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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / GPL, Urheberrecht, Rybka
- - By Achim Müller Date 2011-06-29 15:18
Hallo zusammen,

weil in dem anderen Thread ziemlich viel Quatsch verbreitet wird, hier mal ein paar Infos:

1. Fruit 2.1 steht unter der GPL
2. Die GPL erlaubt ausdrücklich die Weiterentwicklung und -verbreitung bzw. den Verkauf von Software, auch gegen Geld.
3. Bedingung: Die weiterentwickelte Software muss ebenfalls unter die GPL-Lizenz gestellt, der Quellcode beigelegt sein.
4. Verstöße gegen die GPL werden per Abmahnung und/oder vor ordentlichen Gerichten behandelt.
5. Die ICGA kann hier als Expertenteam helfen oder unterstützen, Licht ins Dunkle zu bringen, ersetzt weder eine notwendige Klage des/der Betroffenen, noch ein ordentliches Gericht.
5. Einige prominente Fälle von GPL-Verletzungen findet man hier.
6. Das auf Chessvibes veröffentlichte Dokument ist für mich auf den ersten Blick kein Beweis, eher ein Indiz dafür, dass Funktionen aus Fruit 2.1 in Rybka 1.0 Beta verwendet wurden, weil hier kein Quellcode dokumentiert ist, sondern offensichtlich der Output.

Auf keinen Fall handelt es sich hierbei um den Diebstahl einer Sache, damit auch nicht um Hehlerei!

Ciao

Achim
Parent - By Werner Mueller Date 2011-06-29 15:24
Hallo Namensvetter,

so ist es und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen (außer Dampfplauderei natürlich ).
Parent - - By Thorsten Czub Date 2011-06-29 16:10
waren denn bei den verkauften rybka versionen quellcode dabei ?
nein.

kriegt man den quellcode nun nachtraeglich zugesandt?
nein.

also illegale verbreitung von software.lizenzbruch.
Parent - - By Achim Müller Date 2011-06-29 16:29
[quote="Thorsten Czub"]
waren denn bei den verkauften rybka versionen quellcode dabei ?
nein.

kriegt man den quellcode nun nachtraeglich zugesandt?
nein.

also illegale verbreitung von software.lizenzbruch.
[/quote]

Unzulässige und fehlerhafte Schlüsse! Weniger schreiben, mehr lesen und nachdenken! Und Großbuchstaben einkaufen!

Eine Urheberrechtsverletzung ist eine zivilrechtliche Geschichte. Mit anderen Worten: Wenn irgendjemand daher läuft und sagt oder schreibt, dass Programm B von Programm A abgekupfert wurde, interessiert das erst einmal niemanden. Wenn sich jedoch ein Geschädigter (in diesem Fall der Autor von Fruit 2.1) melden würde, dann könnte er Nachbesserung verlangen, sprich: Dem Produkt RybkaXX müsste der Quellcode beigelegt werden, die Software selbst unter die gleiche Lizenz (GPL) gestellt werden. Ebenso könnte der Autor Schadenersatz für eventuelle Kosten, die bei der Ermittlung einer Urheberrechtsverletzung entstanden sind, geltend machen. Das alles aber nur unter der Voraussetzung, dass entweder:

a) Der Beschuldigte zugegeben hat, gegen die GPL verstoßen zu haben oder
b) ein ordentliches Gericht (!!!) diese Urheberrechtsverletzung feststellt.

Diese Urheberrechtsverletzung muss theoretisch in jedem Staat einzeln festgestellt werden, da das Urheberrecht nicht überall gleich gestaltet ist (trotz WHO, WIPO und wie sie sonst noch alle heißen).

Alles andere ist Gewäsch und interessiert weder Convekta noch Chessbase noch irgendwelche Reseller.

Ciao

Achim
Parent - - By Achim Müller Date 2011-06-29 16:39
Ich setz noch mal einen oben drauf:

So wie sich für mich der Fall zur Zeit darstellt, hat - unter der Voraussetzung, dass er wirklich nicht »klassisch abgeschrieben« hat - eher VR gute Chancen, die ICGA wegen Verleumdung und Rufschädigung auf Schadenersatz erfolgreich zu verklagen.

Ciao

Achim
Parent - By Werner Mueller Date 2011-06-29 17:03
[quote="Achim Müller"]
...
Alles andere ist Gewäsch...
[/quote]

ja...

