Not logged inCSS-Forum
Forum CSS-Online Help Search Login
CSS-Shop Impressum Datenschutz
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Statistik und Signifikanz
- - By Ingo Bauer Date 2013-04-26 17:32
Kann man auch auf Schach anwenden!

http://www.newscientist.de/inhalt/statistik-wissenschaftler-konzipieren-studien-falsch-a-896695.html

Es gibt immer Leute die 50, 100, 150 Partien-Machtes irgendeine Signifikanz beimessen!

Gruß
Ingo

PS: Schade das der deutsche NewSientist schon wieder eingestellt wurde, ich habe ihn gerne, wenn auch nicht regelmäßig, gelesen. Die Verlage haben einen zu kurzen Atem heutzutage.
Parent - - By Stefan Pohl Date 2013-04-27 06:30
[quote="Ingo Bauer"]
Kann man auch auf Schach anwenden!

http://www.newscientist.de/inhalt/statistik-wissenschaftler-konzipieren-studien-falsch-a-896695.html

Es gibt immer Leute die 50, 100, 150 Partien-Machtes irgendeine Signifikanz beimessen!

Gruß
Ingo

PS: Schade das der deutsche NewSientist schon wieder eingestellt wurde, ich habe ihn gerne, wenn auch nicht regelmäßig, gelesen. Die Verlage haben einen zu kurzen Atem heutzutage.
[/quote]

Ja Ingo, du hast vollkommen Recht. Auch im Bezug auf den NewScientist. Wirklich sehr schade, daß es auf Deutsch jetzt nur noch die Website gibt.

Sehr schön (und auch immer sehr aktuell) ist auch diese Seite: wissenschaft-aktuell.de

Stefan
Parent - - By Werner Mueller Date 2013-04-27 10:02
[quote="Stefan Pohl"]
[quote="Ingo Bauer"]
Kann man auch auf Schach anwenden!

http://www.newscientist.de/inhalt/statistik-wissenschaftler-konzipieren-studien-falsch-a-896695.html

Es gibt immer Leute die 50, 100, 150 Partien-Machtes irgendeine Signifikanz beimessen!

Gruß
Ingo

PS: Schade das der deutsche NewSientist schon wieder eingestellt wurde, ich habe ihn gerne, wenn auch nicht regelmäßig, gelesen. Die Verlage haben einen zu kurzen Atem heutzutage.
[/quote]

Ja Ingo, du hast vollkommen Recht. Auch im Bezug auf den NewScientist. Wirklich sehr schade, daß es auf Deutsch jetzt nur noch die Website gibt.

Sehr schön (und auch immer sehr aktuell) ist auch diese Seite: wissenschaft-aktuell.de

Stefan
[/quote]Naja, eigentlich zielt der Artikel doch (wenn schon, dann genau) in die entgegengesetzte Richtung (die ihr beide ihm unterstellt).
Parent - By Ingo Althöfer Date 2013-04-27 13:36
[quote="Werner Mueller"]
Naja, eigentlich zielt der Artikel doch (wenn schon, dann genau) in
die entgegengesetzte Richtung (die ihr beide ihm unterstellt).
[/quote]

So ist es, 1-0 für Werner Müller (oder 3-0 bei Anwendung der
3-Punkte-Regel).

Tumbes Testen und Reduzieren auf Gewinn-Anzahlen ist nicht alles!

Ingo Althöfer
Parent - By Stefan Pohl Date 2013-04-28 05:24
[quote="Werner Mueller"]
Naja, eigentlich zielt der Artikel doch (wenn schon, dann genau) in die entgegengesetzte Richtung (die ihr beide ihm unterstellt).
[/quote]

Nein, zielt er nicht.
Parent - By Peter Krug Date 2013-04-27 10:39 Edited 2013-04-27 10:49
...kann man überhaupt im Leben anwenden!

Das ist nicht nur mit der Statistik so:

Wieviel Schaden haben gerade die hochangesehenen Primarärzte
verursacht, indem sie falsche Diagnosen an hilflose Kinder und Patienten erstellten?

