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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / moderne Schachstudien (Fritz 100MT)
- - By Peter Krug Date 2012-08-04 19:09
Hallo liebe Leute,
da ich von einem Studienturnier wegen des hohen Niveaus recht beeindruckt war, zeige ich Euch einige


[Event "1.p Fritz 100 MT"]
[Site "?"]
[Date "2012.08.03"]
[Round "?"]
[White "Bazlov=Y"]
[Black "?"]
[Result "1/2-1/2"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/8/2r1p1r1/3NP3/6q1/3KRp1k/R2B4/2N5 w - - 0 0"]
[PlyCount "22"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. Re4 f2 2. Nf4+ Kh2 (2... Kg3 3. Nce2+ $11) 3. Re2 Kg3 $1 4. Rxf2 Kxf2 5.
Be3+ Ke1 6. Nb3 $1 Qd1+ 7. Ke4 Rc4+ (7... Rg4 8. Bd2+ $11) 8. Nd4 Rg4 9. Re2+
Kf1 10. Rf2+ Ke1 11. Re2+ Qxe2 {stalemate} 1/2-1/2

Bazlov hat schon sehr viele erste Preise bekommen. Meistens geht er von ausgefallenen Schlussstellungen aus und komponiert da
Züge davor.
Aber das kann kaum ein anderer so wie er.
Der Nachteil aber finde ich, dass das Schlussbild zwar spektakulär ist, der Inhalt dafür aber auf der Strecke bleibt.
Aber das Kreuz zum Schluss ist sehr schön und einprägsam!


[Event "2-.p Fritz 100 MT"]
[Site "?"]
[Date "2012.08.03"]
[Round "?"]
[White "Afek=Y"]
[Black "?"]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "2K5/8/8/b1k2N2/1Rb5/P7/8/8 w - - 0 0"]
[PlyCount "17"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. Rb8 $3 (1. Rb2 $2 Be6+ 2. Kb7 Bxf5 3. Ka6 Bd8 4. Rb5+ Kc4 5. Rxf5 Kb3 6.
Rf3+ Ka4 7. Kb7 Be7 $11) 1... Be6+ 2. Kb7 Bxf5 3. Ka6 $1 Bc3 ({main} 3... Bc7
4. Rb5+ Kc4 5. Rxf5 Kb3 6. Rf3+ Ka4 7. Rd3 $1 Bb6 8. Rd5 $1 (8. Kxb6 {stalemate
}) 8... Bc7 9. Kb7 Bh2 (9... Bg3 10. Rd8 Kxa3 11. Rd3+ $18) 10. Rd3 $18) 4.
Rb5+ Kc4 5. Rxf5 Kb3 6. Rf3 Ka4 $1 7. Kb6 $1 (7. Rxc3 $2 {stalemate}) 7... Bb2
8. Kc5 $1 Bxa3+ 9. Kc4 $18 *


[Event "2-3.p Fritz 100 MT"]
[Site "?"]
[Date "2012.08.03"]
[Round "?"]
[White "Avni-A & Afek=Y"]
[Black "?"]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/7p/6p1/b3rP1k/5K2/4N1R1/5n2/2B5 w - - 0 0"]
[PlyCount "15"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. Rg5+ (1. Kxe5 $2 Bc7+ $11) 1... Kh6 (1... Kh4 2. Ng2+ Kh3 3. Kxe5 $18) 2.
Ng4+ Nxg4 3. Kxg4 Kg7 (3... Re4+ 4. Kf3 Rc4 5. Rxg6+ Kh5 6. Rh6#) 4. Bb2 $1 Bd8
$1 5. f6+ Bxf6 6. Bxe5 Kh6 $1 7. Bd6 $1 (7. Bxf6 $2 {stalemate}) 7... Bxg5 8.
Bf8# 1-0

Yochanan Afek betreut die renomierte Zeitschrift "The Problemist". Das Niveau der Aufgaben dort ist hoch.
Vor einiger Zeit habe ich ihm wieder eine Studie geschickt, aber offenbar antwortet er prinzipiell nicht auf meine Studien!
Yochanan Afek ist schon über 50 und ist der einzige auf diesen Planeten, der nicht nur einen Meistertitel in der Komposition hat, sondern auch
in Nahschach und auch noch einen dritten (mir fällt momentan nicht ein, welcher) hat.
Seine Kompostionen haben Witz und sind klassisch.
Er meidet zu schwierige, oder zu lange Studien.


