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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Zug um Zug in den Wahnsinn - Die Legende Bobby Fischer
- - By Gerhard Josten Date 2011-11-21 11:50
Diese Nachricht flatterte heute herein:

Guten Tag,
Sie hatten sich für das neue Ausstrahlungsdatum für die, im August aus dem Programm genommene Sendung Zug für Zug in den Wahnsinn, interessiert.
Diese wurde nun auf den 6. Dezember um 22.00 Uhr festgelegt.
Parent - By Peter Martan Date 2011-11-21 15:52
Danke schön, lieber Gerhard!
Parent - By Wolfram Bernhardt Date 2011-11-21 20:22
auf arte

(um Leuten mit 100+ Sendern die Suche zu erleichtern).
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-22 23:58
Gerhard,

Ich mache dir einen Vorschlag:
jetzt setze dich doch mal hin und komponiere etwas für die Akobiaseite (mutal zugzwang).
Das Thema ist interessant.

Peter
Parent - - By Gerhard Josten Date 2011-11-23 09:57
Hallo Peter!
Hab' vielen Dank für Deinen Tipp! Du bist ja (bisher) gleich vierfach an diesem Turnier beteiligt. Mich interessiert das Thema aber nicht sonderlich, weil im Prinzip fehlerhafte Fortsetzungen von Weiß gesucht werden sollen.
Beste Grüße
Gerhard
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-23 21:20
Hallo Gerhard,

Mit dieser deiner Antwort hatte ich nicht gerechnet.
Normalerweise sind Verführungen ein fester Bestandteil von einer modernen Studie,
und unterstreichen das Thema.

Von "fehlerhafter Fortsetzung" kann man im Studiensinne nicht sprechen...
Es sind nach meiner Meinung richtiger gesagt: "thematische Verführungen".

Vergleichsweise den Zweizüger - Mattaufgaben, die sogar hauptsächlich
von den Verführungen leben.

Gruß Peter

[quote="Gerhard Josten"]
Hallo Peter!
Hab' vielen Dank für Deinen Tipp! Du bist ja (bisher) gleich vierfach an diesem Turnier beteiligt. Mich interessiert das Thema aber nicht sonderlich, weil im Prinzip fehlerhafte Fortsetzungen von Weiß gesucht werden sollen.
Beste Grüße
Gerhard
[/quote]
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-24 16:50
Ergänzung (und bitte nicht als Provokation auffassen):

Ich verstehe nicht mehr, wie du Schachbücher schreiben konntest,
wie Studienkomponisten in Turnieren dabei sein konnten, wo sie doch wissen müssten,
dass du vom Schach soviel weißt, wie ein höchstens 1600 elo starker Schachspieler (aufgerundete, optimistische Schätzung).

Zugzwang ist gerade im Endspiel etwas elementares und deshalb eigentlich wichtiges.
Sowohl in Studien, als auch in einer normalen Partien sind die "weniger guten"  (im Studienbereich allgemein als
"Thematic try" Züge, die Würze und macht auch Schachanalysen erst richtig interessant...

"Da verstehe ich die Welt nicht mehr".

Grüße Peter

(bitte um eine Erklärung, danke im vorraus)
Parent - - By Gerhard Josten Date 2011-11-24 18:19
Hallo Peter!
So leicht lasse ich mich nicht provozieren. Dazu bedarf es mindestens dreier Versuche. Aber nun zur Sache: Natürlich gehört der Zugzwang als wichtiges Element zur Studie. Gleiches gilt für thematische Versuche. Darüber kann es keinen Streit geben. Wohl aber rechne ich es eher dem Kommissar Zufall zu, ob in einem der thematischen Versuche auch der Zugzwang die wesentliche Rolle spielt. Man kann hier nicht bewusst planen und das stört mich.
Daher gebe ich mit diesem Thema nicht ab. Für mich ist die Überraschung das entscheidende Element einer Studie. Hier ist ein Beispiel, wie ich es mag:

288. Tehtäväniekka 3/2011  - Josten  1-0
1. Com., 2011

1.Tb8+
[1.dxc7? Lxb4 -/+]
1...Kxb8
[1...Kd7 2.dxc7 Sxc7+ 3.Lxc7 +-]
2.d7
[2.dxc7+? Kc8 -/+]
2...Le7 3.b3!
[3.b4? Ld8 4.b5 Le7 5.b6 Sxb6 6.Kxb6 Ld8 =]
3...Ld8
[3...Sb6 4.Kxb6 +-]
4.b4 Le7 5.b5 Ld8
[5...Sb6 6.Kxb6 +-]
6.b6 Le7
[6...Sxb6 7.Kxb6 Le7 8.Lxc7+ +-]
7.bxc7+ Sxc7+ 8.Kb6 Ld8
[8...Lc5+ 9.Kc6 +-]
9.Kc6 Le7 10.Lxc7+ Ka7 11.Kd5 f4 12.Ke6 +-

Es sind besonders die Züge 1.Tb8+ und 3.b3, die nicht sogleich auf der Hand liegen. Zugzwang für Weiß ergibt in dieser Studie auch der Versuch 3.b4? Ld8 4.b5 Le7 5.b6 Sxb6 6.Kxb6 Ld8 =, aber das ist für mich von untergeordnetem Interesse. Über Geschmack lässt halt trefflich streiten.

Viele Grüße
Gerhard
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-25 00:48
Guten Abend Gerhard,

Danke, dass du geantwortet hast. Wie schon von mir erwähnt, habe ich keinen
Grund dich zu provozieren.

Vorab zu deiner gelungenen Studie. Mir gefällt daran, dass diese für Löser sehr gut
bewältigbar ist und es keine abwegige schwere Nebenvariante gibt.
Sie ist glasklar.
Die Züge 1-Tb8+ nebst 2.d7 (nicht schwer zu finden) als Einleitung führt zu einer Stellung, wo gleich drei
schwarze Figuren unbeweglich sind.
Danach gibt es nur 2 Möglichkeiten:
3.b3? oder 3.b4?
Man wird zunächst mit 3.b4 anfangen und nach 4.b5 5.b6 Sxb6 6.Kxb6 Ld8
denn Zugzwang erkennen.

Du schreibst:

"Zugzwang für Weiß ergibt in dieser Studie auch der Versuch 3.b4? Ld8 4.b5 Le7 5.b6 Sxb6 6.Kxb6 Ld8 =, aber das ist für mich von untergeordnetem Interesse. Über Geschmack lässt halt trefflich streiten."

Eben das ist es nicht. Um 3.b3! zu verstehen, muss man den Zugzwang verstanden haben,
und der "Thematic try" 3.b4  wertet den Zug 3.b3! auf  - deshalb auch das Rufezeichen.
Das hat nichts mit Geschmacksache zu tun.
Der Kern der Aufgabe ist der Zugzwang.
Übrigens:
Richard Becker (USA) beschäftigte sich zum Beispiel intensiv mit Studien gegenseitiger Zugzwang.
Gewann auch damit viele Preise.

Du schreibst:

"Wohl aber rechne ich es eher dem Kommissar Zufall zu, ob in einem der thematischen Versuche auch der Zugzwang die wesentliche Rolle spielt. Man kann hier nicht bewusst planen und das stört mich."

Das ist eine interessantes Thema.
Was ist zufällig, was nicht?
Ich kann nur von mir reden.
Beispielsweise Nummer 19 und Nummer 15 von mir auf der Akobiaseite (mutal zugzwang)
sind ganz und gar geplante Studien mit gegenseitigen Zugzwang - ohne Zufall.
Diese beiden Beispiele sind aber einfacher.
Sergiy Didukh brachte mit seiner N.10 ein viel komplexeres Beispiel. Weil schon der
Schlüsselzug entscheidet (1.Sa5 oder 1.Sxd6), ob es zu einem Zugzwang kommt, oder nicht.
Sergiy Didukh allerdings ist ein großes Studientalent, und er versteht es immer wieder
den "Thematic try" Zug möglichst über viele Züge zu verstecken.
So ein Stil ist äußerst schwer und ihm gelingt so etwas immer wieder.
Dafür braucht man wohl eine besonders geschickte Hand, gutes Verständnis der
Möglichkeiten, die in einer Stellung liegen und folglich kann das nicht jeder Komponist.
(Ich auch nicht)

Um eine gute Studie zu bauen, braucht es immer auch Zufall, weil es beispielsweise
wasserdicht sein muss, und man nicht immer Nebenlösungen so einfach
ausschalten kann.

Aber es gelingt guten Studientalenten immer wieder erstaunlich oft etwas,
was du vielleicht nur als Zufall ansehen würdest,
doch aber nur ein Ergebnis besonders geschickter Hand und Intuition ist.

