[quote="Peter Martan"]
O.k, Markus.
Dass Schach medienwirksamer vermarktet werden sollte, hast du recht. Dass Danailov dazu was beigetragen hat, auch. Ich finde aber trotzdem, dass nicht any publicity good publicity ist und deshalb, weil er Schach immer wieder irgendwie in die Medien bringt, hat er meiner Meinung nach noch lange nicht mehr postives als negatives geleistet. Dass du kein chessbase- fan bist, weiß ich, und du wirst schon deine Gründe haben, trotzdem bleibt die Frage als solche hier primär eine juristische, eine sportliche Auseinandersetzung, wer hat mehr Geld für Anwälte, kann man auch draus machen, ist es aber nicht für meine Vorstellungen von Sport.
Ob Schach einer ist, ist auch immer wieder die Frage gewesen, wenn man das aber überhaupt will, wird man es so sicher auch nicht erreichen, indem man einfach von denjenigen, die das event als solches auch vermarkten, das verbieten will, ohne es selbst dementsprechend gut verkaufen zu können, dass es schutzwertig wird.
Hätte es Danailov wirklich geschafft, die Medien so zu interessieren, dass man im Fernsehen auch nur irgendwas davon gesehen hätte, bräuchte er nicht jetzt im Nachhinein versuchen, noch irgendwas aus vermeintlichen "Übertragungsrechten" zu lukrieren, unter denen man eben gemeinhin etwas anderes versteht als unter der sekundären Aufbereitung der durch reine Beobachtung überlieferbaren Züge.
Und in Hinblick auf das allgmeine Interesse am Schach selbst, glaubst du wirklich, dass es dem Spiel und den Spielern hilft, wenn man anfängt, darüber nachzudenken, was man an Schutzrechten für Spiele einführen könnte, um den Medien, die vielleicht wirklich interessiert wären, das letzte Bißchen Lust zu nehmen, über sowas zu berichten?
Als nächstes verklagt er die Bild, weil sie über das event schreiben, bevor er es ihnen erlaubt hat.
Mag sein, mein Rechtsverständnis ist hier wieder mal zu linksliberal aber ich hätte gern, dass ich weiterhin im Internet Schach spielen darf, ohne dass sich im Hinterher mein Gegner aufregt, er hätte dafür eigentlich Tantiemen zu kriegen, weil er so publikumswirksam verloren hat.

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Deine Ausführung ist logisch und nachvollziehbar. Danailov hat die WM allerdings besser vermarktet, als die meisten es in Deutschland mitbekommen haben. Täglich wurde in Bulgarien im TV darüber berichtet und die ganze Stadt hing voll von Werbung. Sogar die großen Werbewürfel am Flughafen und Hauptbahnhof waren von allen Seiten mit WM-Werbung zugepfalstert. Es war mit Abstand die Schach-WM, mit den meisten Zuschauern weltweit.
Nach dem was du geschrieben hast, werde ich aber meine "teilweise sehr drastische" Sichtweise nochmal überdenken.