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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / World Chess Blitz Championship among Chess Robots
- - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 09:39
Hallo.

Habe ich aus dem CCC falls das jemand verpasst hat:

http://www.chessblog.com/2012/05/world-chess-blitz-championship-among.html

Das wäre bestimmt hoch interessant anzusehen. Insbesondere schnelles greifen und setzen. Ich hoffe da gibt es ein paar Filme ...

Gruß
Ingo
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-05-19 11:43
Hallo,

einer der beiden beteiligten Roboter kommt von der deutschen Firma KUKA.

> The other robot, KUKA Monster, was constructed just a short time ago by engineers of one of the
> greatest industrial robots building corporation -- KUKA Robotics.

Es wäre interessant zu erfahren, welches Programm darin läuft (z.B. ob eines von Shredder
oder von ChessBase).

Ingo Althöfer.
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 14:04
[quote="Ingo Althöfer"]
Hallo,

einer der beiden beteiligten Roboter kommt von der deutschen Firma KUKA.

> The other robot, KUKA Monster, was constructed just a short time ago by engineers of one of the
> greatest industrial robots building corporation -- KUKA Robotics.

Es wäre interessant zu erfahren, welches Programm darin läuft (z.B. ob eines von Shredder
oder von ChessBase).

Ingo Althöfer.
[/quote]

Ja, wäre interessant. Auch nett zu wissen wie es mit verlorenen oder umgefallenen Figuren "steht" ... werden die wieder aufgebaut oder wird das Spiel als verloren gewertet (ich wäre hart und bin für verloren, es sei denn der Robotor kann sie, egal wo sie hingerolt sind, wieder selbstständig aufheben und richtig einsetzen!).
Werden die Uhren auch vom Roboter gedrückt oder laufen die einfach intern ...

Bin gespannt was da noch an Berichterstattung kommt.

Gruß
Ingo
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 14:48
[quote="Ingo Bauer"]
... Auch nett zu wissen wie es mit verlorenen oder umgefallenen Figuren "steht" ....
[/quote]

Wobei das wohl eher nicht passieren sollte. Da stehten große Industrieunternehmen die für etwas werben wollen/sollen. Wenn die eine Figur aus den "Fingern" verlieren wäre das schon mehr als peinlich!

Gruß
Ingo
Parent - By Chess Player Date 2012-05-19 15:47
könnte ja sein, dass irgend jemand mal gegen ein Tischbein tritt, und dann...
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-05-19 15:54
Hallo Namensvetter,

[quote="Ingo Bauer"]
[quote="Ingo Bauer"]
... Auch nett zu wissen wie es mit verlorenen oder umgefallenen Figuren "steht" ....
[/quote]

Wobei das wohl eher nicht passieren sollte. Da stehten große Industrieunternehmen
die für etwas werben wollen/sollen. Wenn die eine Figur aus den "Fingern" verlieren
wäre das schon mehr als peinlich!
[/quote]

Einfach ist die Aufgabe wohl wirklich nicht.

Vor Jahren, als mein Spiel "EinStein würfelt nicht" seine erste Erfolgswelle hinter sich
hatte, startete ich zwei Versuche zu einer Roboterversion.

* Der passende Lehrstuhl ("digitale Bildverarbeitung") unserer Fakultät in Jena
lehnte ab mit der Begründung, für solche Spielereien hätten sie keine Kapazitäten.

* Das Honda-Labor der Uni Bielefeld mit den zwei Asimos lehnte fast mit dem
gleichen Wortlaut ab.

Jahre später - in ganz anderem Zusammenhang - sagte Chrilly Donninger mal,
dass Robotor-Schach total kompliziert sei: viel schwieriger als das Schreiben
eines starken Schachprogrammes. Konkret gebe es bei Schagzügen, Rochaden,
en passants, Bauernumwandlungen, Uhrendrücken und Uhrenablesen [sic!]
nicht unerhebliche Probleme. Auch zu klären, wann welcher Roboterarm an welcher
Stelle über dem Brett lauern dürfe, sei schwierig.