Ich habe auch eine Studie mit zwei Pattvarianten, in ganz unterschiedlichen Abspielen.
Ehrlich gebe ich da zu, dass ich nur eine Pattvariante ausgebaut habe, die
zweite dann zufälligerweise mit gefunden habe.
Aber so etwas wiederholt sich dann nicht oft, es sei denn, ich hätte dafür
großes Gespür.

Eine deiner besten Studien dürfte diese sein:



[Event "The Problemist November"]
[Site "?"]
[Date "2010.??.??"]
[Round "?"]
[White "E1044 Gerhard Josten (Germany)"]
[Black "?"]
[Result "1/2-1/2"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/1p6/8/8/1K2P3/2PB1p1P/3k2n1/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "23"]
[EventDate "2010.??.??"]

{Dedicated to Dr. George Teodoru} 1. Bf1 Nf4 (1... Ke1 2. Bb5 Nf4 3. e5 f2 4.
Ka5 {see main line.}) (1... Ne3 2. Bb5 f2 3. h4 $11) 2. e5 f2 3. Ka5 b6+ (3...
Ke1 4. Bb5 b6+ 5. Ka6 Kd2 6. Bf1 b5 7. Ka5 {main line.}) 4. Ka6 $1 Ke1 (4...
Kxc3 5. Kxb6 $11) 5. Bb5 $1 Nd5 6. Bd3 Kd2 7. Bf1 b5 (7... Nf4 8. h4 Ke1 9. Bb5
Ne2 10. e6 f1=Q 11. e7 $11) 8. Ka5 $1 Nf4 9. h4 Ke1 10. Bxb5 Ne2 11. e6 f1=Q
12. e7 1/2-1/2

Beste Grüße Peter



Parent - By Peter Krug Date 2012-09-29 21:12
Meine abschliessende Bemerkung zu den Studien, sowie Ansichten von Gerhard Josten:

Nachdem ich wieder von Urlaub zurück war, konnte ich im Heft Preisbericht  The Problemist, Jahr 2010 2011 von Sergiy Didukh sehen,
das selbst diese eigentlich doch nicht schlechte Studie (Kb4/Kd2 Lösung:1.Lf1) wegen Vorwegnahme aus dem Preisbericht ausgeschieden wurde, das heisst die Hauptidee
hatte schon ein anderer (bereits verstorbener) Studienkomponist.
Gerhard Josten hat auch hier mehr oder weniger nur einige Züge davorgestellt und mit Hilfe des Computers an einer bereits
bestehenden Studie herumgemurkst!
Da diese Studie eigentlich ganz gut ist, ist das ernüchternd.

Fast alles bessere, was Gerhard Josten in seinen Studien an Inhalt hat, sind "ausgeliehene" Stellungen von anderen.
Beweise dafür habe ich sehr viele.

-

Abgesehen davon hat mir gar nicht gefallen, dass Gerhard Josten einen Artikel gegen die Auszeichnungen (Preise....) Fide Albums und so weiter schrieb und
Schachstudienturniere in Frage stellte.

Ich vermute, wenn Gerhard Josten bessere Auszeichnungen und Erfolge bekommen hätten,
würden sie dieses nicht nötig gehabt haben...

Peter Krug
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-24 22:52
Von Sergiy Didukh (Ukraine) erhielt ich diesbezüglich folgendes interessantes Statement:

"To my mind 2000 Elo points are enough to understand chess well and compose
studies."

Schönen Abend Peter
Parent - By Peter Krug Date 2011-11-25 01:44
Eine schöne Studie von den bekannten GM Jan Timman (Niederlands größtes Schachspieltalent) aus
"The Problemist" möchte ich dann doch noch bringen...
-sieht partienah aus und das Bauernmatt zum Abschluss ist hübsch:

Timman Jan 2011, The Problemist

[Event "The Problemist May"]
[Site "?"]
[Date "2011.??.??"]
[Round "?"]
[White "E1057 Jan Timman (Netherlands)"]
[Black "(after An.Kuznetsov)"]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "6b1/6kp/3R2P1/8/p2K3P/p7/P7/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "15"]
[EventDate "2011.??.??"]

1. h5 $1 (1. gxh7 $2 Bxa2 2. Ra6 Bb3 3. Ra7+ Kh8 4. Kc3 a2 5. Kb2 Be6 6. Rxa4
Kxh7 $11) 1... Kh6 $1 (1... Kh8 2. Ke5) (1... Bxa2 2. Rd7+ Kg8 3. Ke5) 2. Rd8
$1 (2. g7+ $2 Kxg7 3. h6+ Kh8 $1 4. Ra6 Bxa2 5. Rxa4 Bg8 $11) 2... Bxa2 3. Rh8
$1 Bg8 $1 (3... Kxh5 4. g7) 4. Kc3 a2 5. Kb2 a3+ 6. Ka1 Kg7 7. h6+ Kxh8 8. g7#
1-0

(PS: ich bin sehr überrascht gewesen, als ich zum ersten Male in dieser britischen Zeitschrift etwas
einsendete. Es werden dort viele Studien eingesendet, und die Qualität ist um einiges
höher, als alle Turniere, die ich sah...

Peter
Parent - - By Gerhard Josten Date 2011-11-25 10:36
Lieber Peter,
willst Du Dich wirlich auf diesen Meckerbolzen Didukh berufen, der kürzlich mit folgender Mitteilung alle Welt zum Protest gegen die Entscheidung aufrief, in der er sich mit seinem dritten Platz unterbewetet fühlte?

Dear studies composers!
See   the   attached   letters   in   English  and  Russian.  Let    me   know  if you support my protest and agree to put your name under  the  text. 
Best regards,
Sergiy Didukh


Mit dem Problem der Preisrichter habe ich mich übrigens intensiv auseinandergesetzt. In StrateGems 43/2008 erschien mein Artikel "Against the torrent of awards in chess composition". Wenn Du neun Seiten DIN A5 in englischer Sprache nicht verschmähst, schicke ich ihn Dir einmal.
Dein Kompliment zu einer meiner Studien versöhnt mich natürlich. Jeder sieht die Dinge auf seine eigene Weise und das ist gut so.
Beste Grüße
Gerhard
 
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-26 02:06
Hallo lieber Gerhard,

Ich habe seine Aufgabe angesehen und war höchst begeistert davon!
Die Züge sind sehr ästhetisch und die thematische Verführung, die erst
sehr spät in einen schönen Zugzwang führt, finde ich wunderbar.
Für mich ein besonderes Meisterwerk!


[Event "3rd  Prize, 2World Cup"]
[Site "?"]
[Date "2011.05.12"]
[Round "?"]
[White "Didukh=S"]
[Black "?"]
[Result "0-1"]
[SetUp "1"]
[FEN "2R5/2P5/N1Pn4/1k6/8/2p1K3/8/5b2 w - - 0 0"]
[PlyCount "23"]

1. Rd8 $1 Nf5+ (1... Nc4+ 2. Kd4 Nb6 3. Nc5 Bh3 (3... c2 4. Nb3 Bh3 5. Rh8 Be6
6. Rh5+ Kxc6 7. Rc5+ Kd7 8. Na5 Bf5 9. Nc6 $18) 4. Rh8 Bc8 5. Ne4 c2 6. Rh1
Kxc6 7. Rc1 Kxc7 8. Rxc2+ Kd8 9. Rc6 $18) 2. Kf3 $3 ({Thematic try} 2. Kf2 $2
Ne7 3. Re8 ({transpose} 3. Nb4 Kxb4 4. Re8 c2 5. Rxe7 c1=Q 6. c8=Q Qf4+ $11)
3... c2 (3... Bh3 4. c8=Q Bxc8 5. Nc7+ Kb6 6. Na8+ Kc5 7. Rxe7 c2 8. Re1 Kxc6
9. Ra1 Bb7 {zz etc same final}) 4. Rxe7 Bh3 ({not} 4... c1=Q $2 5. c8=Q Qf4+ 6.
Kg1 Qg5+ 7. Kxf1 Qxe7 8. Qb7+ $18) 5. c8=Q Bxc8 6. Nc7+ Kb6 7. Na8+ Kc5 8. Re1
Kxc6 9. Ra1 Bb7 {zz} 10. Ke2 Bxa8 11. Rxa8 c1=N+ $1 $11) (2. Kf4 $2 Ne7 3. Rd1
Kxa6 4. Rxf1 Kb6 5. Re1 $11) (2. Ke4 $2 Ne7 $11) (2. Ke4 $3 Ne7 3. Re8 (3. c8=Q
Nxc8) 3... c2 4. Rxe7 Bh3 $2 5. c8=Q Bxc8 6. Nc7+ $2 Kb6 7. Na8+ Kc5) 2... Ne7
3. Re8 c2 4. Rxe7 Bh3 $1 (4... c1=Q 5. c8=Q Qd1+ 6. Kf2 Qd2+ 7. Kxf1 $18) 5.
c8=Q $1 (5. Re5+ $2 Kxa6 6. Rc5 Kb6 7. Rxc2 Kxc7 $11 {,or}) (5. Re1 $2 Kxa6 6.
Rc1 Kb6 7. c8=Q Bxc8 8. Rxc2 Kc7 $11) 5... Bxc8 6. Nc7+ Kb6 $1 (6... Kxc6 7.
Ne8 $1 Bd7 (7... c1=Q 8. Rc7+) 8. Re1 Bxe8 9. Rxe8 c1=Q 10. Rc8+ $18) 7. Na8+
$1 (7. Nd5+ $2 Kc5 8. Nf4 c1=Q 9. Nd3+ Kd6 10. Nxc1 Kxe7 $11) 7... Kc5 8. Re1
Kxc6 9. Ra1 Bb7 (9... Kb7 10. Ke3 Bf5 11. Kd2 Be4 $18) 10. Kf2 $3 {zz} Bxa8 (
10... Kc5 11. Nc7 Kd4 12. Ke2 Kc3 13. Rc1 $18) 11. Rxa8 c1=Q 12. Rc8+ $18 0-1

