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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / 32bit-Single-PC: Hyperthreading zum Analysieren oder nicht?
- - By Gerhard Baumgartner Date 2011-12-03 12:05
Hallo PC-Schachspezialiten,

ich nutze einen guten alten Pentium 4 (mit 32 bit, 1 CPU/3 GHz) und WinXP Pro.
Zum PC-Analysieren, und nur darum geht es mir,
nehme ich CB 11 (und CB 9*) und vorrangig Houdini 1.5a.

FRAGE:
Ist es zum tiefen Analysieren besser, wenn ich im Bios "Hyperthreading" aktiviere?
Oder es lieber ausschalte?
Oder ist das wurscht?

Mit Dank für jeden Hinweis,
G. Baumgartner

PS
* Vor einiger Zeit schrieb hier ein Schachfreund, dass sein neues ChessBase 11 oft klemme, nicht rund laufe.
Das kann ich nur bestätigen! Und ergänzen: CB 9 läuft bei mir rund. Ursache sind vermutlich die deutlich höheren Anforderungen von CB 11 an Arbeitsspeicher und CPU. Daher ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich CB 9 nutze, statt CB 11 ...
Parent - By Frank Rahde Date 2011-12-03 12:17
Hallo Gerhard,

ich kann Dir nicht weiterhelfen, wollte aber bekunden, dass es natürlich keine schöne Nachricht ist, dass Du das teure CB 11 nicht so recht nutzen kannst. Cool wäre es, wenn du das Programm zurückgeben könntest, da anscheinend ein Umstieg auf neue Hardware und z. B. Win7 von Dir nicht beabsichtigt ist. CB11 bietet schon mehr als CB9! Du könntest natürlich auch den Support von Chessbase in Anspruch nehmen zur Klärung, denn Deine Hardware/Software-Kombination erfüllt doch gerade die auf der DVD-Hülle zitierte minimale Systemvoraussetzung (schau ruhig mal nach, ob Du auch wirklich alles erreichst bei RAM und Grafikkarte). Damit garantiert CB eigentlich das einwandfreie Funktionieren. Wenn es nicht klappt, müssen sie Dir helfen oder Geld zurück (nur meine Meinung).

Gruß, Frank
Parent - By Michael Scheidl Date 2011-12-03 13:07
Zitat:
Ist es zum tiefen Analysieren besser, wenn ich im Bios "Hyperthreading" aktiviere?

Hierzu ist empfehlenswert, mit den bevorzugten Engines

Zeit bis Rechentiefe X

mit und ohne Hyperthreading zu messen, vielleicht in zwei, drei "typischen" Stellungen. Ich würde meinen, dafür genügen Zeiten in der Größenordnung weniger Minuten zum Vergleich. Es scheint sich je Engine etwas unterschiedlich auszuwirken.

Üblicherweise wird HT. für Computerschach als nachteilig berichtet, aber man liest hin und wieder - je nach individueller Hard- und Software - auch gegenteiliges. Bei mir im Netbook zum Beispiel wirkt sich das HT. der, allerdings an sich recht langsamen, Atom N455 Singlecore-CPU höchst günstig aus:

http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=42458

Das hat aber vermutlich auch damit zu tun daß Windows 7 das HT. dieser CPU wie einen physischen Core zu behandeln scheint, was IIRC mit Pentium 4 und WinXP nicht der Fall ist.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-12-03 17:59
[quote="Gerhard Baumgartner"]Ist es zum tiefen Analysieren besser, wenn ich im Bios "Hyperthreading" aktiviere?[/quote]Vermutlich arbeiten deine Schachprogramme ohne Hyperthreading schneller.
'Mit' kann der Prozessor etwas schneller arbeiten, letztlich etwas mehr Befehle pro Sekunde abarbeiten.
Dafür hat das Schachprogramm aber dann auch mehr Stellungen zu analysieren (und damit Befehle abzuarbeiten), wenn es mit zwei Threads auf den beiden (nur) logischen Kernen läuft.
(die Verdopplung der Kernanzahl bedeutet eben 'nur' eine Performance-Steigerung um den Faktor ca. 1,7)
Im Ergebnis erwarte ich, dass dein Schachprogramm dann langsamer wird.
Aber probiere es gern aus, z.B. Ausgangsstellung, feste Rechentiefe, und dann Sh3 und gucken, wann der Rechner ohne und mit Hyperthreading antwortet.
Und poste dein Ergebnis gern hier!