[quote="Achim Müller"]
Ich setz noch mal einen oben drauf:

So wie sich für mich der Fall zur Zeit darstellt, hat - unter der Voraussetzung, dass er wirklich nicht »klassisch abgeschrieben« hat - eher VR gute Chancen, die ICGA wegen Verleumdung und Rufschädigung auf Schadenersatz erfolgreich zu verklagen.

Ciao

Achim
[/quote]

...tja, tja 
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-06-29 17:07
[quote="Achim Müller"]So wie sich für mich der Fall zur Zeit darstellt, hat - unter der Voraussetzung, dass er wirklich nicht »klassisch abgeschrieben« hat - eher VR gute Chancen, die ICGA wegen Verleumdung und Rufschädigung auf Schadenersatz erfolgreich zu verklagen.[/quote]Zumal dann ja auch die ICGA in der Pflicht wäre, ihre Behauptung durch gerichtlich verwertbare Beweise zu belegen. Wohlgemerkt wohl ohne von Vas einen Einblick in alte oder neue Rybka-Sourcen verlangen zu können!
"Er darf nicht teilnehmen, weil er sich nicht unseren Regeln beugt!" wäre ja eine Sache.
"Wir bezichtigen ihn öffentlich, ein Plagiat von Fruit und Crafty als eigenes Programm Rybka verkauft zu haben!" ist aber sicher eine andere!

Benno
Parent - - By Thorsten Czub Date 2011-06-29 21:46
setzt ihr mal alle einen oben drauf.
und dann gucken wir mal was passiert.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 07:18
[quote="Thorsten Czub"]setzt ihr mal alle einen oben drauf. und dann gucken wir mal was passiert.[/quote]So setzen die einen eben dies, und die anderen das oben drauf, Thorsten.
Wie wäre deiner Meinunng nach die Beweislast hinsichtlich des Plagiats, falls Vas eine Verleumdungsklage samt Schadenersatz gegen die ICGA anstrengt?
Würde deiner Meinung nach in diesem Fall von Vas gerichtlich ein Offenlegen seiner Sourcen verlangt werden können?
An dieser Stelle würde mich ein Draufsetzen von dir doch interessieren?
Benno
Parent - - By Thorsten Czub Date 2011-06-30 09:49
wenn die ICGA ihn zur zusammenarbeit auffordert, und er sich dann nicht meldet,
worauf will er die ICGA dann verklagen ? das die gemäss ihren Statuten
gehandelt hat ??
Parent - - By Achim Müller Date 2011-06-30 10:57
[quote="Thorsten Czub"]
wenn die ICGA ihn zur zusammenarbeit auffordert, und er sich dann nicht meldet,
worauf will er die ICGA dann verklagen ? das die gemäss ihren Statuten
gehandelt hat ??
[/quote]

Nein. Du liest wirklich nicht oder nur das, was Du lesen möchtest. Wenn ein Programmierer der Aufforderung einer privaten Organisation, seinen Quellcode offenzulegen nicht nachkommt, dann mag dies ausreichen, ihn gemäß der vereinseigenen Regeln von zukünftigen Veranstaltungen auszuschließen. Es mag __vielleicht__ auch ausreichen, in der Vergangenheit errungene Titel abzuerkennen. Die ICGA schreibt aber:

»Vasik Rajlich is guilty of plagiarizing the programs Crafty and Fruit«

Unabhängig davon, dass der Begriff »plagiarizing« im Falle von Softwareentwicklung völlig fehl am Platz ist, beschuldigt die ICGA den Entwickler mit dieser Aussage explizit, geltendes Urheberrecht gebrochen zu haben. Die ICGA macht das in ihren veröffentlichten Papieren teilweise sehr clever, in dem sie häufig das Wörtchen »if« verwendet (» if it is based on Fruit, this GNU license was violated«) oder an anderen Stellen die Meinungen von Panelmember zitiert, ohne diese als offizielle Statements der ICGA selbst zu deklarieren.

