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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Wieviel Fruit ist in Fritz, Shredder & Co
- - By Karl Heinz Krasser Date 2011-01-26 15:14
Wurden die alle nicht auch damals besser - oder irre ich?
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2011-01-26 16:15
Hi,

fast alle TOP Programme steigerten sich in dieser Zeit nach einer längeren ELO-Zuleg-Flaute um 60-100 Punkte.
Aber, das ist heute oftmals noch so und das bei Engines, die an Ihrer Entwicklung festhalten bzw. weiter den normalen "eigenen" Weg fahren.

Insofern könnte man in der Tat annehmen das ... aber ich denke nicht.
Programme wie Fritz, Hiarcs, Shredder, Junior spielen augenscheinlich mit ganz anderen Stärken / Schwächen. An den Spielstilen verändert sich grob nichts. Sicherlich werden sich die TOP-Programmierer auch die Fruit Sourcen angesehen haben (erinnere z. B. an den Beitrag von Chrilly Donninger im CSS Forum vor einigen Jahren zu diesem Thema) aber jetzt zu vermuten, dass die TOP-Programmierer abgekupfert etc. haben, nee glaube ich nicht.

Kann das beim besten Willen nicht erkennen!

Gruß
Frank
Parent - By Frank Quisinsky Date 2011-01-26 16:29
Hi,

irgendwie kommt mir das auch oft so vor ...
Wir wollen Blut sehen, wir wollen hüpfen ... wir wollen unsere Sensation.
Die Gier nach Sensationen!

Jetzt mal so in Kombination was ich alles schon zu den Themen vernommen habe.
Aber ist im Grunde auch typisch für eine Community und nichts besonders!

Gruß
Frank
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-01-26 21:47
[quote="Frank Quisinsky"]Insofern könnte man in der Tat annehmen das ... aber ich denke nicht.[/quote]Ich bin überzeugt, wann immer eine offene Source mit besonderer Spielstärke auftaucht, schauen alle(!) Profis sehr genau in diese Sourcen und wollen erkennen, ob ihnen dies bei der Stärkung der eigenen Engine hilft!
Allerdings muss das dann auch zur eigenen, oft recht speziellen Datenstruktur und bereits implementierten Logik passen. Und so wird dann eine geschickte selbstgeschriebene Implementierung dieser Idee in das bisherige eigenen Werk notwendig sein.
Das wird sicher oft passiert sein.
Finde ich auch nicht schlecht.
Und ist sicher auch kein Regelbruch.

Benno
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2011-01-27 14:04
Hi Benno,

ich glaube nicht das die Recken sich von irgend etwas beeinflussen lassen. Die gehen Ihren Weg!

Was natürlich sein könnte ist:
Beeindruckt von der Einfachheit der Fruit Sourcen kam es zu einem Umdenken und vielleicht wurde versucht auch die eigenen Sourcen, angeregt durch die Arbeit von Fabien, einfacher zu gestalten. Das ist meine Erachtens die Botschaft die Fabien durch seine Sourcen ausgesprochen hat. An Copy und Paste glaube ich hier eher weniger.

Aber selbst wenn das passierte:
Ich denke das auch Programmierer die kommerziell unterwegs sind das entsprechend würdigen sollten. Oftmals habe ich entsprechende Fragen in die Interviews gebracht und im Grunde haben alle Programmierer gerne darauf geantwortet und auch immer etwas dazu geschrieben. Dennoch ist die enorme Arbeit von Fabien untergegangen und das ist schade, sollte mehr gewürdigt werden.

Das was wir heute haben beruht alles auf Bemühungen aus der Vergangenheit. Computerschach ist der Inbegriff des Begriffes "Kausalkette". Fans aus dem Lager A können nur Fans aus dem Lager A sein, weil Lager B vor langer Zeit etwas produktives hinzu gesteuert hat. Und wäre nicht Lager C gewesen, hätte auch Lager B kein Grund zum feiern gehabt.

