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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Guttenbergs Plagiat und Computerschach
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- - By Timo Haupt Date 2011-02-24 08:54
Hallo zusammen,

was haben die aktuellen Ereignisse um die Plagiatsaffäre von Herrn zu Guttenberg gemeinsam mit der momentanen Clone-Diskussion im Computerschach? Meiner Ansicht nach dieses:

1a) Guttenberg hat in seiner Doktorarbeit fremdes geistiges Eigentum verwendet und die Quellen nicht angegeben, es also für seine eigene Leistung ausgegeben.
1b) Bestimmte Engineentwickler haben in der Vergangenheit Teile aus anderen Programmen (Fruit <--> Rybka, Ippolit <--> Rybka) übernommen und die Quellen verschwiegen, also ebenfalls als Eigenleistung dargestellt.

2a) Die Mehrheit der Medien sowie die akademische Elite findet das Verhalten von Guttenberg verwerflich und fordert seinen Rücktritt wegen verlorener Glaubwürdigkeit.
2b) Ein bestimmter Kreis von Computerschachanhängern mit Prinzipientreue fordert, Clones und deren Entwickler zu ignorieren (d.h. nicht mehr testen und von Turnieren auszuschließen).

3a) Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (ca. 70%) möchte, dass der Minister weiterhin im Amt bleibt, da er ja seine Arbeit hervorragend macht. Ein bisschen Schummelei betreibt schließlich jeder mal, die Fehler wurden eingeräumt und man sollte diesen Sachverhalt strikt von der Ausübung eines politischen Amtes trennen.
3b) Die Mehrheit der (Computer-)Schachspieler kümmert sich nicht darum, ob eine Engine möglicherweise Clone / Derivat ist, sondern benutzt sie einfach. So lange sie ihre Arbeit gut verrichtet, ja sogar stärker spielt als das Original muss man sich über die Herkunft keine Gedanken machen. Stärke führt automatisch zur Daseinsberechtigung.

Unterschiede?

Zwar will Herr zu Guttenberg im Amt bleiben, doch hat er wenigstens Fehler eingeräumt, bedauert diese und hat seinen Doktortitel wieder abgelegt. Ob das reicht und er im Amt noch tragbar ist, darüber kann man diskutieren. Im Computerschach haben die fraglichen Programmautoren aber m.W.n. noch nicht eingeräumt, dass sie es bei den Quellen nicht so genau genommen haben. Sie beharren darauf, dass alles Eigenleistung war. Vielleicht täte dem einen oder anderen es gut, sich wie Herr zu Guttenberg mal offiziell zu entschuldigen und die Fehler der Vergangenheit endlich zuzugeben. Ob man danach dann zurücktritt oder nicht, ist ja eine andere Frage - möglicherweise reagiert die Mehrheit ja wie unter 3a und verzeiht demjenigen seine Sünden. Auf jeden Fall täte auch der Computerschach-Community etwas mehr Ehrlichkeit gut!

Just my 2 cents!

Viele Grüße
Timo

P.S.: Damit keine Missverständnisse entstehen: Meine eigene Meinung zu beiden Sachverhalten ist etwas zwiegespalten: Minister zu Guttenberg mochte ich vor der Plagiatsaffäre sehr gerne, nun hat er jedoch viel von dem Vertrauen, das ich ihm einst entgegen gebracht habe, eingebüßt. Hätte er sich zügiger und klarer entschuldigt und sofort seinen Doktortitel abgegeben, wäre ich möglicherweise geneigt gewesen, ihn weiterhin im Amt sehen zu wollen, da ich wie die Mehrheit der dt. Bevölkerung glaube, dass er dort eine gute Arbeit leistet. Doch die zögerlichen Entschuldigungen, Ausflüchte und sein Umgang mit der Presse in der letzten Woche lassen mich nun eher glauben, dass es das Beste wäre, wenn er von sich aus als Minister zurückträte - auch um die Glaubwürdigkeit der Politik als Ganzes nicht zu gefährden. Ebenso im Computerschach: Ich habe anfangs mit großer Begeisterung Engines wie Rybka, Robbolito und auch Houdini benutzt. Nun, da deren Herkunft zweifelhaft ist und deren Autoren sich in Schweigen hüllen was deren Quellen angeht (bzw. behaupten, nahezu alles sei Eigenleistung), es jedoch bewiesen scheint, dass auch hier "geschummelt" wurde, empfand ich das als einen großen Vertrauensbruch. Noch immer benutze ich diese Engines, aber mit einem schlechten Gefühl. Irgendwie habe ich dabei ein schlechtes Gewissen. Genauso war es, als ich die Engines Rybka und Houdini zum Thüringer Computerschachturnier zugelassen habe. Einerseits hatte ich ein schlechtes Gefühl dabei, andererseits weiß ich jedoch, dass das öffentliche Interesse daran groß ist, diese Engines unter den Teilnehmern zu sehen, da sonst die beiden Topengines fehlen und viele dieses als eine Entwertung des Turniers sehen würden.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2011-02-24 09:03
Hallo Timo
Gratulation zu diesem äusserst sachlich abgefassten Artikel betreffend ein
wirklich heikles Thema, das die Öffentlichkeit/Schachszene stark beschäftigt.
Kurt
Parent - By Thomas Lagershausen Date 2011-02-24 16:11
Punkt 3a) ist zu korriegieren.

In der Zwischenzeit sind 55% der Bürger, selbst bei Bild, für den Rücktritt des Plagiatministers.

Abgegebene Stimmen ca. 640.000 (inclusive Mitglieder der Jungen Union )

siehe Bericht des Spiegel:http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,747445,00.html

In den Premiumzeitungen ist die Meinung eh einhellig, für Rücktritt.

Wer bei der Umfrage der auflagenstärksten Zeitung noch teilnehmen will.

Bitte sehr: http://www.bild.de/BILD/dsm/deutschlands-schnellste-meinung.html

MfG

Ein Demokrat
Parent - - By Stefan Pohl Date 2011-02-25 05:28
[quote="Kurt Utzinger"]
Hallo Timo
Gratulation zu diesem äusserst sachlich abgefassten Artikel betreffend ein
wirklich heikles Thema, das die Öffentlichkeit/Schachszene stark beschäftigt.
Kurt
[/quote]

Hallo Kurt,

sachlich abgefaßt? Nun ja, ich zitiere aus diesem Posting: "...es jedoch bewiesen scheint, dass auch hier "geschummelt" wurde, empfand ich das als einen großen Vertrauensbruch." Zitatende.

Scheinbare Beweise? Das ist in etwa so sachlich wie die Aussage "ein bißchen schwanger". Und eine persönliche Empfindung ist das genaue Gegenteil einer sachlichen Berichterstattung.

Versteh mich nicht falsch. Ich habe nix dagegen, daß Leute hier oder anderswo ihre persönliche Meinung zu diesem und jedem anderen Thema äußern - auch ich tue das. Aber sachliche Beiträge sind das nun mal keinesfalls!

Gruß - Stefan Pohl
Parent - - By Timo Haupt Date 2011-02-25 08:29
Zitat:
Scheinbare Beweise? Das ist in etwa so sachlich wie die Aussage "ein bißchen schwanger". Und eine persönliche Empfindung ist das genaue Gegenteil einer sachlichen Berichterstattung.

