgehend zum Schiedsrichter und beschwert sich :
"Hilfe Hilfe Herr Schiedsrichter mein Gegner macht fantastische Züge! Viel fantastischer als meine Züge. In wenigen Zügen werde ich nun Matt gesetzt , bitte erteilen Sie dem Kerl umgehend Turnierverbot !"
Als Schiedsrichter Reaktion daraufhin tät ich ein herzhaftes Lachen erwarten.
 

Parent - - By Benjamin Bahnsen Date 2013-05-22 15:48
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Spieler das ganze Turnier durch ausgerechnet immer den Zug findet, den auch Houdini, den ich mal salopp als stärkster Spieler des Planeten bezeichne, favorisiert? Nimm dir einfach mal Partien von Kasparow, Carlsen oder wem auch immer. Du wirst keine einzige längere Partie finden, in dem jeder Zug unter den Top3 von Houdini ist... Wir reden hier nicht von einem oder mehreren fantastischen Zügen, sondern von einem ganzen Turnier! Und wie ich in meinem anderen Post schon erklärt habe: ein Schachspieler merkt, wenn er betrogen wird. Da macht dein Gegner einen Zug... und erst Züge später merkst du dessen Brillanz und fragst dich: wie konnte er das alles sehen? Einmal, vielleicht auch zweimal, traue ich einem schwächeren Gegner so etwas zu, aber sicher nicht durchgehend.
Parent - By Thomas P. Date 2013-05-23 04:11
Das ist Unsinn, selbst Houdini findet nicht immer den Topzug von Houdini (auf mehrereren Cores varieren die Outputs). Und selbst ich habe es schon geschaft, in einer Partie immer einen der ersten drei Zugvorschläge von Houdini zu spielen. Wenn man keine groben Fehler macht, ist dies sogar recht wahrscheinlich.
Parent - - By Benjamin Bahnsen Date 2013-05-22 12:53
Ich weiß nicht, wie das auf höherem Niveau ist, aber ich als mittelmäßiger Schachspieler (1700), merke sofort, wenn man mich betrügt. Ich habe Zehntausende Blitzpartien online gespielt und meistens reicht eine einzige Partie, um ganz sicher sagen zu können, ob derjenige Computerhilfe nutzt oder nicht. Natürlich geben es die Leute nicht zu, wenn man sie drauf anspricht, aber einige haben immerhin den Mut, statt 3-Minuten-Blitz oder 5-Minuten-Blitz dann einfach mal mit einer Minute Bedenkzeit gegen mich zu spielen... das Resultat ist dann eindeutig. Schaue ich mir entsprechende Partien hinterher an, so bestätigt sich der Verdacht ausnahmslos immer.

Ich selbst habe schon viele sehr starke Spieler im Blitz besiegt, sogar schon IMs, bin aber selbst nur ein einziges Mal von einem anderen Spieler beschuldigt worden. Ich erinnere mich gut an die die Partie, denn ich hatte ein paar Züge gemacht, die sich erst einige Züge später als genial rausstellten. Ich habe mich nicht einmal über diese Züge freuen können, weil sie eben kein Scharfsinn sondern pures Glück waren. Und natürlich hat mich mein Gegner drauf angesprochen. Ich habe ihm erklärt, dass ich selbst von mir überrascht war und er könne gern mal den Anfang der Partie anschauen, was er getan hat und meine "Entschuldigung" dann akzeptierte. Das ist 10 Jahre her und ich habe im Anschluss daran ein Experiment gemacht. Ich habe mir einen weiteren Account geholt und tatsächlich betrogen! Nicht um zu betrügen, sondern um zu sehen, ob man erwischt wird. Ich habe einfach immer nur Computerzüge gespielt. Ein Fritz 7 war das damals noch, wenn ich mich richtig erinnere. Nahezu jeder stärkere Spieler, den ich so besiegen konnte, hat mich unmittelbar nach der Partie beschuldigt zu betrügen. Und natürlich habe ich das zugegeben und ihm seine Punkte dann zurückgegeben. Mir ging es dabei nur darum zu sehen, wie schnell ein stärkerer Spieler merkt, dass er von einem schwächeren Spieler betrogen wird. Fazit: fast immer! Mein Gespür ist also keine besondere Gabe, sondern etwas, was jeder Schachspieler mit der Zeit entwickelt. Natürlich kann man gegen stärkere Spieler, auch gegen GMs, gewinnen. Die Frage ist eben, wie das geschieht. Wenn jetzt einige Großmeister geschlossen der Meinung sind, dass Ivanov hier nicht selbst gespielt hat, und zur Turnierleitung gehen, dann ist das meiner Erfahrung nach mehr als nur ein Verdacht. Das Video von Lilov sollte dann auch die letzten Zweifler überzeugen.
Parent - By Peter Otto Date 2013-05-22 19:37
Von einem Schiedsrichter darf man doch wohl erwarten, das er anhand seiner eigenen Wahrnehmung reagiert und entscheidet.
Du siehst ja was passiert, wenn der Schiedsrichter auf die "Wahrnehmung" von Spielern reagiert. Egal ob Großmeister oder nicht.  Einem Beschuldigten wird zugemutet, seine Unterwäsche im Turniersaal umher zu zeigen, Die Großmeister machen sich lächerlich, eben so wie der Schiedsrichter.  Einziger Lachender ist möglicherweise der Chef der Firma Chessbase solche Peinlichkeiten im Turniersaal dazu nutzt auf seine Firma aufmerksam zu machen und ein paar Schach-Programme erhofft zusätzlich zu verkaufen.
P.O.  
Parent - - By Thomas P. Date 2013-05-23 04:21
"Ich weiß nicht, wie das auf höherem Niveau ist, aber ich als mittelmäßiger Schachspieler (1700), merke sofort, wenn man mich betrügt."