Ciao

Achim
Parent - - By Thorsten Czub Date 2011-06-30 12:05
naja. also wenn rajlich crafty code in seinem programm hat, und sogar bugs die bob drin hat weil er
funktionen nicht mehr benutzt, 100 zeilen code oder so, kann man kaum von nachbilden von algorithmen sprechen. dann hat man via copy+paste code fremder programme drin.

in den anfängen als rybka noch auf crafty basierte, und auch dessen spielstärke-level besass bzw. darunter angesiedelt war, war eben hauptsächlich crafty code drin. das änderte sich als fruit open source wurde.
und rybka danach 800 elo zulegte. oh wunder, und seitdem fruit code drin hatte.

so lese ich das aus den behauptungen der experten.

vas hat mit der teilnahme an den ICGA WMs den Passus ueber die ORIGINALE software und offenlegung
des codes im streitfall akzeptiert. Sonst hätte er nicht teilnehmen brauchen falls er dies nicht akzeptiert hätte.

es ist nur folgerichtig das die ICGA ihn bei nicht reaktion auf die vorwuerfe und nicht offenlegung
disqualifiziert. sie handelt nur ihren statuten folgend die seit vielen jahren bekannt sind und so angewendet werden, auch schon bei anderen problemen.

ich bin nicht gerade dafuer bekannt das ich die ICCA/ICGA nicht kritisieren wuerde.
Also ich bin kein Freund der Organisation.
Aber in diesem Fall hat sie m.E. richtig gehandelt.

ich kenne aus vorhergehenden Fällen sehr viele Sachen die bei dieser Organisation falsch gelaufen sind.
Und habe mich immer offen ueber diese Fälle geäussert. Aber in diesem Fall sehe ich keinen
Grund fuer eine Kritik.

Hätte Vas Rajlich sein Programm selbst entwickelt, wäre er nicht in der momentanen Situation.
Aber er hat es auf Crafty aufgebaut, den Fruit auf bitboards umgebaut und seine Ausgaben verschleiert.
Warum wohl verschleiert. wenn man nichts zu verbergen hat braucht man seine ausgaben doch nicht kaschieren.

Mit jeder WM Teilnahme hat Rajlich wiederum akzeptiert im Streitfalle seine Codes offenzulegen.
Und nun ist ein Streitfall und er macht gar nichts ? Da kann es m.E. nur eine Konsequenz
geben. Disqualifikation. Dies schliesst die aberkennung der wm titel und die rueckzahlung eventueller
preisgelder ein.
Parent - - By Austaller Gerhard Date 2011-06-30 22:05
Hallo

[quote="Thorsten Czub"]
naja. also wenn rajlich crafty code in seinem programm hat, und sogar bugs die bob drin hat weil er
funktionen nicht mehr benutzt, 100 zeilen code oder so, kann man kaum von nachbilden von algorithmen sprechen. dann hat man via copy+paste code fremder programme drin.
[/quote]

Ah, noch einer der sich die Beweise mal angeschaut hat. Ich masse mir nicht an, diesen Schluss aus den veröffentlichen Codestücken zu ziehen. Aber ich bin auch auf diese Aussage gestossen und finde, wenn sie stimmt, schon einen ziemlich harten Beweis.

Leider wird bei der ganzen Diskussion (auch in anderen Foren) viel zu wenig, auf die veröffentlichten Beweise eingegangen. Und was mich auch stört, ist, dass Lizenzverletzungen der GPL und Allgemein, als Klacks hingestellt werden. Ein paar Zeilen Code kopieren ist doch nicht so schlimm... das können nur leute sagen, die nicht "geistiger" Arbeit leben müssen. 

VG
Gerhard
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 23:55
[quote="Austaller Gerhard"]das können nur leute sagen, die nicht "geistiger" Arbeit leben müssen.  [/quote]Die Schäden waren hier aber nicht von der Art, dass jemand um das Geld betrogen wurde, was der mit seiner Arbeit verdienen wollte.

Vas hätte seine Sourcen offenlegen müssen mit Hinweis, auf wessen Arbeit sie beruhen
(Schaden: keine Ehre für bisherige Entwickler, kein Nutzen für andere Entwickler)
und er hätte keine Geld damit verdienen dürfen. (ab Version 2, sofern da nennenswert Fruit drin war)

Die Tat bleibt verwerflich, aber Geld weggenommen hat Vas wohl niemandem
(OK, ggf. hätte er Fabien was abgeben müssen. Wieviel ggf.?).