Versteh mich nicht falsch. Ich habe nix dagegen, daß Leute hier oder anderswo ihre persönliche Meinung zu diesem und jedem anderen Thema äußern - auch ich tue das. Aber sachliche Beiträge sind das nun mal keinesfalls!


Hallo,

zu diesem Beitrag möchte ich mich kurz äußern. Ich weiß nicht, wie du den Begriff "Sachlichkeit" definierst. Für mich hat Sachlichkeit viel mit einer möglichst objektiven Darstellungsweise zu tun. Mein Beitrag war beides: Persönliche Meinungsäußerung auf der einen Seite, jedoch auf der anderen Seite auch eine recht nüchterne Faktenaufsummierung. Wenn du das als unsachlich auffasst, ist das deine Meinung.

Nun zu der etwas paradoxen Formulierung "es jedoch bewiesen scheint". Das ist in der Tat etwas unglücklich ausgedrückt. Ich hätte vielleicht schreiben sollen, "die Indizienlast inzwischen so erdrückend geworden ist, dass es einem Beweis sehr nahe kommt". Das Problem, dass wir im Computerschach doch nun einmal haben, ist, dass man Plagiate oftmals nicht so einfach nachweisen kann wie im Falle der Doktorarbeit von Herrn zu Guttenberg. Schließlich waren sowohl seine Arbeit als auch seine Quellen quasi als "Sourcecode" einsehbar, während wir im Falle von unter Verdacht stehenden Engines nur eine kompilierte exe haben, die für Menschen erst einmal schwer lesbar sind. Im Maschinencode sind zwar auch hin und wieder Ähnlichkeiten auffindbar, aber wenn der fragliche Programmentwickler sich viel Mühe gegeben hat, die Verwandschaft zu einer anderen Engine zu verstecken (wie im Fall Rybka 1.0 beta und Fruit), dann ist es u.U. sehr schwierig, hier wirklich so etwas wie einen Beweis zu liefern. Ein für alle verständlicher und schlüssiger Beweis wäre erst da, wenn auch die Quellen des unter Verdacht stehenden Programms verfügbar wären und das wird wohl im Fall von Rybka niemals passieren. Was wir haben, ist der Code von Strelka, Vasiks Aussage dazu, dass dies ein Clone von Rybka 1.0 beta sei und nun dazu wiederum die Aussage von Fabien Letouzey, dass Strelka ein umgeschriebener Fruit sei. Diese Indizienlast hat für mich Beweischarakter. Im Falle von Ippolit ist es genau umgekehrt: Es liegen die Quellen des verdächtigen Programms vor, aber nicht die des Originals! Was wir haben, ist die Aussage von Vasik, dass die Ippolit-Autoren sich bei Rybka 3 bedient haben. Dies ist ebenso schwer nachprüfbar, da die Quellen von Rybka 3 nicht vorliegen. Einen Beweis gibt es also nicht, es sei denn, Vasik würde zumindest Teile der Rybka 3 Quellen, die er für gestohlen hält, einer öffentlichen Überprüfung zur Verfügung stellen. Das wird er wohl nicht tun, trotzdem ist die Indizienlast groß, da auch andere Entwickler auf Ähnlichkeiten der beiden Programme aufmerksam gemacht haben. Aus diesem Grund habe ich mich wohl zu der Formulierung "bewiesen scheint" hinreißen lassen, die ich im Nachhinein selbst unglücklich finde und eher durch "große Indizienlast" ersetzen würde.

Einen weiteren Punkt möchte ich hinzufügen, der auch in der Diskussion dieses Threads vorkam: Es wurde aufgeführt, dass Rybka 4 wahrscheinlich nicht mehr viel mit Rybka 1.0 beta und damit auch mit Fruit gemeinsam habe. Dies bezweifle ich nicht. Genauso wird es in ein paar Jahren mit allen Programmen sein, die aus Ippolit hervorgegangen sind. Houdini wird das gar schon heute nachgesagt, da er ja stark gegenüber Ippolit verbessert wurde. Trotzdem macht das alles nicht das aus meiner Sicht zentrale Problem vergessen: Zum Projektstart wurden große Teile eines anderen Programms übernommen (sei es durch ein "Umschreiben" der Quellen oder sei es durch Decompilation/Reengineering), aber es wurde unterlassen, die Quelle mit anzugeben und stattdessen das ganze Projekt als Eigenleistung ausgegeben. Das ist schlicht unehrlich, macht einen solchen Autor in meinen Augen unglaubwürdig und unehrenhaft. Vor allem, wenn dieser Programmautor dann selbst unter erdrückender Indizienlast über Jahre hinweg nicht gesteht, dass er einen Fehler gemacht hat. Da nützt es auch nichts, wenn nach einigen Jahren Entwicklung das Programm kaum noch etwas mit dem Ursprung zu tun hat. Schließlich wurde nicht wie bei einem ehrlichen Entwickler bei "Null" angefangen, sondern man begann auf wesentlich höherem Niveau (nämlich auf dem einer Top-Engine, die ein anderer entwickelt hatte!). Dies ist eine gegenüber anderen Autoren unfaire Ausgangsbasis (und nebenbei bemerkt auch unrechtmäßige), auf der die Entwicklung gestartet hat. Es gab in der Vergangenheit andere Fälle, die ähnlich anfingen, jedoch versöhnlicher endeten - mir ist z.B. noch Toga in bester Erinnerung. Zunächst hatte Thomas Gaksch auch seine Quelle (based on Fruit) verschwiegen, doch als man ihn überführt hatte, räumte er sofort seine Fehler ein und entschuldigte sich. Die Community verzieh ihm und Toga erfreute sich noch Jahre größter Beliebtheit. Ich sehe ein, dass dies im Fall von Fruit<-->Rybka und Rybka<-->Ippolit wohl nicht so einfach ist, da es sich bei Rybka um ein kommerzielles Produkt handelt. Ein Geständnis seitens Vasik und / oder seitens der (immer noch anonymen) Ippolit-Autoren hätte möglicherweise schlimmere Konsequenzen -  da wird sich der eine oder andere schon genau überlegt haben, lieber zu schweigen als durch eine klare Aussage selbst einen Anlass dafür zu schaffen, vor Gericht für etwas belangt zu werden. Das alles ändert aber nichts an dem Grundproblem, dass das Computerschach an einem Glaubwürdigkeitsproblem leidet. Denn was diese beiden Affären nach sich gezogen haben, ist doch, dass nun plötzlich auch ganz andere Autoren (zu Recht oder zu Unrecht, das kann ich nicht beurteilen) des Abschreibens (bei Ippolit) verdächtigt werden, da ihr Programm in den letzten 18 Monaten plötzlich so stark geworden ist. Diese Entwicklung stimmt mich ziemlich traurig, doch eine Lösung des Problems ist leider nicht in Sicht - wie sollte die auch aussehen (man kann ja schlecht alle Autoren unter Generalverdacht stellen und sie zur Herausgabe Ihrer Quellen auffordern)? Jetzt kann man natürlich auch den Standpunkt vertreten: "Was hinten herauskommt, zählt! Die Programme sind alle soviel stärker geworden, davon profitiert ja im Endeffekt der Nutzer am meisten. Wie diese Steigerung zu Stande gekommen ist, kann mir als Otto-Normaluser doch egal sein. Wahrscheinlich ist dies einfach der Lauf der Zeit, schließlich gab es schon einmal eine Phase, als Programme plötzlich alle einen großen Schritt nach vorn gemacht haben - das war ein paar Monate, nachdem die Fruit 2.1 Quellen veröffentlicht wurden." Doch ein bitterer Beigeschmack bleibt trotzdem...