Was ein Unsinn. Wie merkst du denn, dass er dich betrügt? Weil er bessere Züge macht als du? Bei einer Zahl von 1700 wäre dies ein geradezu lächerlicher Grund. Weil sie einfach alles sehen und scheinbar keine Fehler machen? Du glaubst nicht, wie oft ich schon im Internetblitz des Betrügens bezichtigt wurde. Ich vermute, dass kommt umso häufiger vor, je stärker man spielt (ich habe 2360). Nun gibt es gewisse Gegner, gegen die ich im Internetblitz immer verliere, selbst wenn die Eröffnung aussichtsreich verläuft. Sie sehen einfach viel mehr als ich. Das komische ist, dass sie sind im Normalschach deutlich schwächer als ich. So, wie kommt das? Betrügen die? Die Antwort lautet einfach NEIN. Denn wenn ich hier ihre Internetblitzverlustpartien gegen andere Spieler angucke, und analysiere, warum sie verlieren, dann weiss ich, dass sie nicht Betrügen, sondern auch nur Menschen sind.

Ich behaupte, auf deinem Niveau wurdest du im Internetblitz NAHEZU NOCH NIE betrogen. Und ich behaupte, auf mich tifft das auch zu. Es liegt einfach in der Natur der Sache, dass Spieler, die dich im Internetblitz besiegen, taktisch stärker sind als du.
Parent - By Benjamin Bahnsen Date 2013-05-23 10:45
[quote="Thomas P."]
"Ich weiß nicht, wie das auf höherem Niveau ist, aber ich als mittelmäßiger Schachspieler (1700), merke sofort, wenn man mich betrügt."

Was ein Unsinn. Wie merkst du denn, dass er dich betrügt? Weil er bessere Züge macht als du? Bei einer Zahl von 1700 wäre dies ein geradezu lächerlicher Grund. Weil sie einfach alles sehen und scheinbar keine Fehler machen?[/quote]

Da gibt es ganz unterschiedliche Gründe. Wenn ich gegen jemanden mit 1350 verliere, dann weiß ich warum ich verloren habe. Eröffnung total verschlafen, Figur eingestellt, taktische Kombination übersehen, usw... die Gründe sind vielfältig. Aber dann gibt es hin und wieder eine Partie, bei der weiß ich gar nicht weiß, was ich falsch gemacht habe. Der Gegner spielt eine ungewöhnliche Eröffnung perfekt, reißt die Initiative an sich, gibt sie nicht wieder her. Keinen Zug Zeit zum Luftholen oder seine Figuren umzupositionieren. Jeder Versuch einer Befreiung wird blitzsauber gekontert. Am Ende ist man einfach "plattgeschoben" worden. Zu keiner Zeit hatte ich auch nur den Hauch einer Chance gegen diesen Gegner... man hat sich in jeder Phase des Spiels einfach nur unterlegen gefühlt. Gegen jemanden mit meiner Zahl akzeptiere ich das, aber nicht gegen jemanden mit 1350. Und wenn ich mir diese Partie hinterher anschaue, dann ist der Fall sowieso klar.