Benno
Parent - By Michael Scheidl Date 2011-12-03 18:28 Edited 2011-12-03 18:35
Richtig, man sollte aber mehrere Engine ausprobieren. Manche profitieren (unter manchen Umständen) von HT., andere leiden.
Parent - - By Gerhard Baumgartner Date 2011-12-04 11:15
Hallo Benno und Ihr anderen,

hier meine bescheidenen Versuchsbedingungen und die Ergebnisse:

I) VORGABEN
Pent.4 mit 3GHz.
Alle Messwerte entnommen Chessbase 9 + Houdini 1.5a, 256 MB Hash.
Untersucht wurden 2 Mittelfeld-Stellungen, jeweils zweimal mit/ohne Hyperthread (HT).
Daten abgelesen im Zeitintervall 3 min bis 12 min nach Rechenbeginn (Daueranalyse).

II) ERGEBNISSE
1. Die Rechentiefe 21 erreichte die Konfiguration ohne HT in den meisten Testläufen schneller als mit HT.
(Allerdings blieb dann der obere Wert der Rechentiefe durchweg niedriger als bei Durchläufen mit HT.)
2. Denn mit "Hyperthread" berechnete der Pentium 4 rund 8,5% mehr Knoten pro Min. als ohne HT.
3. Die Knotenleistung (kN/sec) steigt stetig an mit zunehmender Rechendauer. Das ist so, ob mit oder ohne HT. (Warum? Muss sich der Entfesselungskünstler erst warmlaufen?)

III) FAZIT
Wegen der höheren Knotenleistung pro Zeit werde ich zukünftig mit "Hyperthreading" analysieren.

Beste Grüße
Gerhard Baumgartner
Parent - - By Michael Scheidl Date 2011-12-04 13:27
Zitat:
Wegen der höheren Knotenleistung pro Zeit werde ich zukünftig mit "Hyperthreading" analysieren.

Ich würde die Konfiguration wählen, in der (irgend)eine Rechenttiefe schneller erreicht wird, egal mit welcher Knotenzahl... Soviel ich bisher von dem ganzen zu verstehen glaube, entstehen bei mehr als einem Thread Redundanzen im Rechenprozeß, d.h. nur mehr Knoten/Sek. heißt nicht unbedingt besser. Ich glaube daß die Tiefe - derselben Engine! - über die Ergebnisqualität viel mehr aussagt als die Knotenleistung.
Parent - By Kurt Utzinger Date 2011-12-04 13:47
[quote="Michael Scheidl"]
Zitat:
Wegen der höheren Knotenleistung pro Zeit werde ich zukünftig mit "Hyperthreading" analysieren.

Ich würde die Konfiguration wählen, in der (irgend)eine Rechenttiefe schneller erreicht wird, egal mit welcher Knotenzahl... Soviel ich bisher von dem ganzen zu verstehen glaube, entstehen bei mehr als einem Thread Redundanzen im Rechenprozeß, d.h. nur mehr Knoten/Sek. heißt nicht unbedingt besser. Ich glaube daß die Tiefe - derselben Engine! - über die Ergebnisqualität viel mehr aussagt als die Knotenleistung.