Wieviel Schwachsinn ist in der ganzen Psychologie, die sich
immer so wissenschaftlich gibt, wieviel Schwachsinn in der
Geisterswissenschaft (das Wort verrät eh schon viel)?

Immer waren es  Professoren, Bürgermeister und sonstige die in
der Gesellschaft viel zu viel Bedeutung beigemessen wird, und die
Leichtgläubigkeit und Autoritätsgläubigkeit der Allermeisten,
ob Bildung oder wenig Bildung, die den meisten Schwachsinn in
die Welt hinausposaunten, in Millionen von Büchern, in Milliarden
von Zeitschriften.

Gerade die Professoren verbreiteten den meisten Unsinn,
die selbst irgendwann einmal als Schüler fleißig jeden
Schwachsinn bereitwillig - es geht ja um ihre Karriere und Zukunft! -
in ihr Gehirn einpflanzten.

Peter (Salzburg)
Parent - - By Karl Heinz Krasser Date 2013-04-27 10:43
Vor Jahren wurden hier Leute gesperrt, weil sie das Thema Signifikanz in Bezug auf den WM-Test ins Spiel brachten 

Dabei reichte dafür der normale Hausverstand ohne stat. Wissen völlig aus - ein komplexes Rätsel wie Schach mit ca. 10hoch50 Stellungen kann man sicherlich nicht 100,1000 Stellungen befriedigend abtesten (das wäre einfach zu schön, um wahr zu sein)
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2013-04-27 13:40
Lieber Herr Krasser,

[quote="Karl Heinz Krasser"]
Dabei reichte dafür der normale Hausverstand ohne stat. Wissen völlig aus - ein
komplexes Rätsel wie Schach mit ca. 10hoch50 Stellungen kann man sicherlich
nicht 100,1000 Stellungen befriedigend abtesten (das wäre einfach zu schön, um wahr zu sein)
[/quote]

Das ist leider völlig falsch.

Man kann sehr wohl aus Stichproben mit 1000 unahängigen
Ziehungen Aussagen über Bereiche mit 10-hoch-50-Elementen machen.

Es lebe der Monte-Carlo-Ansatz!

Ingo Althöfer.

PS. Mir ist klar, dass jetzt einige meine beiden Postings (das Müller-
Lob und die Krasser-Kritik) als unverträglich ansehen werden.
Ich kann aber beide Aussagen gut begründen.
Parent - - By Longo Longwhile Date 2013-04-28 11:08
[quote="Ingo Althöfer"]
Lieber Herr Krasser,

[quote="Karl Heinz Krasser"]
Dabei reichte dafür der normale Hausverstand ohne stat. Wissen völlig aus - ein
komplexes Rätsel wie Schach mit ca. 10hoch50 Stellungen kann man sicherlich
nicht 100,1000 Stellungen befriedigend abtesten (das wäre einfach zu schön, um wahr zu sein)
[/quote]

Das ist leider völlig falsch.

Man kann sehr wohl aus Stichproben mit 1000 unahängigen
Ziehungen Aussagen über Bereiche mit 10-hoch-50-Elementen machen.
Code:
Frage von Longo Longwhile: Wie relevant für die Praxis sind diese Aussagen? Bei meinen Engine Kurzturnieren gewinnt immer der Houdini! Daher reichen mir diese Turniere zur Spielstärkeeinschätzung total. Also, Widersprüche konnte ich keine entdecken.


Es lebe der Monte-Carlo-Ansatz!

Ingo Althöfer.

PS. Mir ist klar, dass jetzt einige meine beiden Postings (das Müller-
Lob und die Krasser-Kritik) als unverträglich ansehen werden.
Ich kann aber beide Aussagen gut begründen.
[/quote]
Parent - By Ingo Althöfer Date 2013-04-28 13:22
Sehr geehrter Herr Lonwhile,

Sie sind viel zu ungenau in Ihren Aussagen.

[quote="Longo Longwhile"]
Frage von Longo Longwhile: Wie relevant für die Praxis sind diese Aussagen?


