Anhand einer Intel Dualcore-CPU i5-3210M habe ich eine Beobachtung gemacht, die mir völlig neu ist und die ich faszinierend finde:

Man kann ein Enginematch mit fixer Rechentiefe 9(*1), ponder off(*2), durchführen welches das System nahezu im Leerlauf beläßt! Die Engineprozesse "verschlangen" meist deutlich weniger als 1% CPU. Das bezieht sich auf die Anzahl von 4 logischen Cores; tatsächlich sind es 2 physische Cores und 2 per Hyperthreading. Die Engines waren auf 1 Thread eingestellt. Die Rechenzeit lag typischerweise bei 0,3 Sekunden. Ein Mehrfaches, aber auch weniger als 3% CPU, hat die GUI Arena zur Verarbeitung und Darstellung der Engineoutputs in Anspruch genommen.

Somit lag die CPU-Belastung im Schnitt nur bei (höchstens) 5%.

Das System empfand sich im Leerlauf, sodaß die CPU - beide Cores wie mir CPU-Z verriet(*3) - von 2,5 auf 1,2 GHz automatisch heruntergetaktet wurde. In dem Fall bedeutungslos, da die Engines wie erwähnt nur Zehntelsekunden je Zug verbrieten. Der Lüfter fand nur gelegentlich Anlaß zum Kühlen. Das Gerät blieb meist unglaublich leise, während ich am Bildschirm "heftigste Aktivität" der Kontrahenten beobachten konnte.

Zum Match selbst: Ich wollte sehen wie ein, anhand des Houdini-Configtools von M.Gemuh gepatchter Houdini 1.5a mit 2er-Defaults gegen die Originaldefaults von 1.5a im direkten Duell abschneidet.

Fixed depth 9 plies each
i5 2x2.5+ GHz, 512 MB hash
S.Canbaz' Top-100 openings
4p-Gaviota endgame tables
Arena 2.0.1, Win8 x64

Houdinivergleich 2013
                         
1   Houdini 1.5a    3333    +8  +64/=77/-59 51.25%  102.5/200
2   Houdini 1.5a2d  3333    -8  +59/=77/-64 48.75%   97.5/200


Nach 184 Partien war der Zwischenstand 92:92 Die Statistik ist ein Hund.

*1) Hinzu kommen wie immer die, wie ich gerne sage, heutzutage "mächtigen Extensions". Übrigens, in den 1980er Jahren hätten viele Leute astronomische Beträge (mindestens hohe 5-stellige in DM) für einen Schachcomputer bezahlt welcher in 30 Sekunden auf 9 Halbzüge gekommen wäre. Das gab es nicht. Anno 2013 braucht meiner nur 0,3 Sekunden... Eine Partie dauerte etwa 30 Sekunden: Bekanntlich führen Schachprogrammierer Ultrakurztests zum Tunen der Bewertungsparameter durch (sie geben der großen Partienzahl den Vorzug), wobei die Zeiten pro Partie noch viel kürzer sind.

*2) Ich hab es zuerst mit Ponder on probiert. Es kam zu Seltsamkeiten wo die Houdinis plötzlich viel tiefer als 9 HZ. gerechnet haben. Mir wurde klar daß das ohnehin keinen Sinn macht wenn die Bedenkzeit dermaßen kurz ist. Möglicherweise interpretieren Engines eine maximale Tiefenvorgabe unterschiedlich.

*3) Standardmäßig zeigt CPU-Z die Taktfrequenz der ersten CPU an. Man kann die Frequenzen weiterer CPU(-Cores) per command line parameter anzeigen lassen. Deshalb weiß ich daß beide Kerne während dieses Matches nur auf 1,2 GHz liefen.