Auffällig ist auch, wenn jemand in einer seltenen Eröffnung 20 Züge Theorie kennt... und zwar nicht runterblitzt, sondern für jeden Zug seine 3-4 Sekunden braucht.

[quote="Thomas P."]
Du glaubst nicht, wie oft ich schon im Internetblitz des Betrügens bezichtigt wurde. Ich vermute, dass kommt umso häufiger vor, je stärker man spielt (ich habe 2360). Nun gibt es gewisse Gegner, gegen die ich im Internetblitz immer verliere, selbst wenn die Eröffnung aussichtsreich verläuft. Sie sehen einfach viel mehr als ich. Das komische ist, dass sie sind im Normalschach deutlich schwächer als ich. So, wie kommt das? Betrügen die? Die Antwort lautet einfach NEIN. Denn wenn ich hier ihre Internetblitzverlustpartien gegen andere Spieler angucke, und analysiere, warum sie verlieren, dann weiss ich, dass sie nicht Betrügen, sondern auch nur Menschen sind.
[/quote]

Aber wenn du einige Leute im Internetblitz immer verlierst und die haben eine Zahl von 1900... wirst du dann nicht skeptisch? Wenn sie so viel mehr sehen als du, hätten sie doch längst eine bessere Zahl. Nicht jeder betrügt durchgehend. Wenn ich mal nachfrage, geht es den meisten entweder nur darum zwischendurch mal ein paar stärkere Spieler zu ärgern oder irgendwann mal gegen einen IM oder GM eine "ehrliche" Partie zu spielen.

[quote="Thomas P."]
Ich behaupte, auf deinem Niveau wurdest du im Internetblitz NAHEZU NOCH NIE betrogen. Und ich behaupte, auf mich tifft das auch zu. Es liegt einfach in der Natur der Sache, dass Spieler, die dich im Internetblitz besiegen, taktisch stärker sind als du.
[/quote]

Es kommt selten vor... vielleicht alle 1000 Spiele mal. Einige geben es dann ja auch zu, wenn ich sie drauf anspreche. Also so falsch scheine ich mit meinen Gefühl nicht zu liegen. Wenn jemand taktisch stärker ist, sollte sich das doch irgendwann in seiner Zahl bemerkbar machen, oder? Wenn ich dann aber sehe, dass derjenige seit Jahren bei 1250 rumdümpelt, in 2 Stunden auf 1450 klettert und mich dann vom Brett fegt... nun ja. Solche Leistungssteigerungen kennt man doch eigentlich nur von Ivanov.
Parent - - By Peter Otto Date 2013-05-23 07:43
Hat vermutlich jeder jüngere Spieler schon mal ausprobiert auf den Internet-Survern. Das ist ein gängiges Spiel . Vor etwa 10 Jahren hatte mich das auch mal intressiert... wie weit komme ich mit Fritz, Chess-Tiger und Co. auf einer Internett-Schachspiel-Plattform im Blitz und schnellschach bis 15 Minuten pro Spiel. Das Ergebnis war eindeutig... selbst mit dem stärksten komerziell erhältlichen Schachprogramm seiner Zeit ... ich glaube mich noch zu erinnern Chess Tiger , Fritz 5.1, Shredder 7 und dann etwas später dazu Rybka 1) .  Mit diesen Programmen war auf der Plattform bis maximal 1900 zu kommen (nur Fritz 5.1 und Chess-Tiger) Mit Shredder 7 dazu und Rybka1 war bis maximal knapp unter 2000 zu kommen) Erst mit eigenem Schachkönnen in Kombination mit selbst erdachten Analyemethoden in Verbindung mit Fritz 5.1, Rybka 1 (beide gut in der Eröffnung und Mittelspiel), Shredder 7, Hiacs 8 (beide gut im Endspiel), und meinem eigenen Schachkennttnissen dazu) kam ich dann nach und nach auf 2200. Mehr war mir nicht möglich. Das erstaunliche dabei , wenn sich jemand auf der Plattform über meine Züge beschwert hatte, dann immer über solche Züge, die ich grad selbst ohne Computerhilfe gespielt hatte. ZB. Positionsvereinfachungen durch Unterabtausch im Endspiel um bei klar gewonnnenem Spiel die Position auch mit etwas Materialeinbusse zu vereinfachen. Das macht natürlich kein Computer.  Menschen, machen das jedoch häufig so.  Merkwürdig, das Beschwerden immer genau dann gekommen sind, wenn ich wirklich selbst gespielt hatte ohne Computerhilfe. Der Zug war dann vermutlich für Leute die selbst kein Schach spielen können nicht mehr zu verstehen.  Lediglich zu Anfang, als ich noch völlig unerfahren mit der Plattform und mit Computerspielen war, hatte mal ein Japaner angemeckert, das ich für jeden Zug angeblich immer exakt 10 Sekunden benötigt habe.     Immer exakt die selbe Zeit für jeden Zug, das sei zu auffällig, meinte er. Es gab auf der Plattform sogar einige Spieler, die bis etwa 2500 gekommen sind...Fazit daraus, die weltstärksten PC-Schach-Programme schaffen es gegen Menschen dauerhaft maximal bis 1900 ELO ... Erst mit dem eigenen Schach- Können ist es langfristig möglich über 1900 hinaus zu kommen.  Die ganze Bastellei mit Sender im Schuh und auch deine merkwürdigen Beschwerden hier sind lediglich zeitraubende Spielerei.