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2011-02-26 16:22 Edited 2011-02-26 16:31
Hallo Timo,

die Lösung des Problems (Dein Kommentar als Aufhänger für meinen folgenden Beitrag) ist schlicht und einfach.
Hätten wir eine offizielle Computerschachorganisation, die strickt nach erarbeiteten Vorgaben handeln würde, wären ja viele Dinge in der Vergangenheit gar nicht passiert oder hätten sich völlig anders dargestellt.

Mal weg von den Clones und hin zu den Kompatibilitäten.
Wo war denn die ICGA als es darum ging Standards einzuführen bzw. auch zu unterstützen?
Um einen Aufhänger zu nennen und logischer Weise folgt ...

Es ist nie zu spät etwas zu ändern.
Was dann daraus wird ist eine andere Frage!

Mit der Kompatibilität beginnt alles, alles was kam und kommen wird beginnt und endet mit Kompatibilitäten.
Kompatibilität im Computerschach ist die globale Vereinigung bzw. der globale Zusammenschluss von Personen die sich mit dem Hobby beschäftigen.
Interessen werden verbunden!

Stelle Dir mal vor es gebe auf dieser Welt keine Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, Empfehlungen etc. und alle Menschen könnten das tun was Sie gerne tun würden.

Wichtig ist, dass Menschen nicht lügen, sich gegenseitig achten und Meinungen anderer auch akzeptieren als "Meinung des anderen".

Eine unschöne Sache nicht aufzuklären ist eine Beleidigung gegen jeden Einzelnen, denn das hat etwas mir Würde zu tun. Ein guter Ruf entsteht z. B. dann, wenn selbst versucht eigene Fehler abzubauen oder dazu beigetragen wird, unklare Sachverhalte aufzulösen. Alles was dem entgegensteht sorgt eher für das genaue Gegenteil und animiert in eine völlig falsche Richtung. Eine offizielle Organisation sollte also bestrebt sein, zumindest vernünftig zu versuchen Lösungen herbeizuführen.

Ich finde es persönlich sehr schade, das Computerschach nicht den Ruf hat an den ich mir wünsche. Sehe viele meiner Bemühungen als Sturmlauf gegen Windmühlen. Das hindert mich aber nicht daran mich für dieses Hobby einzusetzen mit den Mitteln bzw. der Zeit die ich dafür zur Verfügung stelle. Ich finde es allerdings auch gut, dass gerade solche Situationen entstehen, da deutlich aufgezeigt wird, an welchen Stellen und in welchen Positionen Verbesserungen anzustreben sind.

Wir sollten alle versuchen mit dem Thema entsprechend umzugehen und vielleicht ist der eine oder andere auch in der Lage für unser Hobby mit einer weiteren schönen Aktivität zu glänzen. Denn fest steht auch, so sehr der Ruf auch leidet aber es gibt immer noch viele positive Aspekte, welche die negativen in den Schatten stellen.

Kommt es nicht zu einer Aufklärung (Schweigen ist keine Lösung sondern löst Unruhe aus) sind die logischen Konsequenzen vorhersehbar ... sooner or later.

Gruß
Frank
Parent - By Frank Quisinsky Date 2011-02-26 16:41
Was ich sagen wollte ist:

Es gibt kaum Dinge die heute nicht organisiert sind.
Computerschach gehört meines Erachtens dazu!

Um dieses Problem besser in den Griff zu bekommen sollte nicht Schritt 1 vor dem Schritt 2 unternommen werden.
Schritt 1 ist Organisation!

Und genau das löst dieses und sicherlich kommende Probleme!

Einzelne können da wenig tun, nur zusammen sind wir stark!
Stärke zu zeigen liegt nicht darin verborgen anderen etwas vorzuwerfen.
Denke dazu neigen alle Menschen in Situationen die unbefriedigend sind und ich muss "leider" wirklich "leider" zugestehen, das ich auch nur ein Mensch bin und mich dazu gerade bei diesem Thema oft genug habe hinreißen lassen. Wahrscheinlich darin begründet, dass ich in den letzten Jahren sehr viel Zeit selbst investiert habe um etwas zu erreichen ... was dem dann leider auch hinderlich im Wege steht.

Egal ...
Wie gesagt, um etwas zu ändern ist es nie zu spät!
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-24 10:09
Schöner Artikel, Timo.
(wenngleich meiner Meinung nach die Mehrheit der Akademiker die Titelrückgabe forderte. Der Rücktritt geht jene Akademiker ja auch nicht mehr an als jeden anderen Wähler)

[quote="Timo Klaustermeyer"]Ich habe anfangs mit großer Begeisterung Engines wie Rybka, Robbolito und auch Houdini benutzt. Nun, da deren Herkunft zweifelhaft ist und deren Autoren sich in Schweigen hüllen was deren Quellen
angeht (bzw. behaupten, nahezu alles sei Eigenleistung), es jedoch bewiesen scheint, dass auch hier "geschummelt" wurde, empfand ich das als einen großen Vertrauensbruch.[/quote]Hier hielte ich aber eine differenzierte Betrachtung für notwendig. Dass Ippolit und alles was daraus entstand im starken Verdacht stand, von einem kommerziellen Produkt abgekupfert zu sein, wurde seit deren ersten Erscheinen sehr offen diskutiert. Und kaum einer meinte ernsthaft, er glaube tatsächlich an eine Eigenentwicklung.
Die 5 Jahre alte Rybka1 geriet (wann eigentlich erstmals?) in den Verdacht, offene Quellen in unerlaubter Weise genutzt zu haben. Dass Rybka4 heute davon nur noch wenig enthält, dürfen wir andererseits aber schon annehmen.

Benno
Parent - - By paul aner Date 2011-02-24 11:04
[quote="Benno Hartwig"]
...

[quote="Timo Klaustermeyer"]Ich habe anfangs mit großer Begeisterung Engines wie Rybka, Robbolito und auch Houdini benutzt. Nun, da deren Herkunft zweifelhaft ist und deren Autoren sich in Schweigen hüllen was deren Quellen
angeht (bzw. behaupten, nahezu alles sei Eigenleistung), es jedoch bewiesen scheint, dass auch hier "geschummelt" wurde, empfand ich das als einen großen Vertrauensbruch.
Zitat:
Hier hielte ich aber eine differenzierte Betrachtung für notwendig. ...


Benno

hi benno,

in der tat.
denn hier werden wieder mal verschiedene dinge in unzulässiger weise miteineinder verquickt.