Hätte Ossi Weiner und Hegener & Glaser mit einer wahnsinnig geschickten Vermarktungsstrategie die Schachcomputer nicht derartig gepuscht wäre Computerschach nicht so schnell gepowert wurden. Hätte in Deutschland Robert Hübner nicht im Kandidatenwettkampf gestanden wäre die Publicity rund ums Schach niemals derartig in die damaligen Schlagzeilen gekommen und Ossi Weiner hätte weniger Chancen gehabt seine Vermarktungsstrategien überhaupt so erfolgversprechend anzuwenden. Das Winboard Protokoll gab es schon 10 Jahre vor 1996 als begonnen wurde damit die Amateurentwicklungen zu powern. Da gab es niemanden der sich mal vorher das Protokoll genau ansah um die Aktion schon früher zu starten. Internet war auch noch nicht in jedem Haushalt, etc.

Die Kausalkette!

Gruß
Frank
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-01-27 23:22
[quote="Frank Quisinsky"]ich glaube nicht das die Recken sich von irgend etwas beeinflussen lassen. Die gehen Ihren Weg![/quote]Das glaube ich nicht.
OK, die Basics (alpha-beta und Implementierung als negamax) nehme ich mal als Allgemeinwissen.
Aber dann kamen Nullfenstersuche, Nullmove-pruning, futility-pruning, Hashtables ...
Und das waren jeweils Dinge, die einer mal als Neuerung erfand, nur in seine Engine baute.
Und heute sind sie, einfach weil sie was bringen, Allgemeingut.
Und das hat sicher nicht jeder auf 'seinem Weg' selbst erfunden.

Ich bin überzeugt: Die Methodischen Neuerungen der beobachtabren Konkurrenz wird ständig genau beobachtet.
Und es wird an Ideen übernommen, was Erfolg verheißt.

[quote="Frank Quisinsky"]An Copy und Paste glaube ich hier eher weniger.[/quote]Klar, da hast du sicher recht.

Benno
Parent - - By Peter Martan Date 2011-01-28 06:06 Edited 2011-01-28 06:13
Hallo!
Ich muss überhaupt mal wieder ganz schwarz sehen: was, wenn die Programmierer unter einem immer größeren Sachzwang stünden, den die bisherige Engineentwicklung vorgibt?

Eigendynamik der Elo.

Kein Mensch hat mehr Chancen over the board, die Stellungen, die die engines noch echt fordern, sind den Menschen längst erst recht viel zu kompliziert, es bleibt als einziges Kriterium, wie die Dinger im eng-eng-match gegeneinander abschneiden.
Der Zwang, diesbezüglich weiter zu verbessern, besteht darin, nur mehr auf mehr und mehr länger und länger darauf hin Selektiertem aufbauen zu können.
Völlig neue Entwicklungen haben keine Chance, wenn sie nicht von Anfang an um Elo konkurrieren können, wenn der Entwickler kein anderes Kontrollkriterium mehr hat.

Dabei fehlt mehr und mehr die Grundlage, auch nur halbwegs sicher annehmen zu können, dass das schachlich überhaupt noch was bringt.
Wer sagt, dass die Erfolge der engines gegeneinander in einem Spiel, bei dem der Mensch nicht mehr mitspielen kann, nicht von den Eröffnungswegen, die wirklich für beide Seiten die besten wären, weiter und weiter weg führten, einfach nur zur immer größeren Remiswahrscheinlichkeit gegen in genau dieselbe Richtung rechnende Programme?
Gambits werden wegrationalisiert, unberechenbare Mittelspielstellungen vermieden, ebensolche Endspiele nicht mehr angespielt.

Das sind willkürliche Annahmen, richtig, wer will sie aber noch schachlich abgleichen gegen die auch noch vorhandene schiere Meinung, die Neuerungen, die die engines in der Eröffnungstheorie anbieten, seien prinzipiell Verbesserungen, wenn sie sich nur noch gegen engines damit durchsetzen müssen, die genau denselben Horizont haben und genau dieselben evals?

Müssen sie nicht haben, werden sie nie haben, haben sie nicht. Aber wie will man das verhindern, wenn man sie im eng-eng-match ja nur gegeneinander abgleicht und sich mehr und mehr auf Teststellungen dabei einigt, die von vornherein ins Bewertungssschema der engines passen?

Ich will nicht wieder damit anfangen, dass die Klone eine Folge der Nivellierung der Testmethoden sind, dass kein Zusammenhang besteht, glaube ich nicht, und dass sich wirklich neue Entwicklungen werden irgendwie davon abkoppeln müssen, auch.

Und sei es, dass sie neue Spiele werden spielen müssen, wenn die Dinger zwar weiter mehr und mehr Elo gegeneinander einfahren werden, der menschliche Schachspieler aber weniger und weniger davon haben wird.