Benno
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 11:26
[quote="Thorsten Czub"]wenn die ICGA ihn zur zusammenarbeit auffordert, und er sich dann nicht meldet, worauf will er die ICGA dann verklagen ? das die gemäss ihren Statuten gehandelt hat ?? [/quote]Dann kann die ICGA sagen, dass er die besonderen ICGA-Regeln nicht befolgt und daher ausgeschlossen wird.
Mehr aber eigentlich nicht.

Tatsächlich bezichtigt die ICGA Vas aber des Plagiierens, sie erklärt ihn für schuldig des Plagiierens. Ausdrücklich und ganz direkt und öffentlich.
Auch wenn der Begriff 'Plagiat' z.B. in deutschen Gesetzen nicht ausdrücklich definiert ist, ist dies wohl schon eine Behauptung, die man gerichtsfest belegen können sollte, wenn man nicht ggf. mit allen Konsequenzen als Verleumder verurteilt werden möchte.

Wohlgemrkt: Nicht Vas muss dann seine Unschuld beweisen, die Beweise der ICGA müssen dann stark genug sein!
Darum fragte ich an anderer Stelle schon mal nach Popcorn.

Benno
Parent - - By Thorsten Czub Date 2011-06-30 16:50
die haben ihre experten gefragt und die experten haben EINSTIMMIG ohne veto gesagt das rajlich abgeshrieben hat.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 18:19
[quote="Thorsten Czub"]die haben ihre experten gefragt und die experten haben EINSTIMMIG ohne veto gesagt das rajlich abgeshrieben hat.[/quote]Und dieses Votum ohne Einblick in ältere, geschweige denn neuere Rybka-Sourcen, hältst du für genügend gerichtsfest, um einer Verleumdungsklage begegnen zu können?
Benno
Parent - By Werner Mueller Date 2011-06-30 18:36
[quote="Benno Hartwig"]
[quote="Thorsten Czub"]die haben ihre experten gefragt und die experten haben EINSTIMMIG ohne veto gesagt das rajlich abgeshrieben hat.[/quote]Und dieses Votum ohne Einblick in ältere, geschweige denn neuere Rybka-Sourcen, hältst du für genügend gerichtsfest, um einer Verleumdungsklage begegnen zu können?
Benno
[/quote]
Mann, mann, dieses ewige und noch nicht mal amateurhafte Juristereigefasel ist ja nicht mehr auszuhalten.
Was soll denn eine geäußerte, weil eingeholte, Expertenmeinung mit Verleumdung zu tun haben.
Parent - - By Thorsten Czub Date 2011-06-30 18:42
schau dir die liste der Experten an die dort geurteilt haben. Das sind Programmierer
die seit vielen Jahrzehnten !! schach programmieren. Glaubst du diese Programmierer
könnten sowas nicht beurteilen. Bob Hyatt oder Don Dailey. Die machen schon computerschach
seit der steinzeit.
glaubst du alle diese programmierer wären dumm und könnten nicht beurteilen wenn jemand
ihren programmcode benutzt ?

also an sowas glaube ich nicht.

Wenn jemand 20 , 30 oder 40 jahre Schachprogrammierung macht, hat er eine ganz schöne
Routine und uebersicht.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 19:07
[quote="Thorsten Czub"]schau dir die liste der Experten an die dort geurteilt haben. Das sind Programmierer
die seit vielen Jahrzehnten !! schach programmieren. Glaubst du diese Programmierer
könnten sowas nicht beurteilen. Bob Hyatt oder Don Dailey. Die machen schon computerschach
seit der steinzeit.[/quote]Ich bin überzeugt, dass deren Urteil aufgrund des generierten Rybkacodes nicht ausreicht, ein Gericht von Vas Schuld zu überzeugen. Und wenn dieser Beweis nicht überzeugend ist, hat die ICGA ein Verleumdungsproblem.
Dumm sind die Leute sicher nicht. Darum geht es aber nicht.
Dass die Anzahl von überzeugten Fachleuten irrelevant ist, hatte ja bereits Einstein so treffend pointiert.

Ggf. ist Vas dann ja auch bereit und in der Lage, anhand des Rybka 4.1-Codes zu belegen (ggf. ja auch schon 3), dass zumindest hier der Plagiat-Vorwurf absurd ist. Und dann?

