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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Erfahrungen auf Schachservern
- - By Joe Boden Date 2012-05-18 08:51 Edited 2012-05-18 08:56
Früher spielte man noch Schach gegen menschliche Gegner, die man privat oder aus dem Verein kannte.
Man konnte sich "innerlich" auf seinen Gegner einstellen. Siege und Verluste hatten noch eine andere Bedeutung.Heutzutage braucht man nicht mehr lange nach einem Gegner Ausschau zu halten. Man braucht keine Termine abzustimmen. Man geht ins Internet, ruft eine Schachseite auf und kann gegen Spieler aus aller Welt Schach spielen, so lange es einem beliebt. Nur kennt man seine Gegner nicht, oder noch nicht.
Ich weiß nicht wieviele Schachspieler diese Möglichkeit regelmässig oder weniger regelmässig nutzen, oder nur "privat" spielen.
Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen Ihr mit Schach spielen auf Schachservern im Internet gemacht hat?
Ist Internetschach interessant? Zum Lernen und Trainieren? Für die kleine Aktivierung der grauen Zellen zwischendurch? Geht es um ELO-Zahlen oder ernstes Training. Nehmt ihr das durchaus ernst oder ist das nur eine andere Art von Zeitvertreib?
Auf welchen Schachservern seid Ihr so unterwegs? Was gefällt Euch? Was stört Euch?
Ist Cheating ein Thema? Spielen Kosten eine Rolle? Wo spielt Ihr am liebsten, Schach.de, chess.com, Fics oder andere?
Parent - By Kurt Utzinger Date 2012-05-18 11:12
Hallo Joe

Ich habe auf allen Schach-Servern, die ich jemals versucht habe, schlechte Erfahrungen
gemacht und wahrscheinlich auch deshalb, weil ich kein Bullet-Spieler bin und meine tiefste
Bedenkzeit 5m+3s ist. Man wartet manchmal (viel zu) lange, bis ein Gegner sich einklickt.
Hat man eine Gewinnstellung auf dem Brett, dann geschah es des öfteren, dass die Gegner
nicht durch Partieaufgabe, sondern durch Verbindungsabbruch oder durch Nicht-mehr-Ziehen,
reagierten. Generell habe ich keinen Spass (mehr) an Server-Partien. Da spiele ich doch
lieber (wenn schon Blitzschach) gegen Computerprogramme, wo meine Fehler sofort bestraft
werden und die Qualität der Partien vergleichsweise höher ist. Zur Zeit spiele ich zwecks
Training meines Eröffnungsrepertoirs oft gegen Hiarcs, Stockfish, Schach Pro (CTiger) auf
meinem iPhone. Bis max. 10m+3s keine Chance für mich, ab 15m+5s und mehr ist es
jedoch vielfach möglich, Remis zu erzielen.

Mfg
Kurt
Parent - By Michael Bechmann Date 2012-05-18 11:36 Edited 2012-05-18 11:42
Zitat:
Siege und Verluste hatten noch eine andere Bedeutung.Heutzutage braucht man nicht mehr lange nach einem Gegner Ausschau zu halten. Man braucht keine Termine abzustimmen. Man geht ins Internet, ruft eine Schachseite auf und kann gegen Spieler aus aller Welt Schach spielen, so lange es einem beliebt. Nur kennt man seine Gegner nicht, oder noch nicht.


So ist es - das ist doch alles sehr vorteilig. Ergänzung: Man muss nicht stundenlang den Gegner anstarren und sinnfreie aber störende Kommentare vom Gegner oder Zuschauer ertragen und man muss eben auch nirgendwo hinfahren oder laufen - man kann zu Hause ganz bequem Schach spielen. Man kann das zu jeder Zeit und jedem Tag tun und ist nicht an Termine gebunden. Außerdem sind die Partien ganz automatisch schon aufgezeichnet, man muss nicht die Notation selber aufschreiben und danach nochmal bei Fritz nachstellen (wobei ich mich meistens verschreibe und die Partien nicht mehr rekonstruieren kann).

Der Gegner: Man spielt gegen die Partie, welcher Gegner dahintersteckt ist für mich nicht entscheidend und wenn das ein Computerprogramm ist, stört mich dass dann auch nicht (Natürlich werde ich dann verlieren, aber wer besiegt schon noch ein Schachprogramm).

