By Michael Waesch
Date 2010-05-28 06:24
[quote="Ralf Badera"]
Was interessiert Dich an Computerschach, wenn Dir Ranglisten / Spielstärke der Programme egal sind (oder habe ich das falsch verstanden)?
Ich bin schwerbehindert und habe oft Schmerzen gegen die es keine wirksame Medikation gibt. Dann brauche ich etwas, wo ich nicht all zu viel denken muß und dennoch ein wenig "kreativ" sein kann. Ich gehe dann meist auf Playchess und lasse einige Partien spielen, damit ich Material habe, um an meinem Buch arbeiten zu können. Ich analysiere dann die gespielten Partien mit den Programmen meiner Wahl und füge neue, bessere Züge hinzu. Wenn ich starke Schmerzen habe, übernehme ich dabei meist einfach den besten vorgeschlagenen Zug der Engine und sehe, was sich daraus entwickelt. Wenn ich weniger Schmerzen habe, dann probiere ich auch eigene Varianten aus und laß mir auch zeigen, warum meine Züge evtl schlecht sind, denn normalerweise bevorzuge ich ja selbst zu spielen, was aber unter Schmerzen nicht so sinnvoll ist.
Zitat:
Eigentlich interessiert sich doch jeder für die Ranglisten, um dort zu sehen, welches das stärkste Programm ist, um damit
Dazu brauche ich keine Liste. Auf Playchess werden sowieso alle mit dem vermeintlich stärksten Programm spielen - und genau deshalb mache ich das nicht gern. SF ist bspw stark genug, um es in Kombination mit meinem privaten Buch und meinen eigenen Parametern mit Rybka aufzunehmen. Ich will damit auch zeigen, wie plump es doch ist, einfach 50-100 Euronen auf den Tisch zu legen und einfach die vermeintlich stärkste Engine zocken zu lassen. Da ist schon manch einer überrascht, daß ihm R4 nicht den "mit eingebauten Sieg" beschert ...
Zitat:
- auf irgendeinem Server aufzutrumpfen, aus welchen Gründen auch immer,
Auftrumpfen tue ich da sicher nicht, denn ich bilde mir nicht ein, daß mich jemand respektiert, nur weil ich mir Rybka kaufen könnte - und als ehemaliger Webseitenbetreiber einer Computerschachseite kann ich dir versichern, daß die Leute dich nur ausnutzen wollen. Daher mache ich das auch nicht mehr, chatte da nicht viel und hole mir nur meine Partien, damit ich mich OFFLINE in aller Ruhe mit den Partien beschäftigen kann - um mich von meinen Schmerzen abzulenken. Manchmal analysiere ich dabei eine Partie bis über Zug 30 hinaus, verbreitere jede nur denkbare Variante und habe einfach Spaß dabei. Mein Buch ist nun 15 MB groß und enthält ausschließlich manuell eingetragene Züge und so manch stolzer Rybka Besitzer kam schon besiegt aus seinem Buch.
Zitat:
- den stärksten möglichen Gegner zu haben, gegen den man selbst spielen kann,
Das kann mich alle Schaltjahr lang mal reizen, aber grundsätzlich ist es mir egal, ob Popel 1.0 mich in 25 Zügen - oder Rybka in 17 vom Brett fegt.
Zitat:
- die bestmögliche Analyse für eigene Zwecke (eigene gespielte Partien, Fernschachanalysen) zur Verfügung zu haben.
Was nutzt mir der angeblich beste/stärkste Zug, wenn ich die Idee dahinter, die das Programm mir NICHT erläutern kann, nicht verstehe?
Mike