Benno
Parent - By Thorsten Czub Date 2011-06-30 19:25
ich möchte dir deine ueberzeugungen nicht nehmen.
ich kenne einige der programmierer die ihr urteil abgaben persönlich
(wms, turniere)  und
aus arbeitszusammenhängen (schachprogramm testen). ich sehe das daher anders.
wenn man jemand seit vielen jahren kennt, dann schätzt man
sein urteil anders ein als wenn man diese person nur vom hören sagen
kennt.

aber natuerlich kann jeder fehler machen. auch experten.
Parent - By Austaller Gerhard Date 2011-06-30 22:10
Hallo

[quote="Benno Hartwig"]
[quote="Thorsten Czub"]schau dir die liste der Experten an die dort geurteilt haben. Das sind Programmierer
die seit vielen Jahrzehnten !! schach programmieren. Glaubst du diese Programmierer
könnten sowas nicht beurteilen. Bob Hyatt oder Don Dailey. Die machen schon computerschach
seit der steinzeit.[/quote]Ich bin überzeugt, dass deren Urteil aufgrund des generierten Rybkacodes nicht ausreicht, ein Gericht von Vas Schuld zu überzeugen.
[/quote]

Da halte ich mit einer Kiste Bier dagegen Ich halte den "toten Code"-Beweise für sehr stark. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass jemand in seinem Programm ein Stück Code, das nichts mehr tut, drin hat, wie wer anderer in dessen Programm, für sehr unwahrscheinlich.

VG
Gerhard
Parent - By Michael Scheidl Date 2011-06-30 02:30
Falls man eine Zustelladresse findet. Ich wäre gar nicht sicher, ob es die ICGA sozusagen überhaupt gibt, als juristische Person. Ich finde keine offizielle Anschrift der Organisation als solcher. Was ist wenn das nirgends ein eingetragener Verein ist?
Parent - - By Knister Knaeuschen Date 2011-06-29 21:31
>>in diesem Fall der Autor von Fruit 2.1) melden würde

Und genau das hat der Autor gemacht. Lies doch mal Talkchess und schau was Fabien L. dort
in letzterer Zeit gemacht hat...
Parent - - By Achim Müller Date 2011-06-29 22:20
[quote="Knister Knaeuschen "]

>>in diesem Fall der Autor von Fruit 2.1) melden würde

Und genau das hat der Autor gemacht. Lies doch mal Talkchess und schau was Fabien L. dort
in letzterer Zeit gemacht hat...
[/quote]

Nein, das hat er nicht: GPL / GNU Licence enforcement. Er hat dort sehr allgemein nachgefragt, welche Möglichkeiten es bei einer vermuteten GPL-Verletzung gebe.

Und weil Du gerade Talkchess erwähnt hast. Hier ist ein sehr lesenswerter Beitrag von Dan Corbit: Rybka ban thoughts.

Ciao

Achim
Parent - - By Karl Heinz Krasser Date 2011-06-30 00:56
Schaut mal unter http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_License ein wenig nach:

Dort steht u.a:

Zitat:
Das Landgericht München I bestätigte in einer schriftlichen Urteilsbegründung vom 19. Mai 2004 (Az. 21 O 6123/04) eine einstweilige Verfügung, mit der einer Firma untersagt worden war, Netfilter ohne Einhaltung der GPL weiterzuverbreiten.[10][11] Dies war das erste Mal, dass die GPL eine signifikante Rolle in einem deutschen Gerichtsverfahren spielte. Das Gericht bewertete die Tätigkeiten des Beklagten als Missachtung einiger Bedingungen der GPL und somit als Urheberrechtsverletzung


Es könnte also doch spannend werden...
Parent - - By Achim Müller Date 2011-06-30 01:46
Nicht wirklich. Die ICGA spricht mit keinem Wort von einer Verletzung des Copyrights oder Urheberrechts bezüglich der GPL. Stattdessen wird der in diesem Fall falsche und völlig irreführende Begriff "Plagiat" verwendet. Es wurde auch kein Quelltext verglichen, sondern im Falle der Rybka Binaries ein Reverse Engineering versucht.

Ich hab's an anderer Stelle schon erwähnt, im Talkchess-Forum gibt es zu diesem Thema einige sehr lesenswerte Beiträge, u.a. von Dan Corbit.

Ciao

Achim
Parent - - By Andreas Luettke Date 2011-06-30 02:02
Die Sache ist im Kern vollständig erledigt, daran gibt es kein Rütteln mehr so sehr sich das der ein oder andere wünschen mag, die ICGA hat gesprochen und damit ist das Thema endgültig durch! Das sollte man jetzt wirklich akzeptieren denn eine neue andere Entscheidung in dieser Hinsicht wird und kann kaum erwarten werden ... also sollten wir uns mit der Realität abfinden so wie es ist ...