Welche Praxis genau meinen Sie?

Zitat:

Bei meinen Engine Kurzturnieren gewinnt immer der Houdini!


Was heisst "immer"?

Wer ist "der Houdini"?

Wie sind Ihre Kurzturniere organisiert?

Zitat:

Daher reichen mir diese Turniere zur Spielstärkeeinschätzung total.


Was ist denn konkret Ihre "Spielstärkeeinschätzung"?
Meinen Sie einfach nur so eine Aussage wie
"Houdini ist bei den und den Turnieren wahrscheinlich stärker als die und die anderen Engines?"

Zitat:

Also, Widersprüche konnte ich keine entdecken.


Kein Wunder. Wer sich ungenau ausdrückt, kann auch nicht
leicht auf etwas festgenagelt werden.

***********************************
Bitte in Zukunft unter Angabe des Realnamens posten.

MfG, Ingo Althöfer.
Parent - - By Karl Heinz Krasser Date 2013-04-29 17:43
[quote="Ingo Althöfer"]Man kann sehr wohl aus Stichproben mit 1000 unahängigen
Ziehungen Aussagen über Bereiche mit 10-hoch-50-Elementen machen.[/quote]

Natürlich kann man das Herr Professor - aber mit guten Erfolgsaussichten nur bei Ereignissen, die "Gesetzen" gehorchen

- am einfachsten, wenn sie dem "Gesetz Zufall" gehorchen, da berechnen das dann die Statistiker ultragenau (   )
- bei Produktionsprozessen (Qualitätskontrolle, etc) klappt das auch noch ganz gut (Gott sei Dank)
- etc...

Nur stehen wir hier vor der mM nach unbeantworteten Frage: welchen Gesetzen gehorcht das endliche Rätsel Schach?

Zufall klappt nicht so richtig, durch Würfeln ist es schwer eine Schachpartie zu gewinnen!
Allgemeine Grundregeln haben einfach zu viele Ausnahmen!
Berechnen können wir das Ding zZ auch nicht vollständig.

Also bleibt uns "nur" die Erkenntnis: wir wissen nicht einmal in welche Schublade wir das Ding stecken sollten - und dann sollten 100 Stellungen von denen wir nicht einmal definitiv wissen ob sie 0,1,= uns Aufschlüsse geben können?

Wäre dann Schach nicht schlicht zu einfach - zu uninteressant??
Parent - - By Benno Hartwig Date 2013-04-29 19:21
[quote="Karl Heinz Krasser"]Natürlich kann man das Herr Professor - aber mit guten Erfolgsaussichten nur bei Ereignissen, die "Gesetzen" gehorchen [/quote]Sind aber nicht gerade Partien zwischen zwei Engines in sehr guter(!) Näherung Zufallsvariablen?
Und sind Bewertungen gemäß Stochastik und Statistik dann nicht doch ausgesprochen realitätsnah?
Benno
Parent - - By Karl Heinz Krasser Date 2013-04-30 17:21
Selbst wenn die Annahme stimmen sollte (was ich bezweifle), dann wäre bei 1E50 als Grundgesamtheit die erforderliche Stichprobengröße sicherlich sehr weit von 1000 entfernt. Wahrscheinlich der Grund warum sich der Professor dazu nicht mehr äußert - vielleicht hat er sich erinnert, dass schon bei einfachen Umfragen und einem Konfidenzintervall von 95% so um die 400 und bei 99% 700 Stichproben notwendig sind.

Der WM-Test (noch dazu mit fehlerhaften Stellungen) ist nicht umsonst in der Versenkung verschwunden - auch wenn es die Jünger nicht glauben wollten bzw. konnten!
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2013-04-30 18:33
Hallo Herr Krasser,

der Grund für mein Schweigen war ein anderer: Mir war nicht klar,
wie ich einem mathematischen Laien wie Ihnen (das ist in keinster
Weise böse gemeint) den Sachverhalt klar machen sollte.
Jetzt haben Sie in Ihrem Posting aber einen Weg aufgezeigt.