IngoA.
Parent - By Chess Player Date 2012-05-19 16:05
[quote="Ingo Althöfer"]
Hallo Namensvetter,

[quote="Ingo Bauer"]
[quote="Ingo Bauer"]
...
[/quote]
...
[/quote]
.... Auch zu klären, wann welcher Roboterarm an welcher
Stelle über dem Brett lauern dürfe, sei schwierig.
IngoA.
[/quote]
Das ist den Regeln nach verboten!
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 16:46
Hallo

Ich glaube auch das das nicht unbedingt eine triviale Aufgabe ist. Roboter gegen Roboter kann ja noch gehen, wenn beide gezielt mittig und gerade abstellen, aber was macht der Roboter gegen einen Mensch der womöglich mal ein Drittel auf dem falschen Feld abstellt oder den Springer um 90 dreht. Menschen griefen auch schon mal zu obwohl die Uhr noch nicht gedrückt wurde (eigentlich illegal), was macht der Rechner in so einem Fall. Dazu noch menschliche Betrugsversuche im Blitz mitbekommen, mal einen Figur verschieben, verlireren und schnell wieder aufstellen, einen illegalen Zug oder etwas verschwinden lassen in Zeitnot . Der Rechner muß das eigentlich per Kamera erkennen UND sofort reklamieren ...
Also Schachspiel und Motorik und Menschen "schnell" verbinden ist schon eine andere Klasse als nur Menschen den Regeln nach besiegen!

Gruß
Ingo
Parent - By Werner Mueller Date 2012-05-19 19:39
[quote="Ingo Bauer"]
... Menschen griefen auch schon mal zu obwohl die Uhr noch nicht gedrückt wurde (eigentlich illegal), was macht der Rechner in so einem Fall. ...
[/quote]
Nach FIDE-Interpretation (ihrer eigenen Regeln) ist dies regelkonform. Insbesondere legen auch deutsche Schiedsrichter die Regeln so aus (dazu gab es die Tage eine Diskussion auf schachfeld.de).
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-05-19 16:30
[quote="Ingo Althöfer"]
einer der beiden beteiligten Roboter kommt von der deutschen Firma KUKA.
[/quote]

Jetzt habe ich bei Youtube ein interessantes Video mit zwei KUKA-Robotern
gefunden, die Schach spielen.

http://www.youtube.com/watch?v=Ec9cxzlg9zs

Eingehängt hat es jemand am 10. April. Vielleicht war das ja eine
Vorversion der KUKA-Maschine, die in Moskau antritt.

Erklärungen zum Video:
Es geht los bei 0:00. Der erste Zug kommt aber erst nach 43 Sekunden.
Spannend ist der erste Schlagwechsel 6... dxe4 7.dxe4 zwischen
6:25 und 7:54. Überraschend auch das abrupte Ende des Videos bei 8:47.

Die Partie zum Nachziehen (sorry Herr Utzinger; kein perfektes pgn):
1. d3 e6 2. a3 Le7 3. g3 Lg5
4. f4 Lh6 5. Sc3 d5 6. e4 dxe4
7. dxe4  +=

Ingo Althöfer.
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 16:52
[quote="Ingo Althöfer"]
[quote="Ingo Althöfer"]
einer der beiden beteiligten Roboter kommt von der deutschen Firma KUKA.
[/quote]

Jetzt habe ich bei Youtube ein interessantes Video mit zwei KUKA-Robotern
gefunden, die Schach spielen.

http://www.youtube.com/watch?v=Ec9cxzlg9zs

Eingehängt hat es jemand am 10. April. Vielleicht war das ja eine
Vorversion der KUKA-Maschine, die in Moskau antritt.

Erklärungen zum Video:
Es geht los bei 0:00. Der erste Zug kommt aber erst nach 43 Sekunden.
Spannend ist der erste Schlagwechsel 6... dxe4 7.dxe4 zwischen
6:25 und 7:54. Überraschend auch das abrupte Ende des Videos bei 8:47.

Die Partie zum Nachziehen (sorry Herr Utzinger; kein perfektes pgn):
1. d3 e6 2. a3 Le7 3. g3 Lg5
4. f4 Lh6 5. Sc3 d5 6. e4 dxe4
7. dxe4  +=

Ingo Althöfer.
[/quote]

Oh je, Lochfelder und flache Steine die per Vakuum angesaugt werden. Sicher ist das ein Anfang aber nicht mehr. So würde ich mir enen würdigen Wettkampf nicht vorstellen. Der muß auf einem genormten DSB/FIDE Brett mit echten zulässigen Figuren UND einer externen Uhr passieren!