Andreas
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 11:30
[quote="Andreas Luettke"]Die Sache ist im Kern vollständig erledigt, daran gibt es kein Rütteln mehr so sehr sich das der ein oder andere wünschen mag, die ICGA hat gesprochen und damit ist das Thema endgültig durch![/quote]Die ICGA kann die Dinge der ICGA endgültig abschließen.
Was in der Computerschachszene geschieht, ist nur lose daran gekoppelt,
und womit sich die Anwälte und Gerichte ggf. noch beschäftigen werden, gegen Vas, oder auch von ihm initiiert, beobachte ich nun mit interesse.
Beratschlagt werden die juristischen Alternativen sicher im Moment in verschiedenen Hinterzimmern.

Benno
Parent - By Thorsten Czub Date 2011-06-30 12:08
ja und. das war im computerschach IMMER so. was glaubst du denn was die computerschachfirmen
in den jahren ihrer existenz (sind ja nicht mehr viele im rennen
so an gerichten und anwälten beschäftigt haben.

die waren sich ständig am behacken.
Parent - By Christoph Axmann Date 2011-06-30 16:14
Das alles ist nur ein Sturm im Wasserglas. Es wird rein garnichts passieren, da die ICGA weder Mittel noch Interesse an einer Strafverfolgung/Privatklage hat - und Vasik sich von legalen Schritten gegen die ICGA fürchten muß, da es einfach nur viel Geld kostet und der Ausgang ungewiß ist. Und: Einem Richter kann er nicht mit seinem Standardspruch kommen: "Nö, ich geb den Quellcode nicht her ...".

Passieren wird aber folgendes:

a] Mehr oder minder unqualifizierte Meinungsbekundungen der beiden Fan, bzw Nichtfanseiten.
b] Chessbase und Convekta werden Rybka einfach weitervekaufen, als wäre nichts geschehen. Evtl wird man sogar versuchen, aus den "Negativ-Schlagzeilen" noch mehr Kapital zu schlagen.
c] Juristisch werden solche Fälle nie geklärt. Schadet bloß der Wirtschaft. Keine Politik/Justiz will das, ob nun Recht oder Unrecht. Hat man doch schon im Fall Guttenberg gesehen, daß die zuständige StA das öff. Interesse ratz fatz verneinte um ja keine Schritte einleiten zu müssen.
d] Die neuen Titelträger werden sich nun rühmen und ebenfalls Kapital daraus schlagen wollen.

