Hallo Timo,
zweifellos hast Du recht damit, dass Rybka seit über 3 Rahren die klare Nummer 1 im
Computerschach ist und in mancher Hinsicht hier Masstäbe gesetzt hat.
Mit dem Erscheinen von Rybka 3 (und auch schon davor) war Rybka über lange Zeit
mit weitem Vorsprung die Nummer 1 und hatte alle anderen Programme deklassiert,
einschliesslich einiger bis dahin führenden kommerziellen Engines wie Fritz, Hiarcs,
Junior oder Shredder. Rybka 3 spielte zu dieser Zeit im Vergleich zur Konkurrenz wie
von einem anderen Stern. Und das nicht nur im Hinblick auf taktische Stärke, sondern
oft auch in einem besseren Verständnis verschiedener positioneller Stellungsmerkmale,
dazu in einigen Bereichen auch ein besseres Endspielwissen und auch ein besseres
Verständnis dynamischer Faktoren, also etwa die Kompensation von materiellen Nachteilen
durch Erreichen von guten Angriffschancen oder Initiative etc. .
So war (und ist) Rybka wohl seit dieser Zeit auch das Programm, mit dem m. E. die
hochwertigsten Partie- und Stellungsanalysen (z.B. auch von Grossmeisterpartien etc.)
erreicht werden.
Dennoch muss auch gesagt werden, dass Rybka (4) heute nicht mehr denselben Abstand
zur gesamten Konkurrenz hat als das noch vor 2-3 Jahren bei Rybka 3 der Fall war.
Inzwischen ist mit dem kostenlos angebotenen Stockfish (aktuell Stockfish 1.8), mit
Naum (aktuell Version 4.2) und Critter (aktuell Version 0.80) bereits eine starke Kon-
kurrenz da, die Rybka z.T dicht auf den Fersen ist (besonders Stockfish, in Zukunft vielleicht
aber auch Naum, Critter, Komodo etc. ; => von der umstrittenen Ippo - Familie will ich hier
gar nicht weiter reden).
Die Zeiten, in denen Rybka als Überflieger in seiner eigenen Liga spielt, gehören also
inzwischen der Vergangenheit an, was aus meiner Sicht auch gut ist, sowohl für das Computerschach
allgemein als auch für die verschiedenen Schachspieler / Anwender, die die Programme
zu Analysezwecken oder anderen Zwecken einsetzen.
Gruss Ulrich
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