By Thomas Mahling
Date 2011-01-02 19:08
Hallo Kurt und Gerhard,
das Thema: Alter und schachliche Leistung finde ich überhaupt sehr interessant. Ich weiß nicht, ob es dazu bekannte Untersuchungen gibt und wovon das abhängt (ich hoffe mal nicht von der biologischen Uhr). Ich denke mal, viel macht Training aus.
Ich bin übrigens auch 42 Jahre alt und hatte meinen schachlichen Höchsstand (DWZ u. ELO) im Alter von 32 Jahren, denke nicht, dass ich da noch einmal drüber komme.
Gerade im Amateurbereich gibt es immer wieder Fälle, in denen Spieler im Alter von über 60 Jahren noch einmal ihre Höchstleistung hatten, z.B. aus Berlin FM Harald Lieb 2341 mit 69 Jahren. Andererseits gibt es nicht wenige GMs und stärkere Amateurspieler, die vor dem 30. Lebensjahr, teilweise schon mit Mitte 20 ihre höchste Spielstärke hatten, vermutlich, weil sie Schach danach nicht mehr professionell betrieben haben, z.B. Andrej Sokolov mit 24 (2645).
Anand hat jetzt im Alter von 42 Jahren seine derzeit höchste Elozahl, irgendwie hat man den Eindruck, der wird immer noch besser. Anatoly Karpov und Michail Tal hatten ihre höchste Elo mit 43, fielen danach ab, Boris Spassky mit 42, Gary Kasparov mit 36, Kortschnoj mit 48, Judith Polgar mit 29 und Nona Gaprindashvili mit 47 (2485). Gaprindashvili war zwischendurch auch mal ins Bodenlose gefallen. Also den Leistungshöhepunkt im Spitzenschach mit über 40 Jahren zu haben, ist nicht so ungewöhnlich.
Mit besten Grüßen
Thomas