Beispiel cloud- Rybka:
Einige wenige wahre Meister werden von der Zeit, die sie sich da leisten können, schachliche Erkenntnisse zu gewinnen meinen.
Wie sich die dann im Spiel gegen die menschliche Konkurrenz bewährt, ist eine andere Frage und ob sich der Aufwand, mit großer hardware kleine Zeitfenster teuer zu erkaufen, lohnt, erst recht.
Was ich aber jedenfalls nicht glaube: dass sich Nakamura die Wolke dazu wird mieten, dass er ein Programm, dass er zu Hause gar nicht haben kann, einfach Stellungen automatisch wird ausspielen lassen und zum Schluss schauen, wer gewonnen hat.

Oder selbst wenn er das so macht, um möglichst wenig eigene Arbeit gleichzeitig mit der Maschine zu haben, dann wird er nicht einfach die Partien, die da heraus kommen, sozusagen als Monte Carlo- Analyse gegen Carlsen spielen können.

Es ist die zunehmende Unberechenbarkeit der Wirtschaftlichkeit des Computerschachs, das hinten heraus kommt, die mir Sorge macht.
Dass die bei den Programmen ("freeware") weniger und weniger zu bestehen scheint, ist das Leitsymptom, wenn das, was auf noch so guter hardware noch so erfolgreich gegen die software- Konkurrenz abschneidet, weniger und weniger wert ist, was bedeutet das dann eigentlich? Nicht zwingend, dass es schachlich weniger wert ist, weil es sich schlechter verkauft, aber wie sollen wir annehmen, dass es schachlich besser und besser wird, wenn es wirtschaftlich mehr und mehr an Wert verliert?

Das ist das Eine, die Inflation der menschlichen Leistung, die dahinter steht, und das Andere, woher kommt die wirtschaftliche Hoffnung, es würde sich an den Kunden Schachspieler das fertige Produkt wieder besser verkaufen lassen?
Parent - By Peter Martan Date 2011-01-28 06:31
...und wieder einmal hat mir das ellenlange Geschwafel nur zu Einem verholfen, wieder erst danach, aber wenigstens wieder überhaupt:
einer kurzen und einfachen, wie ich meine, auch verständlichen Zusammenfassung des Ganzen:

Ich mache mir Sorgen weniger um die Entwertung der Programme, ich mache mir Sorgen um die Entwertung der einzelnen Schachpartie, des einzelnen Schachzuges, der einzelnen Schachsstellung in ihrer Aussagekraft, was die Bewertung durch die Software angeht.
Weil: es zählen nur mehr größere und größere Mengen von Stellungen, Zügen und Partien, und damit letztendlich nur mehr größere und größere Mengen von Programmen, je weniger das Einzelne daran wert ist, an Wert, den ihm der Mensch beimisst, beimessen kann.

Das ist Ursache und Wirkung davon, dass anstelle des kausalen schachlichen Denkens und Beurteilens durch den Menschen mehr und mehr die sich selbst erstellende Statistik tritt.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-01-28 11:21
[quote="Peter Martan"]Ich muss überhaupt mal wieder ganz schwarz sehen: was, wenn die Programmierer unter einem immer größeren Sachzwang stünden, den die bisherige Engineentwicklung vorgibt?[/quote]Ich kann keine größer gewordenen Sachzwänge erkennen.

[quote="Peter Martan"]es bleibt als einziges Kriterium, wie die Dinger im eng-eng-match gegeneinander abschneiden.?[/quote]Und genau dieses Kriterium dominiert ganz sicher zumindes seit Mitter der 80er Jahre. Da hat sich nichts geändert. (Man denke nur an den Reckwitrz-Weiner-Streit zurück, über den in CSS seinerzeit ja berichtet wurde.)

Bei der GUI-Gestaltung gibt es ja durchaus unterschiedliche Ansätze,wie man dem Kunden gefallen will. Von 'sehr ernsthaft' bis 'sehr unterhaltsam' (und beides in seiner Art gut!) Aber die Engine-Stärke ist seit langem etwas, was sich vor allem im Erfolg gegen andere Engines belegen lassen muss.
Und der Kreis der potentiellen Kunden war immer recht klein.