der erste Preis ging an Richard Becker (ein sehr angenehmer Mensch).
Diese Studie ist natürlich auch piekfein.
Doch - und diesmal stimme ich der Meinung von "Urs Maier" und  Eduard Nemeth überein:

In nur 6! Zügen geht das Spiel in einen 6 Steiner!
Solche 6 Steiner mit gegenseitigen Zugzwang
lässt sich locker im Internet abrufen.
Und ich weiß es 100%, dass sowohl Iuri Akobia als auch Richard Becker viel viel Zeit verbringen,
um die gegenseitigen Zugzwangstellungen studienmäßig "auszubeuten".
Richard liebt da den weißen Turm, was eigentlich klar ist, weil damit viele feine Züge
und thematische Verführungen möglich sind...

Wie rechtfertigt sich aus diesen Gründen, eine solche Aufgabe auf Platz 1 zu stellen?



[Event "1st Prize, 2World Cup"]
[Site "?"]
[Date "2011.05.11"]
[Round "?"]
[White "Becker=R"]
[Black "?"]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/p1R4p/6p1/5p1P/r4p2/3KP3/8/1k6 w - - 0 0"]
[PlyCount "29"]

1. Rb7+ $1 ({Thematic try} 1. exf4 $2 a5 $1 (1... a6 $2 2. Rb7+ $11) 2. Rxh7 (
2. h6 Rxf4 3. Rxh7 Rh4 $19) 2... gxh5 3. Rxh5 Rxf4 4. Ke3 Re4+ (4... Rf1 5. Ke2
Rf4 6. Ke3 {loss of time}) 5. Kd3 Re5 6. Kd4 Rb5 7. Kc4 Rb4+ 8. Kc3 Rf4 $19) (
1. Rxh7 $2 gxh5 2. Rb7+ Kc1 3. exf4 h4 $19) 1... Kc1 $1 (1... Ka2 2. Rxh7 gxh5
3. Rxh5 Ra5 (3... Ra3+ 4. Kc2 $1 $11) 4. exf4 $11) 2. exf4 (2. Rc7+ $2 Kd1 3.
exf4 Rxf4 $19) 2... gxh5 3. Rxh7 (3. Rf7 $2 Ra3+ 4. Ke2 Ra5 5. Rxh7 h4 6. Rxh4
Rd5 $19) 3... a6 $1 (3... a5 4. Rxh5 Rxf4 5. Ke3 {main}) (3... Rxf4 4. Rxa7 $11
) 4. Rh6 $1 (4. Rc7+ $2 Kd1 5. Ke3 Rb4 6. Ra7 (6. Rc5 Rb5 $19) (6. Rh7 Rb3+ 7.
Kd4 Ke2 8. Rxh5 Rb4+ 9. Ke5 Rb5+ 10. Ke6 a5 11. Rh3 a4 12. Ra3 Ra5 $19) 6...
Rb6 7. Rh7 Rb3+ 8. Kd4 Ke2 9. Rxh5 Rb4+ 10. Ke5 Rb5+ 11. Kf6 a5 $19) (4. Ke3 $2
h4 5. Rh5 (5. Rxh4 Re4+ 6. Kf3 Rd4 7. Ke3 Rd5 $19) 5... Ra3+ 6. Ke2 Ra5 7. Rxh4
Rd5 $19) (4. Rxh5 $2 Rxf4 5. Ke3 Re4+ 6. Kd3 Re5 7. Kd4 Rb5 $19) 4... h4 (4...
Rxf4 5. Rxa6 h4) 5. Rxh4 a5 6. Rh5 $1 (6. Kc3 $2 Kd1 7. Kd3 Ke1 8. Ke3 Re4+ $19
) 6... Rxf4 7. Ke3 Rf1 8. Ke2 Rf4 9. Ke3 {positional draw, or} Re4+ 10. Kd3 Re5
11. Kd4 Rb5 12. Kc4 (12. Kc3 $2 Kd1 13. Kc4 Rb4+ 14. Kd3 Rb3+ 15. Kc4 Rf3 $19)
12... Re5 13. Kd4 Rb5 14. Kc4 {positional draw, or} Rb4+ 15. Kc3 $11 {
and impossible 15...Rf4 as in the thematic try, because 16.Rh1+-} *

---



[Event "2nd  Prize, 2World Cup"]
[Site "?"]
[Date "2011.05.12"]
[Round "?"]
[White "Eilazyan=E"]
[Black "?"]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "1N6/n2pr3/3K3R/1PP3b1/7p/2N1P3/5k2/8 w - - 0 0"]
[PlyCount "25"]

1. Rh5 (1. Rh8 $2 Rxe3 2. Nd1+ Kg3 3. Nxe3 Nxb5+ 4. Kxd7 Bxe3 5. c6 h3 $11) (1.
Rg6 $2 Rxe3 2. Nd1+ Kf3 3. Nxe3 Nxb5+ 4. Kd5 Bxe3 $11) 1... Rxe3 2. Nd1+ Kg3 $1
(2... Kf3 3. Nxe3 Bxe3 4. b6 Nb5+ 5. Kxd7 $18) 3. Rxg5+ (3. Nxe3 $2 Nxb5+ 4.
Kxd7 Bxe3 5. c6 Na7 6. c7 Bf4 7. Na6 h3 8. Nb4 h2 9. Nd3 Bxc7 10. Kxc7 Nb5+ $11
) 3... Kf4 4. Rf5+ $1 ({Thematic try} 4. Rg4+ $2 Kxg4 5. Nxe3+ Kf3 $1 (5... Kf4
$2 6. b6 {main line}) 6. b6 Nc8+ 7. Ke5 d6+ $1 (7... Nxb6 $2 8. cxb6 h3 9. Nf1
Kg2 10. Kf4 $18) 8. Ke6 Nxb6 9. cxb6 h3 10. Nf1 Kg2 11. Nc6 Kxf1 12. b7 h2 13.
b8=Q h1=Q $11) (4. Nxe3 $2 Nxb5+ 5. Kxd7 Kxg5 6. Nc6 h3 7. Nf1 Kf4 $11) 4...
Kxf5 5. Nxe3+ Kf4 6. b6 $1 (6. Nd5+ $2 Kg5 7. b6 (7. Kxd7 Nxb5 8. Ne3 Kf4 $11)
7... Nc8+ 8. Kc7 Nxb6) 6... Nc8+ 7. Kc7 $1 ({Thematic try} 7. Kxd7 $2 Nxb6+ 8.
cxb6 Kxe3 9. Nc6 h3 10. Ne5 Kf4 11. Nf3 Kxf3 12. b7 h2 {(Kg2)} 13. b8=Q Kg2 $11
) ({Thematic try} 7. Kd5 $2 Nxb6+ 8. cxb6 Kxe3 9. Nxd7 h3 10. Nf6 Kf3 11. b7 h2
12. b8=Q h1=Q $11) 7... Nxb6 8. cxb6 Kxe3 (8... h3 9. Nf1 Kf3 10. Nxd7 Kg2 11.
b7 Kxf1 12. b8=Q $18) 9. Nc6 $1 (9. Nxd7 $2 h3 10. Nf6 Kf4 $1 11. Ne4 h2 $1 12.
Nf2 Kg3 {(Kf3)} 13. Nh1+ Kg2 14. b7 Kxh1 $11) 9... h3 10. Ne5 Kf4 11. Nf3 $1
Kxf3 $1 12. b7 h2 13. b8=Q $18 *

Die Studie von dem sehr bekannten und erfolgfreichen Eilazyan ist,
wie die anderen auch, sehr gut. Keine Frage.