1. - Rybka ist kommerziell
2. - Robbolito ist open source
3. - Houdini ist closed source

bewiesen ist, dass Robbolito kein clone von Rybka ist!

aber die vermutung, dass von den engines 1-3 ideen oder code einer anderen engine benutzt haben ist noch offen.
da der code von robbolito offen ist sollte sich doch sehr einfach klären lassen ob und wo etwas abgekupfert worden ist.
offensichtlich besteht daran keinerlei interesse.
mein vermutung mal:

dann käme wahrscheinlich heraus, dass selbst die vermuteten quellen keinen anspruch auf originalität besitzen!

grüsse

paul
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-02-24 12:28
[quote="paul aner"]bewiesen ist, dass Robbolito kein clone von Rybka ist![/quote]Mal interessiert nachgefragt:
Bezüglich welcher Bedeutung von 'clone' ist hier tatsächlich so konkret argumentiert worden, dass dies als Beweis für 'kein clone' allgemein anerkannt wurde?
Ich fand sowas bislang nicht.
Benno
Parent - - By Willi Prinz Date 2011-02-24 10:53
Hallo Timo !
Herr Guttemberg,kann seinen Titel nicht eigenständig zurückgeben.
Das kann kein Doktor.
Die Titelrücknahme kann nur durch die Universität erfolgen.
Das die Rücknahme des Titels jetzt so schnell erfolgte,ist wohl nur dem Druck durch die Medien zu verdanken.
Normalerweise dauert so ein Prozess Monate.
Sonst finde ich deine Ausführungen gut.
Gruss Willi
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-24 12:33
[quote="Willi Prinz"]Das die Rücknahme des Titels jetzt so schnell erfolgte,ist wohl nur dem Druck durch die Medien zu verdanken.[/quote]...und natürlich der Tatsache, dass Guttenberg den Titel 'zurückgab' (d.h. er signalisierte deutlich, dass er einer derartigen Entscheidung der Uni nicht widersprechen würde. Ansonsten hätten wir sicher einen längeren Eiertanz erlebt.).
Benno
Parent - - By Willi Prinz Date 2011-02-24 14:38
Hallo Benno!
Wenn eine Doktorarbeit wie die von dem Guttenberg,von hunderten intelligenten Leuten nach Fehlern untersucht wird,wird die Anzahl der möglichen Doktoren in Deutschland
auf 25 % sinken.
Es war Betrug,ja.
Betrügen andere auch,ohne aufzufallen,ja.
In einer Doktorarbeit steht ja nichts grundsätzlich neues ! Sonst wären die Doktoren aber sehr dünn gesät!
Es ist im falle Guttenberg natürlich auch ein politisches Spiel !
Der Guttenberg ist sehr beliebt in der Bevölkerung,ein Dorn im Auge der Opposition!
Wenn der eine Schwäche zeigt,wird mit aller Gewalt in die Kerbe gehauen.
Ich bin weder für,noch gegen den Guttenberg,aber es ist so wie im Schach,endlich haben die Gegner von dem Guttenberg einen guten Zug gefunden,um Ihn Mattzusetzen.
Obs gelingt bleibt abzuwarten.
Gruss Willi
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-02-24 18:22 Edited 2011-02-24 18:24
[quote="Willi Prinz"]Ich bin weder für,noch gegen den Guttenberg,aber es ist so wie im Schach,endlich haben die Gegner von dem Guttenberg einen guten Zug gefunden,um Ihn Mattzusetzen.
Obs gelingt bleibt abzuwarten.[/quote]Schönes Bild!
Guttenberg versuchte nach dem 'Angriff' zunächst den 'abstruse Vorwürfe'-Verteidigungszug. Er hätte da schon erkennen müssen, dass dieser Zug schlecht war, da seine Gegner viele Möglichkeiten für eine starke Fortsetzung haben. Diese Fortsetzung wurde dann von den Gegner in Parlament, Interviews und Internet recht effektiv gespielt, und nun versucht Guttenberg den 'mea-culpa, alles vorbei, und ich bin doch trotzdem sehr beliebt'-Zug, und es wird sich zeigen, welche Abwicklung sich nun ergibt.
Vielleicht gelingt so eine Verteidigung. Wirklich eine Remis-Stellung?
Zumindest ein einfaches ständiges Wiederholen von "Aber er hat doch abgeschrieben!"-Zügen würde nun sehr schnell ermüdend und nervend wirken, und es würde bald auf den Lamentierenden zurückfallen. Und es käme zum Remis.
(Vielleicht war es ja wirklich eine plietsche Verteidigungschance, die Guttenberg erkannte)

Mal schauen, wie diese Partie weiter geht.
Benno
(Kiebitz)
Parent - By Thomas Cutter Date 2011-02-25 15:16
Zitat:
Wenn eine Doktorarbeit wie die von dem Guttenberg,von hunderten intelligenten Leuten nach Fehlern untersucht wird,wird die Anzahl der möglichen Doktoren in Deutschland


Zunächst sind in Guttenbergs Arbeit keine Fehler in dem Sinne, sondern Plagiate. Das ist etwas anderes. Weiterhin ist der konstruierte Vergleich, daß 75% der Doktoranden dies ebenfalls tun würden, spekulativ und meiner Meinung nach völlig übertrieben.

Was nun wirklich abstrus ist ist, daß Guttenberg immer noch behauptet, diese Dinge wären keine bewusste Täuschung. Diese Behauptung war für mich erledigt, als ich die Einleitung in Gegenüberstellung mit dem FAZ-Artikel gesehen hatte. Die Einleitung ist sicher ein Kernstück ein jeder Dissertation.

Gruß Thomas
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-26 14:53
[quote="Willi Prinz"]Wenn eine Doktorarbeit wie die von dem Guttenberg,von hunderten intelligenten Leuten nach Fehlern untersucht wird,wird die Anzahl der möglichen Doktoren in Deutschland auf 25 % sinken.[/quote]Denkst du wirklich, dass 75% der deutschen Doktorgradinhaber mit so großer, nassforscher Heftigkeit ihre Dissertationen zusammenkopiert haben? Worauf stützt sich ggf. diese EInschätzung?

Schlimm genug, dass wohl tatsächlich bereits aufgeschriebene Gedanken völlig neu formuliert als eigene Gedanken in neuen Doktorarbeiten auftauchen.
Guttenbergs nassforsches 'Copy and Paste' in einem so sehr großen Teil seiner Arbeit (der andere Teil seiner Arbeit wird womöglich zum Großteil von sauber kenntlich gemachten Zitaten ausgefüllt! Wo bliebe dann überhaupt noch Raum für eine Leistung GUttenbergs?) stellt aber meiner Meinung nach eine sehr ungewöhnlich heftige Dreistigkeit dar.
Eine tatsächlich mit aus appaudierendem, professoralem Munde mit 'summa cum laude' bewertete Arbeit.

Guttenberg ist nur ein Teil des 'Skandals'.
Die Uni und Guttenbergs Doktorvater eigentlich der heftigere.
Und Guttenbergs Politikerfreunde mit ihrem "Nicht Schlimm, alles unbeabsichtigt, er hat sich entschuldigt" und dem impliziten "Mehr Schutz verdient die Doktorwürde nicht" in beinah belustigender Weise irgendwie auch.