[Event "4.p Fritz 100 MT"]
[Site "?"]
[Date "2012.08.03"]
[Round "?"]
[White "Keith=D & Minski=M"]
[Black "?"]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "5B2/8/7P/8/4kr2/6p1/2N1B3/6bK w - - 0 0"]
[PlyCount "11"]
[SourceDate "2005.01.24"]

1. Bd6 Rf6 2. h7 Bd4 3. Bf3+ $1 Kxf3 4. Nxd4+ Kg4 ({main} 4... Kf2 5. Bxg3+ Kf1
6. Bf4 $1 Rxf4 7. Nf5 $1 (7. h8=Q $2 Rh4+ 8. Qxh4 {stalemate}) 7... Rxf5 8.
h8=Q Rh5+ 9. Qxh5 $18) 5. Bf4 $1 (5. h8=Q $2 Rh6+ 6. Qxh6 g2+ 7. Kh2 g1=Q+ 8.
Kxg1 {stalemate}) 5... Rf8 6. Be5 $18 *

Martin Minski aus Deutschland ist, wie auch Siegfried Hornecker einer der aktivsten von Deutschland.
Beide werden in den nächsten Jahren sicherlich die erfolgreichsten Deutschland sein.
Auch erfolgreicher als Jürgen Fleck.
Einer er Stärken von Minski ist das Zusammenarbeiten mit anderen Komponisten.
Witzigerweise haben die Studienkomponisten Keith, Bruch aber auch Sonntag ihre besten Studien gerade
in der gemeinsamen Arbeit mit Minski! Minski ist Sachbearbeiter in der Schachzeitschrift "Problem Forum".
Seine Arbeiten als Studienkomponist zeichnen sich oft durch sehr viel Witz aus.

Siegfried Hornecker hat sich in den letzten Jahren als Studienkomponist enorm! gesteigert.

Preise werden bei ihm schon zur Gewohnheit. Spezialisiert hat er sich auf Springerumwandlungstask.
An Hornecker gefällt mir seine Power, die er in einer Sache gleichgültig ob er Studienkomponist, oder Autor oder
Sachbearbeiter des Euxinus Pontus ist. Sein Engagment und seine Energie ist inspirierend.

Wie man mit dem Computer sehen kann, sind diese hochwertigen Studien leicht überprüfbar, sodass eigentlich
dafür keine noch bessere Schachengine nötig ist. Die Züge sind klar und begrenzt, aber schön.
Ich bin sehr beeindruckt über die Leistung dieser Komponisten!

Viel Vergnügen und schönes Wochenende 

Eurer Peter
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2012-08-05 09:21
Hallo Peter

Ich bin wahrlich kein Freund von Studien. Doch die letzten
drei (praxis-nahen) Studien haben mir sehr gut gefallen.

Mfg
Kurt
Parent - - By Michael Scheidl Date 2012-08-05 11:57
Zitat:
Ich bin wahrlich kein Freund von Studien.

Na so ein Schock! Das hast Du uns jahrzehntelang gut verheimlicht. Eigentlich habe ich gedacht, Du hättest sogar ein Gütesiegel für Schachstudien erfunden:


http://www.utzcertified.org/
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2012-08-05 20:59
Hallo Michael

Immer wieder staune ich, was du so alles findest
im World Wide Web 

Mfg
Kurt
Parent - - By Peter Krug Date 2012-08-06 19:11
Hallo Kurt,

Vielleicht hast du die Erfahrung auch nicht gemacht, Schachrätseln zu knacken und dich richtig dabei anzustrengen.
Wenn du keine Energie darür investiert hast, wirst du dann auch nicht das Aha Erlebnis kennen.

Ich nehme auch weiter folgend an, dass du deshalb auch nicht die Anstrengungen schätzen kannst, die so ein
Schachkomponist macht.

Grüße Peter Krug
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2012-08-06 21:01
Vielleicht kennt er nicht mal die Saavedra-Studie?
Parent - By Peter Krug Date 2012-08-07 21:07
So weit gehe ich nicht.