Gruß
Ingo
Parent - - By Thomas Hall Date 2012-05-19 18:18
Hallo Ingo,

Es geht schon so, wie man sich das vorstellt,
der Star der Schachroboterszene ist anscheinend
ChessKa, dazu gibt es beeindruckende Videos
zu sehen: Kramnik spielt hier eine Blitzpartie gegen dieses Gerät,
und man erhascht auch einen kurzen Blick hinter die Kulissen,
als die Kamera einmal vom Brett wegschwenkt. Ist das da auf
dem Laptop eine Chessbase-GUI?

Ferner kann man den Roboter bei einer Simultanveranstaltung
sehen und wie er gegen Grischuk spielt.

Diese Videos und noch mehr Hintergrundinformationen
gibt es auf der Website Beginn der Formel 1 für Schachroboter?

Viel Spass,
Thomas
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 18:44 Edited 2012-05-19 18:48
Hallo Thomas,

[quote="Thomas Hall"]
Hallo Ingo,

Es geht schon so, wie man sich das vorstellt,
der Star der Schachroboterszene ist anscheinend
ChessKa, dazu gibt es beeindruckende Videos
zu sehen: Kramnik spielt hier eine Blitzpartie gegen dieses Gerät,
und man erhascht auch einen kurzen Blick hinter die Kulissen,
als die Kamera einmal vom Brett wegschwenkt. Ist das da auf
dem Laptop eine Chessbase-GUI?

Ferner kann man den Roboter bei einer Simultanveranstaltung
sehen und wie er gegen Grischuk spielt.

Diese Videos und noch mehr Hintergrundinformationen
gibt es auf der Website Beginn der Formel 1 für Schachroboter?

Viel Spass,
Thomas
[/quote]

Danke für die Links, das mit Kranik kannte ich und das ist auch deutlich dichter an dem was ich mir unter "Roboterschach" vorstelle, auch wenn ich mir denke das es da noch ein bischen zu feilen gibt.

Die Bordpositionen sind mit weißen Markierungen vorgegeben und es handelt sich wohl um ein DGT Board. Im zweiten Video sieht man, wie jemand die Uhr zurechtrückt. Natürlich sollte das Board in Reichweite des Robots liegen aber meine Idealvorstellung ist, das er sowohl das Board, als auch die Figuren und die Uhr (Anfangs wenigstens wo sie sie steht, später gerne auch die Zeit und ich würde vor Freude in die Hände klatschen wenn er das an einer Analoguhr machen würde (auch wenn Analog nicht ganz Zeitgemäß ist) ) selbstständig erkennt, also ein leicht schiefes Brett oder Uhr automatisch ausgleicht. Wichtig wäre mir die Figurerkennung. Das sollte eigentlich gehen. Roboter erkennen auch schon unterschiedliche Ersatzteile, warum keine Figuren ...
Der halbe Zug im Kramnikvideo ist auch tricky. Im Blitz unter Menschen wäre di eintension erkannt worden ... das müßte der RObot - mit Figurenerkennung - auch hinbekommen

Aber klar, auch die Simultangeschichte ist schick. Wenn das keine Kinder wären, sondern Menschen die ihr "Zugverhalten" absprechen könnte man das Ding Aufgrund seiner Bewegungszeitverluste vielleicht (noch) ins schwimmen bringen.

Schick das ganze und Gruß
Ingo
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 18:59
Das ist auch sehr nett:

http://www.youtube.com/watch?NR=1&feature=endscreen&v=2osqHKQqXfI

bei 4.50 stellt sie die Figur nicht richtig und der Robot drückt die Uhr ohne Zug ... beim Menschenschach wäre jetzt der Saal am diskutieren

Gruß
Ingo

PS: Videos einbetten geht nicht, schade
Parent - By Thomas Hall Date 2012-05-19 19:45
Hallo Ingo,

Klar, es gibt immer noch etwas zu vervollkommnen,
aber alles in allem ist es schon nicht schlecht, was dieser
Roboter kann. Durch das Drücken der Uhr ohne Zug will
er wohl sagen, dass die Gegnerin bitte einen ordentlichen
Zug machen soll!
Wahrscheinlich kommt man später sowieso nicht um
eine ergänzende Sprachausgabe herum, und das Ganze
sollte in Zukunft nicht so industriemäßig wirken, ich meine,
man könnte den Roboterarm auch anders konzipieren,
momentan wirkt er doch furchteinflößend, finde ich.

Aber das sind alles Feinheiten, die das heutige Gerät nicht
vom prinzipiellen Funktionieren abhalten.