Benno
Parent - - By Willi Prinz Date 2011-02-26 16:51
Hallo Benno.
Es gibt im Bereich Wissenschaften die so genannten Mathematischen,und andere.
Zu den anderen Zählen, Religionswissenschaften und auch Rechtswissenschaften.
In den anderen muss eine Gleichung nicht unbedingt aufgehen.
Das hängt dann von Menschen ab,die diese Rechte,oder Religionen einführen.
Sie können auch jederzeit geändert werden,so wie es den Menschen beliebt,die die Macht dazu haben.
Siehe Lybien,Irak,Iran.
Es gab mal einen Proffesor in Deutschland,das war der Hoimar von  Ditfurt der das sehr gut beschrieben hat.
Der müsste heute so um die 90 sein,ob er noch lebt,weiss ich nicht.
Wenn der Papst morgen etwas neues einführt,brauch ja die Gleichung nicht zu stimmen,ist ja egal,der kann ja machen was er will.
Er ist unfehlbar,also sozusagen Gott auf Erden.
Der beste Hochstapler der je gelebt hat,war Adolf Hiltler.
Eine neue Weltordnung,von einem Anstreicher aus Östereich.
Ohne jeden Beweis! Nur die Macht, die er hatte ,hat jedenfalls Zeitweise dazu ausgereicht.
Ich schweife hier von Thema ab,aber irgenwie stimmt das schon.
Gruss Willi
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2011-02-26 17:34
Hallo Willi,

Adolf Hitler hatte gar keinen Beruf bzw. er wollte keinen. Hitler war auf einer Realschule aber konnte keinen Abschluss erreichen. Das er Anstreicher war ist mir völlig neu. Er bewarb sich 2x an der Kunstakademie und wurde 2x abgelehnt. Später malte er Postkarten und vereinzelt auch Bilder und konnte sich so seinen Lebensunterhalt halbwegs sichern bevor er dann doch in einem Obdachlosenheim landete bzw. dann später in einer Wohngemeinschaft. Aber ich denke das mit dem Anstreicher war eher symbolisch gemeint, oder?

Viele Grüße
Frank
Parent - By Michael Scheidl Date 2011-02-26 18:19
Das ist übrigens das stärkste Argument dafür, daß man Aufnahmeprüfungen an Kunstakademien nicht so streng gestalten sollte.
Parent - - By Willi Prinz Date 2011-02-26 20:01
Hallo Frank,ob es nun symbolisch ist,oder nicht,ist ja egal.
Vielleicht hatte der Hiltler ja auch einen Titel von der Uni in Bayern,wie betrügt man am besten!
Wer kann schon Postkarten malen? Ich kann das nicht.
Warum sollte man einem guten Postkartenmaler nicht einen Doktortitel verleihen?
Was unterscheidet einen guten Postkartenmaler von einem Doktor in Rechtswissenschaften?  Das Einkommen?
Der Status in der Gesellschaft?
Was ist überhaupt ein Doktor,und wie unterscheidet er sich von anderen?
Weiss er wirklich mehr als die Normalsterblichen?
Oder hat er nur mehr Wissen als andere, da er die Geschichte studiert hat ?
Wieviel Doktoren hat die Wisssenschaft hervorgebracht die die Welt verändert haben ? Nur sehr wenige!
Schach ist ähnlich,die Ultimative Engine wird es nie geben.
Nochmal,tausende von Tests werden daran nichts ändern.
Manchmal bringst du Argumente hier wie Spielstile,glaubst du im Ernst das ein Programmierer von Schachengines an Stile denkt?
Der will nur das beste Programm schreiben was es gibt,Stile sind dem scheissegal !
Genau so wie den Usern! Die wollen nur die beste,Platz zwei oder drei sind nur looser!
Das ganze Verhalten ist nur menschlich,Menschen sind eben so.
Was willst du machen?
Gruss Willi
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-26 20:37
[quote="Willi Prinz"]Wieviel Doktoren hat die Wisssenschaft hervorgebracht die die Welt verändert haben ? Nur sehr wenige![/quote]Oh, was bedeutet hier das Wort 'wenige' für dich?
Benno
Parent - - By Willi Prinz Date 2011-02-26 21:03
Hallo Benno!
Wirklich grosse Dinge wurden sehr selten von Doktoren nach vorne gebracht,es waren mehr die Techniker und Ingenieure.
Es gibt Ausnahmen wie Einstein,oder Planck.
Die täglichen Dinge unseres Lebens wurden nicht von Doktoren verändert,sondern von Menschen die mit diesen Dingen gelebt haben,und erkannt haben wie man das verbessern kann.
Das ist jetzt keine Klage gegen die Doktoren.
Ich habe Respekt vor jeden Doktor,aber man sollte das nicht überbewerten.
Ist schliesslich auch nur ein Mensch,mit all seinen Fehlern.
Gruss Willi
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-26 22:58
[quote="Willi Prinz"]Wirklich grosse Dinge wurden sehr selten von Doktoren nach vorne gebracht,es waren mehr die Techniker und Ingenieure.[/quote]Kannst du das irgendwie belegen?
Zumindest für den Bereich der Medizin möchte ich dies massiv anzweifeln.
Und wie sieht es mit den 'die Welt veltverändernden' Chemikern, Biologen und Physikern aus? Zu den Nobelpreisen fand ich leider keine entsprechende Statistik.
Den Anteil der Doktoren unter diesen Leuten möchte ich aber (so aus dem Bauch heraus) duchaus als überdurchschnittlich vermuten.

Darum wäre ich an einer Quelle von dir interessiert, die deine mutige These unterstützt.

Benno
Parent - - By Bert Rinzel Date 2011-02-26 23:20 Edited 2011-02-26 23:24
[/quote]http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.guttenberg-wissenschaft-attackiert-guttenberg-spd-legt-ruecktritt-nahe.faea3482-c846-4a6b-9f41-0eeff9b5e952.html
[quote]"
Der Minister leidet unter Realitätsverlust"
"Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Matthias Kleiner, warnte vor der Verharmlosung von Plagiaten als Kavaliersdelikt."

Es sieht so aus als verspiele herr von und zu grade seine spätere rückkehr in die politik, weil er sich keine auszeit gönnen will.

Es zeigt sich wieder einmal, dass "ein guter redner" nicht unbedingt das hält was er verspricht.

Erstaunlich ist nur, dass offenbar die ganze gesellschaft immer noch auf sowas reinfällt.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-26 23:25
[quote="Bert Rinzel"]Es sieht so aus als verspiele herr von und zu grade seine spätere rückkehr in die politik, weil er sich keine auszeit gönnen will.[/quote]Ich bin mal gespannt, ob wir nicht doch innerhalb der kommenden drei Tage seinen Rücktritt erleben werden (mit 'Bedauern' natürlich, und der leidenschaftlichen Versicherung, nie 'betrogen' zu haben),
Benno
Parent - By Michael Scheidl Date 2011-02-27 00:48
Wenn momentan keine wichtigen Wahlen anstehen, kann er sich mit dem Rücktritt (oder mit dem zurückgetreten Werden) Zeit lassen. Vielleicht braucht es ja auch Zeit, etwaige akademische Titel eines potenziellen Nachfolgers genau zu überprüfen, bevor man den Wechsel vornimmt.

