Sind die Urteile über die Rybka- Fruit- Kausa nicht aber eigentlich genauso "eindeutig", was das Wesentliche angeht?
Sag nicht, das kann man nicht vergleichen, kann man, wenn man unter wesentlich nur versteht, das eine beruht auf dem anderen oder stammt davon ab oder hat sich der Ideen des anderen bedient, was ich übrigens prinzipiell für legitim halte. Zum "Experten" BB, der auf dem Gebiet RE offenbar schon soetwas wirklich ist, hat noch keiner der anderen Experten etwas anderes als Zustimmung bekundet, auch Vasik Rajlich nicht, von dem hätte ich dazu schon gern ein statement, ruhig in aller gewohnten Kürze.
Es ist nämlich genauso wenig notwendig, den Rybka code genau zu kennen, wenn es darum geht, ihn mit Fruit zu vergleichen, wie darum, ihn mit Ippo zu vergleichen.
"Einig" sind sich die Experten höchstens in beiden Fällen darüber, dass es sich um "nahe Verwandte" handelt und die ganze Definitionsfrage von clone wäre nicht so schwierig zu beantworten, wenn es nicht für jedes Progamm, das irgendwie Ähnlichkeiten hat, einen eigenen Experten mit seiner eigenen Definition dafür gäbe mittlerweile.
Mittlerweile sehe ich die Expertenmeinungen in den beiden Fällen folgendermaßen: Rybka basiert auf Fruit (vielleicht nicht wörtlich so aber sinngemäß sagt das Rajlich selbst ja schon auch), ist aber ein eigenständiges Programm, schon allein deshalb, weil Fruit nicht und Rybka schon auf bitboards basiert. Daher hat Rajlich höchstens Ideen von fruit übernommen, hat sie aber zumindest auf eine andere Art der board- Repräsentation gestellt, also nicht einfach abgeschrieben. Davon abgesehen, Ippo hat zwar, was man so hört, mit Ryba vermutlich mehr gemeinsam als Rybka mit fruit, eigenständig ist aber offenbar auch einiges an ihm, jedenfalls ganz offenbar unterscheidbar von Rybka, selbst wenn er durch disassembling aus derselben seine Ideen bezogen haben dürfte, was auch nicht sooo klar ist, auch BB kann das weder ausschließen, noch beweisen,
Dass es nicht so ist, ist aber immerhin auch noch möglich, und ihm, wie ich ihn verstehe, immer noch ebenso wahrscheinlich, wenn nicht wahrscheinlicher (Teammitglied- Theorie, wie auch immer), sich mit disassembling gut auskennend und gerade deshalb auch immer noch zweifelnd, dass man ein Programm wie Rybka überhaupt auf diese Art nachbauen kann. Keine letzte Aufklärung möglich, eh klar, dazu bräuchte man Originalrybkacode.
Folgendes scheint mir persönlich dazu jedenfalls logisch: ohne fundiertes Spezialwissen in Schachprogrammierung kann auch ein disassembling- Künstler keine Rybka nachbauen. Mehr als nur dieses Wissen eines Spezialisten braucht er wohl auch ein sehr ähnliches Programm, wie das, das er nachbaut. Welches mit offen liegenden sourcen könnte das wohl gewesen sein, auch wenn nicht bitboard- basiert?
Könnte der Hauptunterschied zwischen den beiden Fällen letzten Endes sein, dass Ippo kein eigenständiges Programm ist, weil er auch auf bitboard basiert? (Übrigens gibt's mittlerweile genug andere nahe Verwandte, die auch bitboards verwenden.)
Das war wieder polemisch, pfui, was aber die Experten angeht, wie sehen die das wirklich so im Zusammenhang, deiner Meinung nach?