[quote="Karl Heinz Krasser"]
... dann wäre bei 10-hoch-50 als Grundgesamtheit die erforderliche Stichprobengröße
sicherlich sehr weit von 1000 entfernt. ..
[/quote]

Das ist ein typischer Denkfehler.
Wenn die Stichprobe Grösse K hat, dann ist die Fehlergrösse in der Ordnung von
1/(Wurzel(K)). Es ist also die Stichprobengrösse für den erwarteten Fehler verantwortlich,
nicht die Grösse der untersuchten Basismenge.

Zum Beispiel führt Stichprobengrösse K=1000 zu einer erwarteten Fehlergrösse
von etwa 1/32, unabhängig davon, wieviel Schachstellungen es gibt.

Allen einen schönen 1. Mai,

Ingo Althöfer.
Parent - - By Karl Heinz Krasser Date 2013-04-30 22:31
[quote="Ingo Althöfer"]
Das ist ein typischer Denkfehler.
Wenn die Stichprobe Grösse K hat, dann ist die Fehlergrösse in der Ordnung von
1/(Wurzel(K)). [/quote]

Das stimmt ja alles, aber als mathematischer Laie, der ich nun einmal bin, ist mir auch nicht klar wie ich einem statistischem Laien wie Ihnen (das ist in keinster Weise böse gemeint) den Sachverhalt klar machen sollte, dass beim angesprochenem WM-Test mit 100 oder 1000 Stellungen, die ja willkürlich ausgewählt wurden - und zwar mit der Vorgabe dass es nur EINEN richtigen Zug geben sollte - schon den methodischen Vorgaben widersprochen wird wie eine Stichprobe genommen werden sollte.

Ich denke ein schönes Beispiel, was eine nicht korrekt ausgewählte Stichprobe im Extremfall anrichten kann ist hier beschrieben [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Literary_Digest_Desaster#Das_Literary_Digest_Desaster [/url]
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2013-05-01 07:36
Hallo Herr Krasser,

[quote="Karl Heinz Krasser"]
... ist mir auch nicht klar wie ich einem statistischem Laien wie
Ihnen (das ist in keinster Weise böse gemeint) den Sachverhalt
klar machen sollte,


Als angewandter Mathematiker bin ich auch fit in Statistik.

Zitat:

dass beim angesprochenem WM-Test


Ich habe NIEMALS von diesem WM-Test geschrieben.

Mir ist auch bewusst, dass man Stichproben
richtig auswählen muss.

Freundliche Grüsse,
Ingo Althöfer.
Parent - - By Karl Heinz Krasser Date 2013-05-01 09:56
[quote="Ingo Althöfer"]Ich habe NIEMALS von diesem WM-Test geschrieben.


Nun mein Anfangssatz in diesem Thread war:
Zitat:
Vor Jahren wurden hier Leute gesperrt, weil sie das Thema Signifikanz in Bezug auf den WM-Test ins Spiel brachten
und Sie haben darauf geantwortet.

Dann haben wir wohl aneinander vorbei geschrieben - einen schönen Feiertag!
Parent - By Ingo Althöfer Date 2013-05-01 10:32
Sehr geehrter Herr Krasser,

[quote="Karl Heinz Krasser"]
[quote="Ingo Althöfer"]Ich habe NIEMALS von diesem WM-Test geschrieben.


Nun mein Anfangssatz in diesem Thread war:
Zitat:
Vor Jahren wurden hier Leute gesperrt, weil sie das Thema Signifikanz in Bezug auf den WM-Test ins Spiel brachten
und Sie haben darauf geantwortet.


Falsch. Schauen Sie sich bitte noch einmal mein Posting dazu an. In dem Posting
ist genau  der Teil Ihres Postings zitiert, auf den ich mich beziehe.
Ihren ersten Satz zum WM-Posting hatte ich bewusst nicht zitiert.
Bitte seien Sie sorgsamer in Ihren Argumenten!