Parent - - By Thomas Müller Date 2013-05-23 08:37
Zitat:
Fazit daraus, die weltstärksten PC-Schach-Programme schaffen es gegen Menschen dauerhaft maximal bis 1900 ELO ... Erst mit dem eigenen Schach- Können ist es langfristig möglich über 1900 hinaus zu kommen.


kennst du den Shredder-Account auf CB-Server?
Offenbar nicht... oder es war nach deiner zeit ?!
Parent - - By Peter Otto Date 2013-05-23 10:39
Seitdem finde ich solche Spielchen langweilig und völlig nutzlos.
Vermutlich würde bei einem neuen Versuch dieser Art sich auch nix prinziepiell Neues ergeben.
Auch bei den Menschen hat sich seitdem nix prinziepielles Neues entwickelt.
Verbotenes erscheint schon immer besonders reizvoll... nach wie vor.

Ist dir berichtet worden wie die Kartoffel eingeführt wurde ?
Mir wurde berichtet: der Alte Fritz liess seine Kartoffelfelder durch Soldaten extra scharf bewachen.
Das war dann besonders reizvoll für die Bauern der Umgebung, diese Kartoffelfelder zu beklauen. Was gibt es denn da so wertvolles zu bewachen ? Das ist besonders reizvoll die "verbotene"Frucht zu ergattern. Also schlichen die Bauern bei einbrechender Dämmerung sich an die bewachten Kartoffelacker heran und klauten die Pflanzen. Natürlich hatten die Soldaten vom alten Fritz die Order erhalten, extra wegzugucken, sobald die Bauern angeschlichen kamen
Parent - By Thomas Müller Date 2013-05-23 11:24
na aus amerika kommt die

Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass deine aussage "PC-Schach-Programme schaffen es gegen Menschen dauerhaft maximal bis 1900 ELO....usw" falsch ist.
Denn shredder ist meines wissen ungeschlagen geblieben in blitzpartien und hat(te) über 3000 auf dem server.
Aber egal...ist nicht wichtig 
Parent - By Michael Enderle Date 2013-05-24 09:18
hi

na ja - ein wenig über 2200 liegen die compis im blitz schon...aber nur ganz wenig:-P 

Comp Fritz: 3161 Blitz Elo

Comp Shredder: 3388 Blitz Elo

comp Hiarcs: 3416 Blitz Elo

best
micha
Parent - - By Benjamin Bahnsen Date 2013-05-22 21:45
Wer noch nicht überzeugt ist, möge sich mal folgendes Video anschauen:

http://www.youtube.com/watch?v=o2Yla2yn_34

Selbst beim Blitzen spielt Ivanov zu 99% den besten Houdini-Zug. Seine Gegner berichten, dass er für jeden Zug - selbst wenn es sich um einen simplen Abtausch handelt, exakt 10 Sekunden nachdenkt.

