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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Laskers "Kampf", für Herrn Althöfer
- - By Michael Waesch Date 2010-02-16 13:53
Sehr geehrter Herr Althöfer,

Hier ist die erste Seite meiner Gedanken zu o.g. Büchlein mit genaueren Quellenangaben. Ich poste erst einma diese, um zu sehen, ob überhaupt Interesse besteht, oder die Mehrheit "Maul halten!" schreit. Ich würde ja dann ne Umfrage machen, aber dann schreit der Admin, also schauen wir mal, was so an Antworten kommt, wenn überhaupt.

Und da kommt es [Ist nur meine Meinung - ich erhebe keinen Anspruch darauf, daß dem auch so sein müsse!]:

MEINE GEDANKEN ZU E. LASKERS "KAMPF":
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Für Ingo Althöfer

"... widme ich gerne dieses Selbstbekenntnis, das Welterkenntnis sein will.".
S1, Handschriftliche Einleitung Laskers.

Wie ich hierzu bereits angemerkt habe, finde ich, dass  Lasker sich in diesem kleinen Halbsatz schon ankündigt, was man von dem Büchlein erwarten kann. Hochgestochene Worte aus Geltungssucht. Er gibt zu, dass er sich nicht damit begnügen will, seine Einlassungen als "Selbstbekenntnis" gelten zu lassen, sondern er wünscht, dass die ganze Welt es so sieht.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Psychologe, ob solcher Sätze, sich dazu versteigen könnte, von einem "Allmachtskomplex" zu reden. Meine Einschätzung liegt irgendwo dazwischen.

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Seite 3, kompletter 1. Abschnitt:

Lasker will uns glauben machen, dass alles, aber wirklich alles ein Kampf sei - und er, der wohlerlauchte, wird uns jetzt gnädig, nicht nur an seiner Weltanschuung, sondern an seiner ganz eigenen Einheitstheorie, teilhaben lassen - aber natürlich nur jene, die ihm nicht nur geistig folgen können - und vor allem wollen, womit der anvisierte Personenkreis der Leser gegen Null tendiert. Abschließend setzt er dann auf sein falsches Weltbild noch einen drauf und schreibt: "Daher rankt sich die Theorie des Kampfes um des Lebens grünen Baum". S3, Z.7-9

Das klingt fast so, als ob er im Kampf - und zwar nur im Kampf, die größte Erfüllung sieht. Das hat schon fast gewaltverherrlichende Tendenzen in meinen Augen und eine Welt voll Kampf und Krieg hat m.E. Nach nichts, aber auch gar nichts mit dem dem sprichwörtlichen und hier zitierten "grünen Baum des LEBENS", zu tun, den Kampf und Krieg bringen nur eines: Zerstörung, Not und Elend.

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Seite 4, 1 Abschnitt.

Lasker schwadroniert über die Evolutionstheorie von Darwin, um seine eigenen Ausführungen bezüglich des Kampfes zu untermauern. Sein Buch ist ein einziger Fehler, da er nicht aus seiner eigenen Domäne (Schach) heraus argumentiert, sondern weit darüber hinausgeht. Deshalb braucht er jetzt große Namen und Koryphaen wie Darwin, die ihm mit ihren Aussagen aus der Patsche helfen sollen, den aus eigener Autorität kann er nicht über solche Zusammenhänge referieren.

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Seite 4, 2 Abschnitt.

Hier ergeht sich Lasker in quasi-mythischen Zusammenhängen, um die angeblich zurückgebliebene Art und Weise zu brandmarken, wie Leute früher mit Glaube, Liebe, Hoffnung und Verstand umgegangen, bzw. Nicht umgegangen sind. Daß er selbst sich nicht wirklich über dieses Stadium je erhoben hat, wird er auf den kommenden Seite weiter ausführen - und seinem Ansehen enormen Schaden zufügen. Meine Meinung.

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"Dieser schreckliche Feind der Willkür der Starken ist die Gerechtigkeit.". S. 5, Z 25-27

Sehen wir uns doch einmal um, in einer Welt, wo der Kleine, ohnmächtige wegen 2 angesammelter Maultaschen fristlos gefeuert wird, während die Starken und Mächtigen, dafür dass sie Millionenschaden angerichtet haben, noch Lob und Abfindung bekommen. Ich sehe in diesem Licht einen solchen Satz eher eine schallende Ohrfeige ins Gesicht von "Otto-Normal-Verbraucher" - und ich sehe keinen Grund zu glauben, dass dies 1907 anders gewesen sein könnte.