Ingo Althöfer.
Parent - - By Michael Scheidl Date 2013-05-01 04:55
Zitat:
Der WM-Test (noch dazu mit fehlerhaften Stellungen) ist nicht umsonst in der Versenkung verschwunden

Na das läßt sich ja - fast - ändern

http://ndersleben.de/w/downloads.htm

= Gurevich-Analyse-Test (154), darin 77 vom alten WM-Test. D.h. die zweifelhaften dürften alle herausgenommen worden sein. Für gewisse Zwecke sicherlich n.w.v. nützlich, auch wenn es natürlich kein "Stein der Weisen" ist. Die Gefahr von Fehl- oder Überinterpretationen irgendwelcher Testmethoden besteht ja eigentlich überall.

Unlängst habe ich einen ähnlichen, und zwar den Swiss-Test (64) mit einigen Engines benützt, um zu sehen ob sie mit Hilfe von Hyperthreading auf meiner CPU mehr Lösungen finden als ohne. Das war der Fall. Also für derartiges sind und bleiben Stellungstests brauchbar. Ein Versuch jedoch, "allgemeingültige" Engineranglisten auf solcher Grundlage zu erstellen, wird heutzutage kaum mehr Anklang finden.
Parent - By Ingo Bauer Date 2013-05-01 11:08
Das: http://www.computerschach.de/index.php?option=com_content&task=view&id=371&Itemid=257&limit=1&limitstart=0 hat diesen Tests wohl das Gnick gebrochen ...
Es gab dann noch ein paar Wochen/Monate Rückzugsgefechte in den Foren aber das war nur "Rumpestielzchengehabe" (Das hat dir der Teufel verraten )

Liest sich auch heute noch amüsant.

Gruß
Inog
Parent - By Horst Wandersleben Date 2013-05-01 13:37
Hallo Michael, liebe computerschachfreunde

bitte beachtet, dass das letzte änderungsdatum für meine homepage der 11.6.2008 ist. 
http://ndersleben.de/w/

Ich habe den GAT154 immer mal wieder den aktuellen engines zum fraße vorgeworfen.
Und die haben weitere ungenauigkeiten und doppellösungen zu tage gefördert, so dass mittlerweile nur noch 115 aufgaben übrig geblieben sind.
Insbesondere Houdini ist dabei ein sehr hilfreiches analyseinstrument, das aussagekräftige bewertungen liefert. Im moment schaue ich ab und an mit Houdini 3 x64 in die verbliebenen aufgaben, und wieder ergeben sich einige neue zweifel.
Daraus ist die steigerung der engines seit damals deutlich ablesbar.

Ich wünsche euch einen sonnigen 1.Mai.
Horst
Parent - - By Benno Hartwig Date 2013-05-01 17:37 Edited 2013-05-01 17:40
[quote="Karl Heinz Krasser"]Selbst wenn die Annahme stimmen sollte (was ich bezweifle)...[/quote]Bei zwei gegebenen Engines habe ich in sehr guter Näherung ein Zufallsexperiment, bei dem mit festen (aber leider unbekannten) Wahrscheinlichkeiten die Ergebnisse + oder = oder - herauskommen. Stochastik und Statistik bieten dann für die Analyse treffliche Werkzeuge.

[quote="Karl Heinz Krasser"]dann wäre bei 1E50 als Grundgesamtheit[/quote]Eine Grundgesamtheit gibt es hier nicht. Ich habe ein Experiment, welches ist unter gleichen (OK, strenggenommen müsste man darüber ggf. noch sprechen, Stichwort: Lernen) so oft wiederhole, wie es meine Lust und Zeit erlaubt.

[quote="Karl Heinz Krasser"]... vielleicht hat er sich erinnert, dass schon bei einfachen Umfragen und einem Konfidenzintervall von 95% so um die 400 und bei 99% 700 Stichproben notwendig sind. [/quote] Auch bei kleineren Versuchsumfängen bekommst du Konfidenzintervalle für 95% bzw 99%. Nur sind die so breit, dass sich damit nicht recht was anfangen lässt.
Für Intervalle mit genügender Kleinheit brauchst du dann entsprechend viele einzelne Experimente/Partien.

