[quote="Gerhard Sonnabend"]
Mit Sicherheit gibt es Systeme, in welchen viele Programme nicht "thematisch"
fortsetzen. Mal ist das von Nachteil (den Wert der Partien betreffend), ein
anderes Mail jedoch wird (wurde) die Theorie sogar neu geschrieben d.h. bessere
Fortsetzungen (als bis dahin bekannt) gefunden.
Generell von Wertlosigkeit zu sprechen halte ich deshalb für stark überzogen.
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Hallo Gerhard!
Ich würde sagen, das kommt auf die Zugzahl an. Mir geht's ja immer darum, dass die Kurzbücher (so um 5 Züge herum) heutzutage (im Zeitalter der schnellen Brüter) zu Testzwecken sinnlos sind, und man da genau so gut gleich ohne Buch spielen lassen kann.
Oder kennst du eine "Neuerung" von einer engine in den ersten 5 Zügen, die halbwegs sinnvoll ist und nicht hinlänglich erforscht?
Wenn du in der späten Eröffnungsphase, also eigentlich schon mitten im Mittelspiel die engine aus dem Buch entlässt, findet sie gar nicht so selten gute Fortsetzungen, die gehen dann teilweise auch in die Theorie ein.
Je früher sie rechnen, deste größer ist die Wahrscheinlichkeit der Stellung völlig widersprechende, einfach blödsinnige Züge zu kriegen.
Was sie einfach nach wie vor brauchen, ist der Plan für's Mittelspiel, zugegeben, der Mensch erst recht, ich würde ohne seine Theoriekenntnis auch keinem Großmeister zutrauen, in der frühen Eröffnungsphase die jeweilige jahrhunderte alte Theorie neu zu erfinden, ohne dabei auch over the board in uralte, in der Theorie längst bekannte und widerlegte Fallen und Fehler zu tappen.
Weil das aber so ist, wiederholen sich einfach die Fehler, die in der frühen Eröffnung naheliegen, immer wieder, du hast bei einer guten engine von der Grundstellung aus auch längst nicht mehr so viele echte Dubletten wie früher und Dubletten im weitesten Sinn hast du mit Kurzbüchern auch noch und noch. (Echt echt, also lauter identische Züge bis zum Schluss, gibt's sowieso nie, im weitesten Sinn ist für mich eine Partie, die die ersten 15 Züge gemeinsam hat, auch eine, insbesonders, wenn nach diesen 15 Zügen die Partie entschieden ist.)
Ich glaube, dass es das ist, was Peter Schneider meint, das kommt einfach noch und noch vor, du testest also eigentlich nichts anderes, als die Fähigkeit der engine, diesen und jenen Blödsinn in der frühen Phase zu vermeiden.
Wäre man an überspitzten Formulierungen interessiert (bin ich immer

), könnte man sagen, matches von der Grundstellung ebenso wie mit 5-Züge-Büchern sind Stellungstests mit einer nicht gar so kleinen, aber auch nicht gar so großen Zahl an Teststellungen mit multiplen avoid move Lösungen. (Von der Grundstellung entwickeln sich auch die wenigsten mit 1.h3 mittlerweile und je nach Gegner entstehen auch von da aus gar nicht soviel weniger einzelne Ausgangspositionen wie mit 5Zügern.)

Ich hoffe, Peter Schneider nicht unnötig überinterpretiert zu haben, wenn er's nicht so gemeint hat, wird er's aber schon sagen.