[quote="Peter Martan"]Es ist die zunehmende Unberechenbarkeit der Wirtschaftlichkeit des Computerschachs, das hinten heraus kommt, die mir Sorge macht.
Dass die bei den Programmen ("freeware") weniger und weniger zu bestehen scheint, ist das Leitsymptom, wenn das, was auf noch so guter hardware noch so erfolgreich gegen die software- Konkurrenz abschneidet, weniger und weniger wert ist, was bedeutet das dann eigentlich? [/quote]Kommerzielle Entwickler schimpfen auf die Freeware seit es Freeware gibt. Ich finde Freeware trotzdem gut. Und sie hat aber ganz bestimmt auch eine sehr wichtige preisnivelierende Wirkung.
("Ihr müsst soviel ausgeben, denn ihr bekommt sowas ja nirgends billiger." wie in den 80ern, finde ich nicht erstrebenswert!)
Lass die Freeware gern Druck ausüben!
Wenn es dazu kommt, dass Kauf-Programme kein Interesse mehr wecken, weil Freeware genügend gut ist, dann sind Kaufprogramme eben nicht mehr zeitgemäß und irgendwie überflüssig. Wohlgemerkt: wenn!!

Benno
(Käufer etlicher Engines, der aber auch die Fruits, Glaurungs, Togas, Stockfishes im Einsatz hat
und sich auch Tests der Clone-Verdächtigen nicht verkneifen wollte.)
Parent - - By Ingo Bauer Date 2011-01-29 23:37 Edited 2011-01-29 23:43
[quote="Benno Hartwig"]
Kommerzielle Entwickler schimpfen auf die Freeware seit es Freeware gibt....
[/quote]

Kannst du mir EIN Zitat zeigen wo kommerzielle Entwicker schimpfen? Ich will das nicht völlig ausschließen, weil ich es zum Teil berechtigt fände aber tatsächlich bekannt ist mir nicht ein einziges! Also, zur Vervollständigung meines Weltbildes wäre ich für einen Link dankbar; solange ich allerdinge nichts bewußt davon weiß, muß ich davon ausgehen das das eine solche Annahme eben gerade "passt".

Gruß
Ingo
Parent - - By Benno Hartwig Date 2011-01-30 07:37 Edited 2011-01-30 07:46
[quote="Ingo Bauer"]Kannst du mir EIN Zitat zeigen wo kommerzielle Entwicker schimpfen?[/quote]Zunächst war ich unsicher, ob ich mich hier zu weit aus dem Fenster gelehnt habe, ob ich nur diverse Postings von Laien im Kopf habe.
Immerhin fand ich dann z.B. recht schnell:
- Steve Ballmer bezeichnete Linux im Jahre 2001 als ein "Krebsgeschwür, das in Bezug auf geistiges Eigentum alles befällt, was es berührt". (http://de.wikipedia.org/wiki/Steve_Ballmer)

Aber möglicherweise sind es häufiger Unbeteiligte wie hier Peter, die meinen, die kommerzielle Entwicklung werde durch Freeware bedroht, und dies sei ein besorgniserregender Zustand. Dass die Profis sich in öffentlichen Stellungnahmen zurückhalten.

Benno
(Gerade darüber nachdenkend, wie Profis wie Stefan und Frans mit Blick auf ihr Einkommen es im Moment finden, dass Stockfish ihren Engines überlegen ist, und welche Gefühle sie hatten, als Vas seine etwas älteren Rybka-Versionen umsonst verteilte, denen ihre Engines auch nicht das Wasser reichen konnten. Aber sie sagten öffentlich dazu nichts. Da hast du recht. Wie mögen sich diese beiden Aspekte auf ihr Einkommen konkret ausgewirkt haben? Ob sie nicht doch mal "so ein Mist!" gerufen haben?)
Parent - - By Ingo Bauer Date 2011-01-30 09:26
Nun ja,

Das ganze Thread, inklusive des Teils auf den sich deine "Schimpf"-Antwort bezog sprach immer von Schachengines. Auf Nachfrage kommt ein Uraltzitat gegen Linux. Das ist nicht so ganz das was ich meinte und erwartet habe ...
Dein weiteres Posting sind wieder Spekulationen die nicht weiterhelfen und nochmal, ich könnte es sogar verstehen, tatsächlich bekannt ist mir aber nichts.