Wahrscheinlich würde dieser Roboter schon Abnehmer finden,
sollte er in dieser Form käuflich zu erwerben sein, natürlich
spielt da der Endpreis die entscheidende Rolle

Grüße,
Thomas
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-05-19 19:52
[quote="Ingo Bauer"]
Das ist auch sehr nett:

http://www.youtube.com/watch?NR=1&feature=endscreen&v=2osqHKQqXfI
[/quote]

Das fand ich gerade nicht so nett. Mehrfach schreckte die Spielerin
zurück, wenn der Roboter ruckartig seinen Arm in ihre Richtung
vorstiess.

Wenn irgendwann Fussball-Roboter mal ähnlich rustikal in Richtung menschlicher
Gegenspieler laufen sollten, würden die die Partie wahrscheinlich schnell abbrechen.

IngoA.
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 20:18 Edited 2012-05-19 20:27
[quote="Ingo Althöfer"]
[quote="Ingo Bauer"]
Das ist auch sehr nett:

http://www.youtube.com/watch?NR=1&feature=endscreen&v=2osqHKQqXfI
[/quote]

Das fand ich gerade nicht so nett. Mehrfach schreckte die Spielerin
zurück, wenn der Roboter ruckartig seinen Arm in ihre Richtung
vorstiess.

Wenn irgendwann Fussball-Roboter mal ähnlich rustikal in Richtung menschlicher
Gegenspieler laufen sollten, würden die die Partie wahrscheinlich schnell abbrechen.

IngoA.
[/quote]

Ja, das ist mir auch aufgefallen, allerdings ist es ja unkritisch da das erste Robotergesetzt gilt.

Nein, es gilt natürlich auch Objekte im eignen Bewegungsbereich zu erkenn und SICHER nicht mit ihnen zu kollidieren. Nicht umsonst ist bei Industrierobotern ein Berecih markiert dessen betreten verboten ist wenn der Arm in Betrieb ist.
Das der Mensch unwirlkürlich zurückzuckt wenn eine Masse schnell auf ihn zukommt ist normal. Trotzdem sollte bei Robot-Mensch Interaktionen der Robot Gegenstände erkennen können. Safty first!

Was mir auch noch auffält ist das der Robot praktisch immer, auch im Spiel gegen Kramnik, rund 1s nach drücken der Uhr ad hoc zieht. Den Programmierern schein die Bewegung noch wichtiger zu sein als eine ordentliche Zugberechnung, sprich, sie sparen Zeit um nur ja nicht auf diese zu verlieren ...

Gruß
Ingo
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 20:47
Im Kramnikvideo kann man sehen, dass der Robot die Figuren mit seinen 4 Greifern am Sockel greift. Das ist clever, weil die Figuren da alle gleich groß sind. Ein Mensch greift oben zu, unten greifend umgeht man das unsymetrische Springerproblem. Es hat aber auch den Nachteil das der Greifer im geöffneten Zustand größer ist als das Feld. Im Kramanikvideo kann man bei 2.37 sehen, dass beim schlagen des Läufers der Turm verschoben wird. Er steht dann etwas auf dem nächsten Feld wo er auch stehen bleibt bis zum Schlagen fast am Schluß. Eigentlich ist das ein bisschen unsauber.

Aber nicht das ein falscher Eindruck entsteht. Es ist schon sehr beeindruckend was die Russen da gemacht haben! Mich würde interessieren wie das Match heute abgelaufen und ausgegangen ist.

Gruß
Ingo
Parent - - By Michael Scheidl Date 2012-05-19 21:32
Deine Begeisterung in allen Ehren; ich kann sie nicht teilen weil ich finde daß diese "Robotik" - so interessant und nützlich sie auf anderen Gebieten auch sein mag - nichts mit Computerschach zu tun hat.
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 21:44 Edited 2012-05-19 21:50
[quote="Michael Scheidl"]
Deine Begeisterung in allen Ehren; ich kann sie nicht teilen weil ich finde daß diese "Robotik" - so interessant und nützlich sie auf anderen Gebieten auch sein mag - nichts mit Computerschach zu tun hat.
[/quote]

Es kommt zwar noch eine gewisse berufliche Begeisterung hinzu aber auch ohne kann ich deiner Argumentation(?) nicht folgen - ich sehe es als die logische Vollendung des Gedankens. Wieso das NICHTS mit Computerschach zu tun hat entzieht sich mir altem Wappler und ich sollte wohl meine Pappen halten.