Aber die Einleitung ist (ich weiß nicht ob es besser geht) nicht besonders fein.
Beispielsweise wird der schwarze Läufer auf g5 mit Schach abkassiert, der noch nicht
gezogen hat... Auch hat die Einleitung nicht direkt thematische Verbindung zur Hauptpointe,
die darin besteht, den schwarzen Bauer (d7) nicht einzukassieren:

Die Pointe 7.Kc7! und dann 9.Sc6! ist nett und vermeidet beidemale das Schlagen auf d7....

Schönen Abend Peter

(Judge war: Iuri Akobia)
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-26 19:03
weitere Ergänzungen zu den Studien:

Eigentlich landen alle drei Preisträger in einen 6 Steiner.
Der von Eilazyan ist so einfach, dass er das sicherlich nicht von den database hat.

Richard Becker, aber auch Sergiy Didukh haben beide mit Sicherheit ihre Endstellung aus einem
6 Steiner mit gegenseitigen Zugzwang genommen und darauf ihre Studien gebaut.

Der Zug Kf3!! von Sergiy D. gefällt mir, da es erst sehr spät zu der Datenbankstellung führt.
Die Einleitung ist wohl auch höchst gelungen!

Über die Studie von Richard Becker hat Sergiy Didukh  eine gutes Statement abgegeben,
das ich mir hier wiedergeben traue:

"As to the 1st prize by Becker - the introduction has many technical drawbacks, very difficult lines are added. They are much more difficult that the main idea. It's an example of how not to compose. The study by Eilazyan is bad, I don't like it."

Für mich ist somit das Thema abgeschlossen. 

Sergiy Didukh verdiente meiner Meinung nach absolut mit seiner Studie den ersten Preis.
Es ist einfach unglaublich, wie Iuri Akobia (WM-Cup 2011) fehlurteilte!!!
Parent - - By Gerhard Josten Date 2011-11-27 10:51
Hallo Peter!
Bei der Beurteilung der Kunst - und nicht nur der Kunst - schieden sich schon immer die Geister. Nimm nur das Beispiel eines Ptolemäus, der unsere Erde für anderthalb Jahrtausende künstlich in den Mittelpunkt des Alls stellte - oder nimm die literarische Auseinandersetzung zwischen Goethe und Kleist, die letzterer verlor. Es ist immer die Zeit, die letztendlich richtet - und das gilt m.E. auch für Schachstudien.
Auf diesem Gebiet tummelten und tummeln sich temporäre Auffassungen en masse. Du weißt sicherlich, dass es im Lauf der Zeit gewisse "Schulen" gab, die dann irgendwann ausstarben.  Schachgeschichtlich gesehen ist die Existenz solcher Schulen eine fast unendlich kurze Phase. Die Araber, die das Spiel via Spanien nach Europa brachten, hinterließen uns keine einzige Partie, wohl aber Endspiele zuhauf. Neben dem künstlerischen Gehalt dienten diese Stücke auch dazu, man glaubt es kaum, einem gutgläubigen Partner ein Schachrätsel vorzuführen und ihm eine Wette über das Ergebnis vorzuschlagen, um an dessen Geld zu kommen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Rätselcharakter von Endspielen auf alle Zeit erhalten bleiben und die eine oder andere Thematik von heute sich als vergänglich erweisen wird. Darin liegt die eigentliche Begründung für meine Ablehnung der Beurteilung von Kunstwerken wie Studien. Wer käme denn beispielsweise auf die verrückte Idee, die Kunst von Malern wie Picasso, Rembrandt oder Michelangelo in eine Rangfolge zu bringen?
Beste Grüße
Gerhard
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-27 18:56
Lieber Gerhard,

vielen dank für diese Erläuterungen.

Ja, die Zeit allein wird zeigen, welche Qualität ein Kunstwerk hat.
Die Preisrichter sind zu sehr an ihren eigenen Gesichtskreis, subjektiven Eindrücken, Vorlieben, Abneigungen,
eigenen Entwicklungen und "uneingestandenen Misserfolgen" verhaftet.

Das ist auch ein Trost, wenn man als Komponist sicher ist, bei einer seiner Studien wirklich viel geleistet zu haben,
die aber dennoch kläglich in einem Informalturnier (die Schwalbe) "gescheitert" ist!
Es gibt Studien, die einem soviel Zeit und Kraft gekostet haben, wie manche Häuser gebaut hätten...
Wenn gleich diese Wahrheit schon sich verrückt anhört, und sicherlich nicht jeder Komponist so lange braucht,
aber eben gerade deshalb von dem Preisrichter sehr wenig Verständnis entgegengebracht wird.

Kleist hat sich das Leben genommen (Freitod). Van Gogh auch (hat sich eine Kugel gegeben).
Als Künstler darf man wegen fehlender Anerkennung aber nicht verzweifeln...

Den Preisrichtern ist ihre eigene (vielleicht uneingestandene) Urteilsunsicherheit,
die heutzutage noch durch den Gebrauch des PCs verstärkt wird, nicht klar.

Ja, die "Manie" heutzutage, Preise zu verleihen ist weit übertrieben und die Preisricher messen einen
Erfolg eines Studienkomponisten in den Rängen eines Preisberichtes.

Damit stilisiert man den Preisrichter und den Preisbericht viel zu hoch.

Danke dir auch noch für das Email. Deine Ansichten bringen mich zum nach - und überdenken meiner Sichtweise.
Dein letzter Satz ist auch wahr. Es ist (in fact) verrückt, beispielsweise Picasso, Van Gogh, Leonardo da Vinci zu vergleichen und
eine Rangordnung zu machen.

(P.S.: Sergiy Didukh komponiert unglaublich schnell und geschickt (nur wenigen Tagen, oder wenige Wochen) und gekonnt,
aber ich brauche für meine Studien oft Jahre)

Schönen Abend Peter
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-27 20:32
Ein Beispiel:

bis jetzt habe ich eigentlich nur die erfolgreichen Studien gezeigt,
aber nun eine von mir, die ich als meine beste Studie bezeichne und an der ich
viele Monate  - wie lange genau, weiß ich nicht mehr - gebraucht habe.
Irgendwann wird die Schwalbe bei mir ins Haus fliegen. Und ich weiß es jetzt schon durch andere Leute:
Diese Studie ist durchgefallen und wird nicht im Preisbericht erscheinen.
Der Grund wird denkbar einfach und simple sein:
ZU SCHWIERIG, unmöglich diese ohne PC zu lösen.
Ja. das ist auch so. Aber so zu komponieren ist dementsprechend zeitintensiv.
Der gegenseitige Zugzwang in dieser Studie ist hier mit Damen und mit mehr als 6 Steinen dargestellt.
So eine Stellung zu finden ist schon viel schwieriger, als wie es die vielen preisgekrönten Zugzwangaufgaben sind,
die einfach nur von der Datenbank gestohlen worden sind.

Das kann ich wohl als meinen größten bisherigen Misserfolg bezeichnen:

Peter Krug (Austria), die Schwalbe  - Weiß zieht und gewinnt

[FEN "8/8/5nQ1/8/8/p1N5/2K5/kB3q2 w - - 0 1"]
{Studie von Peter Krug Weiß zieht und gewinnt} 1. Kb3 {Die Verteidigung des
Schwarzen ist das Patt, das droht, wenn Schwarz den Springer und dann die Dame
opfert. Thema ist, wie Weiß das verhindern kann. Variante A} Qf2 ({Variante B}
1... Nd7 {in diesem Abspiel folgen nun 4 Verführungsvarianten, in denen
Schwarz in der Verteidigung den Springer opfert, um dann mit Damenopfer patt
zu drohen. Der 5 Steiner gefällt mir persönlich am besten, weil das Damenopfer
erst viel später nach dem Springeropfer erfolgt} 2. Qg7 $1 (2. Qd6 $2 {1.
VERFÜHRUNG} a2 $3 {= wirklich lustig, weil die Dame immer Schach geben kann!} (
2... Qf7+ $2 3. Kb4 $1 {dieser Königszug ist deshalb gut, weil keine
Pattdrohungen entstehen können} (3. Kxa3 $2 Ne5 4. Qxe5 (4. Qd4 Qc4 5. Qxc4
Nxc4+ 6. Kb4 Ne3 $11 {remis, da der schwarze Konig entfliehen kann}) 4... Qb3+
5. Kxb3 {patt}) 3... Qf8 (3... a2 4. Bxa2 Qf8 5. Qxf8 Nxf8 {Matt in 82}) (3...
Qe8) (3... Ne5 4. Qxe5) 4. Qxf8 Nxf8 5. Kxa3 {Matt in 72}) 3. Bxa2 Nc5+ 4. Qxc5
Qb5+ {das Motiv der wilden Dame} 5. Qb4 Qc4+ 6. Ka4 Qc6+ 7. Qb5 Qa8+ 8. Kb4
Qf8+ 9. Qc5 Qb8+ 10. Kc4 Qg8+ 11. Qd5 Qc8+ 12. Kd4 (12. Kd3) 12... Qxc3+ 13.
Kxc3 {patt}) (2. Qf5 $2 {Thomas sagt: scheitert an} Qg2 $1 3. Qxd7 (3. Ba2 Qb7+
4. Kc2 Qg2+ {=}) (3. Be4 Qb2+ 4. Kc4 Nb6+ 5. Kd3 a2 $11) 3... a2 4. Bxa2 Qd5+
5. Qxd5 {patt}) 2... Nc5+ (2... Qf6 3. Qxf6 $1 (3. Qxd7 $2 a2 4. Bxa2 Qe6+ 5.
Qxe6 {patt}) 3... Nxf6 4. Bg6 {siehe Endspieldatenbanken # 65}) ({Thomas hat
ein überraschend schnelles und schönes Matt entdeckt} 2... Qf2 3. Ne4+ Qb2+ 4.
Qxb2+ axb2 5. Kc2 Nc5 6. Nd2 Nd3 7. Nb3#) (2... a2 {Thomas sagt: mus auch
genau beantwortet werden:} 3. Nxa2+ $1 Nf6 4. Nc3 Qa6 5. Bd3 Qa2+ 6. Kb4 $1) 3.
Kxa3 Ne6 4. Qh8 Qc1+ (4... Qf8+ {wegen der unguenstigen Konigsstellung des
Schwarzen gewinnt Weiss auch bei Damentausch} 5. Qxf8 {(EGTB)}) ({3. VERFÜHRUNG
} 4... Nd4 {diesen Bock darf man nicht fressen} 5. Be4 $1 Qd1 6. Bd5 {und
gewinnt}) (4... Qc4 5. Bd3 Qc5+ 6. Kb3 (6. Ka4 Qd4+ $11) 6... Nd4+ 7. Ka4 {4.
VERFÜHRUNG} Nc2 {wieder darf man den Springer wegen Pattgefahr (8.Lxc2? Da3+!)
nicht nehmen} (7... Qxc3 8. Qh1+ Kb2 9. Qb1#) (7... Kb2 8. Nb5) 8. Ne4+ $3 (8.
Ne2+ $2 Ka2 $1 (8... Kb1 $2 9. Qd4 $1) 9. Qg8+ Kb1 10. Qb3+ Ka1 11. Qxc2 Qb4+
12. Kxb4 {patt}) (8. Nb5+ $2 Ka2 {die Verteidigung des Schwarzen ist einfach:
Schwarz verlässt die Ecke nicht und zieht nur mit dem König oder mit dem
schwarzen Springer nach a3. Der weiße Springer und der weiße König sind
gebunden, weil nach Ka5 ...Sa3 folgt. Ein Beispiel:} 9. Qh4 Ka1 10. Qf6+ (10.
Kb3 Qd5+ 11. Kxc2 (11. Bc4 Qf3+ 12. Kxc2 Qf2+ 13. Qxf2 {patt}) 11... Qc4+ 12.
Bxc4 {patt}) 10... Ka2 11. Qf4 Kb2 12. Bf5 Na3 13. Qh2+ Nc2 14. Qh8+ Kc1 15.
Qh1+ Kb2 16. Qe4 Na3 17. Qg2+ Nc2 18. Qg4 Ka2 19. Qe4 Ka1 20. Bh7 Kb2 21. Bg6
Ka1 22. Ka5 Na3 $11) 8... Qd4+ 9. Qxd4+ {Thomas sagt: Das ist ein Matt in 79!}
Nxd4 10. Ka3 {siehe Endspieldatenbanken}) 5. Kb3 Nc5+ 6. Kb4 $1 (6. Kc4 Na4 $11
) 6... Na4 7. Ne2+ $3 ({2.VERFÜHRUNG} 7. Nxa4+ $2 {kommt es zu einem 5 Steiner,
wo sich Schwarz verhältnismäßig spät mit Damenopfer rettet} Kxb1 8. Nc3+ {
oberflächlich würde man meinen, dass dieses Endspiel sowieso remis ist, aber
das stimmt nicht.  Wenn man dann noch aus Bequemlichkeit voreilig die
Onlinedatenbanken befragt, wird man nicht erahnen, dass die Verteidigung des
Schwarzen ein Patt ist} Kc2 9. Qh7+ Kb2 10. Na4+ Ka1 11. Qg7+ Kb1 12. Nc3+ Kc2
13. Qg6+ Kb2 14. Na4+ Ka2 15. Qf7+ Ka1 (15... Kb1 16. Nc3+ Kc2 17. Kc4 Qe1 {
dasselbe Abspiel}) 16. Qf6+ Kb1 17. Nc3+ Kc2 18. Kc4 Qe1 $3 {auf alle anderen
Züge kommt es zu 6 Blockmatts mit schwarzer Dame auf den Feldern a3,b2,c1,d2,
e1,e3} (18... Kb2 $2 19. Qb6+ Kc2 (19... Ka1 20. Qa5+ Kb2 21. Qa2#) 20. Qf2+
Qd2 21. Qf5+ Kc1 22. Qb1#) (18... Qe3 $2 19. Qf5+ Kc1 20. Qb1+ Kd2 21. Qd1#) (
18... Qa3 $2 19. Qf2+ Kc1 20. Qe1+ Kc2 21. Qd1+ Kb2 22. Qb1#) (18... Qb2 $2 19.
Qf2+ Kc1 20. Qe1+ Kc2 21. Qd1#) 19. Qg6+ Kb2 $1 (19... Kc1 $2 20. Qb1+ ({oder
auch} 20. Kb3 Kd2 21. Qc2+ Ke3 22. Qe4+ Kf2 23. Qh4+ Kf1 24. Qh1+ Kf2 25. Nd1+
Ke2 26. Qe4+ Kxd1 (26... Kf1 27. Ne3+ Kf2 28. Ng4+ Kf1 29. Qh1+ Ke2 30. Qg2+
Kd1 31. Qc2#) 27. Qc2#) 20... Kd2 21. Ne4+ Ke2 22. Qd3# {6. Blockmatt}) 20.
Qg2+ Kc1 21. Kd3 Qe3+ 22. Kxe3 {patt}) 7... Qb2+ 8. Qxb2+ Kxb2 9. Bf5 {der
Springer geht schnell verloren}) (1... a2 2. Bd3 Qh1 3. Qg3 Ne4 4. Nxe4 (4. Qg7
$2 Nc5+ 5. Kc2 Ne6 6. Qa7 Nd4+ 7. Qxd4 Qc1+ 8. Kb3 Qe3 $11) (4. Bxe4 $2 Qd1+
$11)) 2. Bd3 (2. Qf5 {fuehrt in das gleiche Patt wie nach 2.Dd6? der Variante
B:} Qb2+ $1 {Damentausch 2... Dxf5? verliert auch da} 3. Kc4 Nd5 4. Qxd5 a2 5.
Bxa2 Qxc3+ 6. Kxc3 {patt}) 2... Nd7 3. Be2 a2 (3... Qb6+ 4. Qxb6 Nxb6 5. Kxa3 {
siehe Endspiel datenbanken #69 gerade weil ein Damentausch in solchen
Stellungen nicht moeglich ist, gibt es fur Schwarz als Verteidigung "nur"
Pattmoglichkeiten}) 4. Qh7 $3 (4. Qh5 $2 Qb6+ 5. Bb5 Qe6+ 6. Kc2 (6. Nd5 Qe4 7.
Ka3 (7. Bxd7 Qd3+) (7. Nb4 Qe3+ 8. Bd3 Nc5+ 9. Kc4 Qc1+ 10. Kb5 Nxd3 11. Nxd3
Kb1 12. Nxc1 a1=Q 13. Nd3) 7... Qe1 $1 8. Bxd7 Qc3+ 9. Nxc3 {patt}) 6... Qe1 7.
Qh8 Ne5 $1 8. Qa8 Qf2+ 9. Be2 Qf5+ 10. Ne4 Qg6 $1 (10... Qh7 $2 11. Qd5) 11.