Bye
Ingo
Parent - By Benno Hartwig Date 2011-01-30 09:42
[quote="Ingo Bauer"]Auf Nachfrage kommt ein Uraltzitat gegen Linux. Das ist nicht so ganz das was ich meinte und erwartet habe ...[/quote]Du bist aber kritisch. Immerhin hast du mich nur aufgefordert mit
"Kannst du mir EIN Zitat zeigen..." (Die Hervorhebung kam dabei schon von dir!)
Benno
Parent - By Peter Martan Date 2011-01-30 09:41
Hallo Benno!

http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=35994#pid35994

Entweder ich muss dein posting, dem ich hier antworte, komplett nochmal reinkopieren, oder du musst selbst so gut sein, es mit Zitaten und Gegenzitaten nochmal ganz zu lesen.
Hier haben wir von deinen Vorzitaten zu meinen sonst nicht Ursache und Wirkung des Mißverständnisses dokumentiert, dem du unterliegst, wenn du im mit dem Link oben erreichbaren posting weiter unten (fortgeschrittene Forumssprachverselbständiung ) Ingo gegenüber sagst,
[quote="Benno Hartwig"]
Aber möglicherweise sind es häufiger Unbeteiligte wie hier Peter, die meinen, die kommerzielle Entwicklung werde durch Freeware bedroht, und dies sei ein besorgniserregender Zustand. Dass die Profis sich in öffentlichen Stellungnahmen zurückhalten.
[/quote]

Ich interpretiere dazu jetzt dich meinerseits nicht auch falsch oder zu sehr -über, hoffe ich:
Du sagst, du meinst nicht dass es schadet, dass freeware preisnivellierende Wirkung hat.
Da bin ich deiner Meinung, ich meine nämlich auch nicht, dass das so ist, dass es schadet.
Die preisnivellierende Wirkung, von der du sprichst, kommt nicht davon, dass die freeware frei ist. Sie ist hingegen die Ursache dafür, dass soviele so gute Programme so billig (Unterschied zu preiswert) zu haben sind.
Dass die freien gratis zu haben sind, ist nur die Meßlatte dafür, dass die kommerziellen relativ zu ihrer Spielstärke (nur mehr ausschließlich in Elo meßbar) auch so billig sind, wie noch nie.
Verstehst du?
Nicht Marktwertverfall von Schach an sich, totale Computerschacheloentwertung ökonomisch betrachtet.

Ich jammere nicht als user darüber, dass ich für soviel Elo so wenig zahlen muss heute, ich stelle es nur fest. (Über)bewerten tust du das für mich, diese meine Aussage, das ist nicht das, was mir Sorge macht.
Bezweifen tue ich hingegen, dass der Wert und damit der Preis der Programme nur mehr in Elo, die sie gegeneinander erspielen, gemessen werden sollte, das ist die Ursache des Preisverfalles aus schachlicher Sicht, wäre dieses Maß aller Dinge im Schach relativierbarer, wie es das in Zeiten war, als Menschen noch trotz auch schon absehbarer Elodefizite noch im direkten Vergleich schachlich mehr entgegenhalten konnten, Eröffnungstheorie, Strategie, Endspielwissen...
Warst es nicht auch du, der von Historienlosigkeit schrieb?

Historienlos sind wir hier, scheint mir, was die Entwicklungen der engines in diese Elohöhenflüge gebracht hat.
Nur einerseits nämlich das ständig immer schon, wie du richtig sagst, als sehr wichtig bewertete eng-eng-match als Entwicklungskriterium und Kaufargument.
Alles Andere, wie die einzelne Partie (damals auch noch gegen Menschen, heute nur mehr im Fernschach, wobei man nicht mehr sagen kann, was vom menschlichen Spieler kommt und was von der engine), der einzelne Zug, die eval der engine einer einzelnen Stellung, tritt mehr und mehr in den Hintergrund.
Konkret gefragt: was haben wir noch für Interesse daran, was genau die +0.35, die die engine im output angibt, bedeuten, schachlich nämlich?
Wenn sie 5000 Elo hat und trotzdem überall um billiges Geld zu haben ist (muss ja gar nicht ganz gratis sein), sich also alle einig sind, das Schach der engines zählt finanziell nix mehr, wird's schon einfach stimmen, was sie an eval hinschreibt, schachlich betrachtet, noch schlimmer, es ist schachlich eh egal, ist ja nicht das Schach, das wir Menschen spielen, verstehst du so vielleicht besser, was ich meine?