Aber unabhängig ob man Studien liebt oder nicht.
Die Studienkomponisten haben wohl sehr viel geleistet, wenn es um die
Endspieltheorie geht und außerdem eignen sich diese ausgezeichnet
zum Training.
Berühmtes Beispiel die Botwinnikschule.
Schachstudien und Schachspiel allgemein hängen eng zusammen.
Die gemeinsamen Wurzeln lassen sich zahlreich in der Geschichte bis in die Gegenwart
aufzeigen.

Fazit:
Ich werde es nicht verstehen können, wie jemand ernsthaft Schach studiert und
als Gedächtnisstütze für Endspiele nicht doch partieähnliche Studien sucht!

Peter
Parent - - By U. Haug Date 2012-08-07 22:27 Edited 2012-08-08 16:20
[quote="Olaf Jenkner"]
Vielleicht kennt er nicht mal die Saavedra-Studie?
[/quote]

Hallo Olaf,

"nicht mal"... das klingt schon ein wenig geringschätzend, finde ich.
Weil diese Saavedra-Studie einfach so schön ist, will ich sie an dieser Stelle gern allen zeigen:

FEN "8/8/1KP5/3r4/8/8/8/k7 w - - 0 1"

1. c7 {Die einzige Möglichkeit, um auf Sieg zu spielen.} (1. Kb7 $2 Rc5 2. c7
Rxc7+ {1/2-1/2}) 1... Rd6+ 2. Kb5 (2. Kb7 $2 Rd7 {Schwarz kann den Turm für
den Freibauern geben: 1/2}) (2. Kc5 $2 Rd1 3. Kb6 Rc1 {1/2-1/2}) 2... Rd5+ 3.
Kb4 Rd4+ 4. Kb3 Rd3+ 5. Kc2 {Ein wichtiges Teilziel ist erreicht: Der schwarze
Turm kann nicht mehr von der ersten Reihe aus Schach bieten und den Bauern
kassieren.} Rd4 (5... Rf3 6. c8=Q $18 {Das Endspiel Dame gegen Turm ist für
Weiß gewinnbar.}) 6. c8=R {Es droht 7.Tc8-a8#.} (6. c8=Q $2 Rc4+ 7. Qxc4 {Patt
1/2-1/2}) 6... Ra4 7. Kb3 {Greift den Ta4 an und droht auch noch Tc8-c1#.
Schwarz kann aufgeben.} 1-0

Gruß,

Ulrich

P.S.:
Leider ist mir nicht bekannt, wie man eine Partie zum Nachspielen hier einstellt. Wenn das jemand bewerkstelligen kann, wäre es natürlich schön.
Parent - By Olaf Jenkner Date 2012-08-07 23:49
Ich hoffe, Kurt nimmt es mir nicht übel.

Ich staune aber sehr, daß jemand, der hier so fundierte Analysen veröffentlicht,
von sich selber sagt:  "Ich bin wahrlich kein Freund von Studien"

Die Saavedra-Studie ist außerordentlich ausführlich in der Wikipedia erklärt.
Parent - - By Michael Scheidl Date 2012-08-08 08:44
Event:
Ort:
Datum:

Weiss:
Schwarz:

Ergebnis
Board


[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Saavedra"]
[Black "(Studie)"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Ulrich Haug"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/8/1KP5/3r4/8/8/8/k7 w - - 0 1"]
[PlyCount "13"]
[Source "CSS-Forum"]
[SourceDate "2012.08.07"]

1. c7 {Die einzige Möglichkeit, um auf Sieg zu spielen.} (1. Kb7 $2 Rc5 2. c7
Rxc7+ {1/2-1/2}) 1... Rd6+ 2. Kb5 (2. Kb7 $2 Rd7 {Schwarz kann den Turm für
den Freibauern geben: 1/2}) (2. Kc5 $2 Rd1 3. Kb6 Rc1 {1/2-1/2}) 2... Rd5+ 3.
Kb4 Rd4+ 4. Kb3 Rd3+ 5. Kc2 {Ein wichtiges Teilziel ist erreicht: Der schwarze
Turm kann nicht mehr von der ersten Reihe aus Schach bieten und den Bauern
kassieren.} Rd4 (5... Rf3 6. c8=Q $18 {Das Endspiel Dame gegen Turm ist für
Weiß gewinnbar.}) 6. c8=R {Es droht 7.Tc8-a8#.} (6. c8=Q $2 Rc4+ 7. Qxc4 {Patt
1/2-1/2}) 6... Ra4 7. Kb3 {Greift den Ta4 an und droht auch noch Tc8-c1#.
Schwarz kann aufgeben.} 1-0
Parent - - By U. Haug Date 2012-08-08 08:51
Danke für deine Mühe, Michael.
Kannst du oder ein anderer bitte mal kurz erklären, wie man eine PGN-Datei in eine nachspielbare Partie umwandelt? Dann schaffe ich das nächstesmal auch selbstständig...