Benno
Parent - - By Werner Mueller Date 2013-05-01 18:49
[quote="Benno Hartwig"]...
Auch bei kleineren Versuchsumfängen bekommst du Konfidenzintervalle für 95% bzw 99%. Nur sind die so breit, dass sich damit nicht recht was anfangen lässt.
Für Intervalle mit genügender Kleinheit brauchst du dann entsprechend viele einzelne Experimente/Partien.
...[/quote]
Weißt Du, wie breit das 'Konfidenzintervall' dafür ist, dass ein Spieler in einem anstehenden Turnier mit z.B. einer (der 'ominösen' ) 95%-igen Wahrscheinlichkeit eine Performance von aktueller_ELO-Zahl_+-_Konfidenzintervall hinlegt?

Ich kann Dir versichern - bei der Antwort wird jeder Listenersteller grün im Gesicht.

Die mit Hilfe von Mittelwertstatistiken (unabhängig von der Eloschen Theorie) erzielten Peek-artigen Gauß-Verteilungen (Wahrscheinlichkeitsdichte für das Elo-Mittel einer Engine) mit ihren Standardabweichungen von wenigen 'Elos' sind lediglich für das Erstellen einer Ratingliste von Bedeutung.

Denn wenn man mit diesem Elo-Mittel ansonsten 'recht was anfangen' will (z.B. die Erfolgsaussichten einer Engine in einem Turnier prognostizieren) muss man diese aufgepfropfte Statistik mitsamt ihren minimalen Konfidenzintervallen 'leider' wieder komplett über Bord werfen.
Parent - By Benno Hartwig Date 2013-05-02 09:39
[quote="Werner Mueller"]Weißt Du, wie breit das 'Konfidenzintervall' dafür ist, dass ein Spieler in einem anstehenden Turnier mit z.B. einer (der 'ominösen' ) 95%-igen Wahrscheinlichkeit eine Performance von aktueller_ELO-Zahl_+-_Konfidenzintervall hinlegt?[/quote]Nicht aus dem Kopf. Aber es existiert.
Und wer die Existenz rundweg abstreitet, hat ggf. nicht verstanden, was der Begriff bedeutet.

Benno
Parent - - By Timo Schneider Date 2013-04-30 21:31
1) Schach ist kein "game of chance", so dass die Anwendung statistischer Verfahren eigentlich nicht angemessen ist.

2) Bei eingeschalteter Lernoption ist bei Wettkämpfen zweier Engines sogar die Markov-Eigenschaft verletzt, so dass man nicht wirklich von einem Vergleich zweier Engines sprechen kann, sondern höchstens von Einzel-Partien zwischen Engine-A mit zeitlich variierendem Wissensstand (X) gegen Engine-B mit ebenfalls zeitlich variierendem Wissensstand (Y).

3) Häufigster Fehler bei der Anwendung auf der Normalverteilung basierender statistischer Verfahren: es wird schlicht angenommen, aber nicht tatsächlich geprüft (weil nicht ganz trivial), ob das Datenmaterial überhaupt normalverteilt ist. Bei sorgfältiger Kontrolle könnte man wohl etliche auf dergleichen statistische Auswertungen basierende Aussagen in Diplom-/Doktorarbeiten anzweifeln. 

4) Wenn dann schon aller Bedenken zum Trotz statistische Vergleichsverfahren zur Messung der Spielstärke von Schach-Engines herangezogen werden, so wundere ich mich seit Jahrzehnten, warum noch niemand Testszenarios analog zur parallel Doppelsimulation zum Austesten von Engine-Turnieren verwendet, was die Anwendung hocheffizienter statistischer Auswertungsverfahren erlaubt (Stichwort: Bonferroni t-Test, et al.)  ----- Muggles!

timosh
Parent - By Ingo Althöfer Date 2013-05-01 07:39
Hallo Herr Schneider,

[quote="Timo Schneider"]
1) Schach ist kein "game of chance", so dass die Anwendung statistischer Verfahren eigentlich nicht angemessen ist.