Erfahrung auf dem Schachserver: Na, man spielt dort eben Schach. Welche Erfahrungen? die Partien eben. Trainieren - ja, weil man das häufig eben macht. Lernen eher weniger (bei mir jedenfalls).
Die ELO-Zahl wird bei Fritz auch automatisch fortgeschrieben, noch ein Vorteil.

"Cheating" - das wird wohl nicht zu vermeiden sein, aber wenn ich stichprobenartig eine Partie nachanalysiere und feststelle, dass Houdini 30 Züge lang die gleichen Züge ermittelt muss man sich nicht ärgern, wenn man verloren hat - man weiss dann, dass man gegen das Programm gespielt hat. Cheating ist im Onlineschach einkalkuliert.
Parent - By Joe Nettelbeck Date 2012-05-18 13:36
Ich spiele Fernschach - das läuft heute fast durchgängig auf Servern. Und ich bin da durchaus ehrgeizig und nehme das ernst. Persönlich kene ich meine Gegner nicht - aber es gibt inzwischen etliche, mit denen ich schon mehr als einmal die Klingen kreuzte. Da kann man dann manchmal durchaus einen Stil feststellen und sich auch bis zu einem gewissen Grad drauf einstellen.
Parent - By Clemens Keck Date 2012-05-18 14:11
Ich spiele sehr gern auf Schachservern. Zwei sind mir die wichstigsten : Playchess und FICS
Auf playchess treffe ich leider häufig auf Spieler die nach Niederlagen ausfällig werden oder nicht mehr ziehen. Trotzdem spiele ich oft dort. Playchess finde ich teuer, hält mich aber nicht davon ab. Die GUI nimmt einem sehr viel ab und ist leicht zu bedienen.
Auf FICS treffe ich die höflichsten Spieler, und es macht Spaß dort zu spielen. FICS ist kostenlos, die GUI('s) sind gewöhnungsbedürftig und nicht ganz so einfach zu bedienen, auch sind Englischkenntnisse von Vorteil. Man findet aber Hilfe in diversen Kanälen.
Cheating ist sicher auf beiden Servern ein Thema, ich persöhnlich hatte allerdings noch nicht oft den Verdacht gegen einen Cheater verloren zu haben.
Ich nutze die Partien oft zu Trainingszwecken (so ab Partien 10 +0 oder länger) und analysiere meist gleich hinterher die Partie auf Taktik und grobe Fehler.
Die stetige Verfügbarkeit der Schachserver ist eine tolle Sache.

Clemens Keck
Parent - - By Soenke Maerz Date 2012-05-18 14:41
Ich bin nur noch auf chessclub.com (ICC) unterwegs. Dort sind zum größten Teil die Leute noch normal im Kopf. Gerade auf kostenlosen Schachservern sind mir zu viele Spinner unterwegs. Zu den kostenlosen Server zähle ich auch Schach.de von Chessbase. Die meisten sind dort "kostenlos" mit ihrer Fritzversion online und es ist meiner Meinung nach nicht zu übersehen, wie kostenlose Angebote das Niveau sinken lassen. Wer für ein Angebot monatlich was zahlen muss, geht mit einer ganz anderen Ernsthaftigkeit an die Sache ran. Wer nix zahlt benimmt sich auch dementsprechend. Ist ja auch kein Problem. Man kann sich ja so oft neu und anonym anmelden, wie man will. Beim den kostenpflichtigen Angeboten ist die Anonymität gegenüber dem Anbieter nicht ganz so einfach zu verschleiern.
Parent - - By Joe Boden Date 2012-05-18 15:41
Hallo Soenke,

also bei Chessbase-Serven wie Schach.de oder playchess.de ist meines Wissens nach die Anzahl der Accounts beschränkt. Wenn man von einer Accountlöschung betroffen ist, kann man sich also nicht unbegrenzt wieder anmelden. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man dort hin und wieder von Usern beschimpft wird auf das Übelste, wie hier schon von anderen Usern vermeldet. Aber ich denke das sind Einzelfälle.
Der Chessbase-Server kostet zwar Kohle, ist aber von der GUI her wohl das beste, was es derzeit im Netz gibt. Ein anderes Thema ist der Service von Chessbase, da gibt es viele Beschwerden im Internet. Auch das Verhalten einiger Sysops wird bemängelt.
Parent - - By Soenke Maerz Date 2012-05-18 16:37
[quote="Joe Boden"]
Hallo Soenke,

also bei Chessbase-Serven wie Schach.de oder playchess.de ist meines Wissens nach die Anzahl der Accounts beschränkt. Wenn man von einer Accountlöschung betroffen ist, kann man sich also nicht unbegrenzt wieder anmelden.[/quote]