Ergo: Es geht mal wieder ums liebe Geld, das man UNS aus den Taschen ziehen möchte. Weiter nichts. Gerechtigkeit wird nicht walten. Das war schon immer so, ist so und wird auch ferner so bleiben.
Parent - - By Rainer Peek Date 2011-06-30 08:40
1)Das ICGA-Papier ist definitiv keine Legalitätsbewertung von Rybka, allerdings eben eine Bewertung ob Rybka den Regeln der ICGA gefolgt ist. Und offensichtlich ist dies eben nicht der Fall. Da Vas offenbar zu keinerlei Kooperation bereit war blieb der ICGA nichts anderes übrig als ihn zu disqualifizieren. Die ICGA-Regeln schreiben klar vor, daß jede teilnehmende Engine "original work" sein muß.  Vas hat diese Regeln mit Füßen getreten, also hat er nichts in den Gewinnerlisten der ICGA verloren. Seine Verteidigungsversuche erinnern mich ein bißchen an die Politiker Guttenberg , Koch-Mehrin sowie Jorgo Chatzimarkakis.
2)Bei der WM in  Gratz  mußten die Organisatoren einen Teilnehmer disqualifizieren, weil er den aufgekommenen Verdacht nicht ausräumen wollte, sein Programm enthielte Teile eines bekannten Open-Source-Schachprogramms. Die Regeln sehen in solchem Fall vor, dass der Programmierer seinen Quelltext der Turnierleitung zur Begutachtung übergeben muss. Das hatte der Delinquent aber abgelehnt.                                                                                  3)Vas hat doch die Vorwürfe gegen sein Programm erst ins Rollen gebracht . Beim Vergleich seines Programms mit Strelka hat er verblüffende Ähnlichkeiten entdeckt und den Vorwurf erhoben, dieses sei von Rybka abgekupfert. Keineswegs, verteidigten sich daraufhin dessen Entwickler: Abgekupfert hätten sie vielmehr beim quelloffenen Fruit 2.1.
Dessen Entwickler Letouzey schätzte das nach mehrfacher Prüfung von Sourcecode-Ausschnitten ähnlich ein, mit einem Mal steht der Ankläger Rajlich am Pranger                                                                                                4) Vas hat sich mit seinem Vorwurf gegen Strelka quasi selbst beschuldigt.                                                                                                                                                                                                                  5)Die quelloffene Fruit-Engine wurde zum Kern zahlreicher darauf aufsetzender Schachprogramme - was unter der GPL (General Public License) völlig okay ist, solange man das daraus resultierende Programm dann wieder unter der GPL veröffentlicht. Die Kraft von Open Source liegt darin, dass alle Verbesserungen auch wieder offen gelegt werden, damit sich die Qualität der Software kontinuierlich steigert,wie bei Linux. Rybka ist jedoch nicht Open Source.
Die GPL hat einen "viralen" Charakter, da Code, der mit GPL-Code verbunden wird, wieder unter der GPL veröffentlicht werden muss. Damit wird das Ziel verfolgt, die Freiheit der Software zu schützen. (z.B. LINUX )
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 09:38 Edited 2011-06-30 09:47
[quote="Rainer Peek"]1)Das ICGA-Papier ist definitiv keine Legalitätsbewertung von Rybka, allerdings eben eine Bewertung ob Rybka den Regeln der ICGA gefolgt ist.[/quote]Du hast wohl recht.
Verdammt starker Tobak sind dann aber die Formulierungen, mit denen die ICGA in die Öffentlichkeit tritt:
"The ICGA accuses Rajlich of plagiarizing two other programs, Crafty and Fruit..."
und
"Vasik Rajlich is guilty of plagiarizing the programs Crafty and Fruit..."
(http://www.chessvibes.com/reports/rybka-disqualified-and-banned-from-world-computer-chess-championships/)
'guilty of plagiarizing' klingt schon irgendwie anders als 'hat die ICGA-Regeln nicht befolgt', finde ich.

Benno
Parent - By Achim Müller Date 2011-06-30 11:12
[quote="Benno Hartwig"]
[quote="Rainer Peek"]1)Das ICGA-Papier ist definitiv keine Legalitätsbewertung von Rybka, allerdings eben eine Bewertung ob Rybka den Regeln der ICGA gefolgt ist.[/quote]Du hast wohl recht.
Verdammt starker Tobak sind dann aber die Formulierungen, mit denen die ICGA in die Öffentlichkeit tritt:

'guilty of plagiarizing' klingt schon irgendwie anders als 'hat die ICGA-Regeln nicht befolgt', finde ich.

Benno
[/quote]

Und genau das ist es, was mich an dieser Sache persönlich stört. ich bin alter Linuxer und Verfechter der OpenSource Idee. Es ist mir aber - ehrlich gesagt - persönlich scheißegal, ob VR »abgeschrieben« hat oder nicht. Hat er und ist beweisbar, dass die GPL verletzt wurde, dann soll der Autor von Fruit oder die FSF abmahnen oder klagen. Und wenn dann durch ein Gericht festgestellt wird, dass VR gegen geltendes Urheberrecht verstoßen ... so sei es. Aber die ICGA ist mit Sicherheit nicht der geeignete Gradmesser dafür.

Hat er nicht geklaut - und bis heute sehe ich nur Indizien - keinen einzigen wirklichen Beweis, dann beteiligen sich viele an einer Hetzjagd, die eine Person oder ein Unternehmen wirtschaftlich zu Grunde richten kann. Ich kann nur wiederholt auf die Beiträge von Dann Corbit bei Talkchess verweisen, der wohltuend reflektiert mit dem Thema umgeht.

Ciao

Achim 
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-06-30 19:13
[quote="Thorsten Czub"]waren denn bei den verkauften rybka versionen quellcode dabei ?[/quote]
Die am heftigsten kritisierte Rybka-Version 1.x war umsonst, soweit ich mich erinnere.
Benno
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / GPL, Urheberrecht, Rybka

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