"Wo ist Fischer?" fragt die Wiener "Arbeiter-Zeitung", kurz AZ genannt, am 2. Juli 1972. "Wo ist Fischer", frage nicht nur ich heute, mit einer völlig anderen Bedeutung als dies die AZ am Vorabend des mit Sicherheit meist beachteten Weltmeisterschaftskampfes der Schachgeschichte tat. Als 1974 Geborener habe ich die Spannung von damals leider nicht live miterleben können. Dieser Wettkampf gehört, mit den schachlichen Ereignissen die der yugoslawische Schachjournalist Dimitrije Bjelica in seinem Buch "chess meets of the CENTURY" beschreibt, zu jener Phase, die Fischers Ruhm und Legende begründeten. Nach seinem Tod, stelle ich nun fest, ist Bobby Fischers Ruf und Wert als Legende nicht mehr jener, der er vor seinem Comebackversuch 1992 war. Ich erinnere mich noch genau an die Zeit der WM-Duelle Karpov-Kasparov Mitte bis Ende der 80er-Jahre. Damals dachten viele, ob berechtigt oder nicht, es ginge hier eigentlich nur um die Nummer 2 der Welt - Bobby Fischer throne insgeheim über ihnen. Wäre er damals gestorben, der Medien-Hype wäre wahrscheinlich viel größer gewesen, als er 2008 war. Doch Bobby Fischer hat seine Legende selbst zerstört - und nun geht es darum, sie wieder aufzubauen. Quasi losgelöst vom realen Fischer soll auf der Themenseite von Viennawolf.com die Zeit von 1970-72 hervorgehoben werden. Die AZ soll mir dabei helfen - sie ist schon viel früher zur Legende geworden.
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