Bc4 {droht Matt} Qg2+ 12. Nd2 Qg6+ (12... Qxa8 $2) 13. Kc3 Qg3+ {Dauerschach})
(4. Qg5 $2 {die schönste Verführung, die auch den Unterschied in der Stellung
nach 4. Dh7!! Dg1 (Gewinnvariante von Thomas)thematisiert} Nc5+ $1 (4... Qb6+
$2 5. Nb5 Qe6+ 6. Ka3 Qa6+ 7. Kb4 Qc6 8. Qd2) (4... Qf7+ $2 5. Bc4 Nc5+ 6. Qxc5
Qa7 (6... Qf2 7. Qe5 Qf5 8. Qh8 Qh7 9. Qf6 Qg6 (9... Qf5 10. Qa6) 10. Qf3 Qd3
11. Qd1+) 7. Qe5 Qb8+ 8. Qb5 Qa7 9. Qa4) 5. Kc2 (5. Kc4 Nb3 6. Kxb3 Qf5) 5...
Nb3 $1 6. Kxb3 Qf5 $3 (6... Qe3 $2 {siehe die Gewinnvariante von Thomas im
Abspiel 4.Dh7!! Dg1} 7. Qd5 $1 Qd3 (7... Qb6+ 8. Bb5 $1) 8. Qa5 $1 Qc2+ 9. Kc4
Qb3+ 10. Kd3 Qa3 11. Qe5 $1) 7. Qg3 Qg6 $1 {Schwarz spielt weiter auf patt} ({
wunderbar gewinnt hier Weiß wenn Schwarz nicht exakt verteidigt} 7... Qb1+ $2
8. Ka4 $3 (8. Kc4 $2 Qb3+ 9. Kc5 Kb2 10. Nd1+ Kc2 11. Ne3+ Kd2 $1 12. Nc4+ Kxe2
$11) 8... Qb3+ 9. Ka5 Kb2 ({nett ist auch} 9... Qa3+ 10. Kb6 $1 Qb2+ 11. Kc5 $1
Qc2 12. Kd4 $1 Kb2 13. Qb8+ Kc1 14. Qa8 $1 (14. Qa7 $2 Qb1 15. Qa3+ Qb2 16. Qa8
Kd2 $11) 14... Qb1 15. Bd3 $1 Qb6+ 16. Kc4 Qe6+ (16... Qc7+ 17. Kb3) 17. Nd5
Qg4+ 18. Kb3 Qd1+ 19. Kc3 Qe1+ 20. Kc4 Qh4+ 21. Kb3) 10. Na4+ $1 Qxa4+ 11. Kxa4
{überraschend lässt Weiß ein Schachgebot zu} a1=Q+ 12. Kb4 Qb1 13. Bd3 Qc1 14.
Qe5+ Ka2 15. Qa5+ Kb2 16. Qa3#) (7... Qc2+ $2 8. Kb4 $3 Qb3+ 9. Ka5 $3 Qa3+ 10.
Kb6) (7... Qf7+ $2 8. Bc4) (7... Qg6 8. Bg4) 8. Qe5 Qd6 9. Qg7 (9. Qh5 Qa3+ $1
(9... Qd3 $2 10. Qa5) 10. Kc4 Qb3+ $11) 9... Qg3 10. Qd4 Qd3 11. Qc5 Qf5 $3 (
11... Qe3 $2 12. Qd5 $1 Qd3 13. Qa5 Qc2+ 14. Kc4 Qb3+ 15. Kd3 Qa3 16. Qe5 {
siehe die Gewinnvariante von Thomas nach 4.Dh7 Dg1}) (11... Qc2+ $2 12. Kc4
Qb3+ 13. Kd4 Qb6 (13... Kb2 14. Nxa2) 14. Bc4 $1) 12. Qc4 Qb1+ $3 (12... Qc2+
$2 13. Kb4 Qb3+ 14. Kc5) 13. Ka4 Qb3+ 14. Ka5 Kb2 $11) (4. Qg7 $2 Nc5+ 5. Kc2
Ne6 6. Qh8 Nd4+ 7. Kd3 Nc2 8. Kxc2 Qh4 $11) 4... Nc5+ (4... Qb6+ 5. Bb5 Qe6+ {
die Variante zeigt warum 4.Dh7 besser als 4. Dh5 ist} (5... Qg1 6. Qh8 Nc5+ 7.
Kb4) 6. Kc2 Qe1 7. Qg7 $1 Ne5 8. Qa7 {jetzt ist ... Df2+ nicht mehr moglich}) (
{Gewinnvariante von Thomas} 4... Qg1 5. Qh8 (5. Qxd7 $2 Qb1+ 6. Kc4 Qb3+ 7.
Kxb3 {patt}) 5... Ne5 (5... Nf6 6. Qa8 {Thomas sagt: das ist ein Matt in 70!}
Qb6+ (6... Qg8+ 7. Qxg8 {siehe Endspieldatenbanken}) 7. Bb5 Qe6+ 8. Kc2 Qf5+ 9.
Bd3 Qf2+ 10. Be2 Qf5+ 11. Kd1 Kb2 12. Qxa2+ Kxc3 13. Qc4+ Kb2 14. Qb4+ Ka1 15.
Qa3+ Kb1 16. Qc1+ Ka2 17. Bc4#) 6. Qxe5 $1 Qd4 (6... Qe3 7. Qd5) 7. Qd5 $1 {
interessant ist, dass Weiß diese Stellung in der Verführung 4.Dg5? nicht
erreichen kann!} ({sofort} 7. Qa5 $2 Qb6+ 8. Qb5 Qg6 9. Qe5 Qf5 10. Qh8 Qh7 11.
Qd4 Qd3 12. Qc5 Qf5 $11 {führt nicht weiter}) (7. Qg5 Qe3 8. Qd5 (8. Qh4 $2 Qd3
9. Bd1 Qd4 10. Qg5 Qe3 11. Qd5 Qc5 12. Qg8 Qf8 13. Qg5 Qh6 $11) 8... Qd3 9. Qa5
{ist nur eine Zeitverzögerung}) 7... Qd3 8. Qa5 $1 (8. Bd1 $2 Qf5 9. Qh1 Qf1
10. Qc6 Qa6 $11) 8... Qc2+ 9. Kc4 Qb3+ 10. Kd3 Qa3 (10... Kb2 11. Bd1) 11. Qe5
$1 (11. Qg5 $2 Kb2 12. Qd2+ Ka1 13. Bf3 Qa6+ $11)) 5. Kc2 Nd3 {der Springer
darf wegen Pattgefahr nicht mit dem König geschlagen werden} (5... Qg1 6. Qh8
Ne6 7. Na4+ Nd4+ 8. Kd3) 6. Qg7 $1 {Weiss verhindert Patt, indem Schwarz in
eine Zugzwangstellung gebracht wird} (6. Qh8 $2 {kann sich Schwarz entweder
ins Patt retten, oder der schwarze Konig entkommt gerade noch:} Ne1+ 7. Kb3 ({
thematisch interessant ist} 7. Kc1 Qf4+ $3 {mit einer scharfen Pointe} (7...
Qe3+ $2 {reicht nicht aus:} 8. Kd1 Nc2 (8... Nd3 9. Kc2 Ne1+ 10. Kb3 {kaeme
wieder Schwarz in Zugzwang}) (8... Nf3 9. Bxf3 Qxf3+ 10. Kc2 Qh5 (10... Qh3 11.
Qd4 Qg2+ 12. Ne2#) 11. Qd4 Qg4 12. Ne4#) 9. Kxc2 Qh6 10. Qd4) (7... Nc2 $4 8.
Nb5+ Nd4 9. Nxd4 Qf4+ 10. Kc2 Qc1+ 11. Kb3 $1) 8. Kd1 Nc2 9. Kxc2 (9. Nb5+ Nd4
10. Nxd4 Qc1+ 11. Kxc1 {patt}) (9. Ne4+ Kb1 10. Nd2+ Qxd2+ 11. Kxd2 a1=Q 12.
Qh1+ Ka2 $1 13. Bc4+ Ka3 14. Qf3+ Kb4 15. Qb3+ Kc5 16. Qb5+ Kd6 $11) 9... Qh4
$1 $11) 7... Qe3 {nun ist aber Weiss in Zugzwang}) (6. Qh5 $2 {reicht auch
nicht} Qg1 7. Qh8 (7. Qa5 Nb4+ 8. Kb3 Qc1 $11) 7... Ne5 8. Qxe5 Qd4 9. Qg3 Qf2
$11) ({das Springeropfer darf man wegen des Patts nicht annehmen:} 6. Kxd3 $2
Qg3+ 7. Kc4 Qxc3+ 8. Kxc3 {patt}) 6... Ne1+ ({zusaetzl. technische Abspiele
ergeben sich nach:} 6... Ne5 7. Qg5 Nd3 (7... Qe1 8. Qxe5 Qg3 9. Qd4) 8. Kxd3)
(6... Qg2 7. Qf7 Nb4+ 8. Kb3 Nd3 9. Ka3 Nc1 10. Qf6 Qg3 11. Ka4 Nxe2 12. Nxe2+
Kb1 13. Qf1+ Kb2 14. Qc1#) 7. Kb3 (7. Kd1 $2 Nc2 8. Kxc2 Qd4 ({oder} 8... Qa7
9. Qg3 Qf2 $11) 9. Qg3 Qf2 $11) 7... Qe3 8. Qh8 {Zugzwang} (8. Bc4 $2 Nc2 9.
Kxc2 Qd4 $11) (8. Qf6 $2 Nf3 $11) 8... Nf3 9. Bxf3 (9. Qh1+ $2 Qg1 10. Qxg1+
Nxg1 11. Bh5 Nf3 12. Ne2 Nd2+ 13. Kc3 Nb1+ 14. Kc2 Na3+ 15. Kc1 Nc2 16. Bg6 Nd4
17. Nxd4 {patt}) 9... Qh6 (9... Qxf3 10. Kc2 (10. Qd4 $2 Qd3 $1 $11) 10... Qh5
11. Qd4 Qg4 (11... Qh2+ 12. Ne2#) 12. Ne4#) 10. Qd4 {die anderen 2
Moglichkeiten wegzuziehen scheitern an patt} (10. Qe5 $2 Qe6+ 11. Qd5 Qb6+ 12.
Kc4 (12. Qb5 Qa6 13. Bd1 Qa3+ 14. Kc4 Qxc3+ 15. Kxc3 {patt}) 12... Qb3+ 13.
Kxb3 {patt}) (10. Qa8 $2 Qb6+ $1 ({aber nicht} 10... Qa6 $2 11. Nxa2) 11. Kc4
Qb3+ $1 12. Kxb3 $11 {patt}) 10... Qb6+ 11. Nb5+ {Thomas sagt: ist ein Matt in
29! Weis am Zug gewinnt/ White wins Vielen Dank an Thomas Hall für
diewertvollenAnalysen} () 0-1