Wenn man die Parallele zum Computerschach ziehen will, so wäre es für Convekta oder ChessBase derzeit "undiplomatisch", eine neue Rybka-Version zu präsentieren. Aber eine R5 dürfte ohnehin noch lange auf sich warten lassen.
Parent - By Michael Huber Date 2011-02-27 14:49
Hallo Benno,
wenn man jede Arbeit aberkennen würde die nicht zu 100% korrekt ist würde das wohl so sein -
ABER ich glaube dass kaum jemand so dreist ist / war (schätze < 1 %) eine Arbeit Guttenbergschen Formats abzugeben in der 50 % des gesamten Textes
nicht den Vorgaben des wissenschaftlichen Betriebs entsprechen (um nicht zu sagen gestohlen sind).

Ich finde es gibt da einen riesigen Unterschied zwischen
- nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet und den einen oder anderen Fehler gemacht und
- völlig planlos abgeschrieben und schlampiger weise auf die Quellen vergessen oder wissentlich und absichtlich nicht zitiert oder gar nicht selbst geschrieben wie bei Guttenberg der Fall (vielleicht kommt ja die Wahrheit doch noch ans Tageslicht....)

LG, Michael
Parent - - By Rudolf Rohs Date 2011-02-24 10:56
Hallo,

ich seh die Sache etwas differenzierter. Das Ippolit ob direkt oder indirekt (über Rybka) von Fruit abstammt wurde nie zugegeben, kann aber
angenommen werden. Hier wurde eine Quellenangabe unterschlagen und fremde Leistung als eigene hingestellt. Ansonsten ist niemandem
ein Schaden entstanden. Die Weiterentwicklungen sind nach wie vor zur kostenlosen Verfügung der Allgemeinheit.

Beim Herrn Baron ist die Sache etwas umfangreicher. Hier war Herr zu Guttenberg warscheinlich etwas überfordert und hat die Arbeit
schreiben lassen (ansonsten wäre die anfangs diletantische Verteidigung schwer zu erklären, da ihm ansonsten der große Umfang der
Trickserei hätte bekannt sein müssen). Darüberhinaus gibt es noch Einiges an Geschmäckle. Sein Doktorvater merkt nichts von der diletantischen
Erstellung und verleiht nicht einfach einen Doktortitel sondern "Summa cum laude" also mit höchster Auszeichnung. Rein zufällig erhält der
Doktorvater kurz danach ein Bundesverdienstkreuz umgehängt. Ein Schelm der Böses dabei denkt und einen Zusammenhang sieht.

Die Schummelei fliegt auf, nur Herr Guttemberg und sein Doktorvater sind von seiner Unschuld fest überzeugt, bis der Doktorvater überraschend
auf Dienstfahrt muß.

Es stellt sich raus, daß der Herr Minister außerdem mehrere Ausarbeitungen vom der Wissenschaftlichen Abteilung für die Doktorarbeit angefordert hat,
was er für seine Ministerliche-/Abgeordnetentätigkeit darf, aber nicht für sein Privatvergnügen (Doktorarbeit). Auch diese Ausarbeitungen werden
fast wortwörtlich in der Doktorarbeit übernommen. Jede Sekretärin/Putzfrau, die eine Frikadelle nach der Veranstaltung vom Buffet nimmt darf gefeuert
werden,  ein Minister der regelmäßig seine Zuarbeiter privat nutzt dagegen ist und sich somit einen geldwerten Vorteil verschafft sieht sich
zu Unrecht angegriffen. Was sagt da das Rechtsempfinden?

Gruß

Rudolf


Parent - - By Thomas Müller Date 2011-02-24 11:52
Hallo Rudolf,

das "rechtsempfinden" ist laut umfragen bei ca. 70% ausgeschaltet!
In politiker habe ich schon lange kein vertrauen, geschweige denn respekt mehr.
Aber diese sache und die einstellung seiner parteikollegen usw., erschüttert bei mir den letzten kleinen funken der noch da war!
Habe fertig mit dem ganzen apparat.
Das ist nicht "nur" einfach eine doktorarbeit und der zurückgegebene titel, nein es erschüttert weitere (letzte) grundsätze, wenn überhaupt noch welche da waren?!?

Gruß thomas
Parent - By Klaus S. Date 2011-02-24 12:02
Hallo Thomas,

kann dir da zu 100% zustimmen.

Gruß
Wilfried
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-02-24 12:44
[quote="Thomas Müller"]das "rechtsempfinden" ist laut umfragen bei ca. 70% ausgeschaltet! In politiker habe ich schon lange kein vertrauen, geschweige denn respekt mehr.[/quote]Damit bringst du es doch auf den Punkt: Wenn die Politikerkaste durchweg so wenig Vertrauen verdient, dann ist möglich, dass Guttenberg auch nach der Dissertation-Peinlichkeit noch eher als heute vertrauenswürdig und fähig dasteht, als seine als eh unehrlich gesehenen Politikerkollegen.
Und wenn man zu diesem Schluss kommt (muss man ja nicht, OK), dann ist nur konsequent, ihn nicht von der politischen Bühne zu wünschen.
(Welche Schule dies dann macht, mag ich mir hingegen gar nicht so recht vorstellen, OK ...)
Benno
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-02-24 12:38
[quote="Rudolf Rohs"]Jede Sekretärin/Putzfrau, die eine Frikadelle nach der Veranstaltung vom Buffet nimmt darf gefeuert
werden,  ein Minister der regelmäßig seine Zuarbeiter privat nutzt dagegen ist und sich somit einen geldwerten Vorteil verschafft sieht sich
zu Unrecht angegriffen. Was sagt da das Rechtsempfinden?[/quote]Genau nach diesem unseren Empfinden ist bei der nächsten Wahl wieder gefragt.
Ein Potitiker muss tatsächlich nur dann zurücktreten, wenn er (oder seine politischen Freunde) zu sehr befürchtet, dass der Wähler ihn sehr kräftig abstrafen wird. Wenn die Wähler in trotzdem lieben, dann muss er natürlich gar nichts! Überhaupt nichts! Auch wenn einzelne sich aufregen.
Benno
Parent - - By paul aner Date 2011-02-26 10:49
[quote="Rudolf Rohs"]
Was sagt da das Rechtsempfinden?
[/quote]
hi Rudolf ,

hier im staate dänemark ist vieles sehr im argen:

- möder laufen hier frei herum
- menschen andere zum krüppel prügeln ebenso, wenn sie enen festen wohnsitz haben...
- totschläger, selbst wenn sie sicherungsverwahrung bekommen haben werden freigelassen und ...
- minister die deutschland verteten haben haben polizisten verprügelt
- vorbestrafte minister sitzen im bundestag...
- ausländer die noch nicht einmal deutsch können , schreien asyl und berauben das deutsche volk
- ... beliebig weiter fortsetzbar ...

und

- du überziehst die parkdauer an der parkuhr nur minimal und wirst vom staat mit aller härte verfolgt...
- ... beliebig weiter fortsetzbar ...

so, und nun zu guttenberg:

was hat er gemacht? in seiner doktorarbeit nur einige quellen und zitate nicht korrekt gekennzeichnet, das wars!

ich halte ihn für sehr intelligent und auch korrekt. fehler und auch gravierende sind immer möglich!

die blosstellung der fehler in der öffentlichkeit ist schon strafe genug. die presse und parteienvertreter
sollen an ihre arbeit gehen wofür sie bezahlt werden. diese hetzjagt gegen guttenberg ist unvertretbar.

in diesem zusammenhang unbedingt lesenswert:http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,747175,00.html

paul

p.s.