Gruß
Ingo
Parent - - By Michael Scheidl Date 2012-05-19 22:08
Hehe ich bin selber ein alter Wappler und ich meine halt: Computerschach ist wie Schach an sich eine rein abstrakte Sache, die nur ganz am Rande - notwendigerweise zu ihrer Ausübung - mit "physischen" Aspekten zu tun hat.

Ich glaube nicht daß wir uns der Illusion hingeben sollten, daß die Leutchen die solche lustige Schachroboter konstruieren, sich wirklich für Schach interessieren. Optische Mustererkennung, präzise Steuerung einer Mechanik usw. usf. gut und schön - jedem sei das Vergnügen vergönnt. Aber Schach an sich spielt dabei nur eine kleine nichtswürdige Nebenrolle, somit interessiert mich als Schachspieler das nicht.

Das ist eher etwas für Jahrmarktsvergnügungen und Zirkusauftritte.
Parent - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 22:25
[quote="Michael Scheidl"]
Das ist eher etwas für Jahrmarktsvergnügungen und Zirkusauftritte.
[/quote]

Sehe ich nicht so. Sicher ist Schach an sich eine abstrakte Leistung, aber das Copmuterschach ist für 99.999% der Menschen doch gelöst* - weil statistisch nicht erreichbar, jetzt müssen die Rechner auch spielen!
Allerdings glaube ich, dass das eigentlich lösbar ist. Wenn ich sehe was Industrieroboter könne, in welcher Geschwindigkeit sie das machen und welche Sensorik sie einsetzen, wäre wohl nur ein Einsatz von "mehr" Geld nötig um das schneller und sicherer als Menschen zu spielen. Roboterfußball ist da deutlich anspruchsvoller!

Gruß
Ingo

* Nur mit Rechnerhilfe sind einige wenige noch in der Lage den Rechnern ab und zu mal ein Bein zu stellen.
Parent - By Frank Brenner Date 2012-05-19 17:37
Der Gegner vom Kuka Monstger ist ChessKA.

Und wie flott und elegant ChessKA spielen kann sieht man auf einem älteren Video hier:

http://www.youtube.com/watch?v=2fQpZCamuBs
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-19 21:05
Hier sind Videos:

http://www.chessblog.com/

Gruß
Ingo
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-05-20 07:09
Leieder kann ich kein Russisch,
aber laut dieser Webseite scheint das russische Programm
mit 3.5 - 1.5 gewonenn zu haben:

http://www.chess-land.ru/modules.php?name=News&file=article&sid=2851
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-20 09:17
Ja, und weiter unten steht noch das Grischuk 1.5 zu 4.5 verloren  hat.

Wenn man sich die eine Partie ansieht, die Kuka auf Zeit verlor, wundert mich nicht das er verloren hat.

Die Arme sind länger, der Robot muß also längere Wege zurücklegen. Die Bewegungen über dem Brett waren recht schnell, vergleichbar mit dem anderen Robot, sobald er aber in Höhe der Figuren angelangt ist, ist er in irgendeine Art Schleichmode gegangen. Wahrscheinlich um sicherzugehen das er keine Figuren umwirft.
Dann hatten beie Roboter offensichtlich die selbe Greifertechnik. Entweder kommt die aus einem Standardbaukasten oder da war doch Entwicklungshilfe mit im Spiel.

Vielleicht tauchen ja noch ein paar Filmchen auf. Würde mich freuen.

Gruß
Ingo
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-05-21 10:57
Es gibt weitere Videos zu den beiden Wettkämpfen:
http://chess-king.com/konstantin-kosteniuks-chesska-is-2012-world-robot-champion.html
http://chess-king.com/robot-vs-humans-at-chess-kuka-monster-beats-grischuk-4-5-1-5.html

Zwei Probleme habe ich ausgemacht.
* Für Roboterschach sollte das Programm andere Pondering-Strategien nutzen,
wegen der grossen Zeitkomponenten der mechanischen Zugteile. Da dürfte
es Sinn machen, für etliche Zugkandidaten Suchen durchzuführen.
* In beiden Wettkämpfen wurden erst zur Mitte die Farben gewechselt (und zwar
nur einmalig), weil es wohl einen ziemlichen Aufwand bereitet, die Roboter auf die
neue Anordnung zu justieren. Das sollte in Zukunft auch noch besser gehen.