(P.S.: Übrigens Sergiy Didukh hat etwas interessantes bezügl. der zz-Thementurnier auf der Akobkiaseite gesagt:
Sowohl die Aufgabe von Richard Becker Nr.1, als auch die von Skripnik als auch die letzte von mir )
sind alle von der Datenbank entnommen.
Bei Richard Becker beispielsweise kann man einfach das Bauernpaar h2/g4 wegtun, dann kommt man
in einem Zugzwang mit nur 6 Steinen, die er wieder nur von der Datenbank genommen hat
Die letzte Aufgabe von mir habe ich dann tatsächlich in Schnellverfahren aufgestellt...und möchte dafür auch keine Auszeichnung
dafür haben... wenn ich das bekomme, werde ich diese abzuerkennen versuchen!)
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2011-11-27 22:21
Hallo Peter,

zuerst einmal meinen Glückwunsch zu deinen Erfolgen.

Habe gerade von Kotesovec den Preisbericht "Finales y Themas"
runtergeladen und einen Ersten Preis (!!!) von dir entdeckt:

Kariouch Boujemâ MT
Peter Krug
Maroc Echecs, 2011
Primer Premio
02157

Ich bin aber in einem Punkt ganz anderer Meinung als du:
Wie eine Schachkomposition zustande gekommen ist, sollte
bei deren Beurteilung überhaupt keine Rolle spielen. Es
geht um das Kunstwerk ganz alleine, so wie es auf dem Brett
steht.
Im Falle der Sechssteiner wird dann der Mangel anders deutlich:
Es gibt eine Inflation von Aufgaben, die in der Zeit vor dieser
technischen Hilfe eventuell Preise abgeräumt hätten. Ein
Schachproblem kann man aber nur in der zeitlichen Einordnung
richtig bewerten. Z.B. hätten Aufgaben, die 1920 Preise geholt
hatten, 1970 höchstens noch Lobe erhalten, und das war alles
vor der Computerzeit und gilt für praktisch alle Genres
(Studien, Zweizüger, Mehrzüger, Selbstmatts, Retros, Märchen...)
Die Entwicklung geht weiter, ob mit oder ohne Computer.
Wenn die Studienkomponisten jetzt die Datenbanken zu Hilfe
nehmen, ist das völlig in Ordnung. Mit diesen Möglichkeiten
steigen aber die Maßstäbe für eine gute Aufgabe.

Und noch was: Ärgere dich nicht, wenn eine richtig gute Aufgabe
durchgefallen ist. Das passiert jedem mal. Preisrichter sind
Menschen und urteilen subjektiv. Oftmals kennt man den Richter
eines Turniers vorher und damit seinen Geschmack. Viele Kompo-
nisten wissen daher genau, wohin welche Aufgabe zu schicken sind.

Viele Grüße
OJe
Parent - By Peter Krug Date 2011-12-01 01:54
OJe schrieb:

"zuerst einmal meinen Glückwunsch zu deinen Erfolgen."

Ja, vielen Dank. Es wurden eigentlich alle schachlichen Träume war.
Auf einen Preis im Van der Heijden Turnier habe ich zwar schon gerechnet,
aber 3 ehrende Erwähnungen sind auch sehr gut...
... der Preisbericht von Van der Heijden vorzüglich.
Auch bekam ich ein schönes ARVES Buch.

"Wie eine Schachkomposition zustande gekommen ist, sollte
bei deren Beurteilung überhaupt keine Rolle spielen. Es
geht um das Kunstwerk ganz alleine, so wie es auf dem Brett
steht."

Über diesen Punkt war ich mir nie so im klaren. Das was du schreibst stimmt natürlich
100 prozentig.
Doch verschwimmen Kompositionsleistungen wegen der technischen Hilfsmittel, wie
EGTBs und superschnellen Computers , alle 6 Steiner und so weiter schon sehr.
Die Kompositionsleistung verzehrt sich, so wie wenn man in einem Teich hineinsieht und
die Lichtreflexe für das eigene Spiegelbild verwechselt.
Und tatsächlich habe ich gesehen, dass bei den Studien auch schon viel schwächere
Komponisten das Glück hatten, bei einem starken Turnier weit vorne zu landen,
weil sie mehr oder weniger zufällig mit allerlei technischer Hilfe und Datenbanken
beispielsweise eine ungewöhnliche Zugfolge herausfanden und praktisch dies das
eigentliche Thema war...

- dann gibt es auch noch beispielsweise einige Studienkomponisten, die ausschließlich
ihre Ausgangsstellung ihrer Studie von einer Datenbankstellung nehmen und dazu mit technischer Perfektion eine passende Einleitung  finden.
Solche Techniker räumen einen Preis nach den anderen ab.
Ich finde das irgendwie unfähr gegenüber Studienkomponisten, die eben das nicht machen,
und eher aus der Phantasie und den Ideenreichtum komponieren...
Letztere kommen schlechter davon, weil sie weniger Techniker sind.

Olaf schrieb:

"Im Falle der Sechssteiner wird dann der Mangel anders deutlich:
Es gibt eine Inflation von Aufgaben, die in der Zeit vor dieser
technischen Hilfe eventuell Preise abgeräumt hätten. Ein
Schachproblem kann man aber nur in der zeitlichen Einordnung
richtig bewerten. Z.B. hätten Aufgaben, die 1920 Preise geholt
hatten, 1970 höchstens noch Lobe erhalten, und das war alles
vor der Computerzeit und gilt für praktisch alle Genres
(Studien, Zweizüger, Mehrzüger, Selbstmatts, Retros, Märchen...)
Die Entwicklung geht weiter, ob mit oder ohne Computer."

Stimmt haargenau. Ich habe die Studien von 1900 - 1930 alle
angesehen. Die Qualität im Schnitt (außer die Behtingstudie)
ist mit den 1970er nicht vergleichbar.

OJe schrieb:
"Wenn die Studienkomponisten jetzt die Datenbanken zu Hilfe
nehmen, ist das völlig in Ordnung. Mit diesen Möglichkeiten
steigen aber die Maßstäbe für eine gute Aufgabe."

Ich glaube, dass es für die Preisrichter aber auch schwieriger wird,
zu entscheiden, ob etwas wirklich gut ist...-

OJe schrieb:

"Und noch was: Ärgere dich nicht, wenn eine richtig gute Aufgabe
durchgefallen ist. Das passiert jedem mal. Preisrichter sind
Menschen und urteilen subjektiv. Oftmals kennt man den Richter
eines Turniers vorher und damit seinen Geschmack. Viele Kompo-
nisten wissen daher genau, wohin welche Aufgabe zu schicken sind."

Vielen Dank für deinen Ratschlag!

