Bis vor kurzem habe ich geglaubt, daß Hyperthreading für eine Engineperformance nicht zweckdienlich ist, weil es kein echter Prozessorkern ist und der Verwaltungsoverhead mehr Performance kostet als das HT. bringt. Das war wohl insbesondere auf dem alten Pentium IV so. Aber es ist kein allgemeingültiges Dogma:

Ich habe mit meinem Singlecore-Netbook eine höchst erfreuliche Überraschung erlebt: Stockfish VE01 - aber auch andere MP-Engines - profitieren deutlich wenn ich 2 Threads einstelle, obwohl ich gar keine Multicore-CPU habe. Ich habe das konkret gemessen, als ich mir eine der zwei 32 Bit-Versionen von Stockfish VE01 aussuchen wollte. Mit 2 Threads ist diese Engine bei mir sogar etwas mehr als doppelt so schnell (?! ) als mit einem.

(256 MB Hash, "use sleeping threads" ein, Arena 201)

Ich habe jeweils "time to depth" in drei verschiedenen Positionen gemessen. Die Knotenleistung alleine ist m.E. nicht so verläßlich für Vergleiche der "effektiven" Geschwindigkeit. - Zwischen den Executables vom Intel- bzw. vom VisualC-Kompiler gab es kleine Unterschiede in beide Richtungen; ich nehme die Intelversion.

Die HT.-Beobachtung stammt von einer Intel Atom N450 (Specification: N455)-CPU, wie auch Cpuz bestätigt. Also ich hab wirklich nur den. Das HT. wird von Windows 7 wie eine zweite, "logische" CPU erkannt. Wirkt sich aber offenbar fast wie ein echter Core aus.

Vielleicht sollte ich mich aber eher fragen, warum der Betrieb mit 1 Thread so langsam läuft: Die Fritz-Benchmarks fallen mit 1,09 bzw. 1,69 sehr mager aus. Wie gesagt, Stockfish VE01 profitiert aber in einem Verhältnis >"2:1. Wohlgemerkt, das ist von 1 auf 2 Threads. In einem Dualcore-Atom wird der Effekt von 2 auf 4 Threads möglicherweise geringer ausfallen (falls es dort überhaupt HT. gibt; das weiß ich nicht).

Langer Rede kurzer Sinn: Es kann sich u.U. lohnen, auf der jeweiligen CPU die man hat, Hyperthreading mit Schachengines auszuprobieren bzw. Vergleichsmessungen mit/ohne HT. vorzunehmen.