Der Fall Guttenberg beschäftigt inzwischen nicht mehr nur die Universität Bayreuth, die Macher des GuttenPlag-Wikis, den Bundestag und die Medien. In Österreich hat ein Jura-Professor bei Recherchen zu einer Textstelle aus der Dissertation des Verteidigungsministers eine kleine, aber pikante Entdeckung gemacht. Beim Nachlesen einer Passage, die Karl-Theodor zu Guttenberg weitgehend von dem Innsbrucker Dreifach-Doktor und Universitätsprofessor Waldemar Hummer abgeschrieben haben soll, fiel ihm auf, dass dieser offenbar selbst bei einem anderen abgekupfert hat.
quelle: http://www.zeit.de/studium/hochschule/2011-02/guttenberg-plagiatsvorwurf
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-26 20:16 Edited 2011-02-26 20:24
[quote="paul aner"]was hat er gemacht? in seiner doktorarbeit nur einige quellen und zitate nicht korrekt gekennzeichnet, das wars![/quote]Du hast wohl überhaupt nicht verfolgt, wie Guttenberg seine Arbeit gefüllt hat. Seitenweise hat er zusammenkopiert.Niemandem würde ich abnehmen, dass eine solch umfangreiche und dafakto täuschende Aktion 'unabsichtlich' geschah. Solche Naivität würde ich sicher niemandem entgegenbrigen!

Ich bin mir sehr sicher: Er (oder eben doch sein Ghostwriter. Dass er sich zunächst so gänzlich ahnungslos hinsichtlich des Inhaltes seiner eigenen Dissertation gab, lässt schon schmunzeln) hat gezielt zusammenkopiert, um genau diese Ideen, Thesen, Beschreibungen, Wertungen, Begründungen, die seine Areit im Wesentlichen ausmachen,  als seine zu verkaufen. Und er bemühte sich nicht mal, wie jeder aufgewecktere Dissertations-Betrüger, um eine Neuformulierung.
Nur solch eine Dummheit ihm zuzutrauen, lässt mich manchmal für Sekunden unsicher sein. Grenzenlose Überheblichkeit? "Mir kann sowieso keiner!" oder "Die merken doch eh nichts!" wäre denkbar, oder "Ich habe gar keine Zeit, dann muss ich eben auf Teufel komm raus zusammenkopieren! Augen zu und durch, ich will den Titel!" (ganz außer Acht lasse ich auch die These nicht: "Ich hatte einfach keine Zeit mir wirklich durchzulesen, was für mich geschrieben wurde. Und ich war überzeugt, es wurde 'geschrieben' und nicht 'kopiert'!")

Den Kommentar "Sie pissen uns auf den Kopf, und sie sind noch nicht mal so höflich, es uns als Regen zu verkaufen!" aus Avatar finde ich angesichts Guttenbergs damaligen Handeln und heutigen Auftreten sehr passend. Man versucht nicht mal mich so zu belügen, dass ich es glauben könnte.
Die Uni mit ihrem "Oh, wir wurden ja so betrogen" schließe ich da übrigens mit ein.
Und die Politiker mit dem scheinheiligen "Er hat sich doch entschuldigt und den Titel zurückgegeben. Damit muss nun aber gut sein!" sicher auch!

Benno
Parent - By Michael Huber Date 2011-02-27 14:54
Hallo Benno,
ich bin da völlig deiner Meinung - die absolute Verarsche, leider nicht nur im Falle Gutetenbergs sondern bzgl eines jeden Themas dass die Politik "behandelt".
Und dann wundern sich dies Spezialisten wenn sie kein Mensch mehr ernst nimmt und niemand mehr zur Wahl geht.

LG, Michael
Parent - - By Rudolf Rohs Date 2011-02-28 11:08
Hallo Paul,

es stört mich weniger, daß der Herr zu Guttemberg abgeschrieben und dabei erwischt worden ist und sich lächerlich machte.
In der Wissenschaft wird genug abgeschrieben, wenn auch meistens mit Zitat.

Was mich hauptsächlich stört ist, daß er seinen Arbeitgeber beklaut hat und dies als Nebensächlichkeit hingestellt wird, oder wie
nennst Du es, wenn er 4-6 Ausarbeitungen dienstlich in Auftrag gibt und dann für seine Doktorarbeit privat verwendet?
Oder ist Diebstahl ab einer gewissen Position erlaubt? Wenn ja bitte präzisieren, dann würde ich meinen Arbeitgeber auch gerne
in den erlaubten Grenzen abräumen.     
Welches Bild geben wir den damit im Ausland und im Inland ab, wenn es keinerlei Moral mehr gibt.
Minister sind Würdenträger und da muß man auch eine gewisse Würde erwarten können. Klauen und erwischt werden passt meines
Erachtens nicht dazu.

Gruß

Rudolf Rohs

PS: - vorbestrafte minister sitzen im bundestag...
Waren die erst Minister, oder waren die erst vorbestraft?
Parent - - By paul aner Date 2011-02-28 13:45
[quote="Rudolf Rohs"]
...

PS: - vorbestrafte minister sitzen im bundestag...
Waren die erst Minister, oder waren die erst vorbestraft?
[/quote]
hi rudolph,

nur ein beispiel aus der vergangenheit guckst du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Graf_Lambsdorff#Rolle_als_Minister

er sass, wurde verurteilt, um danach wieder zu sitzen...

wie es um die autorität unserer politiker, amt und würdenträger bestellt ist, kann man hieraus deutlichst erkennen, auch eine rote robe
ändert nichts daran! man sollte sie alle rauswerfen, leider gibt es keine krokodilinsel mehr der sie nicht mehr entkommen können!

m.f.g.

paul
Parent - By Rudolf Rohs Date 2011-02-28 14:49
Hallo Paul,

wenn ich das richtig lese, trat Graf Lambsdorff 1984 nach der Zulassung der Anklage als Minister zurück und wurde auch nie wieder Minister.

Im Bundestag saß er allerdings weiter, weil er von seiner Partei über den Listenplatz abgesichert wurde. Auch sein Ehrenvorsitzender usw. waren
alles Parteiposten und wie ich annehme Zubrot/Entschädigung, weil er den Skandal auf sich genommen hatte um die Partei reinzuwaschen und
Mitschuldige zu decken.
Das Großkreuz und der Bundeszuschuß für seine Verteidigung waren natürlich trotzdem eine Frechheit. Der Bestohlene bezahlt dem Steuerhinterzieher den Anwalt. Das Geld hätte von seinen Kumpanen von der F.D.P. kommen müssen.

Gruß

Rudolf
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-28 15:03
[quote="paul aner"]er sass, wurde verurteilt, um danach wieder zu sitzen...[/quote]Die kleine, hartgesottene FDP-Kernwählerschaft hat halt ganz eigene Vorstellunge davon, was sie einem Politiker ankreiden möchte, und was "doch eigentlich ganz verständlich (natürlich) ist, was sie selbst doch auch machem würden, wofür sie bei der Gesetzgebung dann aber auch bitte doch Verständnis erwarten möchten."
Und weil das seit über 40 Jahren nun schon so ist, erstaunt und erschreckt mich auch so sehr dieses blauäugiges Vertrauen in die FDP, wie es bei der letzten Bundestagswahl offenbar wurde.
Benno
Parent - - By Rudolf Rohs Date 2011-02-28 15:18
Hi,

unter anderem ist es auch dem segensreichen Einsatz der F.D.P. mitzuverdanken, daß Politikerbestechlichkeit nach wie vor nicht
strafbar ist.