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"Selbst Kinder und die niedersten Rassen, obwohl unfähig, Gerechtigkeit zu üben, haben einen Sinn dafür". S 6, Z5-7.

Meine Meinung: Falsch, rassistisch und menschenverachtend.

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S6, 2 Absatz:

Lasker behauptet, dass der Instinkt gegen willkürliche Ausübung von Macht vorzugehen stärker und stärker geworden sei im Laufe der menschlichen Entwicklung. Ach wirklich? Die alten Pharaonen der Ägypter sollten ihr Volk schon weise regieren und sicher stellen, dass "Maat" [Gerechtigkeit] walte. Einen Dreck hat sie das gekümmert, was der Starke mit dem Schwachen macht - und mir als Schwerbehindertem, dem man schon Mittel zur Behandlung meiner Krankheiten teilweise verweigert hat - und die Regierung plant es künftig allen Typ-2-Diabetikern zu verweigern, kann man kaum weismachen, dass die ach-so-viel-weiter-entwickelten "Herrschaften" das in Berlin das mehr kümmert als die Pharaonen der alten Ägypter.

Der einzige Unterschied liegt darin, dass in der Vergangenheit, wo absolute Macht noch üblich war, EINE Person mit uns Schindluder getrieben hat - und es jetzt VIELE tun. Geändert hat sich in all den Jahrtausenden weder die Welt noch der Mensch. Pharaonen, Kaiser, Könige, Fürsten heißen heute halt Chef, Boss oder Arbeitgeber und die Sklaven, Arbeitnehmer. Im Endeffekt ist es aber dasselbe: Der Chef verdient sich an dir eine goldene Nase und du kannst "krepieren" während du 50 Jahre für sie schuftest und mit dem, was du verdienst, gerade mal so am Leben bleiben kannst.

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Seite 7, 2 Absatz

Hier beginnt Lasker seine Predigt zu halten, dass alle die Bibel falsch verstanden hätten, nur er nicht und er erläutert, wie man was in welche Richtung zu interpretieren hat. Von Schach ist hier immer noch weit und breit keine Rede. Lasker will Weltgeltung über sein kleines "Kinderspiel" namens Schach hinaus - und jedes Mittel, jeder große Name [jetzt sinds schon mind. Zwei: Darwin und Jesus Christus.] ist ihm hierfür recht.

Ein Buch mit dem Titel: "Meine Evolutionstheorien, basierend auf Kampf und Krieg unter besonderer Berücksichtigung korrekter Auslegung der Bibel", hätte ihm keine S** abgekauft und man hätte ihm geraten: "Schuster, bleib bei deinen Leisten!". Also hat er uns das Büchlein hintenrum "reingedrückt", weil ihm die Vordertür verschlossen war.

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Mike
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2010-02-16 17:10 Edited 2010-02-16 17:13
Lieber Herr Waesch,

[quote="Michael Waesch"]
Ich würde ja dann ne Umfrage machen, aber dann schreit der Admin


Sie sind ziemlich neu hier im CSS-Forum, deshalb können Sie es
noch nicht wissen: Umfragen sind hier was ganz Seltenes, Besonderes.
Normalerweise gibt es nur alle paar Monate eine, z.B. dann, wenn
eine WM ansteht.

Ein erster Eindruck vorweg: Ich glaube, Sie lesen und schreiben zu
hastig. Gerade philosophische Schriften sollte man langsam lesen,
über jeden Satz in Ruhe nachdenken, vielleicht am Folgetag nochmals
lesen.  Es steht ja auch in Laskers Einleitung, er habe 15 Jahre
gebraucht, bis er den Stoff des Büchleins genügend durchdrungen
habe.

Auch deshalb werde ich nicht auf alle Ihre Punkte eingehen, sondern
zunächst einmal nur auf die ersten drei.

Zitat:

"... widme ich gerne dieses Selbstbekenntnis, das Welterkenntnis sein will.".
S1, Handschriftliche Einleitung Laskers.


Hier liegt wohl ein Missverständnis vor. Diese Seite ist NICHT eine handschriftliche
Einleitung, sondern eine ursprünglich handgeschriebene Widmung Laskers an
einen Käufer. Bei der Neuauflage hat die Lasker-Gesellschaft diese Widmung
einfach mitgedruckt.

Zitat:

... finde ich, dass  Lasker ... Er gibt zu, dass er sich nicht damit begnügen will,
seine Einlassungen als "Selbstbekenntnis" gelten zu lassen, sondern er wünscht,
dass die ganze Welt es so sieht.