Man möge sich für seine Partien mal den "Quallity of play index" anschauen, also wie dicht seine Züge an Computerzügen guter Engines sind. Der Junge erreicht da Werte nahe bei 100. Es gibt leider nicht zu allen Spielen diesen Index, aber nicht einmal Kasparov & Co erreichen diese Werte.

http://chess-db.com/public/game.jsp?id=2901340.2903741.14865664
http://chess-db.com/public/game.jsp?id=2903741.1616773.174636544
http://chess-db.com/public/game.jsp?id=2903741.815837.32628736

Ich äußere mich jetzt auch nicht mehr zu diesem Thema. Es ist alles gesagt.
Parent - - By Peter Otto Date 2013-05-23 06:45
Der Junge setzt sich ordentlich gegen Seinesgleichen zur Wehr.  Darf er das etwa nicht ?
Wer beschwert sich denn beim Schiedsrichter .... und nun auch noch hier im Forum darüber ?
 
Parent - - By Stefan Schiffermueller Date 2013-05-23 09:35
Dass ausgerechnet Du die Möglichkeit des Betruges kategorisch ausschließt (mit hanebüchenen 'Argumenten'), obwohl Du selbst zugegeben hast, schon mal im Internet betrogen zu haben.
Parent - - By Peter Otto Date 2013-05-23 10:45
AllesPeanuts...
Sehe das einfach gelassen an, was los ist...
Genug Geschrei gemacht um Peanuts.
LOGOFF
P.O.
Parent - - By Michael Bock Date 2013-05-23 14:05
Der Bulgarische Schachverband hat beschlossen, FM Borislav Ivanov,
für eine Dauer von 4 Monaten zu disqualifizieren.
Der bulgarische Schachverband startet eine Untersuchung
seiner Spiele und Turniere, die im Zeitraum der letzten 9 Monate gespielt wurden.

http://chess-news.ru/en/node/12151
Parent - - By Soenke Maerz Date 2013-05-23 14:21
[quote="Michael Bock"]
Der Bulgarische Schachverband hat beschlossen, FM Borislav Ivanov,
für eine Dauer von 4 Monaten zu disqualifizieren.
Der bulgarische Schachverband startet eine Untersuchung
seiner Spiele und Turniere, die im Zeitraum der letzten 9 Monate gespielt wurden.

http://chess-news.ru/en/node/12151
[/quote]

Da sieht man mal, wohin so eine Hexenjagt führt. Er wurde bei einem Turnier durchsucht und es wurde NICHTS gefunden !
Parent - By Vater April Date 2013-06-07 12:38
Durchsuchung- pH ja man hat nachgesehen ob er ein iPad in der Tasche hat aber mehr nicht. Ich bin nicht mal sicher ob überhaupt nach Knopf im Ohr gesucht wurde. Es hat sich nicht überall herumgesprochen, aber smartware (Technik in Kleidung) ist eine boomende Branche. Google Glass ist ein weiterer, trivialer Vorreiter dessen, was möglich ist. Einen Empfänger kann man auf vielerlei Arten konstruieren. Google Glass überträgt zb. Über knochenschall Geräusche ans Innenohr. Man braucht nur einen kleinen Chip auf den Bereich des hinterhauptes, um die Ohren herum oder darunter zu befestigen, schon kann man damit "hören". Die Partien selbst werden ja sowieso online übertragen. Ein potentieller helfer gibt die Züge ein, fertig.

Lilov ist auch ein Schwafler, allerdings zeigen die Partien imO sehr deutlich an vielen stellen das Schach vom anderen  Stern, für das rybka, heute Houdini bekannt ist.

Die ganzen "wer ist der Computer" Beiträge sind Zeitverschwendung, stammen sie doch aus eine zeit in der eben nicht Elo 3100 gegen 2400 spielten. Die GM's und anderen wurden so weggefegt, wenn man sich die Partien anschaut, dass hier ein unterschied von zig zig Leo vorliegt. Das sind nicht starke Züge, sondern in folge und konstant brillante Berechnungen, wie sie nur wenige Menschen und auch nur wenige enginesmin dieser Präzision können.
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