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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Schacharena-ELO einiger DOS-Programme
- - By Martin Hertz Date 2010-06-16 20:46
Hallo,

ich habe ein Experiment auf der sicherlich bekannten Seite Schacharena.de gemacht, daß eventuell für einige
hier interessant sein dürfte. Mit einem guten aktuellen Programm auf schneller Hardware erreicht man dort
problemlos Platz 1. Natürlich kommt es nicht dazu, da die Progger dort früher oder später gelöscht werden.
Es ist allerdings amüsant zu beobachten, wie es dennoch immer wieder einige dort versuchen. Nun habe ich
mich gefragt, wie weit man dort mit alten DOS-Programmen so kommt. Als Hardware diente ein 1 GHz PIII
Notebook auf dem nur DOS 5.0 installiert wurde. Damit ist man, je nach Programm, etwa 500 bis 1500 mal
schneller als ein 4,77 MHz 8088. Nach mindestens 100 Partien pro Programm zeichnet sich langsam ab, wo
sich der Wert in etwa einpegelt. Sicherlich würden noch mehr Partien ein genaueres Ergebnis liefern, aber
ich denke für eine Abschätzung ist es ausreichend. Die schönsten und interessantesten Partien waren klar
die vom M-Chess und M-Chess Pro.

Code:
~2000   M-Chess Pro 5.0  
~2000   Gideon 1.0
~2000   Fritz 2.5
~1975   Chess Genius 3.0
~1950   M-Chess 1.7
~1850   RexChess 2.3
~1850   Psion 2
~1850   Colossus X
~1800   Complete Chess System
~1750   Chessmaster 2100
Parent - - By Ingo Bauer Date 2010-06-16 22:00 Edited 2010-06-16 22:15
Hallo

[quote="Martin Hertz"]
... Als Hardware diente ein 1 GHz PIII Notebook auf dem nur DOS 5.0 installiert wurde. Damit ist man, je nach Programm, etwa 500 bis 1500 mal
schneller als ein 4,77 MHz 8088. ....
[/quote]

Das fand ich noch am interesantesten, weil ich mich noch an meinen ersten 4.77 Mhz Plantron erinnere . Ich wolte nicht glauben das da so viel Unterschied bestehen soll und habe mal etwas recherchiert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Benchmark_%28EDV%29

Hier findet man eine Drystone Angabe (recht gut für Schach), die für einen 4.77 MHz 8088 287 Dry/sec nennt und für einen PIII mit 450 MHZ 250000. Wenn man das linear hochrechnet (sollte korrekt sein) käme man auf 555555 Dry/sec und wäre damit bei einem Faktor von 1935facher Geschwindigkeit.

Kling zu hoch, aber wenn man davon ausgeht das auch bei diesen 'ollen Kamellen' jede Verdopplung 60 Elo bringt haben wir über den Daumen den Faktor 11 (2048) also auf dem 4.77 GHz PC 'nur' rund 660 Elo weniger. Das klingt irgendwie plausibler.

Von einem 1GHz PIII zu einem 3 GHz C2Q nochmal den Faktor 2.5-3 sind dann 840 Elo zu einem 4.77GHz PC. Das bedeutet das ich selbst gegen einen 4.77 Mhz 8088 auf dem ein aktuelles Programm (~3000 Elo Single) läuft völlig chancenlos wäre

Ich frage mich was aus meinem sündhaft teuren Plantron geworden ist ...

Gruß
Ingo
Parent - By Martin Hertz Date 2010-06-17 15:44
Es hat sich gezeigt, daß der Faktor vom Programm abhängig ist. Z.B. laufen einige
Programme auf einem 2 GHz Celeron etwa 3x schneller als auf dem 1 GHz PIII, wobei
andere Programme auf dem Celeron kaum an Geschwindigkeit zulegen. Daher kann nur
ein Test Gewissheit bringen.

Ich bezweifele, daß jede Verdopplung einen konstanten ELO-Zuwachs bringt. Ich habe
eher den Eindruck, daß mit zunehmender Geschwindigkeit, der Zuwachs abnimmt, wobei
sicherlich einige Programme mehr und andere weniger davon profitieren. Ein gutes
Beispiel ist ein weiteres Experiment mit Fritz 2.5 auf dem HP-200LX (80186 @ 7,9 MHz)
der immerhin bei Schacharena etwa 1850 Elo erricht, also nur etwa 150 ELO weniger als
auf dem PIII. Scheinbar macht es einen signifikanten Unterschied, ob man die Programme
gegeneinander testet oder gegen menschliche Intelligenz. Falls ein Programm wie Rybka
mit der Geschwindigkeit eines 4,77 MHz 8088 laufen würde, hätte es im Schacharena-
Experiment sehr wahrscheinlich ziemlich schlechte Karten. Aber für so langsame CPUs
sind die heutigen Programme ja auch nicht gemacht.
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