Da haben Sie ihn missverstanden. Es heisst ja Welterkenntnis und nicht Welt-
bekenntnis. Lasker meint, dass er ein Stück der Welt erkannt (=verstanden) hat.
Und die Welt zu verstehen, ist das Streben jeden Wissenschaftlers.

Zitat:

Seite 3, kompletter 1. Abschnitt:
Lasker will uns glauben machen, dass alles, aber wirklich alles ein Kampf sei - ...
Abschließend setzt er dann auf sein falsches Weltbild noch einen drauf und
schreibt: "Daher rankt sich die Theorie des Kampfes um des Lebens grünen Baum". S3, Z.7-9


Sie haben Lasker wieder nicht richtig verstanden. Er schreibt nämlich ganze
zwei Sätze:
"Das Leben ist, nach einem uralten Worte, ein fortgesetzter Kampf.
Daher rankt sich die Theorie des Kampfes um des Lebens grünen Baum."

Der erste Satz bezieht sich auf ein wirklich sehr bekanntes altes Sprichwort.
Und "des Lebens grüner Baum" steht auch nicht im Widerspruch zum Kampf.
Es findet in der lebenden Natur fortwährend ein Kampf um knappe
Ressourcen statt.

Zitat:

Seite 4, 1 Abschnitt.
Lasker schwadroniert über die Evolutionstheorie von Darwin, um seine
eigenen Ausführungen bezüglich des Kampfes zu untermauern.


Lasker schreibt genau zwei Sätze hierzu; insgesamt knapp 6 kurze Zeilen,
in denen der Name Darwin einmal fällt.  Das ist kein Schwadronieren.

Zitat:

Sein Buch ist ein einziger Fehler, da er nicht aus seiner eigenen Domäne
(Schach) heraus argumentiert, sondern weit darüber hinausgeht.


Es ist das Zeichen von grossen Menschen, dass sie nicht nur auf
einem Gebiet aktiv sind.
Lasker war nicht nur Schachspieler, auch wenn Sie ihn bisher nur
als solchen kennen. Er war - zum Zeitpunkt des Schreibens des
Buches - promovierter Mathematiker und auch ein begabter
Journalist.

Zitat:

... Einen Dreck hat sie das gekümmert, was der Starke mit dem Schwachen macht -
und mir als Schwerbehindertem, dem man schon Mittel zur Behandlung meiner
Krankheiten teilweise verweigert hat


Mein ehrlich gemeintes Beileid zu Ihrer Krankheit und Ihren Schmerzen.

Ingo Althöfer.
Parent - - By Michael Waesch Date 2010-02-17 03:06
Hallo Herr Althöfer,

ich finde, wir sollten das nicht fortsetzen. Der Inhalt des Büchleins scheint für Sie fundamentale Wahrheiten zu besitzen, wobei ich mir dann schon gewünscht hätte, daß auch Sie einmal Ihre Gedanken hierzu ausführen, um aufzuzeigen, was und warum Ihnen dies gefällt - und welche Schlußfolgerungen Sie daraus gezogen haben. Sie können aber nicht einfach hergehen und behaupten, daß ich mich einfach nur irren würde, oder Lasker nur falsch verstanden habe. Es ist z.B. vöölig unerheblich in welchem Zusammenhang der im Buch abgedruckte handschriftliche Teil ist. Ich machte eine Aussage dazu, wie ich ihn interpretiert habe. Darüber mag man nun denken, wie man will, aber Ihre Ausführungen erwecken in mir den Eindruck, als glaubten Sie, eine absolute Wahrheit zu besitzen und mich nun deshalb belehren zu müssen.

Ich hatte Ihnen auch schon einmal zu verstehen gegeben, daß ich keine Probleme damit habe, wenn Sie eine andere Sicht der Dinge haben - nur dann wäre ich froh, diese überhaupt zu kennen, statt nur lesen zu müssen: "Sie liegen falsch. Sie lesen nicht richtig und zu schnell. Das haben Sie falsch verstanden.". Das klingt doch wirklich ein wenig wie ein "Oberlehrer", dem es nicht auf die Vermittlung von Informationen ankommt, sondern nur sein Gegenüber "abkanzeln" will. Im Übrigen bin ich schon auch ein wenig überrascht, was Sie über mich denken zu scheinen. Ich bin 40 Jahre alt, habe durchaus eine gewisse Lebenserfahrung und ich beschäftige mich auch nicht erst seit heute mit Philosophie - und bin gerne bereit, mich mit Ihnen über jedes gewünschte Thema zu unterhalten, nur leider finde ich keine Ansatzpunkte hierfür mehr.