Falsch.
Z.B. funktioniert die Monte-carlo-Integration ja auch, obwohl die
zu integrierenden Funktionen keine "functions of chance" sind.

Zitat:

2) Bei eingeschalteter Lernoption ist bei Wettkämpfen zweier Engines sogar die Markov-Eigenschaft verletzt,


Richtig.

Zitat:

3) Häufigster Fehler bei der Anwendung auf der Normalverteilung basierender statistischer Verfahren: es wird schlicht angenommen, aber nicht tatsächlich geprüft (weil nicht ganz trivial), ob das Datenmaterial überhaupt normalverteilt ist.

 
Richtig.

Zitat:

4) Wenn dann schon aller Bedenken zum Trotz statistische Vergleichsverfahren zur Messung der Spielstärke von Schach-Engines herangezogen werden, so wundere ich mich seit Jahrzehnten, warum noch niemand Testszenarios analog zur parallel Doppelsimulation ...


Verstehe ich nicht. Was ist "parallel Doppelsimulation"?
Wie würde die beim Testen von Schachengines aussehen?

Ingo Althöfer.
Parent - - By Thorsten Czub Date 2013-05-01 09:04
[quote="Ingo Bauer"]
Kann man auch auf Schach anwenden!

http://www.newscientist.de/inhalt/statistik-wissenschaftler-konzipieren-studien-falsch-a-896695.html

Es gibt immer Leute die 50, 100, 150 Partien-Machtes irgendeine Signifikanz beimessen!

Gruß
Ingo

PS: Schade das der deutsche NewSientist schon wieder eingestellt wurde, ich habe ihn gerne, wenn auch nicht regelmäßig, gelesen. Die Verlage haben einen zu kurzen Atem heutzutage.
[/quote]

Es gibt immer Leute die nicht verstehen das wenn man eine Partie nachspielt man dann nicht nur 1 event hat, sondern soviele wie die Partie Halb-Zuege hat. Teilweise bekommt man sogar noch mehr Einblicke wie Zuege weil man ja auch die Zeit sieht WANN eine engine etwas versteht, was die gegnerische Engine schon lange richtig bewertet hat. also nicht nur die Zuege sieht, sondern auch die Zeit wann die Zuege zustande kommen. das fällt alles weg wenn man von einer Partie nur das Ergebnis als event nimmt.
so hat jemand 10 Partien = 10 events. während ein anderer der die 10 Partien sah dann 10x40x2 also 800 events sah. (bei durchschnittlich 40 Zuegen pro Partie). die zeiterkenntnisse noch gar nicht beruecksichtigt.
Parent - By Ingo Althöfer Date 2013-05-01 12:24
[quote="Thorsten Czub"]
Es gibt immer Leute die nicht verstehen das wenn man eine Partie nachspielt man
dann nicht nur 1 event hat, sondern soviele wie die Partie Halb-Zuege hat. Teilweise
bekommt man sogar noch mehr Einblicke wie Zuege weil man ja auch die Zeit sieht
WANN eine engine etwas versteht, ...
[/quote]

Richtig. Ich erinnere mich noch an einen Wettkampf mit Computer-Unterstützung,
den die GMs Gennadi Timoschenko und Karsten Müller im Sommer 2001 in
Jena spielten.

Timoschenko nutzte sehr intensiv Hiarcs6, obwohl auf dem zur Verfügung gestellten
Notebook auch Hiarcs732 installiert war. Auf meine Frage "warum?" erklärte er, er
wisse auch, dass Hiarcs732 in den Ratinglisten deutlich vor Hiarcs6 stehe. Aber mit
Hiarcs6 hätte er viel mehr Erfahrung und könne deshalb das, was die Engine als
Varianten und Bewertungen anzeige, viel besser einordnen.

Timoschenko gewann damals mit 5:3 über Karsten Müller.

Ingo Althöfer.
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Statistik und Signifikanz

Powered by mwForum 2.29.3 © 1999-2014 Markus Wichitill