Gruß

Rudolf
Parent - By paul aner Date 2011-03-02 09:23
hier sind weitere beispiele zu finden: Politiker-Comebacks

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,748437,00.html
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-27 07:19 Edited 2011-02-27 07:21
[quote="Rudolf Rohs"]...Das Ippolit ob direkt oder indirekt (über Rybka) von Fruit abstammt wurde nie zugegeben, kann aber
angenommen werden. Hier wurde eine Quellenangabe unterschlagen und fremde Leistung als eigene hingestellt. Ansonsten ist niemandem
ein Schaden entstanden. Die Weiterentwicklungen sind nach wie vor zur kostenlosen Verfügung der Allgemeinheit.[/quote]Rybka ist aber eine kommerzielle Entwicklung. Hier ggf. zu 'Klauen' bedeutet einen materiellen Schaden. Ich vermute schon, dass die R4-Verkäufe spürbar zurückgingen/blieben, weil z.B. Houdini für jeden frei zugänglich ist. Vas wurde dann eben auch materiell beklaut.
(OK, ob von Rybka abgekupfert wurde, weiß ich natürlich auch nicht. Und auch ob Rybka Vas' Eigenentwicklung und damit wirklich schützenswert ist, will ich an dieser Stelle nicht erneut diskutieren. Aber es bleibt festzuhalten: es geht auch um ganz konkrete finanzielle Schäden. Ist der Rybka-Vertrieb eigentlich Vas' hauptsächliches Einkommen? Oder hat er einen Neben- oder sogar eigentlichen Hauptjob?).

Benno
Parent - - By paul aner Date 2011-02-27 11:23
[quote="Benno Hartwig"]
... Aber es bleibt festzuhalten: es geht auch um ganz konkrete finanzielle Schäden. Ist der Rybka-Vertrieb eigentlich Vas' hauptsächliches Einkommen? Oder hat er einen Neben- oder sogar eigentlichen Hauptjob?).

Benno
[/quote]
hi benno,

ich verstehe die welt nicht mehr! was schreibst du für einen unsinn.
einen schaden hat vas nur dann, wenn er beklaut wurde! und das ist offensichtlich nicht der fall!!!
koppschüttelnd

paul aner
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-27 12:19
[quote="paul aner"]einen schaden hat vas nur dann, wenn er beklaut wurde! und das ist offensichtlich nicht der fall!!![/quote]Oh, "Unsinn", ja, lass uns darüber sprechen:
Deine Ausrufezeichen mag ich nicht als Argument anerkennen. Und darum: dass Vas' nicht beklaut wurde belegst du jetzt wie? Du gibst vor, mehr zu wissen als der Rest der Computerschach-Welt.
(Im übrigen schrieb ich ausdrücklich "ob von Rybka abgekupfert wurde, weiß ich natürlich auch nicht." und "Hier ggf. zu 'Klauen' bedeutet einen materiellen Schaden" Hattest du dies überlesen?)
Vielleicht magst du, wenn du nach dem ausgibigen Kopfgeschüttel wieder etwas zur Ruhe gekommen bist, der interessierte Szene deine verlässlichen Quellen benennen.
Benno
Parent - - By paul aner Date 2011-02-27 19:08
[quote="Benno Hartwig"]
[quote="paul aner"]einen schaden hat vas nur dann, wenn er beklaut wurde! und das ist offensichtlich nicht der fall!!![/quote]... Du gibst vor, mehr zu wissen als der Rest der Computerschach-Welt. ...
Benno
[/quote]
hi benno,

die suchfunktion hier im forum gibt hierzu ausreichend auskunft.
ausserdem ist es allgemeine lehrmeinung, das es so ist wie ich es benannt habe. hast du es nicht mitbekommen,
obwohl auch du hier ein vielposter bist?



paul
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-02-28 00:04
[quote="paul aner"]die suchfunktion hier im forum gibt hierzu ausreichend auskunft.[/quote]Wow, du kannst bei deinen gewagten Thésen aber so richtig zwingend argumentieren.
Benno
Parent - - By Rudolf Rohs Date 2011-02-28 10:57
Hallo Benno,

Vas Rajlichs Schaden halte ich für begrenzt. Erstens werden Houdini, Ivanhoe und Co. erst jetzt wo sie in den Ranglisten stehen richtig
bekannt. Auch bei Schach.de dürfen die Ipos ja erst seid kurzem spielen und der Kaufhype für Rybka 4 dürfte solange nach Erscheinen eh
schon ziemlich abgeflacht sein. Darüberhinaus ist Rybka immer noch das beste Kaufprogramm und wird entsprechend bei Chessbase und Co.
beworben. Damit ist die jetzt noch kaufende Otto Normalverbraucherschar immer noch treuer Kunde.

Viel schlimmer dürfte es den anderen "Kaufprogrammierern" ergangen sein, deren Programme nicht so stark beworben werden. Die wurden aber auch
schon lange von Stockfish, Critter und Co. verdrängt. Die früheren Main-programme wie Hiarcs, Junior etc. sind jedenfalls heutzutage ziemlich selten
geworden.

Gruß

Rudolf
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-02-28 12:46
[quote="Rudolf Rohs"]Vas Rajlichs Schaden halte ich für begrenzt. Erstens werden Houdini, Ivanhoe und Co. erst jetzt wo sie in den Ranglisten stehen richtig
bekannt. [/quote]Klar, da wirst du wohl recht haben. Ich habe, auch wenn ich mir eine superstarke Engine gönnen wollte, mir auch R4 gekauft.
"Ich nehme Houdini und kaufe nicht R4, aber sonst hätte ich R4 gekauft!" wird tatsächlich vielleicht gar nicht so oft gesagt worden sein.
Mancher Houdini-Nutzer, der Vas nicht mag, hätte ggf. auch ohne Houdini auf den R4-Kauf verzichtet.

Benno
(weil ich R4 kaufte, plagt mich auch kein schlechtes Gewissen wegen meines Houdini-Besitzes. OK, muss auch nicht jeder so sehen.)
Parent - By Rudolf Rohs Date 2011-02-28 13:24
Hallo Benno,

bedenke auch, daß R4 bei seinem Erscheinen die Nr. 1 war. Houdini, Ivanhoe und Fire waren damals nur im Blitzen gleichwertig und
bei längeren Zeiten in etwa auf R3-Niveau. Beim Ehrgeiz vieler Vielnutzer (Computerschächer, Fernschachfreunde, usw.)
war der Kauf von Rybka damals also Pflicht.

Dagegen hatten/haben alle anderen "Kaufprogrammierer" das Problem der stärkeren Freeware. Hier meine ich nicht nur Stockfish und Co. sondern
auch Vas Rajlich, der seinen Mitbewerbern das Leben schwer gemacht hat, in dem er nicht nur das stärkste Kaufprogramm anbot, sondern
daneben auch immer eine Freewareversion von Rybka anbot, die immer etwas stärker war als die nächstbeste Kaufversion.

Gruß

Rudolf
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