Wo denn auch? Ich habe sogar manchmal den Eindruck, daß Sie ganz gezielt meiner Argumentation ausweichen, nur um aufzuzeigen, wie sehr ich mich doch letztlich nur irre.

Ein Beispiel hierzu aus Ihrer letzten Erwiderung:

Zitat:

Der erste Satz bezieht sich auf ein wirklich sehr bekanntes altes Sprichwort.
Und "des Lebens grüner Baum" steht auch nicht im Widerspruch zum Kampf.
Es findet in der lebenden Natur fortwährend ein Kampf um knappe
Ressourcen statt.


Daß es sich hierbei um ein altes, sehr bekanntes Sprichwort handelt, ist mir bekannt. Diese Tatsache hat nichts, aber auch rein gar nichts mit meiner Aussage zu tun. Dann führen Sie aus, daß "des Lebens grüner Baum" nicht im Widerspruch zum Kampf stehen würde. Als Begründung geben Sie an, daß es im Leben einen Kampf um knappe Ressourcen stattfinde, was natürlich niemand leugnen kann - aber Lasker zieht sehr oft Beispiele aus den Krieg mit heran, spricht davon, wie ein General sich auf dem Schlachtfeld verhalten soll, was seine Aufgabe ist usw - und ich denke einfach nicht, daß ich es verdient habe, daß man über meine Argumente, daß aus Kampf, sehr schnell Krieg wird, der nur Not, Leid, Elend und Tod mit sich bringt und keinen Spielraum für "Gewinner" läßt, einfach so hinweggeht. Genauso wie über das Argument, daß Leid und Tod, nichts, aber auch garnichts mit dem "grünen Baum des Lebens" zu tun haben.

Wie gesagt. Ich unterhalte mich gerne mit Ihnen über jedes gewünschte Thema - und ich stelle meine Argumente gern gegen Ihre, aber auf ein beständiges "Sie irren sich einfach und Punkt", habe ich nichts mehr zu erwidern. Da ist keinerlei Ansatzpunkt mehr. Und da antworte ich auch nicht mehr mit "Nein, das denke ich nicht, weil ...", da ich dann erwarte, daß sie wiederum nicht auf meine Argumente eingehen, sondern nur wieder meinen Einwand, vermutlich wieder ad-hominem oder ausweichend widerlegen wollen, um mir zu zeigen, daß doch nur Sie im Recht sind und ich im Unrecht.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß ich an einer solchen "Diskussion" kein Interesse habe. Das führt nirgendwo hin.

Mike
Parent - - By Karl-Heinz Milaster Date 2010-02-17 07:23
[quote="Michael Waesch"]Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß ich an einer solchen "Diskussion" kein Interesse habe. Das führt nirgendwo hin.[/quote]
Schon vergessen? Du wolltest Herrn Althöfer eine Diskussion aufzwingen, nicht umgekehrt.
Parent - - By Michael Waesch Date 2010-02-17 07:29
Also jetzt reicht´s aber wirklich. Wenn ich schreibe, daß ich mir diese Mühe machen würde, wenn es ihn interessieren würde und er "Ja, ich bin schon gespannt." antwortet, dann ZWINGE ich ihm eine Diskussion auf?

Ja geht´s denn noch?

Für den Spruch von dir erwarte ich wirklich eine Entschuldigung von Dir.

Mike
Parent - By Karl-Heinz Milaster Date 2010-02-17 08:25
[quote="Michael Waesch"]Also jetzt reicht´s aber wirklich. Wenn ich schreibe, daß ich mir diese Mühe machen würde, wenn es ihn interessieren würde und er "Ja, ich bin schon gespannt." antwortet, dann ZWINGE ich ihm eine Diskussion auf?[/quote]
Was erwartest Du denn? Dass jemand auf eine solche Frage antwortet, dass es ihn nicht interessiert, was schreibst?
Parent - By Ingo Althöfer Date 2010-02-17 08:46
Lieber Herr Waesch,

[quote="Michael Waesch"]
...
Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß ich an einer solchen "Diskussion" kein Interesse habe.
[/quote]

Wir sind wohl wirklich zu verschieden, so dass (zumindest derzeit) eine
Diskussion hier im Forum nicht viel Sinn macht.

Ihnen alles Gute,
Ingo Althöfer.

PS: Hacken Sie nicht auf Herrn Milaster herum, der ist auch ein lieber Kerl.
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