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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Houdini gegen Gegner mit 30facher Zeit
- - By Benno Hartwig Date 2011-11-24 20:13 Edited 2011-11-24 20:17
Ich wollte gern mal ganz praktisch sehen, wie sich z.B. Houdini 1.5a schlagen kann, wenn er z.B. unter Blitzbedingungen (ohne Pondern) spielt gegen Gegner mit Turnierschachbedingungen.

So ganz grob habe ich mal geschätzt, dass dazwischen ein Zeitfaktor 30 liegt.
Und um dem ein Stück weit nahe zu kommen, habe ich Houdini mal unter Aquarium gegen mittelschwere Gegner spielen lassen, Houdini mit 1 min / Partie, die Gegner mit 30 min / Partie.
(1 core, 32bit)

Herausgekommen ist:

Code:
              Gegner-
Gegner          ELO    Ergebnis              
Colossus2007d   2624   61:5:40:5
Spike 1.2       2769   53,0:48:0
TogaII1.42jd    2862   51,0:101,0
Crafty 23,4     2780   85,5:44,5


Als (gewichtete) mittlere Gegnerspielstärke habe ich also 2771 ELO (CEGT 40/20, Crafty aus 64bit geschätzt)
Und ELO-Stat bescheinigt Houdini unter diesen Bedingungen 2783 ELO.

Houdini bringt auch unter diesen knappesten Bedingungen noch ein ganz beachtliches Spiel zustande! Gegen Toga ging er aber einigermaßen unter. Überraschenderweise wurde Crafty dafür weggepuschert. Und die Gegnerengines können sich halt nicht auf superknappe Resourcen berufen.

Für  gemeine Menschen ist der Blitz-Houdini vieleicht immer noch zu stark (Widerspruch?).
Bräuchten normalsterbliche Turnierzeitmenschen einen 1core-Houdini, der nur 1 Sekunde pro Zug hat? Oder bei welchem menschlichen Turnierzeit-ELO-Aquivalent würde der 1s-Houdini liegen?

Benno
Parent - By Michael Scheidl Date 2011-11-24 20:50 Edited 2011-11-24 20:54
Zitat:
(Widerspruch?)

Von mir sicher nicht. Als Nicht-einmal-Hausmeister muß ich für manche Trainingszwecke niedrige Rechentiefen einstellen.

Ich würde die Frage in diesem Fall weniger nach der Bedenkzeit, sondern nach einer (fixen) Rechentiefe stellen, auch wenn das allen guten Usancen im Computerschach zuwieder läuft. Aber es ist hardwareneutral und die hier vermutlich relevanten RT. brauchen auf keinem halbwegs aktuellen Computer mehr als ein paar wenige Sekunden. Single- oder MP-Modus ist dann auch egal.

Die Suchextensions sind heute so effektiv, daß ich annehme daß eine gute Engine auf nomineller Tiefe 7 Plies (mindestens!) die Turnierzeit-Stärke eines Klubspielers auf Regionalniveau erzielt. Ich habe vor längerer Zeit ein Experiment Engines vs. mittlere bis gute Schachcomputer, denen man letzteres auf gleicher Bedenkzeit 40/2h oder so eventuell zum Teil ebenfalls zutrauen konnte, durchgeführt: Schachcompis auf ~0:45 bis 1:00 Min./Zug(*), Engines auf 10 Halbzüge. Resultat 1:51.

http://computerschach.twoday.net/stories/3424646/
http://computerschach.twoday.net/stories/3424656/
http://computerschach.twoday.net/stories/3424677/

*) 40/2h lohnte sich nicht, weil diese Schachcomputer bei weitem noch keinen so guten Branchingfaktor wie moderne Schachengines hatten, also von 1 auf 3 Minuten nur wenig an durchschnittlicher Tiefe hinzu gewannen.
Parent - By Simon Gros Date 2011-11-24 20:58
Meine Meinung: ein "1 Sekunden Houdini ohne Eröffnungsbuch und ohne Permanent Brain" würde gegen einen guten GM und Turnierbedenkzeit spätestens nach der dritten Partie untergehen. Mit PB jedoch würde ich die Möglichkeiten 50:50 einschätzen. Ab 2-3 Minuten pro Partie und PB für Houdini wäre Schluß für jeden (Super) GM, egal welche Bedenkzeit dieser nutzen dürfte (ausser Fernschach versteht sich).
Simon_G
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