Nette Grüße,

Ulrich
Parent - By Klaus S. Date 2012-08-08 15:41
Hallo Ulrich,

einfach hier den pgn Button (ganz rechts) drücken, (Cursor steht schon in der Mitte) und
nun mittels Strg-V deine pgn einfügen - Fertig. 
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2012-08-07 14:59
[quote="Peter Krug"]
Hallo Kurt,

Vielleicht hast du die Erfahrung auch nicht gemacht, Schachrätseln zu knacken und dich richtig dabei anzustrengen.


Ja, da liegst Du richtig.

Zitat:
Wenn du keine Energie darür investiert hast, wirst du dann auch nicht das Aha Erlebnis kennen.


Das könnte zutreffen.

Zitat:
Ich nehme auch weiter folgend an, dass du deshalb auch nicht die Anstrengungen schätzen kannst, die so ein
Schachkomponist macht.


Wenn ich die von mir gelobten Studien zu Gemüte führe, dann glaube ich, dass der Aufwand
für die Komposition solcher Studien doch recht gross sein muss.

Mfg
Kurt
Parent - - By Michael Scheidl Date 2012-08-07 15:44
[quote="Kurt Utzinger"]
[quote="Peter Krug"]
Vielleicht hast du die Erfahrung auch nicht gemacht, Schachrätseln zu knacken und dich richtig dabei anzustrengen.[/quote]
Ja, da liegst Du richtig.[/quote]
Ich wollte Dir nicht vorgreifen, aber bei mir ist es noch schlimmer: Ich habe mich oft angestrengt, aber nur selten richtig gelöst. Wir hatten ja seinerzeit diese Studienrubrik in der CSS, von Frederic Friedel. Eine Zeit lang habe ich mich bemüht, aber irgendwann erkannt: Das ist nicht mein Revier.

Nicht daß ich übertreibe: Es gab und gibt ja Studien die Menschen sehr leicht einleuchten, die verstehe ich auch (wenn man sie mir erklärt ), die aber für Computerprogramme nicht lösbar waren oder z.T. immer noch sind. Diesen gilt schon noch mein Interesse nach wie vor.

Die Studienautoren scheinen manchmal so optimistisch zu sein, zu glauben das Publikum wäre genauso leistungsfähig wie sie selber. Vermutlich werden deswegen "naheliegende" Alternativen nicht kommentiert. Beispielsweise habe ich in Peters obigem vierten Beispiel schnell gesehen, daß ein Partiespieler auf 1.Ld6 auch 1...Tf2 mit Angriff auf zwei weiße Leichtfiguren zugleich, erwägen muß (2.Ld1? würde an Td2 scheitern). Die Computeranalyse zeigt mir daß 1...Tf2 an 2.Lxg3 Txe2 3.h7! scheitert. Ist das zu ordinär um in der Lösungsangabe erwähnt zu werden?

Sowas stört mich an Studien; wenn man das so will dann sollte man dazuschreiben, "erst ab soundsoviel Elo geeignet." Ich bin eben nur nur Hobbyspieler und Überforderung macht keinen Spaß. - Das zur Erklärung warum Studien eventuell weniger populär sind als ihre Fans es erwarten. Es gibt zu wenige Schachgenies.
Parent - By Olaf Jenkner Date 2012-08-07 20:58
Mir geht es ähnlich, weil ich ein schwacher Spieler bin.
Als Alternative gibt es aber Mattaufgaben, wo man einfach die
Züge bis zum Matt zählt. Das kann jeder, der die Regeln
beherrscht. Etwas Geduld ist natürlich nötig, aber die wird
dann durch das Aha-Erlebnis bei gefundener Lösung belohnt.
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