Im übrigen war Grischuk zu gutmütig. Er hätte die Figuren nicht immer genau
mittig setzen sollen.

Ingo Althöfer.
Parent - - By Ingo Bauer Date 2012-05-21 20:28
[quote="Ingo Althöfer"]
Es gibt weitere Videos zu den beiden Wettkämpfen:
http://chess-king.com/konstantin-kosteniuks-chesska-is-2012-world-robot-champion.html
http://chess-king.com/robot-vs-humans-at-chess-kuka-monster-beats-grischuk-4-5-1-5.html

Zwei Probleme habe ich ausgemacht.
* Für Roboterschach sollte das Programm andere Pondering-Strategien nutzen,
wegen der grossen Zeitkomponenten der mechanischen Zugteile. Da dürfte
es Sinn machen, für etliche Zugkandidaten Suchen durchzuführen.
* In beiden Wettkämpfen wurden erst zur Mitte die Farben gewechselt (und zwar
nur einmalig), weil es wohl einen ziemlichen Aufwand bereitet, die Roboter auf die
neue Anordnung zu justieren. Das sollte in Zukunft auch noch besser gehen.

Im übrigen war Grischuk zu gutmütig. Er hätte die Figuren nicht immer genau
mittig setzen sollen.

Ingo Althöfer.
[/quote]

Hallo Herr Prof. Althöfer,

Zuerst fällt mir auf, dass KUKA mindestens 3 Partien auf Zeit verloren hat. Er brauch ca. 5 Sekunden bis er die Uhr drückt, ChessKA ist da 2 Sekunden schneller. Kurz dachte ich darüber nach ob man evtl besser mit Increment spielt, aber das ist natürlich kontraproduktiv, es geht ja genau darum schneller zu sein als der Gegner. Wenn Kuka dann mit längeren Armen auftaucht die einfach langsamer sind ist das sein Problem

Das mit dem Pondern ist gut. 5s + 2s Annahme für den Gegner heißt das ich SICHER immer 7 Sekunden Pondern kann. Da beide immer rund 1s nach gegnerischem Uhrdrücken ziehen, bedeutet das, dass man immer mindestens 8s für einen Zug hat. Vielleicht sollte man ene Sekunde im MV modus die X best moves ermitteln (Wobei X= Anzahl der Kerne ist) und dann den rest der Zeit jeden Kern jeweils einen Zug lassen. Hat man 8 Kerne ist die wahrscheinlichkeit IMMER einen Pondertreffer zu haben recht hoch ... dafür weniger Hasheintrage pro Zug ... interessant. (Vielleicht machen die das auch schon so um immer in 1s antworten zu können ...

Warum spielt Grischuk eigentlich danach gegen den unterlegenen KUKA (und verliert)? Sollte er nicht gegen den Gewinner spielen?

Schöne Veranstalltung. Wäre ChessKA/Kuka nicht mal eine interessante Ergänzung für diese Spieleveranstalltung in Jena?

Gruß
Ingo
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-05-22 08:40
Hallo Herr Bauer,

[quote="Ingo Bauer"]
Kurz dachte ich darüber nach ob man evtl besser mit Increment spielt, aber das ist natürlich
kontraproduktiv, es geht ja genau darum schneller zu sein als der Gegner. Wenn Kuka dann
mit längeren Armen auftaucht die einfach langsamer sind ist das sein Problem


Richtig.

In den späten 1970ern hatten wir als Jugendliche in Lage/Lemgo übrigens
intensiv Freiluftschach-Blitz - mit grossem Brett und 20-kg-Figuren - gespielt.
Die Uhr stand auf einem Ständer neben dem Brett, und man musste immer
schön laufen. Oft nahmen wir fünf Minuten pro Spieler, manchmal aber
auch nur 4 oder 3.

Einige hatten spezielle "Eröffnungsbücher", bei denen sie nahe an der Uhr
spielen konnten. Allgemein verstanden war auch, dass das Konzept "entfernter
Freibauer" eine ganz andere Rolle spielte als im Normalschach.

Bezogen auf die Roboter-WM: Die beiden Teilnehmer haben ein fertiges Schach-
Programm genommen und den Roboter drumherum programmiert. Die nächste
Stufe wäre, ausgehend von programmierten Roboter den Suchprozess im
Schachprogramm anzupassen.