LG Peter
Parent - By Peter Krug Date 2011-12-03 22:52
OJe schrieb:

"Ein Schachproblem kann man aber nur in der zeitlichen Einordnung
richtig bewerten. Z.B. hätten Aufgaben, die 1920 Preise geholt
hatten, 1970 höchstens noch Lobe erhalten, und das war alles
vor der Computerzeit und gilt für praktisch alle Genres
(Studien, Zweizüger, Mehrzüger, Selbstmatts, Retros, Märchen...)
Die Entwicklung geht weiter, ob mit oder ohne Computer.
Wenn die Studienkomponisten jetzt die Datenbanken zu Hilfe
nehmen, ist das völlig in Ordnung. Mit diesen Möglichkeiten
steigen aber die Maßstäbe für eine gute Aufgabe."

Wegen der vielen Arbeit kam ich erst jetzt sehr spät dazu, die Studien von der
Van der Heijden Turnier JT 50 genauer anzusehen und bin über
diese "Studie" gestolpert:

special commendation (spezielles Lob)
Marco Campioli (Italy)
(Harold Van der Heijden Tourney JT50)


[Event "Van der Heijden JT50"]
[Site "54"]
[Date "????.??.??"]
[Round "special commendation"]
[White "Marco Campioli (Italy)"]
[Black ""]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "4N1B1/B7/K7/4ppp1/4pkp1/4ppp1/8/1N6 w - - 0 0"]
[PlyCount "35"]

{139MB, Fritz11.ctg} 1. Nf6 f2 2. Nd5+ Kf3 3. Nxe3 f4 4. Nd2+ Ke2 5. Ndf1 fxe3
6. Nxe3 Kf3 7. Bb3 g2 8. Bd1+ Kg3 9. Nf5+ Kh2 10. Bxf2 g1=Q 11. Bxg1+ Kxg1 12.
Bxg4 Kf2 13. Nd6 Kg3 14. Bd1 Kf4 15. Ne8 e3 16. Nf6 Kf5 17. Ng4 Ke4 18. Be2 *

Die Aufgabe ist zwar die letzte im Preisbericht, aber dennoch zeigt das Beispiel auf
eine andere Art drastisch, wie "only moves- Züge" vom Computer nur durch
wahrscheinlich stundenlangen herumprobieren zufällig entstanden und produziert werden.
Es ist verblüffend, wie viel Zeit Leute (Komponisten) dafür vergeuden!
Die Studie hat überhaupt keine Idee, außer die, der schwarzen Bauernaufstellung!
Das ist meiner Meinung überhaupt keine Komposition und ich wundere mich wie
diese eine "Auszeichnung" bekommen konnte.

Es ist auch in positiver Hinsicht ein Beispiel, das deutlich macht, dass man durch
das Herumprobieren allein mit dem Computer - in der Regel - keine gute Studie macht.
Doch wie ich schon gesagt habe, gibt es auch das.

(nach dem ich mir jetzt ein Gesamtbild (Niveau) von diesen Turnier gemacht habe, bin ich eigentlich
sehr ernüchtert...)

LG Peter
Parent - - By Peter Krug Date 2011-11-28 23:05
für Peter den Genauen (Nachname Martan)

habe ich noch eine andere Analyseversion dieser Studie gefunden...

...nach 6...Se5 liegt es nämlich gar nicht auf der Hand, ob das gewonnen ist...
aber meine Schachnase juckt nicht, was ich beruhigend finde

[FEN "8/8/5nQ1/8/8/p1N5/2K5/kB3q2 w - - 0 1"]
{Studie von Peter Krug Weiß zieht und gewinnt} 1. Kb3 {Variante A} Qf2 ({
Variante B} 1... Nd7 2. Qg7 (2. Qd6 $2 a2 3. Bxa2 Nc5+ $11 {entweder
Dauerschach oder Patt}) 2... Nc5+ 3. Kxa3 Qc1+ (3... Ne6 4. Qh8 Qc4 5. Bd3 Qc5+
6. Kb3 Nd4+ 7. Ka4 Nc2 8. Ne4+ $1 {(EG-Datenbank)} ({alles andere ist remis:}
8. Ne2+ $2 Ka2 $11) (8. Nb5+ $2 Ka2 $11 {die Verteidig ung des Schwarzen ist
einfach: Schwarz verlässt die Ecke nicht und zieht nur mit dem König, oder mit
dem schwarzen Springer nach a3})) 4. Kb4 Na4 5. Ne2+ $1 (5. Nxa4+ $2 Kxb1 6.
Nc3+ Kc2 7. Qg6+ Kb2 8. Na4+ Ka2 9. Qf7+ Kb1 10. Nc3+ Kc2 11. Kc4 Qe1 {sonst
kommt es zu 6 Blockmatts mit schwarzer Dame auf e1,e3,d2,c1,b2,a3} 12. Qg6+ Kb2
13. Qg2+ Kc1 14. Kd3 Qe3+ 15. Kxe3 {patt})) 2. Bd3 (2. Qf5 $2 Qb2+ 3. Kc4 Nd5
4. Qxd5 a2 5. Bxa2 Qxc3+ 6. Kxc3 {Patt}) 2... Nd7 3. Be2 a2 4. Qh7 (4. Qg5 $2 {
thematisiert den Unterschied zur HV} Nc5+ 5. Kc2 Nb3 6. Kxb3 Qf5 $1 (6... Qe3
$2 7. Qd5 Qd3 8. Qa5) 7. Qg3 Qg6 (7... Qb1+ $2 8. Ka4 $1 Qb3+ 9. Ka5 Kb2 10.
Na4+) 8. Qe5 Qd6 9. Qg7 Qg6 10. Qd4 Qd3 {Die schwarze Dame hat alles unter
Kontrolle. Sobald die weiße Dame von der großen Linie a1-h8 weicht, kann
Schwarz unter Umständen mit ...Db1+ kontern} 11. Qc5 Qf5 (11... Qb1+ $2 12. Kc4
Qb3+ 13. Kd4 Qb6 14. Bc4) 12. Qc4 Qb1+ $1 (12... Qc2+ $2 13. Kb4 Qb3+ 14. Kc5)
13. Ka4 Qb3+ 14. Ka5 Kb2 $11) 4... Nc5+ (4... Qg1 5. Qh8 Ne5 6. Qxe5 Qd4 7. Qd5
Qd3 8. Qa5 Qc2+ 9. Kc4 Qb3+ 10. Kd3 Qa3 11. Qe5) 5. Kc2 Nd3 6. Qg7 $1 {Weiss
verhindert Patt, indem Schwarz in eine Zugzwangstellung gebracht wird} (6. Qh8
$2 Ne1+ 7. Kb3 (7. Kc1 Qf4+ $1 8. Kd1 Nc2 9. Kxc2 Qh4 $11) 7... Qe3 $11) 6...
Ne5 (6... Ne1+ 7. Kb3 Qe3 8. Qh8 Nf3 9. Bxf3 Qh6 (9... Qxf3 10. Kc2) 10. Qd4 {
das Problem des Schwarzen ist, dass jetzt die schwarze Dame nicht nach d3 kann
(siehe dazu das Verführspiel)} (10. Qa8 $2 Qb6+ $1 (10... Qa6 $2 11. Nxa2) 11.
Kc4 Qb3+ $11) 10... Qb6+ 11. Nb5+ ()) 7. Qg5 Nd3 {Zusatzanalyse} 8. Qa5 {Eine
technische Abwicklung. Weiß muss nur noch die Racheschachs ausweichen} Ne1+ (
8... Qf7 9. Kxd3 Qd7+ 10. Ke3 Qe6+ 11. Kd2) 9. Kd1 Qd4+ 10. Kxe1 Qg1+ 11. Kd2
Qd4+ 12. Bd3 Qf4+ (12... Qf2+ 13. Ne2) 13. Kd1 Qf3+ (13... Kb2 14. Ne2) 14. Be2
Qh1+ 15. Kd2 Qh6+ 16. Kd3 Qh3+ 17. Kd4 Qh8+ 18. Kc4 Qg8+ 19. Nd5 Qc8+ 20. Kd4
Qh8+ 21. Kd3 Qh7+ (21... Qb2 22. Nc3 Qa3 23. Qe5) 22. Kd2 Qh6+ 23. Ne3 Qd6+ 24.
Kc2 Qg6+ 25. Bd3 Qg2+ 26. Kd1 Qg1+ 27. Ke2 Qh2+ 28. Kf3 Qh3+ 29. Kf2 Qh2+ 30.
Ng2 0-1

(P.S.: hoffentlich habe ich mit dieser Analyse ausreichend alles geklärt)

G. Peter
Parent - By Gerhard Josten Date 2011-12-04 00:19
Hallo!
Wer noch mehr über Schach und Kunst erfahren will, erhält von mir eine 24-seitige Broschüre zu diesem Thema gegen Erstattung der Versandkosten. Hier ist das Titelbild:
http://www.schachquellen.de/mediac/400_0/media/bde238a684315908ffff8047ffffc20a.JPG
Computer spielen dort aber keine Rolle.
Gerhard Josten
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