Mir fehlen die Zweifel an der meßbaren Richtigkeit dessen, was die engines an HVs und Bewertungen abgeben, die noch einen Käufer veranlassen würden, diese zu kaufen anstatt jene frei runterzuladen.

Und jetzt am Beispiel Rybka cluster: wenn sich Mieter für diese momentan doch relativ teuer scheinende software-hardware-Kombileistung werden finden, was ist dann daran soviel wert für die?
Die paar Elo, die zu wirklich guter hardware zu Hause, die ja auch relativ zur Leistung "billiger und billiger" geworden ist, dabei herauskommen werden?

Falsch, es ist die unüberprüfbare Vermutung, es könnten Unmengen von Elo sein, es fehlt einfach der Vergleich, den ansonsten die Ranglisten sofort bei Erscheinen neuer Versionen gratis in Stunden bis Tagen dazu liefern.
Man kann jetzt dann nicht mehr so einfach sagen, ja, o.k., cluster gut und schön, das Programm, das darauf läuft, hat aber einfach nur 50 Elo mehr als dieses, dass man überall billig kaufen kann und nur um 55 mehr als jenes, das gar gratis ist.
Es könnte eigentlich nur die Neugier sein, die einen veranlasste, da Summen (ich sage marktpolitisch korrekt, wie ich nun mal bin, nicht Unsummen ) in Clustermiete zu stecken als Konsument, oder?
Neugier einer Leistung gegenüber, die man endlich mal nicht gleich so einfach in Elo wird umrechnen können, weil man sich diese Art von Ranglistenmatch nicht wird leisten können.

Der Einzige, der das wird dazu liefern können, wird der Anbieter selbst sein und wir werden es ihm glauben müssen oder nicht, wenn wir's nachprüfen wollen, müssen wir zuerst kaufen und die großen Zahlen, die heutzutage Standard sind zur Berechnung der Elo, werden fehlen von Seiten der Konsumentenschützer Tester als Gegenargument.
(Und der Anbieter selbst wird den Teufel tun und uns minutiös genau über die Elounterschiede seiner neuesten cluster- software gegenüber seiner letzten angebotenen Kaufversion davon unterrichten. Täte er es aber doch witziger Weise, würdest du ihm diese Doku auch abkaufen?
)

Macht auch nix, Benno, ich mache mir, wie du im anderen thread lesen kannst, auch darüber keine Sorgen , dass da eine explosionsartige Wiederaufwertung von etwas stattfinden könnte, was nicht direkt im eng-eng-eng in Elo umgerechnet wird werden, es sei denn, die Tester leisten sich einfach mal ein paar Wochen die cluster- Miete, um dann 3000 Partien Mindestmaß für eine ordentliche Einordnung von Rybka der Wolke in die Ranglisten zu gewährleisten.

Man wird einfach vorläufig auf derlei exakte Elosaussagen verzichten müssen und ich sagen, wenn Rübi auf Wolke 7 Erfolg wird haben, dann deshalb, nicht weil sie wirklich sooo viel besser Schach wird spielen.
Bin aber wirklich selbst sehr neugierig, was man an output vom cluster in den foren wird sehen, wenn schon nicht viele viele ganze Partien, so doch wahrscheinlich über kurz oder lang wenigstens vom Betreiber des clusters mehr und mehr veröffentlichte:
einzelne Partien, Varianten und Züge, Bewertungen von Stellungen.

Ich persönlich sähe das als Beweis für meine Theorie, dass sowohl schachlich als auch finanziell die Aufwertung von Computerschach nicht durch die Ranglisten, sondern durch das Wiederaufleben von Stellungstests im weitesten Sinn passieren kann und vielleicht auch passieren wird.
Ha!
Parent - - By Klaus Ritter Date 2011-01-26 21:39
Fritz u. Shredder 0 %  Rybka ? ich gehe von 100 % + Russen Hilfe aus......
Parent - - By Andreas Wutzke Date 2011-01-27 09:07
eins steht fest M-Chess ist jedenfalls 100% Fruit Code frei.....

Parent - By Stefan Brettschneider Date 2011-01-27 16:45
So ein XY-Chess kann auch jeder Hirsch schreiben!

Wenn ich mich an eine vergleichende Genius-Werbung (?) von Ossi Weiner (?) noch richtig erinnere!

Gibt es eigentlich noch etwas Neues zu M-Chess UCI oder überhaupt einer Auferstehung von M-Chess?
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