Zitat:

Warum spielt Grischuk eigentlich danach gegen den unterlegenen KUKA (und verliert)?
Sollte er nicht gegen den Gewinner spielen?


Ein bisschen habe ich mich zuerst auch gewundert.
Ich denke, es ist Ausdruck der russischen und Moskauer Höflichkeit, dem Gastteilnehmer
den Vortritt zu lassen. Insgesamt habe ich die Gastgeberschaft um das ganze Match
Anand-Gelfand als sehr freundlich und liebevoll empfunden.
Davon könnten sich andere Veranstalter eine Scheibe abschneiden.

Zitat:

Schöne Veranstalltung. Wäre ChessKA/Kuka nicht mal eine interessante Ergänzung
für diese Spieleveranstalltung in Jena?


Dazu fehlt uns die Kohle.
Aber vielleicht kann KuKa ja in Zukunft mal eine analoge WM ausrichten.

IngoA.
Parent - By Peter Martan Date 2012-05-22 09:39 Edited 2012-05-22 09:41
Hallo Herr Professor!

[quote="Ingo Althöfer"]
In den späten 1970ern hatten wir als Jugendliche in Lage/Lemgo übrigens
intensiv Freiluftschach-Blitz - mit grossem Brett und 20-kg-Figuren - gespielt.
Die Uhr stand auf einem Ständer neben dem Brett, und man musste immer
schön laufen. Oft nahmen wir fünf Minuten pro Spieler, manchmal aber
auch nur 4 oder 3.

Einige hatten spezielle "Eröffnungsbücher", bei denen sie nahe an der Uhr
spielen konnten. Allgemein verstanden war auch, dass das Konzept "entfernter
Freibauer" eine ganz andere Rolle spielte als im Normalschach.
[/quote]


Würde sich hingegen im Roboterschach mit einem eigenen Brett und Figurensatz das Ziehen ohne den aufwendigen humanoiden Arm nicht sehr viel schneller, einfacher und kostengünstiger bewerkstelligen lassen?
Da gibt's ja auch diese Videos, wo sich ein Ganzkörperroboter aus der Hüfte um die Figuren bemüht.
Ist im ganzen übrigen Computerschach die Menschenähnlichkeit des Spiels geradezu verpönt mittlerweile, ist da das Roboterschach, so wie es sich derzeit darbietet, nicht geradezu ein Anachronismus?
Sozusagen noch ein letztes Refugium des anthropozentrischen Weltbildes?
Hat sich der Schachprogrammierer der Neuzeit von jedem humanoiden Touch der Spielanlage fern zu halten, damit das stummstaunende Publikum geradezu eingelullt werden kann, es müsse mit Eigenhirnleistung nur ja nicht und ganz und gar nicht mehr dran denken, irgendwas verstehen zu wollen, was gespielt wird, soll uns da das Ärmchen ein bisschen wohlig warme Menschlichkeit vorgaukeln?

Würden die Figuren vom Roboterbrett weggeschossen werden beim Schlagen (den Rösselsprung könnte man ja weniger spektakulär durch sanftes Ausweichen der hinderlichen Figuren bewerkstelligen) könnte man den tapferen menschlichen Gegnern, die dem noch Aug in Aug, nein Linse in Aug entgegentreten würden (Vollvisierhelme könnte man ja zulassen), den Remistod durch realen Einsatz von Leib und Leben nicht allemal noch um einiges aufregender gestalten?
Das Opfern von Figuren durch den Roboter, nur um den menschlichen Gegner unvorbereitet an empfindlicher Stelle zu treffen, gäbe eine neue Spielkultur, und Ausdrücke wie Flankenangriff und Durchbruch im Zentrum gewännen auch völlig neuen Dimensionen.
Parent - By Ingo Althöfer Date 2012-05-22 09:21 Edited 2012-05-22 11:32
Hallo allerseits,

habe gerade gesehen, dass Eric van Reem (gehört zum Team von Vishy Anand und
ist momentan in Moskau) auf seiner Webseite auch Bericht und Bilder zum Roboter-Duell hat:

http://mateinmoscow.wordpress.com/

Ach so, wo ich gerade am Verlinken bin. Hans-Walter-Schmitt,
Delegationsleiter des Anand-Teams, schreibt auf der Chess-Tigers-Seite
über seine Eindrücke vom Match Anand-Gelfand:

http://www.chesstigers.de/index_news.php?id=2663&rubrik=3

Ingo Althöfer.
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