Mit jedem neuen Fritz kann man sich erneut anmelden. Und die Fritzen 9,10,11, und 12 gibts mittlerweile für ein paar Euro in jeder Kruschelkiste.

[quote="Joe Boden"]Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man dort hin und wieder von Usern beschimpft wird auf das Übelste, wie hier schon von anderen Usern vermeldet. Aber ich denke das sind Einzelfälle.[/quote]

Es sind Einzelfälle die täglich vorkommen, wenn man mal eine halbe Stunde Blitzpartien spielt. Alleine das Niveau im Generalchat ist unterirdisch ! Beim ICC habe ich in den letzten 5 Jahren nur zwei mal jemanden auf die Igno-Liste setzen müssen. In den Chaträumen findet man wirklich gute Gespräche. Bei Schach.de habe ich das noch nie erlebt.

[quote="Joe Boden"]Der Chessbase-Server kostet zwar Kohle, ist aber von der GUI her wohl das beste, was es derzeit im Netz gibt. Ein anderes Thema ist der Service von Chessbase, da gibt es viele Beschwerden im Internet. Auch das Verhalten einiger Sysops wird bemängelt.
[/quote]

Die GUI ist nicht die beste die es gibt ! Ich persönlich finde Dasher von ICC perfekt. Da ist alles vorhanden, was man braucht. Die CB-GUI bietet hier nicht mehr. Ich kenne auch viele Schachspieler, die immer noch die GUI Blitzin verwenden. GUIs sind einfach Geschmackssache.

Für mich ist es einfach wichtig, dass das Miteinander auf einem Schachserver passt. Beim ICC spiele ich jeden Abend mit meinem DGT-Brett eine Simultanpartie gegen einen Titelträger. Das macht einfach Spaß und ich lerne da ne Menge. Schach.de bietet das nicht in dieser Form an. Und wenn, dann sind es größtenteils Simultane mit 15 Minuten Bedenkzeit. Auf diese Hektik stehe ich nicht.

Ein gutes Beispiel, welche Art von Hirnis ich meine, findet man auf dem Schachserver chess.com. Dort gibt es ein eigenschränktes kostenloses Angebot und ab und zu bekommt man für ein paar Tage eine Test-Premiumaccount. Mit diesem Premiumaccount kann man auch einen eigenen Onlineschachklub gründen und verwalten. Sehr oft werden diese Testtage dazu verwendet, um schnell einen Onlineschachklub zu erstellen. Ein Beispiel ist hier das Team Schachkiste auf chess.com. Diese Leute haben echt nichts besseres zu tun, als sich tagelang darüber Gedanken zu machen, wie man den erstellen Onlineschachklub auch nach den Test-Premiumaccount-Tagen nutzen kann, ohne zu bezahlen. Es ist echt armselig, wenn eine handvoll Leute es offenbar nicht schaft, die 2$ im Monat aufzubringen, um stressfrei einen Onlineschachklub zu verwalten. Die gleichen Leute vom Team Schachkiste prahlen auch gerne damit herum, wie sie kostenlos irgendwelche Schachsachen aus dem Inet herunterladen können, für die andere Geld bezahlen. Da sind einige echt stolz drauf.

Genau dies ist der Schlag Leute, den man sehr häufig auf Schach.de, FICS usw. trifft. Und auf die habe ich einfach keinen Bock.

Parent - By Michael Scheidl Date 2012-05-18 18:49
Deine Meinung hast Du jetzt klargestellt, aber es gibt ja kein Hindernis Gratisangebote zu nutzen und trotzdem stilvoll und zivilisiert aufzutreten. Insofern wäre es schade, Interessenten selbiges zu vermiesen.

P.S. Chess.com ist gut!
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