Dem Vorschlag von Michael würde ich mich ohne Wenn und Aber anschliessen.
Kurt
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-12-04 14:47
[quote="Gerhard Baumgartner"]Wegen der höheren Knotenleistung pro Zeit werde ich zukünftig mit "Hyperthreading" analysieren.[/quote]Dass du mit HT eine höhere Knotenleistung erzielst, ist zu erwarten.
Bei zwei logischen Threads hat deine Engine dann aber auch immerhn ungefähr das 2/1.7-fache der Knoten zu durchlaufen, um dieselbe Analyseleistung zu erreichen.
Und ob das durch das HT wieder rausgeholt wird, möchte ich bezweifeln.
Über den Daumen: Deine Engine wird mit HT schneller werden, wenn ihre Knotenleistung so um den Faktor 2/1,7=1,18 besser wird. Welche Werte sahst du?

Noch mal mein Rat:
Bewerte die Zeiten, die für eine Analyse einer Hand voll Stellungen mit vorgegebener Rechentiefe benötigt wird.
(Gemeint ist nicht: einfach beobachten, wann eine bestimmter Rechentiefe erreicht wird, sondern die direkte Vorgabe: Rechentiefe=20 oder so, und dann warten, bis die Engine zieht!)

Benno
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2011-12-03 18:36
[quote="Gerhard Baumgartner"]
[...]
* Vor einiger Zeit schrieb hier ein Schachfreund, dass sein neues ChessBase 11 oft klemme, nicht
rund laufe. Das kann ich nur bestätigen! Und ergänzen: CB 9 läuft bei mir rund. Ursache sind vermutlich
die deutlich höheren Anforderungen von CB 11 an Arbeitsspeicher und CPU. Daher ertappe ich mich immer
wieder dabei, wie ich CB 9 nutze, statt CB 11 ...
[/quote]

Das kann/darf doch nicht sein, sofern man nicht mit "veralteter" Hardware arbeitet.
Kurt
Parent - - By Michael Scheidl Date 2011-12-03 18:45
Ich rate mal: Zu wenig RAM.
Parent - - By Bodo Ahlers Date 2011-12-03 19:08
Ich hatte auf einem älteren Rechner mit einem AMD Sempron 2600+ Prozessor und 1,5 GB RAM relativ lange Startzeiten, und vor allem war CB11 in Verbindung mit Fritztrainern nicht brauchbar, da die Videos oft ruckelten und zum Ton asynchron liefen; die Prozessorauslastung lag dann  -fast nur durch CB11 bedingt- bei 100%.

Mit neuem Mainboard sowie einem AMD Athlon II X2 (ein zeitgemäßer Einstiegsprozessor) und 8 GB RAM gibt es diese Probleme nicht mehr.

Grüße
Parent - By Michael Scheidl Date 2011-12-04 13:40
Auch ohne CB 11 zu kennen, kann ich mir nur vorstellen daß auf dem Rechner mit 1,5 GB RAM andere Probleme bestanden haben. Diese Speichergröße muß doch allemal ausreichen? Vielleicht liefen (zu) viele speicher- und CPU-fressende Hintergrundprozesse oder so.

Ich habe hier zum Vergleich "nur" 1 GB und eine Atom-CPU/1,66 GHz: ChessBase Light 2009 startet in 8 Sekunden bis das Programmfenster erscheint, und nach 14 Sekunden erscheint die Partieliste. Ich nehme nicht an daß CBLight prinzipiell weniger Ressourcen frißt. Ein hier relevanter Unterschied könnte jedoch darin bestehe,n daß ich darin wegen der 30.000 Partien-Beschränkung der Gratisversion nur relativ kleine Datenbanken anzeigen lasse.

Muß jedoch zugeben daß ich "auf eigenes Risiko" diverse leistungsfressende Windowsfeatures wie z.B. die Systemwiederherstellung oder die Suchindexerstellung abgeschaltet habe, was performancedienlich aber vermutlich gefährlich ist. Windows Defender und ein Antivirus laufen aber und fallen kaum auf.
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